Cover-Bild Kronsnest
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendragon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 24.02.2021
  • ISBN: 9783865327468
Florian Knöppler

Kronsnest

Roman
Ein holsteinisches Dorf in den 20er Jahren:

Das Dorf und der kleine elterliche Hof in der Elbmarsch sind seine ganze Welt: Der empfindsame ­Hannes ­leidet unter seinem gewalttätigen, unberechenbaren Vater und den Schikanen in der Schule. Zuflucht findet er allein in der Natur und in seinen Büchern. Doch Hannes beginnt, sich zu wehren, und unversehens ­gerät er dabei in die politischen Spannungen der Dorfgemeinschaft. Dabei will er doch eigentlich nur eines – die geheimnisvolle Mara für sich gewinnen, die so ganz anders ist als all die Mädchen im Dorf. Ein anderes Leben, denkt Hannes, ein anderes Leben muss doch möglich sein.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2021

ein bemerkenswertes Debüt mit einer stimmungsvollen Geschichte

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Der Roman „Kronstnest“ von Florian Knöppler ist ein bemerkenswertes Debüt, das eines der Lesehighlights meines Jahres bleiben wird, und das nicht nur, weil er in der Nähe meines Heimatortes spielt.
Im ...

Der Roman „Kronstnest“ von Florian Knöppler ist ein bemerkenswertes Debüt, das eines der Lesehighlights meines Jahres bleiben wird, und das nicht nur, weil er in der Nähe meines Heimatortes spielt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 15-jährige Hannes, der Ende der 1920er Jahre in der Elbmarsch in der Nähe der Krückau auf einem ärmlichen Bauernhof aufwächst und seinem Vater bei den anfallenden Arbeiten zur Hand geht. Hannes ist ein aufgeweckter, sensibler Junge, der in der Schule unter Mobbing zu leiden hat und es dem strengen Vater auf dem Hof nie recht machen kann. Von seiner Mutter hat Hannes die Liebe zu Büchern geerbt, die ihm eine Flucht bieten aus dem tristen Alltag ebenso wie die aufkeimende Freundschaft zu Mara, der Tochter eines wohlhabenden Gutsbesitzers, die ihn zu Ausflügen mit gleichaltrigen Jugendlichen mitnimmt.
Die Geschichte wird in ruhigem Ton erzählt, der Autor versteht es, mit wenigen prägnanten Worten deutliche Bilder zu schaffen von dem Leben der damaligen Zeit, der Landschaft, die mal lieblich mal rau daherkommt, und dem arbeitsreichen Alltag auf den kleinen Höfen in der Elbmarsch. Die Wirtschaftskrise macht auch den Bauern zu schaffen, es wird zunehmend schwerer rentable Preise zu erzielen, das bereitet auch in dieser Gegend dem aufkeimenden Nationalsozialismus offenen Türen.
Hannes steht nicht nur an der Schwelle zum Erwachsenwerden und muss mit wechselnden Gefühlen kämpfen, auch das Leben um ihn herum befindet sich im Wandel und macht es ihm schwer, seinen Platz zu finden.
Der Leser begleitet in erster Linie Hannes Entwicklung aber auch die einiger seiner Freunde, die in zum Teil ganz unterschiedlichen Bedingungen aufwachsen. Dabei entsteht eine zunehmende Nähe insbesondere zu der Hauptfigur, man kann seinen Erlebnissen und tiefsten Gedanken folgen. In vielen Szenen ist es dabei gerade das Ungesagte, das tief nachhallt, eine ganz besondere Atmosphäre schafft und die Figuren so real erscheinen lässt. Mir hat der Stil dieser Geschichte ausgesprochen gut gefallen, die knappen Worte, die Pausen und die manchmal bedächtige Art und Weise der Charaktere passen gut zu der Gegend und den Menschen, die dort leben. Einerseits haben viele der geschilderten Szenen den Charakter eines Gemäldes, dann wieder lassen sie viel Raum für Kopfkino.
Ich wünsche diesem Debüt eine breite Aufmerksamkeit, da ich es sowohl inhaltlich als auch sprachlich bemerkenswert finde, und freue mich darauf, dass bereits die Veröffentlichung der Fortsetzung in Planung ist. Auf Ausflügen nach Kollmar und Glückstadt werde ich die Landschaft mit anderen Augen betrachten.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Erwachsenwerden in schwierigen Zeiten – mitreißend, erschütternd, beeindruckend

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„Kronsnest von Florian Knöppler ist als Hardcover mit 448 Seiten im Februar 2021 bim Pendragon Verlag erschienen.

Am Beispiel von Hannes, der mit seinen Eltern in dem beschaulichen Dorf Kronsnest in der ...

„Kronsnest von Florian Knöppler ist als Hardcover mit 448 Seiten im Februar 2021 bim Pendragon Verlag erschienen.

Am Beispiel von Hannes, der mit seinen Eltern in dem beschaulichen Dorf Kronsnest in der Elbmark lebt und dort auf einem kleinen Bauernhof aufwächst, mitten in den 1920er Jahren, schildert der Autor auf ruhige und zugleich eindringliche Weise das Leben Jugendlicher auf dem Lande in dieser politisch zerrissenen Zeit zwischen zwei Weltkriegen.

Der Autor legt einen so einzigartigen, besonderen und poetischen Schreibstil an den Tag, der bewegt, erschüttert, zum Nachdenken anregt.

Seine Beschreibungen sind detailliert und tiefgründig, seine Charaktere vielschichtig , schwer durchschaubar und alle sind ein wenig introvertiert.

Jeder macht sich viele Gedanken, über Probleme reden fällt ihnen hingegen allen schwer. So war es wohl üblich damals auf dem Lande, dass man sich gegenseitig hilft und physisch beisteht in jeder Situation, seine Probleme und Nöte aber nicht bespricht, sondern für sich behält. Das macht die ohnehin schon schwierige Lage in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg noch um einiges komplizierter.

Ich habe großen Anteil an Hannes´ Geschichte genommen, des Hauptprotagonisten, dieses unwahrscheinlich feinfühligen und sensiblen jungen Mannes. Man erlebt als Leser sehr intensiv mit, wie Hannes unter den Gewalttätigkeiten seines Vaters zu leiden hat, unter den Drangsalierungen seiner Mitschüler, später unter der Bürde großer Verantwortung.

Anhand unterschiedlicher Erlebnisse mit Tieren verdeutlicht Florian Knöppler, wie sensibel und tief Hannes erlebt und fühlt. Ganz oft glaubt man selbst die Last, die Erleichterung, die Qual, das Glück zu ertragen / zu fühlen, die Hannes widerfahren.

Hannes erfährt im Laufe des Plots eine sehr große Weiterentwicklung, er beisst sich durch, hat jede Menge Verantwortung zu tragen, die politische Lage spitzt sich zu und er erlebt seine erste Liebe, die mit Höhen und Tiefen einhergeht.

Ein wirklich großartiges Buch, dass mich gnadenlos mitgerissen, tief beschäftigt und durch seinen, ruhigen, pragmatischen Erzählstil, der das Geschehen besonders intensiv macht, nachhaltig beeindruckt hat. Unbedingte Leseempfehlung!!

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Zwischen Kuhmist und erster Liebe

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Dieser Roman erzählt die Entwicklung des jungen Hannes, der unter seinem gewälttätigen Vater zu leiden hat obwohl er alles versucht es ihm auf den Hof gerecht zu machen. Dann ist da die Mutter, die sich ...

Dieser Roman erzählt die Entwicklung des jungen Hannes, der unter seinem gewälttätigen Vater zu leiden hat obwohl er alles versucht es ihm auf den Hof gerecht zu machen. Dann ist da die Mutter, die sich immer mehr zurückzieht, bis zu dem Tag als das Unglück passiert. Mara, seine erste Liebe verlässt unerwartet das Dorf um in Lübeck zu leben. Aber für Hannes muss das Leben ohne sie weitergehen...

Ich habe erst gedacht... schön, ein Roman über das romantische Landleben, aber es gibt nicht allzuviel Romantik. Es zeigt die Härte unter den Hannes zu leben und zu arbeiten hat. Es ist gerade auch der Umbruch da, Hitler kommt an die Macht und die Dorfjugend schließt sich an. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und daher volle Puntzahl.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Kronsnest

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Hannes lebt mit seinen Eltern auf einem kleinen, heruntergekommenen Hof - sie sind Landwirte. Eines Tages soll der Sohn in die Fußstapfen seines Vaters treten. Unter ihm muss Hannes oft leiden, da sein ...

Hannes lebt mit seinen Eltern auf einem kleinen, heruntergekommenen Hof - sie sind Landwirte. Eines Tages soll der Sohn in die Fußstapfen seines Vaters treten. Unter ihm muss Hannes oft leiden, da sein Vater aufbrausend ist und immer wieder gewaltätig wird. Auch in der Schule wird der Junge immer wieder gemobbt und findet kaum Anschluss.
Als Ausgleich geht Hannes viel in die Natur, streift umher oder fischt oder steckt seine Nase in Bücher. Dann lernt er Mara näher kennen und alles wird anders.

Der Autor hat einen ruhige Schreibstil und die Geschichte fließt ohne große Spannungsbögen dahin. Dennoch war ich die gesamte Zeit von der Handlung gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Gemeinsam mit Hannes erlebt man die Jahreswechsel, politische Spannungen, Freundschaft, aber auch Leid. Dabei erhält man auch einen unvergesslichen Einblick in die bäuerliche Welt und den täglichen Kampf ums Überleben, der einfach nie enden will.

Der Weg ist für alle vorbestimmt und es scheint keine Überraschung oder gar Freiheit auf die Menschen zu warten. Im Gegenteil. Doch genau aus diesen Fesseln versucht Hannes auszubrechen und dabei seinen eigenen Weg und sein ganz persönliches Glück zu finden.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

eine Spur von der Vergangenheit in die Gegenwart

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Dies ist ein Entwicklungsroman, der erneut zeigt, wie aktuell doch die Vergangenheit sein kann.

Die Handlung beginnt in den späten 1920er Jahren auf dem Lande in der Elbmarsch Norddeutschlands. Den Bauern ...

Dies ist ein Entwicklungsroman, der erneut zeigt, wie aktuell doch die Vergangenheit sein kann.

Die Handlung beginnt in den späten 1920er Jahren auf dem Lande in der Elbmarsch Norddeutschlands. Den Bauern geht es schlecht, weil die Politik kaum Anstalten machte, ihre Lage zu verbessern. Da agieren unterschiedliche Gruppen, um gegen die praktizierten Regeln vorzugehen. Unter anderem auch die aufkommenden braunen SA-Truppen. Als schützende Hand geben sie vor, sich für die Bauern einzusetzen.

Doch Hannes, der Protagonist in »Kronsnest«, mag in dieser Situation nicht einfach nur zwischen Schwarz und Weiß unterscheiden. Er ist der Meinung, dass man sich nicht bedingungslos jeder neuen Strömung anschließen sollte.

»Kronsnest« ist ein Entwicklungsroman, weil wir Hannes dabei zusehen, wie er groß, stark und erwachsen wird. Er braucht viel Kraft, um sich gegen seinen Vater durchzusetzen, der den Freund von Hannes bevorzugt. Die Mutter möchte ihren Sohn zwar unterstützen, jedoch ist sie zu schwach gegenüber ihrem Mann. Der Mann bricht nicht nur dem Hund die Knochen, auch Hannes muss sehr unter ihm leiden .

Florian Knöppler hat einen beeindruckenden Roman geschrieben, der aufgrund der wirtschaftlichen Lage zur damaligen Zeit zwar düster ist, aber immer wieder helle Momente hat. Und weil zum Erwachsenwerden auch die aufkeimende Liebe zum anderen Geschlecht gehört, gibt es auch einige romantische Szenen in diesem Roman.

Die Dorfgemeinschaft in der Elbmarsch wird mikroskopisch auseinandergenommen. Die Figuren mit ihren Eigenschaften bilden den Mittelpunkt. Dabei bleibt es nicht nur bei Hannes und seiner Familie. Die Leser lernen sehr viele andere Leute kennen. Detailreich werden deren Einstellungen und Handlungsweisen begründet, so dass man die scheußlichsten Handlungen zwar nicht gutheißen, aber doch verstehen kann.

Der empfehlenswerte Roman »Kronsnest« von Florian Knöppler zeigt einen Spiegel der heutigen Gesellschaft anhand einer Handlung, die vor fast einhundert Jahren spielt. Ein Roman, der zum Innehalten und Nachdenken anregt.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2021