Wahnsinnig berührend
Cover/Gestaltung:
Für einen Liebesroman finde ich das Cover eigentlich ganz nett gestaltet. Besonders gut gefällt mir die eher ungewöhnliche Farbkombination und ich mag es auch, dass keine Gesichter der ...
Cover/Gestaltung:
Für einen Liebesroman finde ich das Cover eigentlich ganz nett gestaltet. Besonders gut gefällt mir die eher ungewöhnliche Farbkombination und ich mag es auch, dass keine Gesichter der Protagonisten abgebildet sind, sondern nur ihre Silhouetten. Was mich ein bisschen irritiert, ist allerdings die Schrift, die meiner Meinung nach zu sehr nach Wilder Westen aussieht. Da hätte mir etwas Verspielteres besser gefallen.
Meine Meinung:
Unheimlich neugierig geworden durch den tollen Klappentext, musste ich das Buch nach Erhalt so schnell wie möglich lesen. Ich wollte unbedingt wissen, ob es ein Happy-End für Lauren und Ryan geben wird, oder nicht.
Das erste Kapitel beginnt in der Gegenwart und wird aus der Sicht von Lauren erzählt, wie auch der Rest des Buches. Der Leser erfährt hier, dass die Ehe zwischen Lauren und Ryan sehr angespannt ist und sich die beiden nur mehr streiten. Die insgesamt fünf nachfolgenden Kapitel spielen in der Vergangenheit. So beschreibt die Autorin beispielsweise im Kapitel "Elfeinhalb Jahre zuvor", wie die beiden sich kennen und lieben gelernt haben. Man lernt in diesen Kapiteln das Paar sehr gut kennen und merkt aber auch langsam, wie die Verliebtheit nachlässt und der Alltagstrott die beiden einholt. Auf Seite 75 kehrt man wieder in die Gegenwart zurück, wo sie sich dann schließlich bewusst werden, dass ihre Ehe nicht mehr funktioniert und sich entscheiden eine Beziehungspause einzulegen.
Lauren kann mit dieser Entscheidung zuerst überhaupt nicht umgehen. Sie ist tieftraurig und spioniert ihrem Mann sogar hinterher. Sie fängt an sich in seinen E-Mail Account einzuloggen und findet dort Mail-Entwürfe von Ryan, die er allerdings nie abgeschickt hat. In diesen Entwürfen bekommt man als Leser das erste und einzige Mal Einblicke in die Gefühlswelt von Ryan. Darin schreibt er Lauren schonungslos ehrlich, was ihn an ihr und der Beziehung gestört hat. Auch Lauren fängt schließlich damit an Entwürfe zu erstellen — es hilft ihr mit der Situation zurechtzukommen und nach vorne zu blicken.
Der Schreibstil der Autorin hat mir dabei wirklich gut gefallen. Taylor Jenkins Reid hat es geschafft mich zum Weinen zu bringen, weil ich mich mit den Charakteren und der Geschichte total identifizieren konnte. Toll fand ich auch, dass Laurens Familie einen großen Stellenwert im Buch hatte. In der schweren Zeit war sie für Lauren da und half ihr über den Schmerz hinwegzukommen. Meistens wird den Nebencharakteren in Büchern ja wenig bis gar keine Aufmerksamkeit geschenkt, deshalb fand ich es hier richtig erfrischend. Wirklich alle Charaktere des Buches waren mir durch und durch sympathisch.
Mich hat das Buch tief berührt und sehr zum Nachdenken angeregt. Ich habe es binnen zwei Abenden ausgelesen, da ich es nur schwer aus der Hand legen konnte, weil ich so gespannt war, wie es ausgeht. Dies sei hier aber nicht verraten, das müsst ihr schon selbst lesen.
Fazit:
Taylor Jenkins Reid hat ein Buch mit einer wunderschönen Botschaft geschrieben, das ich all jenen empfehlen kann, die sich ein bisschen Abwechslung bei Liebesromanen wünschen und die Lust auf eine emotionale Achterbahnfahrt haben.