Cover-Bild Wir, die wir jung sind
26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 629
  • Ersterscheinung: 14.02.2019
  • ISBN: 9783406734472
Preti Taneja

Wir, die wir jung sind

Roman
Claudia Wenner (Übersetzer)

Eine dramatische Familiengeschichte, die zugleich die Geschichte eines Firmenimperiums und eines Landes, die brutale, letztlich scheiternde Machtübergabe von den Alten zu den Jungen darstellt, von den Männern zu den Frauen - das erzählt Preti Taneja in ihrem preisgekrönten, spannenden und gewaltigen Debütroman.
Der alte Devraj, ehemaliger Maharadscha und Chef eines mächtigen indischen Mischkonzerns, der nur ehrfürchtig "The Company" genannt wird, ist alt geworden und will sein Erbe verteilen. Er hat drei Töchter, Ranjit Singh, sein Berater, Teilhaber und Wegbegleiter, hat zwei Söhne, die ebenfalls mit bedacht werden sollen.Wer wird sich durchsetzen in diesem umfassenden Machtkampf, der auch ein Geschlechterkampf ist?
Mit hoher Präzision und Intensität, nah an den Figuren entlang, erzählt Preti Taneja in diesem unerschrockenen, ergreifenden, aber auch sarkastischen Familienepos, dicht angelehnt an Shakespeares "King Lear", eine brisante und düstere, universelle Geschichte von Macht, Verrat, Untergang und Überleben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2019

Familiensaga in Indien

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Der Roman von Preti Taneja erinnert an den großen Tragödiensstoff vergangener Zeiten. Ein Vater und seine drei Töchter. Die Weitergabe eines aufgebauten Imperiums an die nächste Generation. Nur leider ...

Der Roman von Preti Taneja erinnert an den großen Tragödiensstoff vergangener Zeiten. Ein Vater und seine drei Töchter. Die Weitergabe eines aufgebauten Imperiums an die nächste Generation. Nur leider wollen von diesem Imperium auch andere etwas abhaben .... Taneja gelingt es die verzweigten Familiengeflechte innerhalb der "Company" auszubreiten. Dabei wird nicht nur die Familiengeschichte und die damit verbundenen Probleme mit einbezogen, sondern man erhält als Leser auch einen guten Einblick in das Leben in Indien. Die großen Unterschieden zwischen den Superreichen und denjenigen, die in die Slums abgeschoben wurden. Es ist ein zeitloser Kampf der Generationen und auch der Geschlechter. Denn die drei Töchter des Patriarchen Devraj sind alle verschieden und verfolgen ihre eigenen Ziele, ebenso wie die beiden Söhne von Devrajs Berater Ranjit.

Meine Liebe zu Indien habe ich bereits vor diesem grandiosen Roman entdeckt. Umso mehr habe ich mich gefreut, wieder in diese schillernde, aber auch widersprüchlich faszinierende Welt abzutauchen. Aus meiner Sicht eine große Leseempfehlung für Liebhaber großer Dramen und Familiensagen. Zeitlos und modern zugleich.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Ja, was denn nun?

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Ja, was denn nun? Einerseits stellt der Roman eine verschlungene Familiengeschichte dar, angesiedelt in der indischen Oberschicht der Gegenwart. Dann wiederum kommt der Text als schwülstige Schmonzette ...

Ja, was denn nun? Einerseits stellt der Roman eine verschlungene Familiengeschichte dar, angesiedelt in der indischen Oberschicht der Gegenwart. Dann wiederum kommt der Text als schwülstige Schmonzette à la Bollywood daher. Letztlich geriert sich dieses Debüt als anspruchsvolle Shakespeare-Adaptation. Alle drei Lesarten funktionieren, aber es knirscht ganz gewaltig. Wer Zuviel will, erreicht weniger als möglich wäre!
Dem westlichen Leser die gänzlich fremde Welt des indischen Subkontinents näherbringen zu wollen, ist ebenso notwendig wie ehrenhaft. Zu viele Klischees beherrschen die Köpfe. Fatal, wenn gerade diese Klischees bestätigt und weiter verfestigt werden.
Der angestrebte Mix aus Tradition und Moderne hätte der Autorin die Chance eröffnet, ein differenziertes Bild der Heimat Ihrer Familie zu zeichnen. Stattdessen bekommt der Leser nur Schablonen statt Charaktere präsentiert. Da sind die weitverzweigten Familienbeziehungen, wo jeder auf irgendeine Weise mit irgendeinem x-beliebigen anderen verwandt ist - oder doch beinahe. Die wirtschaftlichen und politischen Dimensionen der Handlung beschränken sich auf eine plakative Darstellung von Korruption, Rücksichtslosigkeit, gedankenlosem Konsum. Der atemberaubende Aufstieg einer aufstrebenden Industrienation, die die westliche Welt lehrt, was Moderne ist, hätte ein subtileres Portrait verdient.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Zu viel der Worte

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Devraj Bapuji ist ein ehemaliger Maharadscha, der in seiner Wahrnehmung quasi aus dem Nichts - in meinen Augen durch kluge Heirat zu Beginn seiner Karriere - einen allumfassenden Mischkonzern aufgebaut ...

Devraj Bapuji ist ein ehemaliger Maharadscha, der in seiner Wahrnehmung quasi aus dem Nichts - in meinen Augen durch kluge Heirat zu Beginn seiner Karriere - einen allumfassenden Mischkonzern aufgebaut hat. Um den Erfolg seiner Projekte zu gewährleisten, ist Devraj jedes Mittel recht. Korruption und Abzweigung von staatlichen Investitionsmitteln sind noch die bescheideneren Beispiele. Im hohen Alter angekommen, möchte er nun seinen Konzern „The Company“ an seine drei Töchter übergeben. Gargi, Radha und Sita sollen den Konzern in seinem Sinne weiterführen, hat Devraj sie doch streng und vorbereitend darauf erzogen. Regelmäßig mussten die Mädchen beim Vater Rapport halten. Dennoch entwickelt jede Tochter eigene Ziele, ein schmutziger Machtkampf ist die Folge.

Im Rahmen der König Lear ähnlichen Geschichte erfährt der Leser eine Menge über Indien und seine Kultur. Für mich war es ein regelrechter Kulturschock. Dass in Indien die Schere zwischen arm und reich im Sinne von bettelarm und unverschämt reich noch weiter auseinander geht als wir es aus Europa kennen, konnte ich mir auch vor der Lektüre so ungefähr vorstellen. Erschreckt hat mich die Heiratspolitik von Devraj. Liebe ist dafür nicht erforderlich. Entscheidender sind Beziehungsgeflechte in Richtung Politik, die dadurch generiert werden. Angewidert bin ich von den Machtdemonstrationen der Familie, insbesondere der männlichen Charaktere, als würden sämtliche Regeln und Gesetze für alle, nur für sie nicht gelten. Beispielsweise schlägt Devraj einen Diener fast tot einfach aus einem wütenden Zustand heraus. Damit dies sich nicht negativ in der Presse niederschlägt, zahlt Gargi für ihn ein Schweigegeld. Widerlich ebenso der sexuelle Missbrauch, dem Radha ausgesetzt ist. Der engste Berater und Freund von Devraj darf sie ungestraft nehmen. Perfide dabei ist, dass er ihr gegenüber beteuert, sie sei ihm die Liebste von Devrajs Töchtern. Auch die Ehemänner scheinen ihre Frauen mehr zu vergewaltigen als liebevollen Sex mit ihnen zu haben. Ein Unrechtsempfinden besitzt niemand von ihnen. Dazu muss ich unbedingt noch anmerken, dass wir hier nicht von irgendwelchen „menschlichen Abschaum“ lesen, sondern von hoch angesehenen indischen Persönlichkeiten. So verwundert es auch nicht, das in diesen Kreisen Alkoholsucht und Drogenmissbrauch an der Tagesordnung sind. Irritiert von all den Machenschaften, hatte ich keinen Bedarf, irgendeinem Charakter nahe zu kommen.

Der Schreibstil von Preti Taneja war mir persönlich zu aufwendig und umfangreich. Wenn man bedenkt, wie viel Geschichte wirklich erzählt wird, hätten dem Roman 150 bis 200 Seiten weniger gut getan. Die Bilder, die sie mit Worten zeichnet, waren zwar teilweise schön, z. B. als Jeet als Rudra unter dem Neembaum sitzt, aber aus meiner Sicht zu sehr in die Länge gezogen. So erhält er Roman eine Langatmigkeit, die für mich ermüdend war.

Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Dramatischer Familienepos

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Kommen wir zuerst zur Gestaltung: Das farbenfrohe Cover, welches das Buch ziert passt gut zur indischen Kultur - man denke da nur an die vielen Holi-Festivals, an diese erinnert mich die Buchgestaltung ...

Kommen wir zuerst zur Gestaltung: Das farbenfrohe Cover, welches das Buch ziert passt gut zur indischen Kultur - man denke da nur an die vielen Holi-Festivals, an diese erinnert mich die Buchgestaltung nämlich stark.

Den Schreibstil fand ich teilweise sehr ausufernd und langatmig, aber nicht unbedingt schlecht. Phasenweise sind die Seiten nur so dahingeflogen und dann gab es wieder sehr holprige Stellen, wo ich dazu geneigt war einfach querzulesen, da es alles andere als spannend war.

Vom Thema her würde ich das ganze als sehr politisch einstufen, natürlich heutzutage sehr wichtig. Jedoch haben viele Umschreibungen die viel zu detailliert waren den Lesefluss sehr blockiert. Was mir sehr gut gefallen hat war der Glossar, wo viele indische Begriffe erklärt werden.

Jedoch konnte mich die Geschichte nicht wirklich in seinen Bann ziehen, wie zuvor nach der Leseprobe erwartet.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Ganz gut

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"The Company" ist ein indischer Mischkonzern. Devraj ist der Chef des Unternehmens. Er möchte die Firma an seine Kinder weitergeben. Er hat drei Töchter. Sein Teilhaber Ranjit Singh hat zwei Söhne. Diese ...

"The Company" ist ein indischer Mischkonzern. Devraj ist der Chef des Unternehmens. Er möchte die Firma an seine Kinder weitergeben. Er hat drei Töchter. Sein Teilhaber Ranjit Singh hat zwei Söhne. Diese sollen ebenfalls Teile des Erbes erhalten. Spannend also, wer sich durchsetzen wird.
Mir hat das Buch von Preti Taneja ganz gut gefallen. Leider muss ich aber sagen, dass sich die ganze Geschichte doch sehr gezogen hat und man diese auch etwas kürzer halten gekonnt hätte. Das Thema an sich finde ich sehr spannend und interessant.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen und das Buch hat sich angenehm und unkompliziert lesen lassen. Was allerdings etwas gestört hat, sind die vielen indischen Namen gewesen. Man ist dadurch oftmals beim Lesen hängen geblieben.
Das Cover sieht toll aus. Sehr farbenfroh, genau eines der Dinge, die ich mit Indien verbinde.
Alles in allem ein gutes Buch.