Cover-Bild Die Verlorenen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendo Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 01.03.2021
  • ISBN: 9783866124950
Stacey Halls

Die Verlorenen

Roman
Sabine Thiele (Übersetzer)

London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, außerstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schließlich zu sich selbst zu finden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2021

von 5 auf 3 Sterne

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Das Coverbild ist sehr schön gestaltet.

Ich war sehr gespannt auf das Buch. Die ersten drei Kapitel haben mich fast umgehauen und ich habe gedacht, dass das ein Highlight des Jahres werden könnte. Ich ...

Das Coverbild ist sehr schön gestaltet.

Ich war sehr gespannt auf das Buch. Die ersten drei Kapitel haben mich fast umgehauen und ich habe gedacht, dass das ein Highlight des Jahres werden könnte. Ich wollte gleichzeitig weiterlesen und dann doch nicht, weil ich nicht wusste ob es so toll bleibt. Und leider ist es nicht so toll geblieben.

Gerade die ersten Kapitel haben mich emotional sehr angesprochen, aber auch das restliche Buch war nicht unemotional. Doch leider konnte der weitere Verlauf die (An)spannung nicht halten und wurde langatmig.

Dabei beginnt das Buch so spannend und ich habe sehr mit Bess gelitten. Sie war mir sympathisch und hat sich zu einer mutigen Frau entwickelt, die ihr Kind wiederhaben möchte. Ich kann Alexandra gar nicht so einordnen. Ihr Verhalten ist gut dargestellt und auch in ihrer Distanz wirkt sie überzeugend. Trotzdem kam sie mir nicht als eine ganz vollendete Figur vor.

Was mir hingegen gut gefallen hat war die Atmosphäre, die bildhaft beschrieben war.

Wie ich das Ende finden soll weiß ich auch nicht genau. Ganz überzeugt hat es mich nicht.

Dadurch, dass das Buch für mich nach den grandiosen Start immer mehr angefallen ist gibt es von mir schweren Herzens nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Nicht ganz gelungene Umsetzung einer guten Idee

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London 1747: Die neunzehnjährige Bess Bright, die ihren Lebensunterhalt mit dem Krabbenhandel bestreitet, wird ungewollt schwanger und sieht sich gezwungen, ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ...

London 1747: Die neunzehnjährige Bess Bright, die ihren Lebensunterhalt mit dem Krabbenhandel bestreitet, wird ungewollt schwanger und sieht sich gezwungen, ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara im Waisenhaus abzugebegen. Als sie sechs Jahre später ihr Kind im Foundling Hospital wieder abholen möchte, da sie sich nun in der Lage sieht, für sie zu sorgen, erfährt sie, dass Clara bereits einen Tag nach der Einlieferung wieder abgeholt wurde. Nur von wem? Verzweifelt macht sich Bess auf die Suche nach ihrem Kind und wird wie durch ein Wunder bereits nach kurzer Zeit fündig, doch damit ist der Kampf um Clara noch lange nicht zu Ende…

Stacey Halls hatte eine schöne und sehr gute Idee für ihren zweiten Roman. Es steckt auch viel Recherchearbeit hinter „Die Verlorenen“. Wie die Autorin in einem Interview erzählt, hat sie viel über das Londoner Findelhaus und über Billingsgate, den Fischmarkt, auf dem Bess Bright arbeitet, recherchiert. Sie hat sich über die Lebensverhältnisse der Unter-, Mittel- und Oberschicht der Londoner Gesellschaft informiert und auch darüber, welche Vergehen wie bestraft wurden. Am Grundgerüst der Geschichte und der Umsetzung ist auch nicht viel zu beanstanden: Das von Stacey Hall gezeichnete London wirkt authentisch, die Figuren und ihre Hintergrundgeschichte sind glaubwürdig. Leider wirken die Figuren aber auch etwas hölzern auf mich. Ihre Gedanken, Reaktionen und Handlungen sind nicht authentisch genug. Während des Lesens habe ich keinen Augenblick lang vergessen, dass es sich bei den Figuren lediglich um Charaktere handelt, die der Phantasie der Autorin entsprungen sind. Auch die in dem Roman geführten Dialoge wirken oftmals schablonenhaft und manchmal etwas sinnentleert. Die etwas unglücklich gewählte Vorgehensweise der Autorin, während dramatischer Höhe- und Wendepunkte Beschreibungen der Umgebung miteinzubauen, trägt auch nicht gerade dazu bei, sich in der Handlung zu verlieren. Zu guter Letzt ist auch die Tatsache, dass sich die gesamte Dramatik der 377-seitigen Handlung auf den letzten zwanzig Seiten in völligem Wohlgefallen auflöst, nicht gerade vorteilhaft zu nennen.

Mein Fazit ist somit folgendes: „Die Verlorenen“ ist ein wohlrecherchierter Roman mit einer sehr guten Geschichte. Für die volle Überzeugungskraft hätte es allerdings lebendiger wirkender Figuren und authentischerer Gesprächs- und Handlungsverläufe bedurft. Nichtsdestotrotz ist „Die Verlorenen“ ein lesenswerter Roman und es bleibt abzuwarten, wie sich die Autorin weiterentwickelt.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Auf ganzer Linie enttäuschend

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Stacey Halls „Die Verlorenen“ ist ein historischer Schmöker, geschrieben für Leserinnen und nimmt diese mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Wir schreiben das Jahr 1747, Handlungsort ist London. Die ...

Stacey Halls „Die Verlorenen“ ist ein historischer Schmöker, geschrieben für Leserinnen und nimmt diese mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Wir schreiben das Jahr 1747, Handlungsort ist London. Die junge Bess Bright ist bettelarm und bestreitet ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Krabben in den Straßen der Metropole. Eine ungewollte Schwangerschaft bringt sie in arge Bedrängnis, reicht das, was sie durch ihre Arbeit erlöst, nicht dafür aus, noch einen hungrigen Mund zu stopfen. Und so bleibt ihr nichts anderes übrig, das Neugeboren in einem Findelhaus abzugeben, ein Umstand, der sie tagtäglich schmerzhaft verfolgt.

Sechs Jahre sind vergangen, und Bess ist endlich in der Lage, den Betrag für die Unterbringung aufzubringen und somit das Kind wieder auszulösen. Doch sie kommt zu spät, das Mädchen wurde bereits einen Tag nach der Übergabe vor sechs Jahren von jemandem abgeholt, dessen Identität nicht bekannt ist. Aber Bess gibt ihre Tochter nicht auf und macht sich auf die Suche nach ihrem Kind.

Stacey Halls Romane werden mit Hilary Mantels Cromwell-Trilogie verglichen, wofür diese zweimal mit dem renommierten Booker Prize ausgezeichnet wurde. Ja, sie wurde sogar als deren Nachfolgerin im bezeichnet. Dieser Meinung kann ich mich leider nicht anschließen, zwischen Hall und Mantel klaffen Welten. Nicht nur, dass hier die atmosphärischen Schilderungen jedem Kostümfilm zur Ehre gereichen, auch das Handeln der Personen ist eindimensional und erfüllt jedes Klischee. Der Roman ist eine Schnulze, trieft vor Emotion und hebt den Mythos Mutterliebe in ungeahnte Höhen. Eine Enttäuschung auf ganzer Linie!