Cover-Bild Die Akte Adenauer
Band 1 der Reihe "Die Philipp-Gerber-Romane"
(39)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Spionage
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 18.05.2021
  • ISBN: 9783499004759
Ralf Langroth

Die Akte Adenauer

Die dunklen Geheimnisse einer jungen Demokratie. Die Entstehung des BKA. Das biedere Rheinland als Hitzekessel der Mächte, auf das der Schatten des Kalten Krieges fällt.
Mitten im Wahlkampf 1953 wird Philipp Gerber Kriminalhauptkommissar beim BKA. Seine Aufgabe: den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Sein Geheimnis: Wie der Ermordete ist Gerber Agent der Amerikaner. Gemeinsam mit der Journalistin Eva Herden findet er heraus, dass die rechtsgerichteten «Wölfe Deutschlands» noch aktiv sind. Um ein Zeichen gegen den Kommunismus setzen, wollen sie einen der führenden linken Politiker töten. Bundeskanzler Adenauer persönlich betraut Gerber mit der Aufgabe, seinen Kontrahenten zu beschützen …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2021

Tolle Mischung

0

Zum Inhalt:
Philipp Gerber wird 1953 Kriminalhauptkommissar beim BKA. Er soll den Mord an seinem Vorgänger aufklären. Wie er selbst war auch sein Vorgänger Amerikaner. Mit der Journalistin Eva Herden findet ...

Zum Inhalt:
Philipp Gerber wird 1953 Kriminalhauptkommissar beim BKA. Er soll den Mord an seinem Vorgänger aufklären. Wie er selbst war auch sein Vorgänger Amerikaner. Mit der Journalistin Eva Herden findet er heraus, dass die Wölfe Deutschlands, die sehr rechts sind, noch aktiv sind. Sie wollen eine eichen setzen und einen linken Politiker ermorden. Nun soll Gerber im Auftrag von Adenauer den Kontrahenten beschützen.
Meine Meinung:
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen, war die Mischung aus Krimi und historischen Fakten, die sehr geschickt miteinander verwoben werden. Die Spannung hielt sich auch über das gesamte Buch, da man nie so richtig wusste, wer denn da gerade mit wem womöglich doch zusammen arbeitet oder doch nicht. Mir hat auch Gerber als Typ richtig gut gefallen, da ist noch so richtig Potenzial für mehr. Der Schreibstil war am anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, später aber total okay.
Fazit:
Tolle Mischung

Veröffentlicht am 16.06.2021

Der kalte Krieg als Geburtshelfer der BRD

0

Krimi und Geschichte zugleich, spielt das Buch in einer Zeit als die deutsche Demokratie noch in den Kinderschuhen steckte und von den Amerikanern geleitet wurde. Interessante vergessene Details jener ...

Krimi und Geschichte zugleich, spielt das Buch in einer Zeit als die deutsche Demokratie noch in den Kinderschuhen steckte und von den Amerikanern geleitet wurde. Interessante vergessene Details jener Zeit kommen zu Tage. Wie das Leben in Bonn wohl war? Eine Kleinstadt die über Nacht zur Hauptstadt wurde. Die Wirtschaft brummt, die Wunderjahre bahnen sich unaufhaltsam an. Parteimäßig ist noch nicht viel los, in der jungen Bundesrepublik. Es gibt die CDU und die SPD, die FDP die CSU und eine ganze Reihe kleinerer Parteien. Die CDU wird dominiert von Konrad Adenauer, in der SPD ist es Erich Ollenhauer. Im Roman treten neben den fiktiven Gestalten auch historische Personen auf: der Bundeskanzler Konrad Adenauer, Herbert Wehner (SPD), Grete Burmester (Wehners Stieftochter).
Immer wieder taucht die braune Vergangenheit Deutschlands auf im Roman, in Form von der Organisation der Werwölfe, die aus dem Untergrund Attentate planen, ein Netz von ehemaligen SS-Mitgliedern einspannen, die jetzt als „saubere“ Bürger erscheinen, die aber heimlich die Werwölfe unterstützen, usw.
Philipp Gerber, der junge US-Soldat der dann zum deutschen BKA wechselt, wirkt sympathisch und geradlinig. Obwohl in den Staaten eine Professur an Harvard winkt, zieht er es vor in Bonn zu bleiben. Er hat seine Pflicht vor der Familie seines toten Freundes erfüllt und seinen Tod gerächt, aber nun wird es Zeit sein eigenes Leben so zu leben, wie er es sich wünscht, auch wenn es nicht einfach ist. Als Ermittler ist er eher die Sorte „Terrier“, wenn er sich einmal festgebissen hat, kann er nicht mehr loslassen. Er erkennt Zusammenhänge, was eben einen guten Kriminalisten ausmacht. (Zumindest i der einschlägigen Literatur und Filmen).
Rasanter Schreibstil, gleich von Anfang an, wird es noch ein Ticken spannender, als es zum Showdown kommt. Dabei gibt es eigentlich zwei Showdowns: einmal im Wald, hollywoodmäßig mit Explosionen, Stürzen von Hubschraubern, Rettung in letzter Minute, usw. Sehr mitreißend geschrieben, lässt sich die Szene in einem Rutsch lesen. Der zweite Showdown, gefiel mir schon fast besser. Da entlarvt Gerber den Drahtzieher der Attentate in einem offenen Gespräch und führt ihm vor Augen, dass er eigentlich verloren hat. Dass sein Gegenüber die ganze Zeit eine Pistole auf Gerber richtet, scheint ihn nicht zu tangieren. So abgebrüht möchte ich auch mal sein!
Ein Wort zum Titelbild: das ist schon fast ein Zeitdokument mit dem großen schweren schwarzen Wagen mit den Seitenspiegeln vorne auf den Kotflügeln. Ob solch ein Auto schwer zu lenken war? So, ohne Servolenkung und ABS? Gab es überhaupt schon ein Radio im Auto?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2021

Spannung bis zur letzten Seite

0

Wir befinden uns kurz nach dem zweiten Weltkrieg im Jahre 1953. Philipp Gerber wird zu Kriminalhauptkommissar beim BKA ernannt als sein Vorgänger unter mysteriösen Bedingungen ermordet aufgefunden wird. ...

Wir befinden uns kurz nach dem zweiten Weltkrieg im Jahre 1953. Philipp Gerber wird zu Kriminalhauptkommissar beim BKA ernannt als sein Vorgänger unter mysteriösen Bedingungen ermordet aufgefunden wird. Nun heißt es für Gerber genau diesen Mord aufzuklären und sich in seinen neuen Posten zu etablieren. Doch sowohl er als auch der Verstorbene haben ein Geheimnis zu verbergen..
Mit „Die Akte Adenauer“ ist dem Autor ein hochspannender politischer Thriller gelungen mit gut ausgearbeiteten Charakteren und actionreichen Szenen, die den Leser bis zur letzten Seite außer Atem lassen. Das Nachkriegsdeutschland wird sehr realistisch dargestellt und die Handlungen sind sehr gut nachvollziehbar sodass man sich direkt in das Deutschland der 50er Jahre zurückversetzt fühlt. Man merkt darüber hinaus schon auf den ersten Seiten, dass der Autor erstklassige Recherche durchgeführt hat und gibt auch den jüngeren Lesern die Gelegenheit etwas über die deutsche Geschichte zu erfahren.
Ich freue mich schon auf den Folgeband, welcher im Frühjahr 2022 erscheinen soll und gebe dem Buch eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 06.06.2021

Sehr gerne mehr davon!

0

Was hat mich gereizt, an der Leserunde zu "Die Akte Adenauer" daran teilzunehmen? Zum einen mein Interesse an der Geschichte Deutschlands und hier im besonderen die Geschichte der jungen Bundesrepublik. ...

Was hat mich gereizt, an der Leserunde zu "Die Akte Adenauer" daran teilzunehmen? Zum einen mein Interesse an der Geschichte Deutschlands und hier im besonderen die Geschichte der jungen Bundesrepublik. zum anderen einfach der Titel. Außerdem wies der Klappentext und die Leseprobe auf einen spannenden Lesegenuss hin. Enttäuscht wurde ich überhaupt nicht. Das Intro in den letzten Kriegstagen war schon ein interessanter Einstieg zu "Die Akte Adenauer". Wie immer bei Romanen, welche nicht mit fiktiven Personen, sondern mit Personen aus der Geschichte handeln, muss der Autor vorsichtig sein, das er nur das schreibt, was wirklich passiert ist (und das lernt man im Geschichtsunterricht) und nur das hinzufügt, was wirklich auch so hätte passiert sein können, nur es war kein Geschichtsschreiber (oder die Presse) in der Nähe. Und genau das gelingt Ralf Langroth mit "Die Akte Adenauer" ausgezeichnet, man hat das Gefühl mitten im spätabendlichen Kaffeekränzchen zwischen Gerber, Adenauer und dem Innenminister Lehr dabei zu sein, so könnte es stattgefunden haben. Also für mich ein sehr gelungener Geschichtsunterricht, der keinesfalls langweilig ist, sondern spannend erzählt, vor einem historischen Hintergrund so realistisch aufgezogen, das man eigentlich in Wikipedia gleich nach den Protagonisten nachschlagen möchte, aber eigentlich doch im Hinterkopf weiß, es sind fiktive Charaktere in einem Kriminalroman. Diese sind so gut mit den historischen Köpfen in der Handlung verstrickt, das man meint, die Vita der Personen müsste in Wikipedia zu finden sein. Ich freue mich auf alle Fälle schon auf den 2. Band und kann es eigentlich nicht bis Frühjahr 2022 erwarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2021

Fesselnder Politthriller

0

Kurz vor den zweiten Wahlen zum deutschen Bundestag wird Philipp Gerber zwischen seiner Vergangenheit und Gegenwart zerrissen. Geboren als Deutscher, ausgewandert in die USA, kämpfte er im zweiten Weltkrieg ...

Kurz vor den zweiten Wahlen zum deutschen Bundestag wird Philipp Gerber zwischen seiner Vergangenheit und Gegenwart zerrissen. Geboren als Deutscher, ausgewandert in die USA, kämpfte er im zweiten Weltkrieg auf Seiten der Alliierten für das CIC. Kurz bevor er nach Harvard zurückkehren soll, erhält er einen Sonderauftrag. Denn die junge Demokratie steht auf dem Spiel.

Eigentlich soll Gerber im Fall seines verstorbenen Vorgängers beim BKA ermitteln, doch hinter dem Mord steckt mehr, als anfänglich zu erwarten war: denn Deutschland ist nicht alle Nazis losgeworden.

Die Akte Adenauer ist ein packender und gut recherchierter Thriller. Historische Tatsachen und Fiktion hat Autor Ralf Langroth perfekt miteinander verwoben und einen einzigartigen Politthriller geschaffen. Es sei dazu gesagt, dass Politthriller eines meiner Lieblinsgenre sind, auch wenn ich oft enttäuscht werde, denn viele verdienen entweder den Namenszusatz „Polit-“ eigentlich nicht oder lesen sich trockener als so manches Sachbuch. Die Akte Adenauer ist dagegen ein glänzendes Beispiel für dieses wundervolle Genre: fesselnd geschrieben und gleichzeitig politisch (dass es dann auch noch ein historischer Politthriller ist, ist das i-Tüpfelchen).

Phil Gerber ist ein durch und durch spannender Protagonist – traumatisiert von der Vergangenheit, zerrissen zwischen zwei Identitäten und in der Lage, alles reflektiert zu betrachten. Obwohl er sich selbst anfangs als Amerikaner betrachtet, arbeitet er bereitwillig mit der Journalistin einer von den Kommunisten finanzierten Zeitung, zusammen. Dennoch zieht sich eins durch sein gesamtes Handeln: Der Hass auf die Nazis. Nicht nur, weil er und seine Familie vor dem zweiten Weltkrieg vor ihnen flüchten mussten, sondern viel mehr wegen seiner Erlebnisse im Krieg.

Erzählt wird der Thriller hauptsächlich aus Gerbers Perspektive, aber auch aus der, der Journalistin Eva Herden. Und aus der Perspektive des Täters, wobei es sich hierbei immer nur um kurze Einschübe handelt, die auch durch die Formatierung hervorgehoben werden. Diese Passagen sind vage gehalten und geben dem Leser gerade genug Informationen, um einen Eindruck davon zu bekommen, mit wem Gerber es zu tun hat. Gerade diese Informationshappen erhöhen die Spannung weiter. Die Kapitelaufteilung erfolgt anhand der verbleibenden Tage bis zur zweiten Bundestagswahl der Geschichte – während sich also der Druck auf Gerber erhöht, wächst auch die Gefahr für das demokratische Deutschland.

Stilistisch ist es ein gelungener Thriller. Die Beschreibungen sind ausreichend, um einen sehr bildlichen Eindruck der Umgebung und Gegebenheiten zu schaffen – selbst wenn man nicht unbedingt weiß, wie Bonn in den 50ern aussah. Adenauers inzwischen wohl ikonischer Dialekt ist mühelos eingewoben und wirkt nicht, als hätte der Autor beim Schreiben etwas erzwungen. Auch die Darstellung anderer bekannter Personen (u.a. Herbert Wehner) scheint sehr gelungen, soweit es der Außeneindruck dieser Personen eben zulässt, etwas Derartiges zu beurteilen.

Für mich, ohne Zweifel, das Highlight meines bisherigen Lesejahres!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere