Cover-Bild Die Terranauten
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 09.01.2017
  • ISBN: 9783446253865
T.C. Boyle

Die Terranauten

Roman
Dirk van Gunsteren (Übersetzer)

In einem geschlossenen Ökosystem unternehmen Wissenschaftler in den neunziger Jahren in den USA den Versuch, das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von „Ecosphere 2“ verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehteams filmen, als sei es eine Reality-Show. Eitelkeit, Missgunst, Rivalität – auch in der schönen neuen Welt bleibt der Mensch schließlich doch, was er ist. Und es kommt, wie es kommen muss: Der smarte Ramsay verliebt sich in die hübsche Dawn – und sie wird schwanger. Kann sie das Kind austragen? T.C. Boyles prophetisches und irre komisches Buch, basierend auf einer wahren Geschichte, berührt die großen Fragen der Menschheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2017

Rezension zu Die Terranauten

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In den neunziger Jahren wird in den USA versucht in einem geschlossenen Ökosystem das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang werden acht Bewohner, vier Frauen, vier Männer, in die Glaskuppel „Ecosphere 2“ ...

In den neunziger Jahren wird in den USA versucht in einem geschlossenen Ökosystem das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang werden acht Bewohner, vier Frauen, vier Männer, in die Glaskuppel „Ecosphere 2“ eingeschlossen. Keiner darf die Kuppel in der Zeit verlassen egal was passiert. Touristen und Fernsehteams können die Bewohner beobachten wie bei einer Reality-Show. In der Kuppel verlieben sich Ramsay und Dawn ineinander und es kommt was nicht passieren darf, Dawn wird schwanger. Kann Dawn das Kind in der Kuppel zur Welt bringen?

Die Terranauten stammen aus der Feder des Autors T. C. Boyle

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, von Dawn und Ramsey die innerhalb der Kuppel leben und Linda, die außerhalb lebt. Keiner der drei ist ein Sympathieträger, was ja eigentlich nicht stört, allerdings zeigen alle drei Charakterzüge von Egoismus, Neid und Narzissmus in unterschiedlicher Ausprägung und bei Linda mischt sich auch noch eine große Portion Selbstmitleid mit Neid zusammen, was mich beim Lesen leider immer mehr nervte.

Eigentlich hätte die Geschichte genügend Konfliktpotential gehabt um mich wirklich fesseln zu können, denn die Terranauten geraten immer wieder in Schwierigkeiten, die sie an die Grenzen bringen wie Sauerstoffmangel oder Hunger, leider wird dies für mich nicht ausreichend thematisiert sondern läuft nur so nebenbei mit, denn das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf ihre Beziehungen und Sex, wer mit wem und wann. Dadurch hatte ich manchen Abschnitten das Gefühl ich wäre in eine schlechte Reality-Show in Buchform gelandet, was ich wirklich ein wenig schade fand.

Auch hat dieses Buch einige Längen für mich, durch ständige Wiederholungen der Erklärungen des Tagesablaufes, war wer macht und auch dadurch das die drei Protagonisten ein und das selbe Ereignis oder Handlung aus ihrer Sicht nochmal erzählen, was mal interessant sein kann, brachte für mich die Geschichte aber auf Dauer nicht weiter.

Vom Schreibstil her ließ sich das Buch für mich gut lesen und so kam ich trotz der gefühlten Längen gut durch die Geschichte.

Mein Fazit:

Eine Geschichte mit Längen und Charakteren, die mich nicht überzeugen konnten, aber mit einer Thematik die mich eigentlich schon interessierte.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Komplette Enttäuschung

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Dieses Buch hat mich komplett enttäuscht. Ich hatte zu Beginn Angst, dass es für mich vielleicht zu wissenschaftlich ausgearbeitet wurde und dass es eventuell sehr trocken werden könnte - aber nicht mal ...

Dieses Buch hat mich komplett enttäuscht. Ich hatte zu Beginn Angst, dass es für mich vielleicht zu wissenschaftlich ausgearbeitet wurde und dass es eventuell sehr trocken werden könnte - aber nicht mal das war der Fall.

Die Geschichte und die Protagonisten waren einfach nur oberflächlich, egoistisch und langweilig. In diesem Buch geht es eigentlich nur hauptsächlich darum, was die Personen übereinander denken (was irgendwie nie etwas Gutes ist), wer mit wem schläft, wer die größten Probleme hat und wer der/die Beste für E2 ist. Es geht gar nicht soviel, um die Ecosphere 2 an sich, sondern nur um die zwischenmenschlichen Beziehungen.

Ich will irgendwie auch gar nicht soviel verraten. Vielleicht hat es auch einfach nur meinen Geschmack nicht getroffen und euch wird es mega gut gefallen.

Mein Fazit: Konkurrenzkampf, Intrigen, Lügen, Enttäuschungen - das Buch enthält soviel nur keine wahren Werte, wie Liebe, Freundschaft oder Ehrlichkeit. Und das hat mich einfach nur runtergezogen.

Schade, dass ich zum zweiten Mal von T.C. Boyle enttäuscht wurde...

Veröffentlicht am 13.04.2017

Mein Leseeindruck

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Das Cover ist schon sehr interessant. Ein Mensch im Raumanzug durchstreift ein Fleckchen Erde, das die Natur schon in Beschlag genommen hat.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen ...

Das Cover ist schon sehr interessant. Ein Mensch im Raumanzug durchstreift ein Fleckchen Erde, das die Natur schon in Beschlag genommen hat.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Man hatte uns von Haustieren abgeraten, desgleichen von Ehemänner oder festen Freunden, und dasselbe galt natürlich für die Männer, von denen, soviel man wusste, keiner verheiratet war.

Kommen wir zum Inhalt: Puh, ja was soll ich sagen, was in den vielen vielen vielen Rezensionen noch nicht erwähnt wurde.... ich weiß es nicht.

Ich spare mir einfach die Inhaltsangabe und komme gleich zum Punkt.

Und der wäre: Enttäuschung. Ja, wiedermal habe ich mich von dem Hype lenken lassen und kann es überhaupt nicht nachvollziehen.

Was bitte schön hatte denn dieses Buch mit Wissenschaft oder SiFi zu tun? Oder hab ich es einfach nur nicht verstanden?

Für mich war es ein heilloses Durcheinander, durchbrochen von Sexszenen, die na ja...auch nicht gerade prickelnd waren. Und wenn nicht ge... wurde, dann gab es Meinungsverschiedenheiten. Und so zogen die 600 Seiten ins Land.

Okay man merkt es nun schon....mich konnte das Buch einfach nicht begeistern.

Fazit:

Es ist mir echt rätselhaft, weshalb dieses Buch so gehypt wurde. Für mich ist es einfach nur Durchschnitt, unterer Durchschnitt sogar. Ich war echt enttäuscht. Hatte der Klappentext noch etwas Spannung vermuten lassen, so war die Story, die dahinter stand einfach nur fad.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Thema spannend – Umsetzung leider nicht

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Der Roman „Die Terranauten“ handelt von dem Experiment „Ecosphere 2“ im Jahre 1994 in Arizona, USA. Bei diesem Experiment wurden acht Menschen (vier Männer, vier Frauen) in ein mehrere Hektar großes Megaterrarium ...

Der Roman „Die Terranauten“ handelt von dem Experiment „Ecosphere 2“ im Jahre 1994 in Arizona, USA. Bei diesem Experiment wurden acht Menschen (vier Männer, vier Frauen) in ein mehrere Hektar großes Megaterrarium gesperrt. Unter einer Glaskuppel wurden mehrere Landschaftsarten, wie Steppe, Regenwald, Felder oder ein Ozean nachgebaut. Ziel ist es, das sich diese acht Terranauten selbst versorgen können und frei von künstlichen und organischen Produkten leben. Dieses Experiment diente zu ökologischen und soziologischen Forschungen. Es soll untersucht werden, wie sich Umwelt und Atmosphäre verhalten, so wie das Verhalten der acht eingesperrten Personen – gibt es Zusammenschlüsse oder gar Ausgrenzungen? Während der Zeit wird aus einem Experiment auf ökologischer Basis schnell ein Menschenexperiment. Die acht Terranauten werden von Mission Control durchleuchtet und gezielt beobachtet! Dieses Experiment fand auch tatsächlich statt, allerdings werden in diesem Roman andere beteiligte Personen beschrieben.
Es geht hauptsächlich um Dawn und Ramsay, die beide als Terranauten in E2 leben und um Linda, die beste Freundin von Dawn, die es nicht nach E2 geschafft hat. Der Roman wird aus den Perspektiven dieser drei erzählt. So erhält der Leser zum einen den weiblichen und männlichen Blick aus E2 und erfährt parallel dazu, wie es „draußen“ ist und wie E2 gesteuert wird. Der Roman berichtet über die Vorbereitungszeit für E2 und die beiden Jahre des Einschlusses. Am Ende wird noch kurz darauf eingegangen, wie die Terranauten wieder zurück in die wirkliche Welt kommen.
Die Hauptcharaktere, Dawn, Ramsay und Linda sind keine allzu großen Sympathieträger. Dawn wirkt noch am Nettesten und unkompliziertesten. Ramsay und Linda sind allerdings sehr egoistisch und auch arrogant. Ramsay möchte durch dieses Projekt Ruhm und Aufmerksamkeit. Und Linda verkraftet es nicht, dass sie für E2 nicht auserwählt wurde und gönnt ihrer besten Freundin die Aufnahme in E2 kein bisschen. Am Ende schreckt sie nicht mal vor Intrigen zurück, um doch noch zum Zug zu kommen.
Die Geschichte erinnert eher an einen Bericht, als an einen Roman. Mir hat es an einer greifbaren Handlung gefehlt. Als Dawn schwanger wird, beginnt das Buch von der Berichtform etwas mehr in Richtung Roman zu wandern. Aber dennoch war es für mich schon fast eine Qual dieses Buch zu lesen. Spannung gab es überhaupt nicht und ein Reiz weiterzulesen bleibt leider auch aus (dennoch habe ich es bis zum Schluss gelesen – es hätte sich ja noch ändern können). Auch mit dem Schreibstil von T. C. Boyle wurde ich leider nicht warm. Auch wenn ich festmachen kann, an was dies lag.
Da ich von diesem Roman etwas anderes erwartet habe und er sich sehr langatmig bis langweilig liest, erhält er von mir nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Das menschliche Projekt

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„Aber wir waren schon zu lange miteinander eingesperrt und kannten einander zu gut, jede Eigenart und Geste, jede Phrase, jede Sprechgewohnheit, jede hundertmal gehörte Geschichte zerrte an unseren Nerven, ...

„Aber wir waren schon zu lange miteinander eingesperrt und kannten einander zu gut, jede Eigenart und Geste, jede Phrase, jede Sprechgewohnheit, jede hundertmal gehörte Geschichte zerrte an unseren Nerven, bis das Prinzip der Kameradschaft nur noch ein Witz war.“

Inhalt

Es ist ein Pilotprojekt mitten in der Wüste von Arizona, dort wo die Sonne brennt, wurde unter dem Namen „Ecosphere“ eine riesige Glaskuppel errichtet, in der 8 Menschen für jeweils 2 Jahre hermetisch abgeschlossen sind und für wissenschaftliche Zwecke ein Leben außerhalb der Erdatmosphäre proben. Unter der Schirmherrschaft von Mission Control, einem kommerziellen Unternehmen, wird das Leben im inneren der Kuppel streng überwacht und für Marketingzwecke ausgenutzt. So gibt es Videoübertragungen, Ansprachen der Bewohner an die Menschen draußen und natürlich die Möglichkeit für Interessierte, direkt in den künstlich geschaffenen Lebensraum zu schauen. Für die „Terranauten“ im Inneren gestaltet sich das Leben alles andere als einfach, denn sie leiden alsbald unter Hunger, fühlen sich schlapp und ausgelaugt und fiebern dem Ende der Mission entgegen. Als die ersten Liebesspiele in der Kuppel stattfinden und sich Paare bilden, ergibt sich ein voyeuristischer Effekt, den der Boss, zu nutzen weiß. Doch als eine „Terranautin“ schwanger wird, geraten alle an ihre Grenzen und es fragt sich, ob sie ihre Mission beenden können …

Meinung

Die war mein erster Roman des Autors T.C. Boyle, auf den ich durch die zahlreichen begeisterten Leserstimmen aufmerksam wurde und den ich unbedingt selbst kennenlernen wollte. Doch leider konnte mich weder der Inhalt des Buches, noch die schriftstellerische Umsetzung überzeugen, so dass die über 600 Seiten für mich leider alles andere als ein Lesevergnügen wurden.

Die drei gewählten Erzählperspektiven aus Sicht eines männlichen und eines weiblichen Bewohners der Glaskuppel, sowie einer Frau, die es leider nicht in das „Heiligtum“ geschafft hat, sind gut gewählt, denn dadurch entsteht für den Leser ein gewisser Rundum-Blick. Man erfährt im Folgenden sehr wenig über den wissenschaftlichen Aspekt, dafür aber umso mehr über die zwischenmenschlichen Beziehungen der Projektteilnehmer. Da ist Dawn, die sich ehrgeizig in ihre Aufgabe stürzt und durch einen Verhütungsfehler zur Mutter wird und Ramsey, der Playboy, dem es in erster Linie um seine Bedürfnisbefriedigung geht und der fast alle Frauen liebt, bis er gezwungenermaßen zum Vater abgestempelt wird. Und dann gibt es Linda, die immerfort in der zweiten Reihe steht und zwischen naiven Racheakten, gezielten Eifersüchteleien und bösartigen Kommentaren schwankt. Und sie alle zeigen nur eines: Man kann in „E2“ durchaus überleben, doch man wünscht sich sehnlichst ein Ende des Projektes, um die geschundenen Seelen reparieren zu können.

Meine schlechte Bewertung beruht im Wesentlichen auf einem Mangel an wirklicher Handlung. Boyle bildet das tägliche Leben ab, beschreibt Alleingänge der Bewohner und teils handfeste Auseinandersetzungen, immer vor dem gleichen Hintergrund: arbeiten, essen, schlafen. Nur wenige Highlights, wie ein lebensbedrohlicher Stromausfall erhöhen die Lesefrequenz. Die vorherrschende Stimmung ist: Langeweile. Und daraus resultierende Ränkespiele, sexuelles Begehren und persönliche Fehltritte. Dieser Roman nimmt nicht nur unsympathische Protagonisten für sich in Anspruch, sondern sorgt dafür, dass ich mich immer wieder gefragt habe: „Warum tun sich Menschen freiwillig etwas Derartiges an, nur um sich dann fortwährend zu beklagen?“. Inhaltlich hätte sich das Buch mit der Hälfte der Seitenzahl begnügen können.

Fazit

Ich vergebe bescheidene 2 Lesesterne für einen im Grundsatz interessanten Roman, der sich in Kleinlichkeiten, Detailverliebtheit und Langeweile verliert. Wer gerne in die Abgründe der menschlichen Seele blicken möchte, wer es mag, wenn Protagonisten so geradlinig gestrickt sind, wie man es von Anfang an erwartet, wer Sex statt Wissenschaft sucht, dem könnte dieses Buch durchaus gefallen. Für mich lässt sich nur ein negatives Fazit ziehen. Schade!