Cover-Bild Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 07.09.2018
  • ISBN: 9783462051070
Philipp Schwenke

Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste

Ein Karl-May-Roman
»Eine wunderbare Idee, ich will diesen Roman unbedingt lesen. Hoffentlich hält der Brexit niemanden ab, ihn ins Englische zu übersetzen.« Nick Hornby.

Jahrelang hat Karl May behauptet, er selbst sei Old Shatterhand: unbesiegbarer Abenteurer, bärenstarker Fährtenleser und Winnetous Blutsbruder. Hunderttausende Leser glauben ihm, obwohl er Sachsen praktisch nie verlassen hat. 1899 aber bricht er zum ersten Mal wirklich in den Orient auf.

Monatelang reist Karl – der angeblich 800 Sprachen spricht, alle Kontinente durchstreift hat und Gegner mit einem Fausthieb niederstreckt – mit dem Reiseführer in der Hand durch den Orient. Doch alles ist ihm eine Enttäuschung. Die Länder, die Sehenswürdigkeiten und am allermeisten der Mann, den auch er für Old Shatterhand gehalten hat: er selbst. Dann aber blasen die Zeitungen daheim zur Jagd auf ihn, und unterwegs muss Karl May plötzlich ein noch größerer Held werden als der, den er immer gegeben hat. Denn vielleicht kann er so noch seinen Ruf retten. Oder zumindest die Welt.

Philipp Schwenkes Roman ist eine irrwitzige Erzählung über Briefe aus dem Jenseits, Sexskandale und die Lügenpresse, über eine Goldader im Dschungel und Winnetous Haare. Die Geschichte von Karl Mays Orientreise 1899 beruht dabei auf Tatsachen. Und auf alternativen Tatsachen. Und auf Tatsachen, die auf jeden Fall wahrer sind als alles, was Karl May selbst je behauptet hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2018

Was ist Wahrheit?

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Karl May war Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi und hat die tollsten Abenteuer erlebt. Jedenfalls sorgte er dafür, dass das die Welt glaubte. In Wirklichkeit war er ein Mann, der kaum herumgekommen ist ...

Karl May war Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi und hat die tollsten Abenteuer erlebt. Jedenfalls sorgte er dafür, dass das die Welt glaubte. In Wirklichkeit war er ein Mann, der kaum herumgekommen ist und der straffällig wurde. Erst mit 57 Jahren macht er sich auf eine Reise in den Orient. Aber alles ist so anders, als seine Phantasie es ihm immer vorgegaukelt hat.

Ich habe die Bücher von Karl May geliebt, auch wenn ich wusste, dass alles anders ist, als uns der gute Mensch glauben machen wollte. Ich habe mich auch mit seiner Biographie beschäftigt, war in seinem Haus „Villa Shatterhand“ und in der „Villa Bärenfett“ in Radebeul und daher war mir das Meiste schon bekannt. Philipp Schwenke beschäftigt sich nun in seinem Buch „Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ noch einmal mit dem Menschen Karl May, der gerade seine erste große Reise unternimmt und erzählt uns, wie es gewesen ist oder gewesen sein könnte.

Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam zugleich, hat aber auch ein paar Längen. Der Protagonist ist sehr authentisch dargestellt und auch die anderen Charaktere sind interessant. Oft hatte ich den Eindruck, dass Karl May selbst nicht so recht wusste, was Wahrheit ist oder was Phantasie.

Karl May hat mit seinen Büchern die Menschen begeistert und auch Philipp Schwenke hat mit diesem Buch einen unterhaltsamen und spannenden Roman geliefert, der nicht nur Fans von Karl May gefallen wird.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Die Wahrheit über Karl May?

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Chemnitz 12. Februar 1862. Ein junger Mann steht vor Gericht. Er soll seinem Mitbewohner eine Uhr gestohlen haben…
Diese und noch andere Straftaten beging Karl May…
In seiner Heimat glaubt ihm nicht mehr ...

Chemnitz 12. Februar 1862. Ein junger Mann steht vor Gericht. Er soll seinem Mitbewohner eine Uhr gestohlen haben…
Diese und noch andere Straftaten beging Karl May…
In seiner Heimat glaubt ihm nicht mehr jeder seine Geschichte, die er doch selbst erlebt haben will…
Nun macht sich Karl May auf zu seiner ersten tatsächlichen Reise in den Orient… Seine Frau Emma ist nicht sehr begeistert davon….
May kommt bis nach Ceylon und mit ihm ein Begleiter und sein Diener Sejd…
Er hatte laut seinem Begleiter Gold gefunden, das er nach Hause zur Überprüfung schickt…
Zu Hause werden die Stimmen immer lauter, die ihn einen Betrüger und Schwindler schimpfen…
Und dann sind da auch noch die sogenannten Kolportageromane…
Außerdem wird May des Öfteren mit Dr. Karl May angesprochen…
Hat May die Uhr wirklich gestohlen, oder nur geliehen, wie er behauptete? Welche Straftaten beging May noch? Wie kam es dazu, dass ihm nicht mehr alles geglaubt wurde, was er selbst erlebt haben wollte? Warum fuhr Karl May im Alter von 57 Jahren noch in den Orient? Stimmt es, dass er bis nach Ceylon gekommen ist? Was hatte es mit diesem ominösen Goldfund auf sich? Wie kam er dazu? Wer schimpfte ihn zu Hause einen Betrüger? Was hat es mit den Kolportageromanen auf sich? Warum ließ er sich mit Dr. ansprechen? Nicht alle diese Fragen – aber noch einige andere – werden in diesem Buch beantwortet.

Meine Meinung
Auch dieses Buch ist ein Roman. Ich vermute, dass der Autor die Details von Mays Orientreise vom Verlag hat. Sehr viel Neues habe ich in diesem Buch nicht erfahren, aber das Eine oder Andere schon. Denn einiges wurde ja schon in seinem Buch ‚ICH‘ erzählt. Am meisten verurteile ich ihn dafür, dass er dem Doktortitel nie widersprochen hat. Ansonsten wusste ich schon als Neunjährige, als ich meinen ersten Karl May Roman nämlich ‚Winnetou I‘ in deutscher Schrift las, dass er das nie und nimmer selbst erlebt hat. Aber es störte mich absolut gar nicht, denn ich mag die in Ich-Form geschriebenen Romane sehr gerne. Aber damals war es eben so, dass die Leute annahmen, er habe dies alles selbst erlebt, was er ja auch immer wieder bestätigte. Und doch bin ich froh, dass er diese ‚Reiseerzählungen‘ geschrieben hat, denn sonst hätten wir wohl nie etwas über Winnetou, Old Shatterhand etc., Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar gehört. Es ist mir persönlich schnurzegal, ob Wahrheit oder nicht, Hauptsache die Bücher sind spannend. Dieses Buch hat meine Kenntnisse über den Menschen Karl May etwas erweitert, allerdings hat es – wie ich oben schrieb – nicht alle Fragen beantwortet. Zum Beispiel wie weit er im Orient gekommen ist. Ist Ceylon Wahrheit oder hat der Autor das erfunden? Es ist durchaus auch möglich, dass er dies vom Verlag so erfahren hat. Er muss ja schließlich recherchiert haben. Aber ich habe hier auch zum ersten Mal erfahren, wie seine Frau Emma sich ihm gegenüber benahm. Wenn das stimmt, dann hätte ich ihr schon früher (aber vermutlich ging das damals noch nicht) einen Tritt in den Hintern verpasst. Obwohl Klara, Mays zweite Frau, auch kein Engel war. Ganz schön durchtrieben, wenn das alles stimmt. Ich mag Klara auch noch aus einem anderen Grund nicht, den ich hier jetzt nicht erläutern möchte. Wer weiß, wenn sie nicht Emmas Freundin gewesen wäre, dann hätte May die Scheidung vielleicht nie eingereicht, sie war ein ganz durchtriebenes Luder. Auch wenn Emma ihrem Mann nie gerecht werden gekonnt hätte. Übrigens, was diese Kolportageromane betrifft, (ich musste ja erst nachlesen, was das überhaupt ist) so habe ich gerade auch die mit Begeisterung gelesen. Und das eine oder andere Wahre gibt es in diesen Romanen auch, wenn es auch nicht viel sein mag. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen, denn ich erfuhr eben doch Dinge, die ich noch nicht wusste. Aber ich bin mir nicht so ganz im Klaren, was jetzt alles Wahrheit, und was nur erfunden ist, egal von wem. Von mir bekommt das Buch daher vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Die Wahrheit ist unscharf...

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Karl May ist sicherlich einer der bekanntesten deutschen Autoren. Dieses Buch widmet sich dem Leben hinter der Fassade. Während May alle Welt glaubnen machte, dass er die Abenteuer in seinen Büchern tatsächlich ...

Karl May ist sicherlich einer der bekanntesten deutschen Autoren. Dieses Buch widmet sich dem Leben hinter der Fassade. Während May alle Welt glaubnen machte, dass er die Abenteuer in seinen Büchern tatsächlich erlebt hat, hatte er seine Heimat noch nie verlassen. Seine erste Reise mit 57 Jahren ist Inhalt dieses Buches.

Das Cover ist schlicht, entspricht aber ohne Frage dem Titel. Dieses Buch ist wahrlich ein Augenschmaus im Bücherregal. Die EInteilung des Buches ist angenehm und fördert den Lesefluss.
Der INhalt ist spannend, und belustigend und nun ja, dieses Buch macht einfach Spaß. Die GEschichte ist unterhaltsam. Der Autor scheint sich gut informiert zu haben und viel Zeit auf Recherche verwendet haben. Allerdings bleibt für mich bei diesem ganzen Lügenkonstrukt durch Karl May die Frage, ob es tatsächlich Wahreheit, oder doch nur eine weitere Lüge ist.
Die Charaktere sind wirklich gut beschrieben, denn immerhin ist der HAuptcharakter eine reale Person, über die man sehr gut recherchieren kann. Ich bin trotzdem erstaunt, wie gut und umfassend die Person Karl May umschrieben wurde.
Nun aber zu meinem Kritikpunkt, der Sprache. Ich habe einige MAy Bücher gelesen und behaupte, dass der Sprachstil Mays in diesem Werk adaptiert wurde. Allerdings auch mit eben diesen Längen. Der Reisebericht wird in meinen AUgen durch genau diesen Stil unnötig in die Länge gezogen. Ich denke eine Verknappung und Entschlackung wäre auch in Ordnung gewesen.

Nichtsdestotrotz, war dieses Buch ein wahrer Lesegenuss und ist in meinen Augen absolut empfehlenswert, nicht nur für Fans von Karl May. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Danke für diese Lektüre.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Verwirrende Wahrheit

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60 Jahre alt war Karl May, als er wahrscheinlich seine erste große Reise angetreten hat, die ihn in den Orient führte. Doch schon viele Jahre zuvor wurde er bekannt durch seine Reiseerzählungen. Viele ...

60 Jahre alt war Karl May, als er wahrscheinlich seine erste große Reise angetreten hat, die ihn in den Orient führte. Doch schon viele Jahre zuvor wurde er bekannt durch seine Reiseerzählungen. Viele Bücher schrieb er in der Ich-Form und vermittelte dadurch den Eindruck, er selbst wäre einer seiner Buchhelden wie Old Shatterhand oder auch Kara Ben Nemsi und hätte auch verschiedene Länder bereist.
In diesem Buch lernen wir den privaten Karl May, seine Ehefrau und seine Freunde Richard und Klara Plöhn kennen und erfahren viel über deren Leben.
Mich hat die Geschichte sehr beeindruckt, die sich gut lesen und mich oft schmunzeln lässt. Der Autor Philipp Schwenke hat seinen Schreibstil der Zeit angepasst, aus der er erzählt, ca. zwei Jahre vor bis zwei Jahre nach 1900.
„Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ ist ein gut gewählter und passender Name für diesen Roman. Es ist tatsächlich so, dass dieses Flimmern mich beim Lesen ständig begleitet und ich mich mehr als einmal frage, ist das, was ich gerade lese, Wahrheit, Lüge oder Illusion? Das hat sich Karl wohl auch häufig gefragt, denn es wirkt tatsächlich so, als ob er seine Geschichten selbst glaubt.
Wechselweise geht es in der Geschichte einmal um seine Reise in den Orient, in der er aufregende, spannende und verrückte Abenteuer erlebt, und zum anderen um sein Leben in seiner deutschen Heimat nach dieser Reise. Dieser Wechsel hat mir zu Beginn gut gefallen, in dem letzten Drittel des Buches allerdings nicht mehr, weil es meinen Lesefluss oft unterbrochen hat. Außerdem waren mir einige Passagen zu umfangreich erzählt, aber es geht natürlich um Karl May, der nicht nur selbst gern sehr ausschweifend erzählen, sondern sich scheinbar auch selbst endlos lange zuhören mochte. Die Orte und damit die Erzählungen auf den letzten Buchseiten wechselten manches Mal mehrmals pro Seite. Komischerweise hat mir das wieder gut gefallen, weil es irgendwann irgendwie zu einem Ganzen verschmolz.
Karls Beziehung zu von Hoven war für mich ganz besonders interessant.
Dass Karl May bis zu seinem 5. Lebensjahr blind war, habe ich nicht gewusst, bevor ich dieses Buch gelesen hatte. Das erklärt mir einiges über das „Flimmern“ und über Karls Fantasie.
Tolle Geschichte – nicht nur für Karl-May-Fans!

Veröffentlicht am 05.09.2018

Karl May mal anders

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Als Beschreibung würde ich dieses Buch als eine alternative Biographie über Karl May bezeichnen. Es ist eine Mischung aus Wunschdenken, Fiktionen, Tatsachen und Meinungen. Der Autor lässt den ...

Als Beschreibung würde ich dieses Buch als eine alternative Biographie über Karl May bezeichnen. Es ist eine Mischung aus Wunschdenken, Fiktionen, Tatsachen und Meinungen. Der Autor lässt den Menschen Karl May selber sprechen über sich, über seine Figuren, seine Ehe und seine Mitmenschen.
Karl May hat selber geglaubt das er die Abenteuer von Old Shatterhand und Kara ben Nemsi selbst erlebt hat genau wie seine damaligen Leser. Als die Zeitungen beginnen die Wahrheit aufdecken, begibt er sich auf seine erste richtige Reise in den Orient. Er ist enttäuscht auch und vor allem von sich.
Es ist spannend wie die Romanfigur Karl May und seine Umgebung damit umgeht nichts bleibt verborgen, auch die Frage um die Locke von Winnetou die Karl in einem Medaillon mit sich führt, als Andenken an den großen Häuptling.
Als Kind war ich ein riesengroßer Fan von Karl May und besitze auch heute noch alle Bücher von ihm. Nachdem ich die erste Biographie über ihn gelesen hatte, konnte ich nicht verstehen wie so viele Menschen zu der Zeit die Geschichten als wahr betrachten konnten. Für mich war immer klar das es spannende Abenteuergeschichten sind nicht mehr und nicht weniger.
Mit diesem Buch entsteht so etwas wie Verständnis dafür, denn wenn ein Autor so überzeugt davon ist, dass das was er schreibt und sagt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit ist, und Unterstützung durch clevere Verleger und Zeitungsmacher erhält, überträgt sich das auch auf die Leserschaft die im Gegensatz zur heutigen Zeit keine Vergleichsmöglichkeiten hat.
In diesen Tagen gibt es viele Fake News und alternative Wahrheiten die nicht immer aufgeklärt werden.
Da passt dieses Buch wunderbar hinein. Die bösen Zeitungsschreiber die dem armen Karl ans Leder wollen.
Der Autor Philipp Schwenke ist Wirtschaftsjournalist, hat aber für dieses Buch die Sprache und den Stil von Karl May verwendet, dadurch wirkt es authentisch und macht mit Sicherheit nicht nur den Fans von Old Shatterhand, Winnetou, Kara ben Nemsi und Hadschi Halef Omar viel Spaß beim Lesen. Denn man muss die Bücher von Karl May nicht kennen um seine Persönlichkeit die hier überragend dargestellt wird interessant zu finden.
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