Cover-Bild Walter muss weg
Band 1 der Reihe "Frau Huber ermittelt"
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 07.09.2018
  • ISBN: 9783462050950
Thomas Raab

Walter muss weg

Frau Huber ermittelt. Der erste Fall

Auf dem Land kommen die Leichen wenigstens an die frische Luft!

Glaubenthal: Umgeben von ausgedehnten Wäldern liegt es in einer sanften, von wildromantischen Schluchten durchzogenen Hügellandschaft. Doch der schöne Schein trügt – dieses Dorf hat es in sich. Das bekommt auch Hannelore Huber auf der Beerdigung ihres Mannes zu spüren. Groß war die Vorfreude auf ein beschauliches Leben in Harmonie: endlich Witwe. Nun aber muss sie auf ihre alten Tage auch noch Ermittlerin werden. Denn im Sarg ruht, wie sich zeigt, nicht ihr Ehegatte, sondern eine falsche Leiche. Und in Glaubenthal ist es mit der Idylle vorbei.

Eine abgelegene Postkartenidylle: sanfte Hügel, dichte Wälder, anständige Bürger, Frischluft sowieso. Hannelore Huber aber weiß es besser, schließlich lebt sie am Rande des Dorfes Glaubenthal, und so manches stinkt hier gewaltig zum Himmel. Ganz besonders die Leichen in diversen Kellern. Und eine davon steht im Mittelpunkt von Thomas Raabs neuem Roman: Hannis Ehemann. Unter äußerst mysteriösen Umständen kam er ums Leben. Aber wozu hinterfragen! Hauptsache tot. Die beiden haben zwar beinah das ganze Leben miteinander verbracht, den größten Teil allerdings aneinander vorbei. Und zwar konsequent. Folglich freut sich die alte Huber nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand – doch sie freut sich zu früh. Vor den Augen der versammelten Trauergemeinde fällt der Sarg in die Grube, springt auf und offenbart einen falschen Leichnam. Da stellt sich natürlich nicht nur die Frage, wer diesen Toten auf dem Gewissen hat oder was in Glaubenthal sonst noch alles in den Gräbern herumliegt, sondern vor allem: Wo ist der verstorbene Ehegatte?

Thomas Raab erzählt mit großartigem schwarzen Humor, wie sich die grantige Huberin inmitten des zwielichtigen Dorfkosmos auf die Suche begibt und zu ermitteln beginnt. Unterstützung erhält sie dabei ungebeten von einer fremden rotzfrechen Göre, die zumindest einen vielversprechenden Nachnamen trägt: Glück.

Der Start der neuen Krimireihe des Bestsellerautors Thomas Raab: spielerisch, humorvoll und herrlich böse!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2018

Schräg-schwarzhumoriger Dorfkrimi in einem bemerkenswerten Sprachstil

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Endlich Witwe! Nach 53 unglücklichen Ehejahren kann Frau Huber der Zukunft endlich mit Freuden entgegenblicken - mehr oder weniger. Denn die Beerdigung ihres Ehemannes Walter läuft völlig aus dem Ruder, ...

Endlich Witwe! Nach 53 unglücklichen Ehejahren kann Frau Huber der Zukunft endlich mit Freuden entgegenblicken - mehr oder weniger. Denn die Beerdigung ihres Ehemannes Walter läuft völlig aus dem Ruder, als der Sarg fällt und bricht und statt Walter der tote Bestatter Albin herausfällt. Walter wird doch nicht ... Frau Huber lässt all dies keine Ruhe und so beginnt sie mit ihren Nachforschungen.
Fast die gesamten 370 Seiten erzählen den Verlauf eines Tages, an dem jedoch so viel geschieht, dass woanders zwei Wochen dafür nicht ausreichen dürften. Jede Menge Leichen, die jeweils dort auftauchen, wo sie nicht hingehören: In falschen Gräbern, im Moor, im Obstgarten; Verfolgungsjagden, obskure Gestalten - und zwischendrin immer wieder Frau Huber. In Glaubenthal, dem Ort dieses Geschehens, scheint es drunter und drüber zu gehen.
Es grenzt fast schon ans Slapstickhafte, wenn Leichenwagen durch die Luft fliegen und ihre Fracht ans Freie befördern, Men-in-Black-artige Gestalten rote Rosen in Gräber werfen oder Frau Huber mit Wolf durch den Wald rennt. Doch es ist nicht nur die Handlung allein, die das Besondere dieser neuen Krimireihe ausmachen: Thomas Raab, der Autor, ist ein Sprachkünstler sondergleichen, der mit Worten spielt und jongliert, dass einem beinahe schwindlig wird. Mit einem unglaublichen Gespür für Doppel- und Vieldeutigkeiten der Sprache entstehen Sätze, die fast schon kunstvoll wirken: "An jenen wenige Körperteilen, die da aus dem Schlamm ragen, dem rechten nackten Knie, rechtem Arm, einem Teil des an der Schläfe aufgeschlagenen Gesichtes, hat allerlei Getier begonnen, nicht nur am Zahn der Zeit nagen zu wollen." Und auch nicht an Gesellschaftskritik sparen: "Öxit, Dexit, Fraxit, Ixit, Grexit, Poxit, weiß der Teufel, damit sich irgendwann in diesem Jahrhundert die Menschen wenigstens wieder in Kleinkriegen ordentlich zerfleischen können, wenn sie schon kein drittes weltweites Gemetzel zusammenbringen!".
Ein klasse Auftakt zu einer neuen Krimireihe um Frau Huber, von der ich gerne mehr lesen möchte!

Veröffentlicht am 08.09.2018

Witzig

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Da geht es ja drunter und drüber im kleinen Glaubenthal. Und nicht nur Walter muss weg, sondern auch der und die Eine oder Andere. Wenngleich es zahlreiche Leichen gibt, geht es dennoch eher beschaulich ...

Da geht es ja drunter und drüber im kleinen Glaubenthal. Und nicht nur Walter muss weg, sondern auch der und die Eine oder Andere. Wenngleich es zahlreiche Leichen gibt, geht es dennoch eher beschaulich und definitiv nicht blutrünstig zu - obewohl, die eine oder andere Blessur muss schon ertragen werden. Herrliche Wortspiele und Gedankensprünge, da muss man aufpassen, dass man nichts verpasst. Das Stilmittl der arg verkürzten Sätze - bis der Satz teilweise aus nur einem Wort besteht - ist vielfach eingesetzt. Vielleicht ein bisschen zu viel, aber immer stimmig. So liest es sich auch frisch und frei von der Leber weg. Das Zwerchfell gerät derweil auch in Mitleidenschaft. Schöner hintergründiger, teils schwarzer Humor. Kann man lesen. Soll man auch.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Wie werde ich ihn endlich los?

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Über das Buch hatte ich so viel Positives gehört und da ich gern mal etwas Lustiges mit Lokalcholorit lese, begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die Ü70erin Hannelore Huber, ...

Über das Buch hatte ich so viel Positives gehört und da ich gern mal etwas Lustiges mit Lokalcholorit lese, begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die Ü70erin Hannelore Huber, die von allen nur die alte Huberin genannt wird. Ihr Mann stirbt auf ungeklärte Weise und als er auf seiner eigenen Beerdigung nicht in seinem Sarg liegt, beginnt Hannelore selbst zu ermitteln. Wo ist die Leiche ihres Mannes abgeblieben? Sie will Gewissheit und auch endlich ihren Ruhestand ohne Mann genießen. Wird sie den Fall auflösen?

Richtig gut gefallen hat mir, dass es sich bei dem Buch um eine Mischung aus Krimi, humoriger Geschichte und eben einem Roman handelt.

Die Hauptfigur Hannelore macht es einem zu Beginn echt schwer sie zu mögen, weil sie wie eine griesgrämige Großmutter daherkommt, die ihr Leben verflucht. Doch je mehr man über sie erfährt, desto mehr wächst sie einem ans Herz und man versteht, warum sie kein einfacher Charakter ist.

Der Humor im Buch ist sehr niveauvoll. Bei vielen Situationen und Äußerungen zeigt sich der Witz erst auf dem zweiten Blick. Ich habe jedenfalls sehr oft schmunzeln können und Glaubenthal als Ort erinnerte mich durchaus an das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin.

Der Kriminalfall ist spannend geschildert und man möchte unbedingt wissen wie Walter zu Tode gekommen ist und was die mysteriösen Gestalten im Dorf zu suchen haben. Der Autor streut so viele Fährten, dass man als Leser immer wieder in die Irre geführt wird.

Die Auflösung des Falls hatte ich so absolut nicht erwartet und gefällt mir enorm gut.

Der Roman hat sich wie eine abgeschlossene Geschichte gelesen. Dass es sich hier um den ersten Fall für Frau Huber handelt, ist interessant. Ich würde mich über ein Wiederlesen mit der alten Dame freuen.

Im Übrigen mochte ich hier besonders das Polizistenduo um den stabilen Swoboda und die große Polizistin Unterberger- Sattler. Die Verballhornung um ihren Namen durch Swoboda war einfach nur herrlich.

Fazit: Gern spreche ich eine Leseempfehlung für diesen lustigen Krimi aus. Gelungen!

Veröffentlicht am 02.01.2019

Ein Buch voller schwarzem Humor

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„Walter muss weg“, ja das dachte die Huberin seit dem Tag ihrer Hochzeit mit Walter Huber.
Eine Ehe die von den Eltern der Beiden arrangiert wurde und mit der sich die Eheleute arrangieren mussten. Von ...

„Walter muss weg“, ja das dachte die Huberin seit dem Tag ihrer Hochzeit mit Walter Huber.
Eine Ehe die von den Eltern der Beiden arrangiert wurde und mit der sich die Eheleute arrangieren mussten. Von Liebe war da keine Spur.
Jetzt ist Walter (endlich) tot. Die Huberin freut sich auf ihr Witwendasein und geht gut gelaunt zur Beerdigung. Nur als der Sarg mir voller Wucht ins Grab fällt und der Deckel auf geht liegt da nicht Walter drin sondern der Bestatter Albin Kumpf.
Die Suche nach Walter beginnt.
“Walter muss weg“ von Thomas Raab ist ein Buch voller schwarzem Humor.
Schon mit dem Anfang wo sich die alte Huber für die Beerdigung ihres Mannes fertig macht.
Sich zur Feier des Tages einen Schuss Eierlikör im Kaffee gönnt und im Radio das Lied „Schön ist es auf der Welt zu sein läuft“ hat mich das Buch auf seiner Seite gehabt.
So geht es dann auch weiter. Der größte Teil des Buches spielt an einem Tag. Dem Tag der Beerdigung und dem Tag des Auffindens von Albin Kumpf im Sarg von Walter.
Der Handlungsort Glaubenthal wird als wahres Idyll dargestellt. Die Einwohner eher als skurrile Personen.
Mir kam es so vor als hätte jeder sein „kleines“ Geheimnis.
So muss die alte Huber auch erfahren was sie im Laufe ihrer 53 Ehejahre nicht bemerkt hat, auch Walter hatte ein gutes Herz.
Das Buch strotzt vor schwarzem Humor. Es ist aber nicht einfach nur lustig, man muss schon das eine oder andere Mal über das gelesene Nachdenken um zu verstehen wie das jetzt gemeint war.
„Walter muss weg“ von Thomas Raab ist eine klare Leseempfehlung von mir an alle die es nicht so „Todernst“ nehmen.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Raabenschwarz

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Hannelore Huber muss ihren Mann Walter beerdigen. Doch entgegen jeder Erwartung ist es für sie ein Freudentag, ist sie den ungeliebten Gatten nun endlich los! Doch dann kommt alles ganz anders: Der Sarg ...

Hannelore Huber muss ihren Mann Walter beerdigen. Doch entgegen jeder Erwartung ist es für sie ein Freudentag, ist sie den ungeliebten Gatten nun endlich los! Doch dann kommt alles ganz anders: Der Sarg springt auf und darinnen liegt nicht ihr Walter! Nun möchte Hannelore aber doch herausfinden, was aus Walter geworden ist und muss sich, mangels fähiger Ermittler, selber auf die Suche begeben. Und nun zeigt sich, dass ihr beschauliches Glaubenthal wohl doch nicht das ehrbare Örtchen ist, als dass es die meisten Einwohner wohl bisher gesehen haben. Plötzlich streifen dunkle unheimliche Gestalten durch den Ort auf der Suche nach dem Bürgermeister? Oder nach Walter? Oder etwas ganz Anderem?
Der Roman „Walter muss weg“ aus der Feder des vielseitigen österreichischen Schriftstellers Thomas Raab ist eine rabenschwarze Geschichte über ein Dorf, das aus den Fugen gerät. Mit viel Humor geschrieben bringt uns der Autor seine besonderen Protagonisten nahe. Nicht alle sind Sympathieträger – wie im richtigen Leben eben. An die Namen musste ich mich erst gewöhnen, meinen Ohren (oder auch Augen) sind Begriffe wie „der Schusterbauer“ oder auch „die alte Huber“ nicht so geläufig. Der Schreibstil ist speziell, die Sätze manchmal unvollständig und etwas abgehackt. Anfangs fand ich das sehr lustig und passend zur Region, im Laufe der Geschichte fand ich es aber zunehmend anstrengend, so der Geschichte zu folgen. Trotzdem hat mir das Buch mit seinem bitterbösen Humor und den menschelnden Personen gut gefallen.
Das Cover ist toll, der große Sarg weist auf ein wichtiges Requisit in diesem Buch hin. Der Titel „Walter muss weg“ trägt irgendwie schon ein Augenzwinkern in sich, passt also auch bestens.