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Veröffentlicht am 13.09.2022

Cassie ermittelt in eigener Sache

Wer mit den Toten spricht
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Der zweiten Teil um die Sektionsassistentin Cassie Raven ist wieder gut geschrieben, allerdings kommt dieser Teil hinsichtlich der Spannung doch etwas beschaulich daher. Als Thriller würde ich ihn nicht ...

Der zweiten Teil um die Sektionsassistentin Cassie Raven ist wieder gut geschrieben, allerdings kommt dieser Teil hinsichtlich der Spannung doch etwas beschaulich daher. Als Thriller würde ich ihn nicht einstufen, eher als guten Krimi. Das Buch kann ohne Kenntnisse des Vorgängers gelesen werden, aufgrund der Besonderheiten der Figuren ist die richtige Reihenfolge aber zu empfehlen.
In diesem Teil geht es um Fälle, die für Cassie sehr persönlich sind, entsprechend schwer fällt es ihr manchmal professionell zu bleiben. Sie erfährt, dass ihr Vater wegen des Mordes an ihrer Mutter lange im Gefängnis saß, während sie dachte, ihre Eltern wären bei einem Unfall ums Leben gekommen. Kurz nach dieser Eröffnung durch ihre Großmutter taucht ihr Vater in ihrem Leben auf. Cassie weiß nicht, wie sie sich dazu verhalten möchte und überlegt, ob ihre Erinnerungen sie täuschen. Ist der Vater tatsächlich unschuldig? Falls ja, was trug sich damals zu. Während der Ermittlungen zu diesem Altfall geschieht einiges, das im Zusammenhang mit den Fragen Cassie zu stehen scheint, aber auch der Betrieb in der Leichenhalle geht weiter und es gilt Rätsel zu diesen aktuellen Todesfällen zu lüften.
Die Polizistin Phyllida Flyte unterstützt Cassie wieder bei ihren Nachforschungen, aber auch Phyllida hat einen Verlust in ihrem Leben noch nicht wirklich verarbeitet und setzt im Gegenzug auf Cassie Hilfe.
Im letzten Drittel dreht die Handlung nochmal auf und der Spannungsbogen steigt. Cassies besondere Intuition mit den Toten zu kommunizieren spielt wieder eine Rolle und auch die fachlichen Dinge rund um die Arbeit in der Sektionshalle sind gründlich recherchiert und super in den Text integriert.
Eine gelungene Fortsetzung, die die Besonderheiten der Figuren nochmal genau vorstellt, weiter ausbaut und ihnen eine spezielle Geschichte gibt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, fand die Handlung und auch die Figuren wieder überraschend anders und werde auch bei Teil 3 bestimmt wieder mit dabei sein.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Zeitreise ins Berlin 1936

Drei Tage im August
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Anne Stern lässt den Leser hier drei Tage im August 1936 in Berlin miterleben. Unter den Linden gehen die unterschiedlichsten Menschen in der Chocolaterie Sawade ein und aus und lassen uns mal mehr mal ...

Anne Stern lässt den Leser hier drei Tage im August 1936 in Berlin miterleben. Unter den Linden gehen die unterschiedlichsten Menschen in der Chocolaterie Sawade ein und aus und lassen uns mal mehr mal weniger an ihrem Leben teilhaben. Da gibt es internationale Besucher der Olympischen Spiele, die ihre Meinung zu den Juden und den politischen und sportlichen Ereignissen kundtun, aber vor allem die Stammkunden und Elfie, die Geschäftsführerin. Auch die Linden äußern ihre Meinung und betrachten das Geschehen auf eine ganz eigene besondere Weise. Am meisten erfährt man über die Hauptfigur Elfie, die den Geheimnissen des Ladens nachspürt und dafür einer alten Dame aus dem Haus Gehör schenkt. Ihre Kollegin möchte dem jüdischen Buchhändler aus der Straße helfen, aber das ist nicht so ohne weiteres möglich. Es gibt Opportunisten, Mitläufer, stille Kritiker, Begeisterte und Skeptiker. Von Allen erfährt man ein wenig und lässt sie nach drei Tagen wieder zurück. Die Zeitreise endet und katapultiert den Leser zurück in die Gegenwart, wo er sich unwillkürlich fragt, was es den Figuren weiterhin ergangen ist.
Ab und an fehlte mir ein bisschen historischer Hintergrund, insgesamt gibt das Buch den geschilderten Zeitabschnitt aber gut wieder.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Fakt oder Fake

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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In dem neuen Buch von Arno Strobel lässt er einen Mann in Untersuchungshaft seine Geschichte erzählen. Der Mann möchte in der dritten Person von sich erzählen, weil es ihm so leichter fällt. Schon bald ...

In dem neuen Buch von Arno Strobel lässt er einen Mann in Untersuchungshaft seine Geschichte erzählen. Der Mann möchte in der dritten Person von sich erzählen, weil es ihm so leichter fällt. Schon bald ist man gefangen von dessen absurden Erlebnissen, man leidet mit und kann die Ungerechtigkeiten nicht fassen. Leise fragt man sich, wer hier Recht hat, die Polizei oder der Verdächtige. Wieviele Fakten können denn gefälscht sein, um jemanden so richtig reinzureiten und ihm eine lange Haftstrafe zu bescheren? Wer lügt hier?
Arno Strobel schreibt gewohnt packend und hält die Spannung die ganze Zeit hoch. Durch Perspektivwechsel bleibt das Tempo oben und man kann das Buch kaum aus der Hand legen, zu gerne möchte man den Ausgang der Geschichte erfahren.
Obwohl mich das Buch sehr gut unterhalten hat, lässt es mich nicht vollends begeistert zurück. Manche Winkelzüge kamen mir zu unglaubwürdig vor, die ich jedoch nicht benennen kann ohne zu Spoilern.
Für Krimiliebhaber und Fans des Autors eine tolle Lektüre

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Melissas Weg

Ein unerwartetes Vermächtnis
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Die Innenarchitektin Melissa Green führt ihre eigene Firma in Pasadena. Das Geschäft ist nicht so einträglich, wie sie es sich wünschen würde, aber ihr Herz hängt daran. Die junge Frau ist stolz darauf, ...

Die Innenarchitektin Melissa Green führt ihre eigene Firma in Pasadena. Das Geschäft ist nicht so einträglich, wie sie es sich wünschen würde, aber ihr Herz hängt daran. Die junge Frau ist stolz darauf, aus eigener Kraft so viel erreicht zu haben, aber innerlich doch zerrissen. Sie ging als Pflegekind durch verschiedene Pflegefamilien und fragt sich, warum ihre eigene Familie sie nicht wollte. Überraschend erhält sie einen Brief, in dem ihr ein Erbe von der Großmutter zuerkannt wird. Sie macht sich auf den Weg und staunt, dass sie fünf historischen Gebäude geerbt hat. Der Wert aus dem Verkauf der Immobilen käme ihr zupass, aber möchte mit dem Abriss der Häuser den Weg für ein Luxusressort des Verkäufers freimachen?

Sie ist in einem Zweispalt, bei dem ihr der junge Bürgermeister Gabriel Brandt versucht zu helfen, gleichzeitig möchte er seine Pläne für den Ort weiterverfolgen. Zudem reißt die Entwicklung alte Wunden bei Melissa auf. Warum hat ihre Mutter sie ausgesetzt und wieso hat ihre Großmutter sich nicht früher um sie bemüht.

Melissas Weg zu der richtigen Entscheidung für ihr Leben und den Umgang mit dem Vermächtnis ist nett zu lesen. Es gibt keine großen Überraschungen, aber der Erzählstil hat mich dennoch ganz gut bei der Stange gehalten. Die Versöhnung und Annahme mit ihrer eigenen Person sowie ihrer Vergangenheit, aber auch ihre Besinnung auf christliche Werte, nach denen sie ihr zukünftiges Leben ausrichten möchte, sind nebenbei gut in die Handlung mit eingeflochten. Die Charaktere sind sympathisch dargestellt und die Häuser sowie die Umgebung sind sehr bildhaft beschrieben. Nebenbei erfährt man noch etwas über amerikanische Baustile, verschiedene Kunstepochen sowie Antiquitäten.

Eine schöne Familiengeschichte für zwischendurch, ohne große Überraschungen, aber unterhaltsam und angenehm zu lesen. Im Unterschied zu der Masse solcher Roman sind hier am Rande christliche Aspekte enthalten, hauptsächlich geht es um Vergebung, sich selbst und anderen gegenüber, aber auch um die Entwicklung des Glaubens.

Ein unterhaltsamer Roman ohne große Überraschungen, von mir gibt es 3,5 Sterne und eine Empfehlung für alle, die Familienromane mögen.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Wenn Glauben die Welt rettet

Noah
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Die Autorin hat die biblische Geschichte rund um Noah als Romangrundlage herangezogen und einen spannenden Thriller daraus geschaffen, der sich unterhaltsam liest.
Hierzu setzt sie zeitlich sehr viel ...

Die Autorin hat die biblische Geschichte rund um Noah als Romangrundlage herangezogen und einen spannenden Thriller daraus geschaffen, der sich unterhaltsam liest.
Hierzu setzt sie zeitlich sehr viel früher an: Noahs Familie lebt zurückgezogen in der Wildnis, weil die Welt sich gottlos entwickelte, dennoch werden sie gefunden und Noah wird entführt und versklavt. Schon bald landet er im Krater, wo Kämpfe auf Leben und Tod zwischen Menschen aber auch Menschen und Bestien stattfinden. Die Kraterkämpfe erinnern entfernt an die Gladiatorenarenen aus dem alten Rom. Nach langer Leidenszeit kann Noah entkommen und dabei auch die Frau retten, in die er sich verliebt hat. Nachdem er seine Familie wiedergefunden hat, erhält er von Gott den Auftrag eine Arche zu bauen. Der Bau soll jedoch in Eden, wo die Drachen leben, erfolgen. Ein abenteuerliches Unterfangen beginnt.

Die Verbindung des biblischen Berichtes mit der fiktiven Geschichte ist gelungen. Das Buch lebt über die fantasievollen Figuren und die detailliert beschriebene Welt. Es sind auch Elemente vorhanden, die ich eher dem Fantasy Genre zuordnen würde.
Der Erzählton ist fesselnd, so dass man das Buch schlecht aus der Hand legen kann. Obwohl man das Ende der Geschichte kennt, ist der Spannungsbogen hoch. Gegen Ende des Buches gab es Szenen, die mich nicht ganz mitnehmen konnten, für mich etwas zu viel Fantasy, bzw. dichterische Freiheit.
Der christliche Glaube der Hauptfiguren und das unerschütterliche Gottvertrauen Noahs werden deutlich und gut transportiert. Das gefiel mir sehr.

Für mich war diese Art der Aufbereitung einer biblischen Geschichte neu und ich habe das Buch gerne gelesen. Obwohl der Spannungsbogen durch die wendungsreiche Handlung immer hochgehalten wird, kommt der christliche Grundgedanke oft zum Tragen, eine schöne Symbiose.
Lesenswert!

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