Der Wandel einer Insel
Susanne Matthiessen ist gebürtige Insulanerin und ihr Herz schlägt weiterhin für Sylt, obwohl sie nicht mehr auf der Insel wohnt. Mit Witz, Charme, einem Hauch Nostalgie aber auch deutlicher Gesellschaftskritik ...
Susanne Matthiessen ist gebürtige Insulanerin und ihr Herz schlägt weiterhin für Sylt, obwohl sie nicht mehr auf der Insel wohnt. Mit Witz, Charme, einem Hauch Nostalgie aber auch deutlicher Gesellschaftskritik beschreibt sie die Entwicklungen der Menschen, ihrer Lebensweisen und der Infrastruktur der Insel aus der Perspektive der Bewohner. Es wird deutlich wie die Menschen sich an den Tourismus angepasst haben, davon abhängig sind, aber auch immer wieder in einen Zwiespalt geraten, weil sie ihr komplettes Leben daran orientieren, sich teilweise dadurch aufgeben oder ihre Lebensideale verraten. So werden deutlich positive und negative Einflüsse auf das Leben auf der Insel deutlich.
Ich persönlich fand dieses Spannungsverhältnis sehr gut dargestellt. Vor allem aber der Appell an die Insulaner sich die Insel nicht komplett von Investoren des Festlandes bestimmen zu lassen, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Die identitäre Zerreißprobe zwischen Tradition und Innovation zwischen Selbstverwirklichung und vollkommener Abhängigkeit wird sehr transparent gemacht. Insgesamt wird die Lebensgeschichte von Susanne Matthiessen auf der Insel sehr lebhaft geschildert, auch wenn ich es an manchen Stellen doch etwas langatmig fand.