Cover-Bild Julius oder die Schönheit des Spiels
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 02.08.2021
  • ISBN: 9783471360422
Tom Saller

Julius oder die Schönheit des Spiels

Roman | Der neue Roman vom Bestsellerautor von »Martha tanzt«

Wimbledon, 1937. Das legendäre Daviscup-Match zwischen Deutschland und den USA. Nicht nur die Sportwelt hält den Atem an, als Julius von Berg den Ball vor tausenden von Zuschauern in den blauen Himmel wirft. Aufgewachsen auf einer Burg über dem Rhein, hat er sein Tennistalent im Berlin der zwanziger und dreißiger Jahre zur Reife gebracht; ein internationaler Star, auf dem alle Blicke ruhen. Gebannt verfolgt Julie, seine Ehefrau, das Geschehen auf dem Rasen - ebenso wie die NS-Größen in der Nachbarloge, denn es steht so viel mehr auf dem Spiel als der greifbare Sieg. Selbstbestimmung oder Mitläufertum? Ruhm oder Schande? Unten, auf dem Centre Court, trifft Julius eine folgenschwere Entscheidung ...

Julius oder die Schönheit des Spiels erzählt davon, was Menschen ausmacht, und erinnert – bei allem Eintauchen in eine andere Zeit – leise daran, dass Begriffe wie Anstand und Haltung zeitlos sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2021

Gelungene Mischung aus Fiktion und Biographie

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Angelehnt an das Leben des deutschen Tennisstars der 1930er Jahre Gottfried von Cramm entführt uns Tom Saller in eine schillernde Welt und Zeit.
Geschickt verknüpft er dabei Rückblenden, fiktive ...

Angelehnt an das Leben des deutschen Tennisstars der 1930er Jahre Gottfried von Cramm entführt uns Tom Saller in eine schillernde Welt und Zeit.
Geschickt verknüpft er dabei Rückblenden, fiktive Tagebucheinträge aus dem Gefängnis und eine spätere Suche nach der Wahrheit durch einen amerikanischen Tennisspieler.
Schon früh wird deutlich, dass der Roman nicht streng an der geschichtlichen Wahrheit interessiert ist - der deutsche Wimbledonsieger im Jahr 1984 (!) ist ein schwarzhaariger junger Mann mit griechischem Vater.
Doch die Darstellung des liberalen, adeligen Elternhauses und der goldenen 20er Jahre in Berlin sind sehr authentisch und fesselnd.
Saller betont in einem am Ende des Buches abgedruckten Interview, das er bewusst eine gewisse Distanz zu von Cramm gelassen hat, da die spannenden Fragen rund um die Anklage der Nationalsozialisten in den Jahren 1938/39 nicht mehr endgültig geklärt werden können.
Diese Fragen nehmen im Buch jedoch großen Raum ein:
Hat der Deutsche im noch heute als vielleicht bestes Tennisspiel aller Zeiten betitelten Einzel des Daviscupfinales 1937 bewusst verloren, um zu verhindern, dass die Nationalsozialisten einen Sieg politisch ausnutzen?
Liegen der Anklage, dass von Cramm homosexuelle Kontakte hatte, doch wahre Begebenheiten zu Grunde?
Insgesamt ein sehr gut recherchierter Roman für alle historisch Interessierten - nicht nur für Tennis-Begeisterte.



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Veröffentlicht am 25.07.2021

Tom Saller oder die Schönheit des Schreibens

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Der junge Julius spielt Tennis, nein er lebt Tennis mit allen Fasern seines Seins. Seit dem er das erste mal einen Schläger in der Hand hatte, ist er fasziniert von dem Sport, er setzt alles ...

Der junge Julius spielt Tennis, nein er lebt Tennis mit allen Fasern seines Seins. Seit dem er das erste mal einen Schläger in der Hand hatte, ist er fasziniert von dem Sport, er setzt alles daran um der Beste zu sein. Mit einer Einschränkung: Die sportliche Fairnis und der Anstand und Respekt für seinen Gegenüber darf nie fehlen. Diese Attribute sind ihm in die Wiege gelegt worden in der Burg am Rhein. Seine Eltern ein Graf und eine Winzertochter sowie sein Großvater haben ihm diese Regeln vorgelebt. Nach dem er vom Rhein nach Berlin wechselt, ist er auf einmal dem "Leben" ausgesetzt. Er bleibt sich trotzdem selbst treu. Je erfolgreicher er wird, desto mehr Menschen bemühen sich um ihn. Frauen die mit ihm gesehen werden wollen, Industrielle die hoffen das sein Erfolg abfärbt und natürlich Politiker die ihn als Vorzeigemenschen der Herrenrasse verstehen.
Tom Saller beschreibt in seinem Buch Tennis so das es auch ich der mit Sport wenig zu tun hat, die Faszination begreifen konnte. Er beschreibt einen jungen Mann der so fest in seinen Grundsätzen verankert ist, das er nicht ins Wanken kommt.
An einer Stelle im Buch heißt es ungefähr, man ist als Sportler auf internationalen Parkett auch Vertreter seines Landes, man soll sich dementsprechend benehmen damit sein Land stolz auf ihn sein kann. Die Antwort von Julius ich muss auch auf mein Land und seine politischen Vertreter stolz sein um das umsetzen zu können. Sein Freund wünscht ihm daraufhin das diese Überzeugung nie auf dem Prüfstand gerate. Diese Szene spielt Mitte der 20er Jahre in Berlin.
Es ist ein Beispiel für das ganze Buch. Es ist schön und geistreich geschrieben ohne langweilig zu sein. Ich habe den Jungen und später den Mann sehr bewundert.
Der Wechsel von den guten Zeiten zu den schlechten Tagen wird sehr überzeugend dargestellt. Die schönen Tage werden lang und ausführlich geschildert. Die bösen Zeiten in kurzen Kapiteln meistens durch Empfindungen beschrieben. Es ist nicht immer alles gut und auch nicht alles schlecht. Genauso wird es im Buch dargestellt. Wir sind im Jahr 1923 im Tennisclub und sehen Julius und seinen Freunden beim Tanzen zu. Ein Kapitel später beschreibt Julius 1938 die kalten Wände seiner Gefängniszelle. Das schöne Kapitel ist mehrere Seiten lang, das hässliche bekommt manchmal nur eine Seite.
Das Leben ist kein Spiel aber es ist trotzdem schön.
Mich hat der Stil des Autors wieder von Anfang an mitgenommen, auch dieses Buch werde ich wieder öfter in die Hand nehmen. Es freut mich das er am Ende im Nachwort einige Erklärungen zu den geschichtlichen Tatsachen eingefügt hat.

Veröffentlicht am 24.07.2021

Nicht nur für Tennisfans

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Ich muss gestehen, das ich lange überlegt habe, ob ich dieses Buch lesen möchte. Nach der ersten Beschreibung und dem Cover habe ich mit einem Roman über Tennis gerechnet und für Tennis interessiere ich ...

Ich muss gestehen, das ich lange überlegt habe, ob ich dieses Buch lesen möchte. Nach der ersten Beschreibung und dem Cover habe ich mit einem Roman über Tennis gerechnet und für Tennis interessiere ich mich nicht so sehr. Allerdings hat Tom Saller dieses Buch geschrieben und seine ersten beiden Romane habe ich geliebt. Dazu kam die Zeit in der die Geschichte spielt und so habe ich mich entschlossen Julius eine Chance zu geben. Zum Glück. Der Roman steht jetzt schon auf meiner Hitliste des Jahres ganz weit oben.

Es geht um Julius. Einem deutschen Tennisspieler. Julius ist eine fiktive Person, sein Leben ist aber von Gottfried von Cramm, einem deutschen Tennisspieler, inspiriert. Im ersten Teil lernen wir Julius kennen. Seine Kindheit und Jugend, der Beginn seiner Liebe zum Tennis, alles wird eindrücklich beschrieben. Im zweiten Teil geht es um seine Karriere. Sehr interessante Einblicke in die Tenniswelt der damaligen Zeit, sind in eine mitreißende Geschichte verpackt.

Ich mag den Schreibstil von Tom Saller sehr. Er schafft es mich aber der ersten Seite in die Geschichte hineinzuziehen und lässt mich a!les um mich herum vergessen. Ich war komplett in Julius Welt versunken und konnte gar nicht aufhören zu lesen.

Dieser Roman ist so viel mehr als ein Roman über Tennis. Es ist ein Roman über eine Zeit, in der alles für Propagandazwecke genutzt wurde. Ein Roman über Menschlichkeit und ein Roman über einen großen Sportler und Menschen.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Tennis in Höchstform

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Julius von Berg ist Tennisspieler. Besser gesagt, er lebt Tennis. Aufgewachsen auf einer Burg über dem Rhein ermöglichen die Eltern und der Großvater schon früh das Spielen auf einem eigenen Platz. Dazu ...

Julius von Berg ist Tennisspieler. Besser gesagt, er lebt Tennis. Aufgewachsen auf einer Burg über dem Rhein ermöglichen die Eltern und der Großvater schon früh das Spielen auf einem eigenen Platz. Dazu kommt die Begabung, die ausreichen wird, ihn bis an die Weltspitze des Tennis zu bringen.

Tom Saller orientiert sich in seinem neuen Buch an der Lebensgeschichte des Gottfried von Cramm, auch der schöne Deutsche genannt und einer der Weltbesten Tennisspieler der dreißiger Jahre. Bekannt wurde er nicht nur durch sein Tennisspiel, sondern auch durch seine ausgeprägte Fairness auf dem Platz. Der Autor orientiert sich an Cramms Leben, bezieht sich aber zum Großteil auf die Jugendjahre von Cramms, über die nicht so viel bekannt ist. Dadurch ist die Geschichte von Julius nur bedingt die Gottfrieds. Je älter er wird, desto ähnlicher wird der Plot dem wahren Leben.

Daneben gibt es noch die Geschichte eines alten Mannes, der im Jahre 1984 von Wimbledon an den Rhein reist, um dort vermeintlich Wiedergutmachung zu leisten. Viel mehr will ich zu diesem Plot gar nicht sagen, da sich hier die Zusammenhänge erst sehr spät ergeben. Auf jeden Fall fand ich diesen Strang sehr passend und interessant.

Mir hat das Buch gut gefallen und das Interesse an Gottfried von Cramm geweckt. Der Schreibstil war fesselnd und ich fand es sehr interessant über die sogenannte Rheinische Republik zu lesen, die es im Jahre 1923 für ein paar Wochen gab. Und auch Julius Entwicklung vom etwas einsiedlerischen Adelssohn zum gefeierten Tennisstar und seine Problemen mit den Machthabern der dreißiger Jahre fand ich glaubwürdig geschildert.

Ich kann das Buch auch jenen empfehlen, die sich ansonsten nicht für Tennis interessieren. Es bringt den Sport auf jeden Fall näher.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Zeitgeschichte

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Julius oder die Schönheit des Spiels von dem Schriftsteller Tom Saller ist ein fesselndes Stück Zeitgeschichte.
Julius von Berg ist eine fiktive Person, die aber nach der Kindheit an die Figur des Tennisspielers ...


Julius oder die Schönheit des Spiels von dem Schriftsteller Tom Saller ist ein fesselndes Stück Zeitgeschichte.
Julius von Berg ist eine fiktive Person, die aber nach der Kindheit an die Figur des Tennisspielers Gottfried von Cramm angelehnt wurde.

Julius wächst mit zwei Schwestern auf einer Burg über dem Rhein auf. Sein Großvater und Julius Verhältnis zu ihm ist besonders angenehm.
Julius lernt schon als Kind Tennis zu spielen.
Zum Studium geht er nach Berlin, aber Tennis ist ihm am wichtigsten. Sein unpolitischen Denken ist in den Dreißiger Jahren ein Problem.

Später kommt es zu zwei Zeitebenen. Einmal Julius 1938 in Berliner Gefängnis.
seine Gedanken sind beeindruckend dargestellt.
Dann kommt ein alter Mann 1986 ins Spiel. Er war der Gegner in Julius in seinem letzten Wimbledon Matsch.

Es werden einige problematischen Themen eingeflochten, die zu der Zeit das Leben kosten konnten.

Tom Saller ist wieder ein brillanter Roman gelungen.