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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 19.10.2023
  • ISBN: 9783847901563
Sandra Newman

Julia

Roman
Karoline Hippe (Übersetzer)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2024

Julia oder der andere Blick auf's Drama

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Eine rote Banderole teilt die Zahl 1984 und schon sind wir mitten auf dem Schlachtfeld. Eurasien, Ostasien, Ozeanien – der Krieg ist allgegenwärtig, Hunger, Not und Elend sind ungleich verteilt. Inmitten ...

Eine rote Banderole teilt die Zahl 1984 und schon sind wir mitten auf dem Schlachtfeld. Eurasien, Ostasien, Ozeanien – der Krieg ist allgegenwärtig, Hunger, Not und Elend sind ungleich verteilt. Inmitten einer dystopischen Welt, in der ein Kristallpalast existiert, verwanzte Zimmer, flauschige Teppiche in sauberen Villen und ein Raum 101, reglementieren die Ministerien für Wahrheit, Liebe und Frieden die Parteigänger, Proleten, Soldaten und Unpersonen und damit das Leben aller. Der Zustand des Landes ist gezeichnet durch die totalitäre Überwachung eines Staates und mentaler Zurichtung, durch das Leben und Sterben nach einer Revolution und einem Volk im Krieg, dessen Leben von materieller, sozialer und informativer Ungleichheit geprägt ist.

Sandra Newman führt mit Julia Worthing, einer Maschinistin in ihren mittleren Zwanzigern, die Perspektive der weiblichen Protagonistin im Orwellschen Kosmos des Großen Bruders aus. Sie ist dabei sehr nah dran an der Vorlage. Strukturell, wie inhaltlich. Spezieller wird es, wenn ihre unmittelbaren Lebensumstände umrissen werden: die Schlafsituation, ihre Arbeit, der Alltag mit Schwarzmarktgütern, Rationierung von Wasser, Essen, Sexkrim (Neusprech für Sexualverbrechen), die Verwicklungen, die alle eintreten, als sie mit Winston und O`Brian in Kontakt gerät. Julia wird in einem Strudel der Propaganda, des Verrats, sowie seelischer und körperlicher Zerstörung fast zerrissen… 
Ist in dieser Welt überhaupt irgendetwas, dass irgend wie wünschenswert ist? Gibt es irgendetwas Positives? Wo doch in jeder noch so kleinen Flucht, die Selbstverachtung eines indoktrinierten Egolebs lauert oder die Manipulationen des Telemonitors und des permanenten Missbrauchs der Ikone des großen Bruders? Wohl eher nicht.

…oder vielleicht doch?
Vielleicht gibt es eine Erlösung, oder eine Befreiung – eine Welt, die sich, vielleicht, zu einer der Liebe fähigen, zärtlichen, solidarischen, möglichen Welt mit Vicky und Julia wandeln könnte. Das wäre doch ein schöner Gedanke…

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Feministische (Neu-)Interpretation

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1984 erzählt hässliche Gegebenheiten aus einer hässlichen Welt, bevölkert mit hässlichen Menschen - in hässlicher Sprache. Und trotz und wegen all des Widerwillens, den Orwell in mir wachrief, beschäftigte ...

1984 erzählt hässliche Gegebenheiten aus einer hässlichen Welt, bevölkert mit hässlichen Menschen - in hässlicher Sprache. Und trotz und wegen all des Widerwillens, den Orwell in mir wachrief, beschäftigte mich sein Werk, wühlte mich auf und brachte mich zum (Nach-)Denken. Diesen Ton trifft auch Sandra Newman. Sie bleibt Orwell und der von ihm geschaffenen Atmosphäre treu, greift aber die achtlos hingeschmissenen Krumen auf. Was Orwell nur Nebensätze und Winston keine Gedanken wert war, erzählt sie. Die weibliche Perspektive, der unsichtbare Alltag, das alltägliche Leiden und Leben der Frauen.




1984 habe ich damals in der Schule gelesen und auch wenn es wahrlich kein klassischer Lesegenuss war, bewegte und beeindruckte mich das Buch doch nachhaltig. Nur Julia blieb eine unbefriedigend blasse Figur. Das hat Sandra Newman nun geändert!

Denn Julia schildert die Ereignisse aus Orwells Dystopie aus ihrer Sicht und das gleich Vorweg: Sandra Newman beherrscht ihr Handwerk. Sie kriecht in die Ritzen und Nebengassen von Orwells Roman und macht diese zum neuen Hauptschauplatz, bleibt dabei Ton und Handlung treu und schafft dennoch etwas Neues. Ihre Schilderungen aus Julias Perspektive und Orwells Geschichte von Winston könnten im selben Buch alternierend abgedruckt werden, so sehr bereichern sie sich gegenseitig.

Ich gebe zu, dass ich von Anfang an Schwierigkeiten mit dem Buch hatte - meiner hohen Erwartungen an eine feministische Neuerzählung wegen und auch bezüglich des Schreibstils. An letzterem störte mich vor allem die vulgäre Sprache und auch wenn ich nachvollziehen kann, dass Julia in einer Welt, die Liebe abgeschafft zu haben glaubt und Sexualität unterdrückt, das Vokabular fehlt, störte mich die Derbheit der Worte und Gedanken dennoch. Was den feministischen Blickwinkel angeht - er war definitiv vorhanden! Nur eben anders, als ich mir das gedacht hatte. Ich hatte mir eine aufgeklärte, bewusste Protagonistin erhofft, die gezielt Bündnisse mit Frauen angeht, ganz viel weiblicher support in einer unterdrückenden und unterdrückten Gesellschaft - und ich gebe zu, dass das naiv ist und war. Wie soll das in dieser Gesellschaft möglich sein? Und es hätte auch nicht zu Orwells Ton und Aussage gepasst. Nachdem ich diese anfängliche Enttäuschung verdaut hatte und Julias quasi ausschließliche Selbstdefinition über ihre Sexualität als ihren Weg, sich dem System zu entziehen, akzeptieren konnte, sah ich, wie Newman der Welt dennoch ihren Stempel aufdrückte: Menstruation wird angesprochen (sogar der in Spanien bereits beschlossene "Menstruationsurlaub"; ungünstiges Wort btw.), wie die Frauen sexueller Ausbeutung und Missbrauches ausgesetzt sind, selbst alltägliche Schwierigkeiten und Bloßstellungen wegen des Overalls und dem Toilettengang, künstliche Befruchtung und Abtreibung... Das alles aus Frauenperspektive zu erlesen und erleben, macht die Ungleichheit in Orwells dystopischer Welt für mich bedeutend greifbarer und erdrückender.

Und auch wenn mir das explizite und starke female empowerment fehlte, ist es zwischen den Zeilen doch rauslesbar. Julia macht eine Charakterentwicklung und Reflektion ihrerselbst und ihrer Vergangenheit durch und die angedeutete Romanze war auch überraschend berührend. Unterteilt ist das Buch ja in drei Abschnitte und während mich im ersten vor allem die vulgäre Sprache irritierte, im zweiten Julias von O´Brien zugedachte Aufgabe und die Folter schockte, war ich von Julias Selbstermächtigung im letzten Abschnitt begeistert und empfand diesen Teil auch am angenehmsten zu lesen. Und dann kam das - für mich überraschende und schockierende - Ende, das einerseits unbefriedigend offen ist und so viele Fragen aufwirft, gleichzeitig aber eine hervorragende Parallele zum Ende von Orwells Dystopie ist und die gleiche hoffnungslose Verzweiflung hervorruft.

Bereits Winston lebte in wenig glamourösen Umständen mit langen Arbeitszeiten, schlechter Ernährung und besorgniserregendem Alkoholkonsum - den Frauen von denen Sandra Newman erzählt, ergeht es größtenteils noch schlechter und sowohl der Drogenkonsum als auch der Alkoholmissbrauch (sogar während der Schwangerschaft!), sind ständige Begleiter im Buch. Das alles kreiiert eine kaum zu ertragende Stimmung und Atmosphäre, die das Buch einerseits so unangenehm zu lesen machen und gleichzeitig die Faszination auslösen. Auch die omnipräsente Gewalt und Unterdrückung, die Folterszenen, der in Ozeanien verankerte Rassismus und Antisemitismus, sowie die Thematik von Eugenik lassen Lesefreude im klassischen Sinne nicht oder nur schwerlich aufkommen. Julia ist - wie 1984 auch - keine leichte Kost und hätte durchaus mit Triggerwarnungen versehen werden können.

Was ich für mich festgestellt habe, während ich teilweise - trotz der handwerklich exzellent umgesetzten Neuinterpretation - recht lustlos zum Buch griff: Ich glaube, ich will (vorerst?) einfach keine Dystopien mehr lesen. Ich habe genug von Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit, von Kriegen und Armut, von Unterdrückung und patriarchalen Systemen, Rassismus und Vorurteilen. In der realen Welt ist all das bedrohlich genug - ich will nicht auch noch von fiktiven Welten lesen, die sich dieser menschengemachten Probleme nicht entledigen können. Zu viele Frauen sterben täglich, erleben Gewalt und werden vergewaltigt, als dass ich davon noch lesen mag. Wütende Kritik am Ist-Zustand, mutige Ideen, diesen aufzubrechen und optimistische Utopien - das will ich.

Ganz viel Text, gar kein Sinn?! Ich habe lange überlegt, wie ich das Buch bewerten soll - "schön" war es nicht, aber das soll es ja auch nicht. Dass ich dem Genre gegenüber momentan eine Abneigung entwickele, dafür kann es nicht. 1984 habe ich damals auch volle Punktzahl gegeben und Julia "gefiel" mir ja auf die gleiche Weise; sogar besser wegen der weiblichen Perspektive und ich bin begeistert, wie großartig Sandra Newman den Balanceakt zwischen Original und eigenem Werk meistert. Letztlich habe ich mich dafür entschlossen, nur einen halben Anker für die störende vulgäre Sprache abzuziehen und mit der Empfehlung zu verbleiben: Wer 1984 liest, sollte unbedingt auch Julia lesen. (Und wer Julia lesen möchte, hat mehr "Freude" daran, wenn 1984 zuvor gelesen wird.)

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Fesselnde Adaption von Orwells 1984 bietet düstere Tiefe und überraschende Wendungen

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Julia 1894 ist eine fesselnde Adaption von George Orwells 1984, diesmal aus der Perspektive von Winstons Verführerin Julia. Obwohl ich 1984 zuvor nicht gelesen hatte, wurde ich sofort von Julias klarem ...

Julia 1894 ist eine fesselnde Adaption von George Orwells 1984, diesmal aus der Perspektive von Winstons Verführerin Julia. Obwohl ich 1984 zuvor nicht gelesen hatte, wurde ich sofort von Julias klarem Schreibstil angezogen. Die anfängliche Verwirrung über die Situation in England und die politischen Verhältnisse wurde durch Online-Recherche und Anmerkungen im Buch geklärt, was darauf hinweist, dass es ratsam wäre, den Originalroman vorab zu lesen.

Dennoch hat mich Julia mit ihrer klaren Erzählweise in ihren Bann gezogen. Die schockierenden Umstände, in denen sie lebt, haben mich fassungslos zurückgelassen. Einige Szenen sind nichts für schwache Nerven, aber dennoch ist es für mich ein bemerkenswert guter Roman. Zwar nicht so gesellschaftskritisch wie sein Vorbild, aber als Adaption und Ergänzung durchaus geeignet.

Die Autorin gelingt es, Julia aus 1984 ins Zentrum der Handlung zu rücken und ihre Geschichte näher am Original zu erzählen. Newmans Julia erscheint anfangs sympathischer als die von Orwell, und die detaillierte Schilderung ihrer Vorgeschichte fand ich ansprechend. Hier zeigt sich jedoch bereits ein deutlicher Unterschied zum Originaltext. Newmans Roman präsentiert eine Dystopie in der heutigen Lesart, mit plastischen Charakteren und nachvollziehbaren Handlungssträngen. Im Gegensatz dazu taucht man in 1984 in eine Gesellschaft ein, die einfach so existiert, und fühlt sich genauso machtlos wie Winston Smith.

Besonders faszinierend sind die neuen Wendungen, die Sandra Newman der Geschichte gibt, und die ich mit großem Interesse verfolgt habe. Die Sprache bleibt dabei nahe am Original, und es gibt drastische Szenen, die sensiblere Leserinnen und Leser beachten sollten. Julia lebt in einer Welt, die sich von Winstons Welt unterscheidet, und sie kämpft aktiv gegen das Regime, was den aktuellen Trends in dystopischen Romanen entspricht.

Die bekannten Figuren aus 1984 treten auf, agieren teilweise überraschend, und es gibt neue Handlungsstränge, die den Roman bereichern. Die neuen Protagonisten fügen dem Werk zusätzliche Tiefe hinzu. Der Roman ist düster und fesselnd, und obwohl das Ende nicht klassisch glücklich ist, empfand ich es als etwas hoffnungsvoller als das Original.

Trotz meines anfänglichen Mangels an Kenntnissen über 1984 konnte ich Julia gut verstehen. Die Leseempfehlung gilt besonders für Liebhaber dystopischer Romane, solange sie keine Probleme mit drastischen Bildern und teilweise auch sexuell konnotierter Sprache haben. Julia 1894 ist eine gelungene, düstere Interpretation mit einem cleveren Ende.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Julia aus 1984 - neu erzählter Klassiker mit überraschenden Wendungen

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Ich habe 1984 erst vor kurzem gelesen und war gespannt, was die Autorin mit dem Originalstoff macht.

Kurz zusammengefasst - das Buch ist wirklich sehr lesbar, sehr spannend und mit echt überraschenden ...

Ich habe 1984 erst vor kurzem gelesen und war gespannt, was die Autorin mit dem Originalstoff macht.

Kurz zusammengefasst - das Buch ist wirklich sehr lesbar, sehr spannend und mit echt überraschenden Wendungen, nur das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen.

Julia aus 1984 wird in den Mittelpunkt des Romans gestellt und ihre Geschichte wird sehr nah am Original erzählt. Gerade anfangs war mir Newmans Julia viel viel sympathischer als Orwells Julia und es hat mir sehr gut gefallen, dass ihre Vorgeschichte viel deutlicher erzählt wird, als Orwell es bei Winston Smith in 1984 macht.
Hier sieht man aber bereits deutliche Unterschiede zum Originaltext. Newmans Roman ist eine Version einer Dystopie, wie wir es heute gewohnt sind, die handelnden Personen sind plastisch und greifbar und die Stränge werden zu Ende erzählt. Bei 1984 taucht man dagegen in eine Gesellschaft ein, die "einfach so ist" und man fühlt sich zusammen mit Winston Smith sehr machtlos.

Besonders spannend und sehr gut erzählt sind die neuen Wendungen, die Sandra Newman der Geschichte gibt und mit denen ich sehr mitgehen konnte. Auch die Sprache ist sehr gut getroffen und wirklich nah am Original.
Es gibt sehr heftige Szenen in Julia, Achtung beim Lesen, wenn man empfindlich ist!
Julias Welt ist eine andere als Winstons Welt - sie lebt mit anderen Frauen in einem Wohnheim, ist in einer Sicherheitszone aufgewachsen und deutlich aktiver als der hadernde und eher geistig revoltierende Winston Smith, der in Julia sehr treffend Old Misery genannt wird. Durch den ganzen Roman hindurch ist sie nicht passiv, sondern kämpft und leistet auf ihre Weise Widerstand, damit folgt sie der Tradition der neueren Romane, in denen die Held(innnen!) oft sehr aktiv sind. Die aus 1984 bekannten Personen tauchen alle auf und Sandra Newman lässt sie teilweise sehr überraschend handeln oder erfindet neue Stränge, die mir wirklich sehr gut gefallen haben. Auch die neuen Protagonisten sind spannend und machen den Roman bunter als das Original.

Alles in allem war es ein düsterer Page-Turner mit einem für mich etwas hoffnungsvollerem Ende als das Original, wenn das Ende auch definitiv kein klassisches Happy end ist.

Ich habe den Roman mit einer Leserunde gemeinsam gelesen und die Leser/innen, die den Originalroman nicht kannten, konnten den Roman trotzdem gut verstehen. Auch ich meine, 1984 zu kennen ist gut, aber nicht unbedingt Voraussetzung, um Julia zu lesen. Ich werde beide Romane für sich stehen lassen und habe die Lektüre von Julia wirklich genossen.

Alles in allem gebe ich eine Leseempfehlung für alle, die gerne Dystopien lesen und keine Probleme mit drastischen Bildern und teilweise auch eher sexualisierter Sprache haben.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Ein Roman, der in Erinnerung bleibt

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Bei dem Roman Julia von Sandra Newman handelt es sich um eine Neuerzählung des Romans 1984 von George Orwell, allerdings aus der Perspektive von Julia.
Julia lebt in einem Überwachungsstaat. Das Regime ...

Bei dem Roman Julia von Sandra Newman handelt es sich um eine Neuerzählung des Romans 1984 von George Orwell, allerdings aus der Perspektive von Julia.
Julia lebt in einem Überwachungsstaat. Das Regime von Big Brother überwacht alles über Telemonitore. Diese hängen sogar in der Umkleide und über dem Bett von Julia. Ausstellen kann man diese nicht. Julia hat sich nach außen hin angepasst und handelt klug um nicht negativ aufzufallen. Neben der Überwachung, besteht die Gefahr der Denunziation. Außerdem ist das System nicht gerecht, höhere Positionen haben Vorteile und es kommt auch zu Machtmissbrauch. Sex außerhalb der Ehe ist verboten, doch Julia umgeht dieses Gesetz geschickt. Doch nach dem Beginn einer Affäre mit ihrem Kollegen wird es für Julia gefährlich.
Bei meiner Bewertung muss man wissen, dass ich das Original nicht kenne. So war diese dystopische Welt mit den vielen Details und Einfällen für mich sehr interessant. Allerdings ist sie auch sehr erschreckend, sodass ich immer nur kleine Abschnitte lesen konnte und dann erstmal Zeit brauchte um diese zu verdauen. Das ist aber nichts schlechtes und spricht für mich für den Roman, da ich mir viele Gedanken zu diesem gemacht habe.
Die Protagonistin Julia ist klug, mutig und selbstbewusst, aber es gibt einige Stellen, die dafür gesorgt haben, dass sie mir trotzdem nicht sympathisch war. Für mich muss sie aber auch nicht sympathisch sein, da die Welt, in der Julia lebt, schlechte Bedingungen hat.
Der Schreibstil ist sehr gut, etwas distanziert, auch wenn mich die vulgäre Sprache gestört hat. Die Entscheidung der Autorin zu dieser vulgären Sprache ist nachvollziehbar, ich glaube aber, dass der Roman auch ohne diese funktioniert hätte.
Insgesamt kann ich den Roman weiterempfehlen. Er ist interessant, augenöffnend und spannend.

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