Cover-Bild In den letzten Stunden der Dunkelheit
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 15.02.2023
  • ISBN: 9783453441514
Peter Klisa

In den letzten Stunden der Dunkelheit

Roman
Der Krieg ist fast vorüber. Doch im Verborgenen hat der nächste längst begonnen.

1936 ist das letzte gute Jahr für Frederic Carvis. In Berlin studiert er bei dem angesehenen Physiker Paul Bergmann und erhält Einblick in die höchsten Kreise der Wissenschaft. Und er lernt Anna kennen, seine große Liebe, mit der er die Zukunft plant. Doch dann kommt alles anders …

Im April 1945 ist Carvis Dolmetscher für die US-Army und gezeichnet von den Schrecken des Kriegs. Das Ende des Naziregimes scheint zum Greifen nah, als er einen letzten Marschbefehl erhält: Als Teil einer kleinen Kommandoeinheit fliegt er in einer Nacht- und Nebelaktion nach Berlin, um Paul Bergmann zu entführen. Das Wissen über das deutsche Atomprogramm soll auf keinen Fall den Russen in die Hände fallen. Außerdem hofft Carvis darauf, Anna wiederzufinden …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2023

Fesselnd bis zur letzten Zeile

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„...Es hat immer schon Krieg gegeben, und es wird ihn immer geben. Es liegt in der Natur des Menschen, eigene Interessen mit Gewalt durchzusetzen, einander zu übervorteilen, zu vertreiben und zu unterdrücken...“

Diese ...

„...Es hat immer schon Krieg gegeben, und es wird ihn immer geben. Es liegt in der Natur des Menschen, eigene Interessen mit Gewalt durchzusetzen, einander zu übervorteilen, zu vertreiben und zu unterdrücken...“

Diese Worte eines amerikanischen Offiziers im April 1945 deuten darauf hin, wie die Entwicklung weitergehen wird. Schon bald werden aus Partnern Feinde. Doch nun kommt es erst einmal darauf an, den Krieg zu gewinnen und die eigene Position zu stärken.
Der Autor hat einen fesselnden historischen Thriller geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Dafür hat auch der Schriftstil gesorgt, der zum einen für den hohen Spannungsbogen verantwortlich ist, zum anderen aber auch die gesellschaftlichen Ereignisse gekonnt auf den Punkt bringt.
Captain Frederic Carvis ist Dolmetscher der US – Armee. Plötzlich erhält er einen ungewöhnlichen Einsatzbefehl. Er soll nach Berlin fliegen und den Physiker Paul Bergmann eine Ausreise nach Amerika ermöglichen.

„...Alsos (Anmerkung: eine amerikanische Geheimdienstoperation) sammelt keine Informationen mehr, sondern die Köpfe des deutschen Atomprogramms. Kernphysiker, Chemiker, Bombenexperten. Und wir müssen uns beeilen, damit die Russen uns nicht zuvorkommen...“

Carvis aber will nicht nach Berlin, denn es ist momentan der gefährlichste Ort in Deutschland. Doch dann sagt er aus persönlichen Gründen zu. Carvis kennt Bergmann und dessen Familie. Er hat 1936 in Berlin Physik studiert. Dabei hat er damals viele namhafte Physiker kennengelernt. Ab und an gibt es Rückblenden in die Jahre 1936 und 1937. In letzteren Jahr musste Carvis Deutschland verlassen.
Das Unternehmen von Alsos ist minutiös geplant. Aber Planung und Realität sind zwei Seiten einer Medaille. In Berlin hofft das letzte Aufgebot auf den Sieg. Außerdem sind die Russen auf den Spuren von Bergmann.
Major Walter Heinrich ist als Aufpasser für Paul Bergmann abkommandiert. Seine Einschätzung des Wissenschaftlers bestätigt sich an vielen Stellen des Buches.

„...Aufgeblasener Wichtigtuer, dachte Heinrich. Unsere Welt stürzt in Trümmer, und er sorgt sich um Pünktlichkeit...“

Nicht nur die Beschreibung der Kämpfe in Berlin zeugen von der umfangreichen Recherche des Autors. Mir gefällt, dass viele der Protagonisten vielschichtig dargestellt werden. Oft sind es Kleinigkeiten, die dafür sorgen, ob Menschlichkeit siegt. Genau diese kurzen Episoden sind es, die der Geschichte eine besondere Authentizität geben. Meist sind es fein ausgearbeitete Gespräche, die die Situation auf den Punkt bringen.

„...“Du bist zu weich, Kolja“, sagte Patzejew. „Hatten die Faschisten Mitleid, als sie unsere Heimat überfielen? Unser Volk ermordeten?“ „ Dieses Mädchen wird wohl kaum dabei gewesen sein. Stell dir vor, es wäre deine Tochter.“ „Meine Töchter sind tot. „ „Ich weiß.“...“

Für Carvis und seine Leute geht es in Berlin um Leben und Tod. Im Prinzip kann jede Begegnung die letzte sein. Der Kontakt zur Basis ist abgebrochen und Bergmann ist nicht leicht zu händeln. In einem Punkt allerdings sieht er die Zukunft voraus. Als Carvis ihn auf die Gefahren der Bombe aufmerksam macht, entgegnet er:

„...Jetzt werden Sie mal nicht moralisch, Carvis. Sie haben Skrupel, aber damit sind sie alleine. Oder glauben Sie, dass ihre amerikanischen Landsleute, die in diesem Augenblick die gleiche Militärforschung betreiben, irgendwelche Hemmungen haben, eine Atombombe einzusetzen?...“

Im Anhang gibt der Autor noch eine Menge an Hintergrundinformationen. Das rundet die Geschichte ab.
Mir hat das Buch ausgezeichnet gefallen. Es zeigt die ganze Unmenschlichkeit eines Krieges und ein Stück Geschichte, die selten thematisiert wurde.

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Spannender Thriller

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Gemeinsam mit Hauptfigur Frederic Carvis reist der Leser zurück ins Berlin kurz vor Kriegsende und damit auch in Carvis Vergangenheit. Durch unterschiedliche Zeitebenen wird man mitten ins Kriegsgeschehen ...

Gemeinsam mit Hauptfigur Frederic Carvis reist der Leser zurück ins Berlin kurz vor Kriegsende und damit auch in Carvis Vergangenheit. Durch unterschiedliche Zeitebenen wird man mitten ins Kriegsgeschehen 1945 gestürzt, daneben erlebt man auch eine scheinbar relativ unbeschwerte Studienjahre. Ich fand die eingebauten Rückblenden ins Jahr 1936 sehr gelungen, da man als Leser so einen Einblick in das Leben der damaligen (privilegierten) Jugend erhält.

Hierdurch wird auch der Spannungsbogen rund um Carvis Auftrag in Berlin und seinen persönlichen Verstrickungen hierzu auf hohem Niveau gehalten – man erfährt nach und nach, was es mit seiner Vergangenheit auf sich hat.

Das Kriegsgeschehen, in das Carvis mit seiner Crew hineingezogen wird, ist hochdramatisch und super spannend geschrieben. Ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen – eine wirklich wilde Jagd durch Berlin!

Gesteigert wird diese Spannung noch durch die eingebauten unterschiedlichen Erzählperspektiven, wodurch man bei den verschiedenen Kriegsparteien hinter die Kulissen blicken kann.

Glänzen kann das Buch nicht nur durch seine einnehmende Story sondern auch durch den Detailreichtum, der zeigt, dass der Autor die Geschichte wahnsinnig gut recherchiert hat.

Positiv überrascht war ich auch durch die vielen Wendungen und die hierdurch eingeschlagenen Richtungen, die das Buch nimmt und die noch mehr bereithalten, als der Klappentext bereits verspricht.

Einzig einen kleinen Kritikpunkt hätte ich dann doch – die Entwicklungen der Liebesgeschichte waren mir etwas zu plötzlich – sie passt sicherlich zur übrigen Handlung, hätte für meinen Geschmack aber etwas mehr Tiefgang vertragen können.

Insgesamt ein beeindruckendes Debüt – ein rasantes Buch mit sich überschlagenden Ereignissen, top recherchiert. Bitte mehr davon.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Himmelfahrtskommando

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Der Autor Peter Klisa, erzählt in seinem Debüt "In den letzten Stunden der Dunkelheit" eine fiktive Geschichte, kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges, die auf einem hervorragend gut recherchierten historischen ...

Der Autor Peter Klisa, erzählt in seinem Debüt "In den letzten Stunden der Dunkelheit" eine fiktive Geschichte, kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges, die auf einem hervorragend gut recherchierten historischen Hintergrund beruht.

Inhalt:
Der Krieg ist fast vorüber. Doch im Verborgenen hat der nächste längst begonnen.

1936 ist das letzte gute Jahr für Frederic Carvis. In Berlin studiert er bei dem angesehenen Physiker Paul Bergmann und erhält Einblick in die höchsten Kreise der Wissenschaft. Und er lernt Anna kennen, seine große Liebe, mit der er die Zukunft plant. Doch dann kommt alles anders …

Im April 1945 ist Carvis Dolmetscher für die US-Army und gezeichnet von den Schrecken des Kriegs. Das Ende des Naziregimes scheint zum Greifen nah, als er einen letzten Marschbefehl erhält: Als Teil einer kleinen Kommandoeinheit fliegt er in einer Nacht- und Nebelaktion nach Berlin, um Paul Bergmann zu entführen. Das Wissen über das deutsche Atomprogramm soll auf keinen Fall den Russen in die Hände fallen. Außerdem hofft Carvis darauf, Anna wiederzufinden …

Meine Meinung:
Der Autor erzählt mit einem hervorragenden und rasanten Schreibstil auf der einen Ebene nicht nur über die verlorene Liebe von Frederic Carvis sondern auf einer zweiten Zeitebene, von seinem letzten Marschbefehl, zusammen mit einer kleinen Kommandoeinheit den Physiker Paul Bergmann, aus Berlin zu entführen, damit er der roten Armee nicht in die Hände fällt.

Die Mission ist zwar gut geplant, doch der Kommandeur hat seinen eigenen Kopf und Carvis, zweifelt am Gelingen. Die Landung mit dem Militärflieger gelingt nur unter großem Risiko, denn die Beobachter liegen auf der Lauer. Am Boden wird die Kommandoeinheit schnell zerschlagen und ein wahres Himmelfahrtskommando nimmt seinen Lauf.

Frederic Carvis wird von der Wehrmacht und Roter Armee durch das eingekesselte Berlin gejagt. Spannende Ereignisse überschlagen sich, doch Carvis gelingt es immer wieder, sich aus den brenzligen Situationen zu retten. Der Physiker Paul Bergmann, entwickelt sich immer mehr zu einem Querulanten und macht Carvis und seinen Mitstreitern, das Leben zusätzlich schwer.
Jetzt heißt es, zurück aber der Militärflieger ist längst außer Sicht und Carvis gelingt es, einen Funkkontakt mit der Basis herzustellen. Die Flucht kreuz und quer aus dem eingekesselten Berlin, scheint endlos zu sein. Wird sie gelingen …

Die zum Teil eingeschobenen Rückblenden in die Vergangenheit von Carvis und seiner großen Liebe zu Anna in das Jahr 1936, konnten mich nicht abholen.

Fazit:
Dem Autor ist es hervorragend gelungen, mit seinem Debüt eine fiktive Geschichte, mit einem grandiosen historischen Hintergrund kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges, gut recherchiert zu erzählen. Die Protagonisten wurden gut dargestellt und glaubwürdig in die Handlung eingebunden.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Krieg und verflossene Liebe: Was bleibt da noch?

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Das Buch ist in sich stimmig, da es enormes geschichtliches gut recherchiertes Wissen vermittelt und gleichzeitig eine kleine Liebesgeschichte darstellt.


Das hat mir besonders gut gefallen:

- kurze ...

Das Buch ist in sich stimmig, da es enormes geschichtliches gut recherchiertes Wissen vermittelt und gleichzeitig eine kleine Liebesgeschichte darstellt.


Das hat mir besonders gut gefallen:

- kurze Kapitel, strukturiert durch Absätze

- zeitlicher Sprung von 1936 bis 1945 hat das Geschehen auf verschiedene Schauplätze verteilt und ließ keine Eintönigkeit aufkommen

- authentischer Protagonist

- viele Facetten des Krieges wurden beleuchtet wie Identität, Pflichtbewusstsein, eigene Grenzen und trotzdem oder gerade wegen des Krieges existierende Liebe

- Bedronung der Atombombe aktuell wie nie



Was mir nicht so gut gefallen hat:

- zu viele Charaktere, ich konnte mit manchen Namen deswegen nichts anfangen

- Annas tatsächlicher Verbleib wurde sehr kurz thematisiert und Freddy ist anschließend mit einer anderen Frau intim geworden, obwohl er 8 bis 9 Jahre töglich an sie denken musste-> unauthentisch

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Ein Himmelfahrtskommando zwischen Hass und Hoffnung

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Der Krieg liegt in den letzten Zügen, als Carvis 1945 nach Berlin zurückkehrt. Zurück in eine Stadt, mit der er wunderschöne Erinnerungen verbindet, die ihn nicht mehr loslassen. Doch zwischen all den ...

Der Krieg liegt in den letzten Zügen, als Carvis 1945 nach Berlin zurückkehrt. Zurück in eine Stadt, mit der er wunderschöne Erinnerungen verbindet, die ihn nicht mehr loslassen. Doch zwischen all den Trümmern, Verwundeten und dem erbitterten Kampf ums Überleben scheint kein Platz zu sein für die Suche nach Anna, der Carvis Herz gehört. Vielmehr sieht sich Carvis als Teil eines Himmelfahrtskommandos, um den Physiker Bergmann aus Berlin herauszuholen, damit seine Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf den Bau einer Atombombe nicht in falsche Hände geraten...


Peter Klisa lässt von der ersten Seiten an das Grauen aus den Seiten steigen und zeigt seinen Leser:innen ein völlig zerstörtes Berlin, das nicht nur in Trümmern liegt, sondern Schauplatz eines erbitterten Kampfes wird. In Rückblenden gelingt es dem Autor, die Erinnungen an Olympia 1936 in unglaublich bunten Farben und lebendigen Szenen zu schildern und gemeinsam mit Carvis und Anna den Sportler:innen zuzuschauen, wie sie den olympischen Geist leben und zum Gelingen des Großsportereignisses beitragen. Sportgrößen wie Long und Owens treten gegeneinander an und es ist eine Freude, ihnen beim Wettkampf zuzuschauen und mit in diese unglaublich trubelige Atmosphäre einzutauchen.

Der Sprung in das Jahr 1945 könnte nicht krasser und ernüchternder sein, denn hier herrscht der erbitterte Kampf uns Überleben, der sinnlose Gehorsam zum Töten für den Endsieg und es pfeifen tatsächlich beim Lesen die Geschosse um die Ohren. Die Bilder sind so real, dass ich eine unglaublich Anspannung beim Lesen spüre.

Ist der Einstieg ins Buch noch etwas schleppend, da viele technische Details und Fachbegriffe aus der Physik vorherrschen, gelingt es dem Schreibenden, die Leser;innen nach und nach mit ins Boot zu holen und sie gemeinsam mit Carvis auf eine Mission zu schicken, die scheinbar zum Scheitern verurteilt ist. Dabei tauchen die Lesenden tief in die fesselnde Geschichte ein. Klisa schafft es nämlich , aus tatsächlich wahren Geschehnissen in Verbindung mit Ereignissen, die nicht stattgefunden haben und Personen, die seiner Fantasie entsprungen sind, eine neue Realität zu schaffen, die so authentisch vermittelt wird, dass sich alles genauso hätte zutragen haben können.

Mit Carvis hat der Autor eine sehr starke Persönlichkeit erschaffen, die auf positive Weise sehr einnehmend und fordernd zugleich ist. Mit ihm steht und fällt die Handlung und ich kann nicht anders, als ihn für seine Courage und seinen unbedingten Willen, das gesteckte Ziel zu erreichen, zu bewundern.

Die Wirren des Krieges im Buch vereinen sich mit den aktuellen Bildern aus dem Urkainekrieg und zeigen so die schreckliche Fratze eines Krieges, den niemand gewollt hat und in den Unschuldige hineingezogen werden .Auch wenn im Buch der Zweite Weltkrieg in seinen letzten Zügen liegt wird deutlich, dass die Lunte recht kurz ist, um den Kampf gegen die Zeit zum Bau der ersten Atombombe erneut in einer Katastrophe enden zu lassen.

Der Roman ist eine gelungene Mischung aus historischen Ereignissen, Romanze und mitunter Nerven zerreißenden Szenen und daher gibt es 4 Sternchen von mir


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