Cover-Bild Das Nordseegrab
Band 1 der Reihe "Ein Theodor-Storm-Krimi"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 23.04.2015
  • ISBN: 9783596194834
Tilman Spreckelsen

Das Nordseegrab

DICHTER, ANWALT, ERMITTLER - Theodor Storm und sein geheimnisvoller Gehilfe Söt in Husum:
ein Nordseeküstenkrimi voller Spannung und historischer Atmosphäre.

Husum, 1843: die Stadt ist in Aufregung. Ein Bottich voll Blut, darin eine Leiche, die sich als Wachspuppe erweist. Wenig später wird ein echter Toter gefunden. Der junge Anwalt Theodor Storm spürt dem Rätsel nach, in alten Dorfkirchen und vor den Deichen Husums. Ihm und seinem geheimnisumwobenen Schreiber Peter Söt schlägt die ohnmächtige Wut armer Bauern entgegen, und das arrogante Schweigen der Reichen. Bis er auf ein fast vergessenes Schiffsunglück stößt, auf eine alte Schuld und einen Mörder, der diese Schuld eintreiben will…

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2020

Gelungener Auftakt

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Nachdem ich - ungewohnterweise - mittendrin mit Band 2 und 4 der Reihe gestartet bin, war es höchste Zeit endlich den ersten Teil zu lesen! Wie gut, dass das Buch einfach so im Bücherregal der Ferienwohnung ...

Nachdem ich - ungewohnterweise - mittendrin mit Band 2 und 4 der Reihe gestartet bin, war es höchste Zeit endlich den ersten Teil zu lesen! Wie gut, dass das Buch einfach so im Bücherregal der Ferienwohnung herum stand - das werte ich mal als gutes Zeichen. Und so habe ich mich erneut auf eine Zeitreise, auf die Spuren Theodor Storms und eines mysteriösen Falls begeben. Im Nachhinein frage ich mich, ob mir das Buch anders gefallen hätte, wenn ich es tatsächlich zuerst gelesen hätte, aber ich denke: nein. Schon der erste Teil weist den markanten und intensiven Schreibstil auf, der einen die damalige Zeit regelrecht spüren lässt. Der Kriminalfall, wie ich es einfach mal nennen möchte, ist wieder sehr kompliziert und verworren, aber auch diesmal hat er mich eher nur als roter Faden an die Hand genommen, um die Landschaft, die Städte und die Leute zu erforschen, und blieb dabei präsent, ohne sich permanent in den Vordergrund zu drängen.

Was Theodor Storm und seinen Schreiber Peter Söt angeht: ein Vergleich mit Holmes und Watson wäre extrem dreist, aber dennoch hat mich das Paar in seinen Eigenarten ein wenig an solche ungleichen Teams erinnert. Inzwischen habe ich auch die trockene (dröge) Art des Schreibers zu schätzen gelernt, mit der er die Ereignisse schildert - da muss man als Leser manchmal gut aufpassen, dass man keine entscheidendes Detail verpasst, weil es in den teils ausholenden Schilderungen fast verschwindet. Aber das ist gut so, dadurch bekommt man das Gefühl genau wie Söt ein wenig im Dustern zu tappen, während Storm schon wieder einen Schritt voraus ist und die Bedeutung einer vermeintlichen Kleinigkeit gleich erkannt hat.

Was soll ich noch sagen? Mittlerweile bin ich zu einem echten Fan der Reihe geworden und werde sicher auch das nächste Abenteuer von Storm und Söt begleiten.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Wenn alte Rechnungen zu begleichen sind ...

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Fast jeder wird schon einmal von Theodor Storm gehört haben, zu dessen bekanntesten dichterischen Werken wohl „Der Schimmelreiter“ gehört. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass er neben seinen ...

Fast jeder wird schon einmal von Theodor Storm gehört haben, zu dessen bekanntesten dichterischen Werken wohl „Der Schimmelreiter“ gehört. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass er neben seinen dichterischen und musikalischen Aktivitäten auch eine Anwaltskanzlei betrieb. Er hatte zu Lebzeiten eine immerhin zehnköpfige Familie zu ernähren, das Geld dazu war sicher nicht nur mit der Kunst verdient. So ergab es sich dann wohl auch, dass der Zufall ihm den Schreiber Peter Söt in die Amtsstube spülte, der ihm bei der Aufklärung und Verteidigung verschiedener Fälle zur Hand gehen sollte. Als jedoch die erste Leiche auftaucht, spüren Beide, dass sich dahinter mehr als nur ein einfacher Mord verbirgt. Gemeinsam machen sie sich auf die Spurensuche und müssen mehr als einmal um ihr eigenes Leben bangen …
Soweit so gut, das hört sich spannend an. War es auch, bis der Autor sich im mittleren Drittel des Romans ein wenig zu verzetteln schien. Ich gebe zu, ich wusste streckenweise nicht mehr, wer gut und wer böse war und wer mit wem zusammenhing. Im letzten Drittel bekommt er jedoch wieder die Kurve um die Geschichte mit einer so stimmigen Aufklärung zu beenden, dass ich direkt Lust auf den nächsten Band bekommen habe. Was Herr Spreckelsen jedoch ganz großartig hingekriegt hat ist dem Leser die Stimmung der damaligen Zeit im abgelegenen Husum zu vermitteln. Ich fühlte mich fast zurückversetzt in die Mitte des 19. Jahrhunderts, in die dunklen Kneipen und das geheimnisvolle Moor. Auch hat es riesig Spaß gemacht Theodor Storm beim Sammeln seiner Geschichten, Gedichte und Lieder zuzuschauen und zuzuhören. Er muss schon ein etwas besonderer Kautz gewesen sein. Gerne hätte ich ihm mal persönlich die Hand geschüttelt.

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Veröffentlicht am 17.07.2018

Ein Krimi mit Schwächen

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DICHTER, ANWALT, ERMITTLER - Theodor Storm und sein geheimnisvoller Gehilfe Söt in Husum: Ein Nordseeküstenkrimi voller Spannung und historischer Atmosphäre.Husum, 1843: die Stadt ist in Aufregung. Ein ...

DICHTER, ANWALT, ERMITTLER - Theodor Storm und sein geheimnisvoller Gehilfe Söt in Husum: Ein Nordseeküstenkrimi voller Spannung und historischer Atmosphäre.Husum, 1843: die Stadt ist in Aufregung. Ein Bottich voll Blut, darin eine Leiche, die sich als Wachspuppe erweist. Wenig später wird ein echter Toter gefunden. Der junge Anwalt Theodor Storm spürt dem Rätsel nach, in alten Dorfkirchen und vor den Deichen Husums. Ihm und seinem geheimnisumwobenen Schreiber Peter Söt schlägt die ohnmächtige Wut armer Bauern entgegen, und das arrogante Schweigen der Reichen. Bis er auf ein fast vergessenes Schiffsunglück stößt, auf eine alte Schuld und einen Mörder, der diese Schuld eintreiben will...
Soweit so gut.
Vorab - der Schreibstil: Durchaus angemessen, kaum Schachtelsätze, die Sprache ist der damaligen Zeit teilweise nachempfunden, was ich als absolut passend erachte.Auch die Einteilung der einzelnen Kapitel ist gelungen. Sie sind angenehm kurz. Zu Beginn hatte es den Anschein, als würde ich nur so durch die Seiten fliegen. Das hat sich dann leider nach dem 1. Drittel völlig geändert - hier hat sich die Geschichte wie Kaugummi gezogen und ich musste mich arg konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren. Das Interesse verlor ich dennoch größtenteils.Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass es unheimlich viele verschiedene Personen gibt. Diese werden teilweise nur am Rande erwähnt, oder aber zu Beginn, um dann zum Ende hin wieder aufzutauchen.Ich hatte unheimliche Schwierigkeiten, diese Fülle an Charakteren zu verarbeiten und dann natürlich auch damit, sie auseinander zu halten. Meines Erachtens hätte es dem Buch gut getan, wenn die Hälfte davon weggelassen worden wäre.
Es ist ein Krimi. Klar. Wichtige Elemente fehlen mir hier, dafür gibt es Dinge, die so überhaupt nicht gehen und den Lesefluss empfindlich stören. Zum einen wäre da der Spannungsbogen. Selbiger ist seitenweise quasi nicht vorhanden. Da plätschert die Geschichte seicht vor sich hin, ohne das etwas passiert - man könnte auch gut und gerne 20 Seiten überspringen (wäre da nicht oben beschriebenes Charakter-Problem). Dann werden Dinge beschrieben, zu denen man nur schwerlich einen Bezug herstellen kann. 3/4 der Story sind derart nebulös und diffus, dass es einfach nicht mehr angenehm ist.Wer ist der ominöse Meister Söts? Und wer ist Söt überhaupt? Wo kommt er her? Was ist das Ziel? Diese und andere Fragen beschäftigten mich bis zum Ende. Die Auflösung kam. Jedoch war sie für mich eher unbefriedigend.

Nun mag es angehen, dass dieses Buch einfach nicht meinem Geschmack entsprach - ich gebe gerne zu, dass Krimis nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre sind. Dieses Werk allerdings führte mir wieder deutlich vor Augen, warum dem so ist, und das es auch weiterhin dabei bleiben wird.


Eine Leseempfehlung spreche ich dennoch aus - allerdings nur für Fans des Genres.