Cover-Bild Ozelot und Friesennerz
(49)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.06.2020
  • ISBN: 9783550200649
Susanne Matthiessen

Ozelot und Friesennerz

Roman einer Sylter Kindheit | Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen von Sylt, Deutschlands beliebtester Ferieninsel

Der Roman einer ganz normal verrückten Kindheit in den Siebzigern - und die Suche nach einer Heimat, die es so nicht mehr gibt.

Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich — und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.

Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.


Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen von Deutschlands beliebtester Ferieninsel: Sylt.

Die Bundesrepublik gespiegelt auf einer kleinen Insel.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2021

Der Wandel einer Insel

0

Susanne Matthiessen ist gebürtige Insulanerin und ihr Herz schlägt weiterhin für Sylt, obwohl sie nicht mehr auf der Insel wohnt. Mit Witz, Charme, einem Hauch Nostalgie aber auch deutlicher Gesellschaftskritik ...

Susanne Matthiessen ist gebürtige Insulanerin und ihr Herz schlägt weiterhin für Sylt, obwohl sie nicht mehr auf der Insel wohnt. Mit Witz, Charme, einem Hauch Nostalgie aber auch deutlicher Gesellschaftskritik beschreibt sie die Entwicklungen der Menschen, ihrer Lebensweisen und der Infrastruktur der Insel aus der Perspektive der Bewohner. Es wird deutlich wie die Menschen sich an den Tourismus angepasst haben, davon abhängig sind, aber auch immer wieder in einen Zwiespalt geraten, weil sie ihr komplettes Leben daran orientieren, sich teilweise dadurch aufgeben oder ihre Lebensideale verraten. So werden deutlich positive und negative Einflüsse auf das Leben auf der Insel deutlich.

Ich persönlich fand dieses Spannungsverhältnis sehr gut dargestellt. Vor allem aber der Appell an die Insulaner sich die Insel nicht komplett von Investoren des Festlandes bestimmen zu lassen, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Die identitäre Zerreißprobe zwischen Tradition und Innovation zwischen Selbstverwirklichung und vollkommener Abhängigkeit wird sehr transparent gemacht. Insgesamt wird die Lebensgeschichte von Susanne Matthiessen auf der Insel sehr lebhaft geschildert, auch wenn ich es an manchen Stellen doch etwas langatmig fand.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2020

Zu pelzig

0

Susanne Matthiessen hat mit "Ozelot und Friesennerz" einen Roman über ihre Sylter Kindheit in den 1970er Jahren verfasst. Sie schreibt über lustige, aber auch bedenkliche Geschehnisse mit ihrer besten ...

Susanne Matthiessen hat mit "Ozelot und Friesennerz" einen Roman über ihre Sylter Kindheit in den 1970er Jahren verfasst. Sie schreibt über lustige, aber auch bedenkliche Geschehnisse mit ihrer besten Freundin. Man kann hier oft über die gemeinsamen Streiche lachen. In diesem Roman spiegelt sie den Wandel dieser Insel zur Ferienidylle der Superreichen. Ihre Erlebnisse mit der Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Unterhaltung beschreibt sie auf lockere Art. Man begegnet hier dem letzten Sohn der Familie Krupp ebenso wie Gunter Sachs. Diese prominenten Menschen werden hier auf unterhaltsame Art vorgestellt. Man lernt sie so kennen, wie sie wirklich waren - jenseits der Presse. Denn die Autorin hat sie alle persönlich kennengelernt. Ihre Erlebnisse stellen den Mensch in den Vordergrund - nicht das Presseobjekt. Susanne Matthiessen schreibt über die Prominenz mit Respekt. Bis auf eine Person: Brigitte Bardot. Diese war für ihre Familie ein Feindbild - denn sie setzte sich damals als erste Person für den Tierschutz und gegen Pelze ein. Dabei hat sie nicht ein "traditionelles Handwerk" zerstört - nein, sie hat Millionen Tieren das Leben gerettet. Dafür verdient sie Achtung. Da Familie Matthiessen Eigentümer des bekanntesten Pelzgeschäftes auf Sylt und als Kürschner ihr Geld verdienten, sahen sie es anders. Bei Susanne Matthiessen hat man hier das Gefühl, sie sieht es noch heute anders. Und dies stört mich gewaltig. Ich hatte ein Buch mit Kindheitserlebnissen erwartet. Aber über die Hälfte des Buches ist Werbung für Pelze. Diese werden als "Kunstwerke" oder "traditionelle Kleidung, da schon von Steinzeitmenschen getragen" bezeichnet. Es wird ausführlich darauf eingegangen, wie schwer es ist aus x Tieren die richtigen Felle auszusuchen, damit der Mantel von der Farbe schön gleichmäßig aussähe. Oder wie schön Ozelot zu verarbeiten ist.. Diese Glorifizierung der Kürschnerei gehört nicht in die heutige Zeit. Frau Matthiessen hätte erwähnen können, was ihre Eltern beruflich taten - aber das hätte reichen müssen. Den Platz für diese Lobhudelei hätte sie sich sparen können und diese Seiten mit mehr Erlebnissen mit Freundin, Gästen und Prominenz füllen können. Kurz gesagt: Mehr Friesennerz und weniger Ozelot wäre wünschenswert gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2020

Vom Ozelot, der sein Leben für einen Bikini lassen musste

0

Als ich das Buch entdeckte, dachte ich, endlich einmal ein Sylt-Buch ohne Sommer-Sonne-Strandkorb-Liebe. Auch die Leseprobe hat mich angesprochen, wenngleich ich die Aussage, dass man „als echte Sylterin ...

Als ich das Buch entdeckte, dachte ich, endlich einmal ein Sylt-Buch ohne Sommer-Sonne-Strandkorb-Liebe. Auch die Leseprobe hat mich angesprochen, wenngleich ich die Aussage, dass man „als echte Sylterin qua Geburt automatisch etwas Besonderes“ und „automatisch einem Adelsgeschlecht angehört“ doch etwas fragwürdig finde.
In ihrem Buch (das übrigens für mein Empfinden kein Roman, sondern eine Sammlung von Anekdoten und Ereignissen ist) beschreibt Sabine Matthiessen ihre Kindheit und Jugend auf Sylt, einem Sylt, das man – Gottseidank – so heute nicht mehr vorfindet. Der Mief der Sechziger und Siebzigerjahre kroch einem während der Lektüre praktisch in die Knochen.
Die Familien vermieteten die eigenen Schlafzimmer und campierten während der Saison zusammengepfercht im Wohnzimmer. Für die Kinder war keine Zeit, die mussten sich selbst beschäftigen und gut benehmen. Abends gingen die Eltern dann auch gerne noch aus und gaben den Kindern Schlaftabletten, damit sie nicht aufwachten, während die Eltern außer Haus waren. Äußerst befremdlich fand ich, dass die Autorin als Baby im Schlafzimmer mit im Ehebett der Feriengäste schlief und nach deren Syltaufenthalt sogar mit ihnen „in Urlaub“ fuhr.
Die Autorin entstammt einer bekannten Kürschnerfamilie, damals gehörte es wohl dazu, dass die reichen Urlauber mit einem Pelz nach Hause fuhren. Es war eine andere Zeit, Pelz zu tragen war noch nicht verpönt. Trotzdem finde ich es sehr bedenklich, wie unreflektiert Frau Matthiessen gewissen Anekdoten erzählt. Zum Beispiel die Geschichte, in der ein namentlich genannter Bankier für seine junge Gespielin einen Bikini aus Ozelot anfertigen lässt und die Autorin das Fell dieses vom Aussterben bedrohten Tieres als „Wildware“ bezeichnet. Sicher ist dies der Fachbegriff, aber ich empfinde ihn in der heutigen Zeit doch als ausgesprochen zynisch.
Überhaupt erzählt Susanne Matthiessen gerne Klatschgeschichten über bekannte Personen. Will ich wirklich wissen, wie Willy Brandt betrunken vom Balkon fiel oder ein bekannter Verleger ungepflegt mit fettigem Haar im Laden saß? Nein! Wenn ich solche Geschichten lesen will, kaufe ich mir die Zeitung mit den großen Buchstaben.
Es gab Passagen, die ich interessant fand, aber im Großen und Ganzen hat mich das Buch eher gelangweilt. Mir fällt nicht eine Person im gesamten Buch ein, die mir sympathisch war, und der Schreibstil kommt sehr abgehackt und holprig daher. Für mich war es eine ziemlich enttäuschende Lektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2020

Sylt früher und heute

0

Susanne Matthiesen ist aufgewachsen auf der Insel Sylt, wo das Leben bereits in den Siebzigerjahren für Sonne, Freiheit und Champagner stand, wo Stars, Politiker und Industriegrößen sich selbst bis heute ...

Susanne Matthiesen ist aufgewachsen auf der Insel Sylt, wo das Leben bereits in den Siebzigerjahren für Sonne, Freiheit und Champagner stand, wo Stars, Politiker und Industriegrößen sich selbst bis heute befeiern. Die Autorin erzählt davon aus der Sicht der Inselbewohner, aus dem Blickwinkel der Kinder.

Daraus entsteht eine einzigartige Geschichte, die weder das Verhalten der Inselbewohner noch das der Gäste beschönigt. Amüsante Anekdoten reihen sich in diesem Buch aneinander, die von sagenhaftem Reichtum erzählen, aber auch dem Verlust von Heimat an sich. So ist die Geschichte von Humor geprägt, aber auch von einigen Passagen, die den Leser sehr nachdenklich hinterlassen. Gut eingefangen ist die Sylter Atmosphäre von früher und von heute, vieles habe ich von meinem bisher einmaligen Besuch auf Sylt wieder erkannt, anderes aus der Presse – und wieder anderes hat einen besonderen Blick darauf gerichtet, wie die Geschehnisse für die Inselbewohner sind, speziell hier für die Kinder. Das ergibt einen interessanten Blick auf die Geschichte der Insel und auf die Kindheit dort sowie gleichzeitig ein spannendes Stück Zeitgeschichte.

Sehr gerne vergebe ich dafür 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2020

Wandel einer Insel

0

Ein sehr interessantes Cover mit verschiedenen Menschen. Sehr passend zur Insel und auch zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und ...

Ein sehr interessantes Cover mit verschiedenen Menschen. Sehr passend zur Insel und auch zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Sonne, Freiheit, Champagner: In den Siebzigerjahren lassen Stars, Politiker und Industriegrößen des Wirtschaftswunderlands, aber auch viele andere Inselurlauber, den Alltag am Strand hinter sich — und findige Sylter Unternehmer legen den Grundstein zu sagenhaftem Reichtum.
Für Susanne Matthiessen ist das Sylt ihrer Kindheit ein faszinierender, aber auch gefährlicher Abenteuerspielplatz, bevölkert von außergewöhnlichen Menschen, in vielem typisch für diese Zeit. Von all diesen Begegnungen, aber auch dem schmerzhaften Verlust der Heimat erzählt die Autorin mit großer Leichtigkeit, scharfem Blick und Humor.
Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen von Deutschlands beliebtester Ferieninsel: Sylt.
Die Bundesrepublik gespiegelt auf einer kleinen Insel.


Meine Meinung:
Ein sehr interessantes Buch über den Wandel, der aus einer ruhigen Nordseeinsel ein Urlaubsparadies für die High Society machte.
Die Entwicklung der Geschehnisse auf Sylt werden sehr detailliert und realistisch dargestellt. Alles gespickt mit einer Brise Humor.
Für mich war es wirklich interessant zu lesen, wie es vor dem großen Wandel auf Sylt zuging. Wie die Menschen auf der Insel alles versuchten um Touristen anzulocken. Auch die Zeit des Wandels wird sehr gut dargestellt. Man hat die Bilder der noblen Restaurants und Hotels und deren Bau sehr genau vor Augen. Wirklich toll beschrieben. Auch die Entwicklung des Lebens der „Ureinwohner“ wird toll beschrieben. Obwohl ich diese Entwicklung echt erschreckend finde, denn die Einheimischen wurden mehr und mehr von der Insel „vertrieben“ und das wird auch nicht mehr zu stoppen sein.

Fazit:
Ein interessantes Buch über den Wandel der Zeit, der einen sehr nachdenklich zurücklässt. Klare Leseempfehlung, volle 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere