Cover-Bild Der Kolibri
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.08.2021
  • ISBN: 9783552072527
Sandro Veronesi

Der Kolibri

Roman. Premio Strega 2020
Michael von Killisch-Horn (Übersetzer)

„Meisterhaft: ein Kuriositäten- und Genusskabinett voller kleiner Wunder“ Ian McEwan. „Unkonventionell, entwaffnend und zutiefst menschlich. ‚Der Kolibri‘ ist eine neue Art der Familiensaga.“ Jhumpa Lahiri
Ein Schock, der heftigste vielleicht in einem an Schocks reichen Leben: Vom Psychoanalytiker seiner Frau erfährt der Augenarzt Marco Carrera, dass sie ihn wegen eines deutschen Piloten verlassen werde, von dem sie schwanger ist. Damit beginnt Sandro Veronesis mit dem Premio Strega ausgezeichneter Roman „Der Kolibri“. Auf psychologisch raffinierte Weise erzählt er darin von einer Achterbahn der Gefühle, die das Schicksal dieses sensiblen Mannes prägen, von unvergleichlichen Charakteren, denen er auf dem Tennisplatz oder am Spieltisch begegnet, von familiärem Unglück und von einer großen, lebenslänglichen Liebe … Marcos Dasein gleicht dabei dem eines Kolibris: Auf der Suche nach Ruhe ist er ständig in Bewegung.
Ein großartiger polyphoner Roman, ein Jonathan Franzen Italian Style.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2021

Komplex und ohne die erforderliche Tiefe

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Das Buch ist eine Charakterstudie und wird in Form von E-Mails, Erzählungen, Dialogen, Briefen und Gedichten präsentiert. Marco Carrera erleidet eine Serientragödie im Leben. Die meisten von uns erleiden ...

Das Buch ist eine Charakterstudie und wird in Form von E-Mails, Erzählungen, Dialogen, Briefen und Gedichten präsentiert. Marco Carrera erleidet eine Serientragödie im Leben. Die meisten von uns erleiden den Verlust unserer Eltern, aber Marco muss auch mit dem Tod seiner Schwester, seiner Tochter und schließlich mit seinem eigenen Tod fertig werden. Er heiratet ungestüm die Ehe scheitert und Carrera unternimmt große Anstrengungen sich zu finden, still zu stehen und zur Ruhe zu kommen. Er fühlt sich von der Welt und seiner Umgebung missverstanden. Die einzige Tragödie, die er vermeiden kann, ist ein Flugzeugabsturz in Larnaca. Der einzige Zweck seines Lebens wird auf seine Enkelin projiziert und die Achterbahn seiner Gefühle lässt ihn sein ganzen Leben nicht los.
Sandro Veronesis Schreibart ist nicht einfach, man muss sich konzentrieren und der Handlung zu folgen. In der zweiten Hälfte wird der Lesefluss besser dennoch gibt es keine wahre Geschichte, keine Handlung, keine tiefere Charakterstudie. Das Geschriebene ist oft langatmig und ich konnte der Handlung nicht immer folgen. Das Leid des Lebens, das durch die Sicht eines Mannes verdeutlich werden sollte, wurde mir dann doch zu viel.

Veröffentlicht am 08.11.2021

Eine etwas andere Familiensaga

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Sandro Veronesis Roman “Der Kolibri“ erzählt das Leben des Augenarztes Marco Carrera über einen Zeitraum von etwa 70 Jahren, von der Kindheit bis zum Krebs im Endstadium. Die Darstellung ist jedoch nicht ...


Sandro Veronesis Roman “Der Kolibri“ erzählt das Leben des Augenarztes Marco Carrera über einen Zeitraum von etwa 70 Jahren, von der Kindheit bis zum Krebs im Endstadium. Die Darstellung ist jedoch nicht chronologisch, sondern enthält unzählige Zeitsprünge und Ortswechsel. Wir erfahren, dass der Junge fast kleinwüchsig war und wegen seiner großen Beweglichkeit Kolibri genannt wurde. Als 15jähriger erreicht er durch eine spezielle Therapie innerhalb von wenigen Monaten eine normale Größe. Marcos Leben ist von Anfang an von Tragödien überschattet. Seine labile ältere Schwester begeht Selbstmord, und er gibt dem jüngeren Bruder Giacomo die Schuld an ihrem Tod, weil er auf sie aufpassen sollte. Giacomo hat sich genauso wie Marco in die hübsche junge Luisa verliebt, und Eifersucht entzweit die Brüder zusätzlich, so dass sie für den größten Teil ihres Lebens keinen Kontakt haben. Beide Eltern sterben kurz nacheinander, und Marcos Ehe scheitert, weil seine Frau ihn betrügt und verlässt. Die gemeinsame Tochter Adele wird überwiegend von Marco aufgezogen. Die Liebe zu Adele wird ihm in schwierigen Zeiten helfen, vor allem Jahre später, als er ihre bildschöne und vielseitig begabte Tochter Miraijin nach Adeles Unfalltod zu einem Menschen der Zukunft erziehen wird. Die wohl traurigste Tatsache seines unglücklichen Lebens ist aber wohl seine unerfüllte Liebe zu Luisa, aus der nie eine Beziehung wird. Sie ist die Liebe seines Lebens, aber er unternimmt nichts, um sie für sich zu gewinnen. Sein lebenslanges Credo ist Unveränderlichkeit. Alles muss so bleiben, wie es ist. Jede Veränderung macht ihm Angst, aber mehrere Veränderungen in seinem Leben kommen von außen, sind unabwendbare Schicksalsschläge.
Veronesis Roman ist keine leichte Kost, nicht nur wegen der wirren Erzählstruktur, sondern auch wegen des vor allem im letzten Teil beträchtlichen Anteils an esoterischem Gedankengut. In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung hat der Autor angekündigt, in künftigen Auflagen die Jahreszahlen zu Beginn der fast fünfzig Kapitel wegzulassen. Diese kleine Anstrengung könne man ja wohl vom Leser erwarten. Ich vermute, dass die meisten Leser angesichts der Schwierigkeit der zeitlichen Zuordnung der Puzzleteile ohne die Jahreszahlen früh das Handtuch werfen würden. Ich bin ein bisschen enttäuscht von diesem angeblichen Meisterwerk, das immerhin mit dem renommierten Premio Strega ausgezeichnet wurde.

Veröffentlicht am 02.11.2021

Mir war es zu anstrengend

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Vom Psychoanalytiker seiner Frau erfährt Marco das sie ihn verlassen wird und von einem anderen Mann ein Kind erwartet.
Für Marco beginnt eine schwere Zeit, die er aufzuarbeiten versucht.

Ich ...

Vom Psychoanalytiker seiner Frau erfährt Marco das sie ihn verlassen wird und von einem anderen Mann ein Kind erwartet.
Für Marco beginnt eine schwere Zeit, die er aufzuarbeiten versucht.

Ich fand den Klappentext und auch die Leseprobe ganz vielversprechend, kam aber mit dem Buch eher nicht zurecht.
Der Schreibstil war mit zu kompliziert, die ganze Geschichte war für mich zu schwer, oder vielleicht auch zu uninteressant, um ihr zu folgen. Mich störte schon, das Marco es von einem Fremden erfahren hat, was seine Frau empfindet. Sowas macht man nicht. Überhaupt konnte ich den Kontext des Buches irgendwie nicht erkennen, vielleicht war ich zu unkonzentriert. Letztendlich las ich das Buch nur zu Ende, weil ich nicht gerne abbreche und einem ernsteren Hintergrund gerne eine Chance geben wollte. Mich konnte die Geschichte allerdings nicht erreichen und auch nicht unterhalten.

Veröffentlicht am 02.09.2021

Sehr sprunghaft

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So ein wunderschönes Cover, ich habe mich sofort verliebt. Bei mir dürfen nur noch Lieblingsbücher bleiben, ich hatte nach dem Cover und dem Klappentext die große Hoffnung, dass das Schmuckstück meinen ...

So ein wunderschönes Cover, ich habe mich sofort verliebt. Bei mir dürfen nur noch Lieblingsbücher bleiben, ich hatte nach dem Cover und dem Klappentext die große Hoffnung, dass das Schmuckstück meinen Bücherschrank langfristig zieren darf - aber: leider nein.

Marco Carrera ist Augenarzt und seine Lebensgeschichte - samt die seiner Familie wird hier erzählt. Die ersten Seiten waren spannend.
Der Psychoanalytiker seiner Frau besucht ihn, um ihn zu warnen. Marco wäre in großer Gefahr. Doch was so spannend begann, entwickelte sich leider nicht dementsprechend weiter.
Man hätte es ahnen können, denn auch bereits in diesen ersten Seiten wird lang und breit ausgeholt. Der Analytiker tritt ein, der Plattenspieler, der läuft, wird beschrieben, der Verstärker, die Lautsprecherboxen, das Regal, sogar die Plattenhülle.
Diese Detailtreue nimmt großen Raum im Buch ein, insbesondere auch was die Möblierung der Zeit angeht (für Innenarchitekten wahrscheinlich ein Highlight, für mich allerdings sehr ermüdend), aber nicht nur diesbezüglich.
Ein echter Lesefluss hat sich hier bei mir nicht eingestellt.

Dazu noch jede Menge Zeitsprünge - die Einordnung war für mich schwierig.

Auch die eigentliche Geschichte - vielmehr die vielen Geschichten, da es ja eine Familiengeschichte ist, hat mich nicht fesseln können. Jede Menge Therapeuten, Analytiker und passive Familienmitglieder, die ihr Schicksal nicht ändern, sondern so vor sich hinleben. Oder auch nicht.

Ein Buch über Unglück - und es hat leider nicht meinen Lese-Geschmack getroffen.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Eine komplizierte Verflechtung von Leben, Liebe, Familie, Sterben und dem Tod

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Die Hardcoverausgabe des Buches "Der Kolibri" von Sandro Veronesi besticht zunächst einmal durch das Cover mit dem flatternden Kolibri, sowie der Ausstattung mit einem grünen Lesebändchen, was phantastisch ...

Die Hardcoverausgabe des Buches "Der Kolibri" von Sandro Veronesi besticht zunächst einmal durch das Cover mit dem flatternden Kolibri, sowie der Ausstattung mit einem grünen Lesebändchen, was phantastisch mit der Farbgebung des Covers harmoniert.
Der Roman erzählt bruchstückartig die Geschichte des Augenarztes Marco Carrera, wobei die Story Kaptitelweise immer den Fokus auf ihn oder eine andere Person, die mit ihm familiär, freundschaftlich o.ä. in Verbindung steht, legt. Das besondere Puzzle des Lebens von Marco zusammenzusetzen, erforderte mir beim Lesen sehr viel Konzentration ab, denn die Zeitsprünge zwischen den unterschiedlichen Zeiten sind enorm und generell gibt es gar keinen chronologischen Ablauf.
Sprachlich ist dieser Roman in meinen Augen großartig, denn selten habe ich so großartige Formulierungen gelesen. Doch gerade, wenn ich denke, wohin die Geschichte mich führen wird, "verwirrt" der Autor mich neuen Informationen. Am Ende des Romans, der zeitlich gesehen dann in der Zukunft spielt, habe ich Mitleid mit Marco wegen seines Lebens, das scheinbar nur in seiner Kindheit für ihn unbeschwert war. Mehr möchte ich vom Ende nicht verraten, denn es hat mich überrascht, da der Autor am Ende noch ein sehr brisantes Thema aufgreift und die Person Marco mein Mitgefühl aber auch meine Bewunderung hat.
Das Buch hat mich insgesamt verzweifelt und traurig gestimmt aufgrund der ganzen "Katastrophen", die Marco und sein Umfeld ereilen. Dieser Roman hat mich beim Lesen sehr herausgefordert und es gibt Bücher, bei denen ich im Nachhinein froh bin, diese gelesen zu haben, doch dieses gehört nicht dazu.


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