Cover-Bild Children of Blood and Bone
Band 1 der Reihe "Children of Blood and Bone"
(38)
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 27.06.2018
  • ISBN: 9783104908724
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone

Goldener Zorn
Andrea Fischer (Übersetzer)

Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.
Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.
Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …
Der internationale Bestseller! Große Kinoverfilmung bereits in Arbeit bei Fox 2000 (»Twilight«, »Das Schicksal ist ein mieser Verräter«)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2019

Wichtiges Thema, aber den Hype nicht wert ...

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Klappentext:

Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler ...

Klappentext:

Sie töteten meine Mutter.
Sie raubten uns die Magie.
Sie zwangen uns in den Staub.
Jetzt erheben wir uns.

Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.

Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …


Meine Meinung:

“Children of Blood and Bone - Goldener Zorn” ist der Debütroman der amerikanisch-nigerianischen Autorin Tomi Adeyemi. Aufmerksam bin ich darauf geworden, als ich auf Instagram ein Video von ihr gesehen hatte, wie sie ihre erstes eigenes Exemplar des Buches auspackte und bitterlich anfing zu weinen. Es war so herzerwärmend! Ich musste dieses Buch einfach lesen und war froh, dass der Fischer FJB Verlag es so schnell lizensierte und übersetzte.

Dies ist ein Buch mit einer wichtigen Botschaft, die besonders in Amerika - wo unschuldige Schwarze auf der Straße niedergeschossen werden - eine besondere Notwendigkeit hat.

Tomi Adeyemi verpackte dieses Thema in eine spannende Fantasywelt, wie man sie bislang kaum in diesem Genre findet. Denn dieses Buch hat keinen einzigen weißen Charaktere und erinnert in seinen Facetten an den kompletten Kontinent Afrika, mit seinen Wüsten, Savannen, Meeren und Dschungeln. Ich persönlich fand das zur Abwechslung sehr angenehm und hätte gerne mehr solche Bücher!

Die Welt um Zélie und Tzain hat mir sehr gut gefallen. Sie war abwechslungsreich und bot viele tolle Kulissen für die Szenen.
Aber all das hat die Autorin meiner Meinung nach mit ihrem Schreibstil zu nichte gemacht. Denn das Buch bestand zum großen Teil aus Monologen, die einfach nur den Inhalt der letzten Kapitel wieder gaben (Teil weise 1 zu 1, nur Kursivschrift) und aus einem sprunghaften Inhalt. Es fehlte teilweise was und teilweise war einfach zu viel da. So konnte ich das Buch einfach nicht genießen.

Zélie selbst war eine gute und interessante Protagonistin, auch wenn ich ihre ständigen Selbstzweifel (die in ihren Monologen nur allzu oft durchgekaut wurden) ab einem gewissen Zeitpunkt nervig fand, ebenso wie wankelmütig sie in ihrem Gemüt ist. Das machte sie schrecklich unruhig und störte den Fluss des Buches ein wenig.

Doch am wankelmütigsten und somit für mich am nervigsten war einfach der Antagonist Inan, der zwischenzeitlich fast sympatisch geworden wäre. Doch schlussendlich erinnerte der Hauptmann und Prinz nur an ein Kind, das nicht weiß was es will und dadurch die Handlung kräftig durcheinander brachte. Da hätte sich die Autorin ruhig die ein oder andere Szenerie sparen können.

Aber das war allgemein ein Problem. Tatsächlich konnte man dieses Buch nur überfliegen, gar ganze Kapitel auslassen und konnte trotzdem der Handlung sehr gut folgen. Das sollte eigentlich nicht so sein und ich war, als ich das ausprobiert hatte, gelinde gesagt schockiert. Denn das machte das Buch für mich fast lächerlich und umso weniger kann ich den Hype aus Amerika etc. nicht nachvollziehen.

Auch wenn es schlussendlich ganz rund war und das offene Ende auf eine spannende Fortsetzung hoffen lässt, werde ich mir diesenaber wahrscheinlich nicht mehr zu Gemüte führen.


Fazit:

Ein Buch mit einer wichtigen Botschaft und einer tollen Welt, die von der Autorin jedoch schlichtweg verhunzt wurde.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Beeindruckend intensiv, exotisch-kunterbunt und absolut authentisch!

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"Wir alle sind Kinder von Blut und Bein.
Und genau wie Zélie und Amari haben wir die Macht, etwas gegen das Böse in unserer Welt zu tun.
Viel zu lange sind wir in die Knie gezwungen worden.
Erheben wir ...

"Wir alle sind Kinder von Blut und Bein.
Und genau wie Zélie und Amari haben wir die Macht, etwas gegen das Böse in unserer Welt zu tun.
Viel zu lange sind wir in die Knie gezwungen worden.
Erheben wir uns.“

Dieses Zitat stammt nicht etwa von einem Protagonisten aus dem Buch sondern von der Autorin selbst. Denn in ihrem Nachwort bezieht sie sich auf den Rassismus, die Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung gegenüber Afroamerikanern, die in der USA leider immer noch vorherrschen und gibt an, das Buch in den Tagen geschrieben zu haben, als sie Tag für Tag in den Nachrichten sah, wie wehrlose und unschuldige Schwarze von der Polizei erschossen wurden und das keinerlei Konsequenzen hatte.

"Beim Schreiben dieses Buches habe ich viele Tränen vergossen. Beim Überarbeiten noch einmal. Auch wenn Löwenessen und heilige Rituale ins Reich der Phantasie gehören, sind der Schmerz, die Angst und das Leid in diesem Buch echt."

Das schreibt Tomi Adeyemi zu Beginn ihres Nachworts und dass dieser Schmerz echt ist, spürt man als Leser auch. Man kann diesen Roman also durchaus als Kampfansage gegen Rassismus und Unterdrückung aber vor allem gegen die Ignoranz der Menschen lesen. Und auch wenn das nicht die einzige Bedeutungsebene dieses Romans umfasst finde ich es doch wichtig, das im Hinterkopf zu haben, während man diese Geschichte liest.

Erster Satz: „Wähl mich!“

Das hat dieses wundervolle Cover zu mir gesagt als ich durch die Neuerscheinungen der letzten Monate gestöbert bin und überlegt habe, was ich als nächstes lesen will. Mit dem Mädchen mit der wunderschönen, dunklen Haut, den wallenden, weißen Haaren und dem stechenden Blick wurde das wohl passendste Motiv überhaupt gefunden, was grafisch wunderschön umgesetzt wurde. Die starken Kontraste der weißen Haare zum Hintergrund, zum Titel und zur Hautfarbe des Mädchens sowie die farbigen Akzente bereiten gut auf die ausdrucksstarke, kraftvolle und exotische Geschichte vor, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt. Auch unter dem Umschlag ist das Buch wundervoll gestaltet: die nackten Buchdeckel sind mit goldenen Symbolen verziert und die Innenseiten zeigen eine Karte von Orïsha. Neben einer Übersicht über die Maji-Clans finden sich 85 wundervoll verzierte Kapitelanfänge, ein Prolog, ein Epilog, die Anmerkungen der Autorin und eine siebenseitige (!) Danksagung auf den 624 Seiten.


„Mut kann im Verborgenen wachsen, sagte sie damals. Tapferkeit in der Dunkelheit erblühen.“


Tomi Adeyemi entführt gleich von der ersten Seite an in eine bunte, lebendige Welt inspiriert von der Kultur und den Mythen Westafrikas. Neben viel Fantasie und innovativen Ideen steckt also auch eine Menge Wahrheit im Setting. Das Land Orïsha, wurde nach den Orïshas benannt, den Göttern und Göttinnen der Yoruba-Religion, welche wiederum den Namen für die Sprache der Maji bereitgestellt hat. Die Meere und Berge tragen die Namen ihrer verstorbenen Großeltern, auch Essen, Klima und Kleidung erinnern stark an die Westafrikanische Kultur. Ansonsten ist die Welt frei erfunden und erzählt die Geschichte eines unterdrückten Volks, den Maji und ihren Kindern, den Divînés. Einst gab es zehn verschiedene Maji-Clans in Orïsha, die die mit unterschiedlichen Gaben gesegnet waren und in direkter Verbindung mit der Himmelsmutter und ihren Göttern Magie üben konnten. Doch aus Hass und Machtgier des herrschenden Königs Saran wurde aus Angst vor der Magie der Maji in der sogenannten Blutnacht die Ermordung aller erwachsenen Magienutzer veranlasst, was die Magie verschwinden ließ und die Divînés zu Waisen machte. Auf sich alleingestellt wandern viele der Kinder, ihrer magischen Zukunft und ihrer Würde beraubt in Arbeitslager und müssen in ständigem Angst und Schrecken vor der Willkür der privilegierten Kosidán, also der Menschen ohne magisches Talent und der Unterdrückung des Regimes leben. Ihr einst stolzes Erbe, ausgedrückt durch ihre weißen Haare und ihre dunkle Haut, ist nun ein Zeichen der Schande und des Schmerzes geworden.


"Wir sind das Volk, das die Gefängnisse füllt, das vom König als Zwangsarbeiter missbraucht wird. Das Volk, das die Bewohner von Orïsha aus ihren Gesichtszügen verbannen möchten. Sie ächten uns, als wären weißes Haar und frühere magische Kräfte ein gesellschaftlicher Makel. Mama erzählte immer, dass weißes haar einmal das Zeichen der Mächte von Himmel und Erde gewesen sei. Es kündete von Schönheit, Tugend und Liebe, und zeigte, dass wir vor den Göttern gesegnet waren. Doch dann änderte sich alles und plötzlich galt die Magie als Verbrechen. Unsere Abstammung wurde zu einer Last und einer Gefahr."


Vor diesem Hintergrund, der der Geschichte einen exotischen Touch gibt und sehr frisch, authentisch und absolut unverbraucht daherkommt, entfaltet sich die spannende Geschichte um Zélie, die in der Blutnacht ihre Mutter verloren hat und in der seither ein namenloser Zorn brodelt, der nur darauf wartet von den Göttern in die richtige Richtung gelenkt zu werden; um Zélies Kosidán-Bruder, der sie vor allem Übel auf der Welt beschützen will; um die Prinzessin Amari, die sich der Unrechtsherrschaft ihres Vaters bewusst wird, als dieser ihre beste Freundin ermorden lässt und mit einem wichtigen Artefakt aus ihrem goldenen Käfig flieht und um den Prinzen Inan, der sich zwischen der Ehre und Pflichterfüllung seinem Vater gegenüber und seinem Drang, das Richtige zu tun entscheiden muss. Gerade zu Beginn ist es recht schwierig, über die ganzen fremdartigen Begriffe, also Namen, Titel, Gottheiten, etc. einen Überblick zu behalten, doch da der Handlungsverlauf nicht unbedingt neuartig und bahnbrechend ist, macht sich die Exotik des Settings durchaus bezahlt. Denn auch wenn die Geschichte dem typischen Fantasy-Aufbau eines Auftaktromans folgt (die starke, vom Schicksal gebeutelte Protagonistin wird zur Galionsfigur einer Revolution auserkoren, versucht mit Hilfe von Freund und Feind essentiell wichtige Artefakte zusammenzutragen, scheitert aber immer wieder und bezwingt schließlich scheinbar unüberwindbare Hindernisse und entdeckt ihre einzigartige, magische Begabung) schafft es der Roman, sich von der Masse abzuheben und hält noch sehr viel Potential bereit.

"Spuren.
Sie war hier.
Sie ist ganz in der Nähe.
Ich habe sie fast eingeholt.
Töte sie, trommelt mein Herz. Ich kralle die Finger in den Abhang. Töte das Mädchen. Vernichte die Magie. Wenn sie endlich in meiner Gewalt ist, wird sich das alles gelohnt haben. Ich werde mir mein Königreich zurückholen."


Besonders durch das rasante Erzähltempo und den bildhaften, fesselnden und leidenschaftlichen Schreibstil Tomi Adeyemis können die leichten Logiklücken und die arg gewollt wirkende Liebesgeschichte(n) ausgeglichen werden. So wird das eher mittelalterlich geprägte Setting immer wieder durch seltsame Dinge wie Motorboote oder Brandbomben unterbrochen, die sich mir in dem Zusammenhang mit Schwertern und Kutschen nicht ganz erschlossen. Außerdem werden hier gleich zwei Liebesgeschichten entwickelt, wobei die eine ja ganz authentisch wirkt und sehr zart bleibt, die andere aber viel zu schnell von purem Hass zur großen Liebe wechselt und mich dabei ein wenig ratlos zurückließ. Die Art und Weise, wie die Autorin hier kraftvoll und zornig durch den Schmerz ihrer Protagonisten anklagend die Stimme erhebt und dabei bei einem lockeren und flüssigen Stil bleibt, der nie gezwungen oder übertrieben wirkt, hat mir jedoch sehr gut gefallen. Durch magische Träume, Visionen, spirituelle Begegnungen mit Göttern und die aufkeimende Liebesbeziehung(en) kommt noch eine atmosphärische Note hinzu, die sich wunderbar in den berührenden, majestätischen Grundton einfindet.


"Ihr Geist fährt durch mich wie ein Blitz aus einer Gewitterwolke. Es ist mehr als das Gefühl, richtig atmen zu können. Es ist der Inbegriff des Lebens. "Èmí àwon tí ó sùn - " Leise murmele ich die ersten Worte der Beschwörungsformel und werde mit einem noch nie dagewesenen Rausch belohnt. Mit der Kraft des Sonnensteins könnte ich Hunderte von Toten zum Leben erwecken. Ich könnte eine unaufhaltsame Armee befehligen. (…) Oya leuchtet in meinem Geist wie eine Fackel im Dunkeln. Reglos steht die Göttin da, doch es ist, als würde die ganze Welt in ihrer Nähe beben. Ein siegesgewisses Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus."


Neben der politischen Relevanz, die man in der Geschichte sehen kann oder eben nicht, geht es ganz klar um Themen wie Unschuld, Zerbrechlichkeit, Macht, innere Stärke, Glaube und Vertrauen, Unterdrückung Demütigung und Respekt, was durch die starken Protagonisten eindrücklich vermittelt wird. Die vier Hauptprotagonisten, die außer Tzain abwechselnd aus ihrer Perspektive berichten, werden dabei durch etliche liebenswerte (und auch sehr hassenswerte) Nebencharaktere unterstützt, die bunter und lebendiger nicht sein könnten. Da wäre die mutige und weise Lehrerin und Seherin Mama Agba, die ihre Schülerinnen lehrt, "Kriegerinnen im Garten zu sein, damit ihr nie Gärtnerinnen im Krieg werden müsst.". Oder die junge Zulaihka, die sich eine eigene Utopie aufgebaut hat und für ihre Gastfreundschaft bitter bezahlen muss. Lekan, der sein Leben für den Traum einer besseren Welt gibt oder Tzains und Zélies Vater, der nach dem Tod seiner Frau zerbrach aber seinen Kindern mit auf den Weg gibt: "Solange wir keine Magie haben, werden wir niemals mit Respekt behandelt werden. (…) Sie müssen wissen, dass wir uns wehren können.“ Leider geht die Autorin mit ihnen besonders verschwenderisch um, sodass wir uns von vielen sehr schnell schon wieder verabschieden müssen.


"Das war die Nacht, in der sich unser Leben änderte. Die Nacht, in der König Saran die Angehörigen meines Volkes aufhängen ließ, damit es die ganze Welt sah. Eine Kriegserklärung an die Maji von heute und morgen. Die Nacht, als die Magie starb. Die Nacht, in der wir alles verloren."


Mit Zélie haben wir eine starke Hauptprotagonistin, deren Innenleben sehr von Angst und Hass auf das Königshaus von Orïsha und vor allem König Saran geprägt ist. Seit dieser ihre Mutter und alle anderen Maji ermorden ließ muss sie ständig auf der Hut sein und mit ihrer Familie gegen die Anfeindungen wegen ihres Aussehens und gegen die hohen Steuern ankämpfen. Als ihr die Prinzessin Amari zufällig über den Weg läuft und sie ihr hilft, eine magische Schriftrolle zu entwenden, erwacht in ihr die Magie ihrer Mutter, die Magie einer Seelenfängerin und nichts ist mehr wie zuvor. Als sie hört, dass sie die einzige ist, die ein Ritual durchführen kann, um die Magie zurückzubringen und die Divînés ein für alle Mal aus der Unterdrückung und Sklaverei zu befreien, ist sie sich nicht sicher, ob sie diese Rolle wirklich erfüllen kann.
An ihrer Seite stehen unverrückbar ihr Bruder Tzain und ihre Löwenesse Nailah, die ihr zugleich Reittier, Beschützerin und Freundin ist.

Amari führt als Tochter von König Saran ein ganz anderes Leben. Doch als sie mit ansieht wie ihr Vater ihre beste Freundin Binta ermordet, kann sie ihr eingeschränktes Leben im Palast nicht länger ertragen und flieht. Von der schwachen, verwöhnten Prinzessin bis zur selbstbewussten Kämpferin und Rebellion macht sie eine umfassende Entwicklung durch.


"Ehre und Pflichterfüllung. Sein Leitspruch klingt mir in den Ohren.
Mein Vater.
Ihr König.
Die Ursache all dieses Leids.
(…) Als ich Zélie ansehe, bekomme ich endlich die Antwort auf die Frage, die ich Angst hatte zu stellen. Ich bin nicht wie Vater. So ein König will ich nicht sein."



Als vierter im Bunde bekommen wir ihren Bruder Inan, den Thronfolger von Orïsha präsentiert, der seinem Vater Saran hörig ist, bis er selbst beginnt, Magie zu entwickeln und ein wunderschönes und beeindruckendes Mädchen ihn zum Umdenken bringt...


"Es wird ein neues Orïsha." Inan wird ruhiger. "Unser Orïsha. Ohne Kämpfe. Ohne Krieg. Nur Frieden." (…) "Zusammen wären wir unschlagbar. Ein Gespann, wie es Orïsha noch nie gesehen hat."


Die Story schreitet, nein rennt, mit den Sprüngen einer Löwenesse voran und gipfelt am Ende in einem explosiven und sehr emotionalen Showdown, der mich noch einmal mitriss, beeindruckte, am Ende aber wütend zurückließ. Wütend deshalb weil Tomi Adeyemi uns so ein Ende vorsetzt wo doch erst frühestens nächstes Jahr eine Fortsetzung erscheint - wirklich mies von ihr! Eine sehr gute Neuigkeit hingegen ist aber, dass die Filmrechte schon verkauft sind und der Film sogar schon produziert wird. Eine Verfilmung dieses umfassenden, kunterbunten und sehr lebendigen Romans kann ich mir wunderbar vorstellen - ich kann es kaum erwarten, diese schillernde Welt mit ihren starken Helden auch außerhalb meiner Fantasie zu sehen.


"Man darf kein ganzes Volk wegen der Vergehen einiger weniger versklaven."


Fazit:


Ein berührender, aufrüttelnder Hintergrund von politischer Relevanz und ein lebendiges, unverbrauchtes Setting inspiriert von der Kultur und den Mythen Westafrikas treffen auf eine eher gewöhnliche Handlung mit vielen Fantasy-Klischees.
Beeindruckend intensiv, exotisch-kunterbunt und absolut authentisch werden Themen wie Unschuld, Zerbrechlichkeit, Macht, innere Stärke, Glaube und Vertrauen, Unterdrückung Demütigung und Respekt in einem mitreißenden Auftakt vereint.

Mit Ausbaupotential aber definitiv lesenswert!

Veröffentlicht am 26.12.2018

Und letztendlich sind wir alle Kinder aus Blut und Bein...

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Eine Geschichte voller Mythen mit Göttern und Maji, die man auf keinen Fall missen darf!

Meine Meinung:
Da das Buch gerade wie auch schon vor Erscheinen im Internet wie verrückt gehypt wird/wurde konnte ...

Eine Geschichte voller Mythen mit Göttern und Maji, die man auf keinen Fall missen darf!

Meine Meinung:
Da das Buch gerade wie auch schon vor Erscheinen im Internet wie verrückt gehypt wird/wurde konnte ich nicht umhin es nicht zu lesen. Selbst auf YouTube fand ich einen professionellen selbstgemachten Buchtrailer zur Geschichte und habe mich sofort verliebt! Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch et voilà! Sie wurden erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen!

Der Schreibstil ist flüssig und aus der Ich-Perspektive von 3 verschiedenen Hauptcharakteren, zum einen Zélie, Amari und Inan.
Durch die vielen Charaktere und Perspektiven bekommt man viele verschiedene Einblicke auf die Figuren an sich wie auch Zugang zu ihren Gedanken, Gefühlen, Ängsten, Sorgen aber auch andere Emotionen. Man befindet sich buchstäblich auch mal im Gefecht mit sich selbst und für bzw. gegen seine Gefühle.

An sich gefällt mir die Geschichte sehr gut, ein typischer Jugendroman mit Fantasyelemente, also mit einem Mädchen, auf dessen Schulter eine ganze Nation abhängt und sie mithilfe von Gefährten ihr Ziel erreichen muss. An sich nichts Ungewöhnliches und doch bin ich fasziniert wie viel Herzblut die Autorin Tomi Adeyemi in ihre Geschichte gesteckt hat, verbunden mit ihren Wurzeln, eine so fantastische Welt zu kreieren.

Zur Geschichte muss ich sagen, dass sie von Anfang bis zum Ende spannend blieb. Das Lesetempo fand ich auch ausgeglichen und in guter Harmonie.
Als Einstieg lernt man die Geschichte der Maji kennen, die Geschichte des Königreiches Orïsha und wie vor 11 Jahren der jetzige König Saran alle Majis ausgerottet hat.
Mir gefällt besonders die Kultur und Glaube sowie Bräuche der Maji, die nach der westafrikanischen Kultur und Mythologie basiert. Auch wenn ich die ganzen Sätze, die auf Yoruba geschrieben werden nicht verstehe, werden die meisten natürlich von Zélie verstanden und erklärt. Alleine wenn ich sehe, mit wie viel Hingabe auf die Sprache und die Kultur eingegangen wird, kann man die Mühen und Bewunderung der Autorin erkennen, die wirklich ihr ganzes Herz in ihr Werk hineinsteckt.
Bis fast zum Ende habe ich noch gedacht, dass es sich hierbei um einen Einzelband handelt, schon allein, da das Buch über 600 Seiten bereithält, auf die man auch locker eine ganze Geschichte aufteilen kann, aber zum Ende merkt man doch, dass eine Fortsetzung dringend erforderlich ist!
Das Ende an sich fand ich schon aufregend, als sich der Kampf zuspitzt. Ich war schon überrascht, wie sich alles entwickelt hat und dann noch der Epilog! Bin deshalb gespannt, wie die Fortsetzung ist. ☺️
Ein kleiner Kritikpunkt, den ich noch äußern muss ist wohl die Rolle von Inan. Auch wenn er am Ende eine sehr wichtige Rolle eingenommen hat, sieht man ihn danach nicht mehr im Epilog oder sonst seine Reaktion als XXX passiert ist! Ich hätte da schon ein bisschen mehr Reaktion erwartet, aber da muss ich mich wohl auf den nächsten Band gedulden.

Die Hauptcharaktere in diesem Buch sind Zélie, Amari, Tzain und Inan. Besonders Zélie finde ich super sympathisch und ich kann mich gut in ihre Situation hineinversetzen bzw. mich auch etwas mit ihr identifizieren. ☺️
Als Divîné hat sie es im Leben nicht leicht vor allem, da man sie direkt als eine identifizieren kann mit ihrem weißen Haar. Was sie, Tzain, ihr Vater und andere Familien während der Blutnacht vor 11 Jahren erlebten war einfach nur grauenvoll, brutal und verachtenswert. Und doch müssen sie stark sein, um gegen Saran und seine Gefolgsleute zu kämpfen. Ich denke nicht, dass Zélie sich von den Charakteren am Ende am meisten gewandelt hat, sondern Amari! Man konnte ihre Entwicklung und neue Persönlichkeit förmlich beobachten und erstaunen, wie aus der Prinzessin eine Löwenesse wird. Stark, voller Selbstvertrauen mit erhobenen Hauptes, besonders dann, wenn man sie braucht. Und als Bonus ist sie noch Zélie eine gute Freundin mit scharfen Sinnen, die man nicht unterschätzen darf! Ich bewundere die Stärke der beiden Mädchen, die auf ihre Weise dem Schlimmsten trotzen, um es so weit zu schaffen. Ich hoffe auch im Folgeband, dass die zwei über sich hinauswachsen (und natürlich mehr süße Szenen von Zélie x Inan und Amari x Tzain). ☺️❤️

Mein Fazit:
Ich bin hin und weg! Der Hype um das Buch ist meiner Meinung nach berechtigt und man kann sich nur schwer vom Buch losreißen.
Tomi Adeyemi hat mit dem Buch ein wirklich klasses Meisterwerk in der Jugendliteratur geschaffen, der schon wie der Titel "Children of Blood and Bone" andeutet, dass wir alle unabhängig der Rasse Menschen sind. Auch wenn das Buch reiner Fantasy ist, findet sich dieser Leid, Hass und auch Unterdrückung unsere Gesellschaft in Teilen unserer Welt wider.
Ich hoffe wirklich, dass das Buch viele Menschen erreicht und sie erkennen lässt wie sinnlos Diskriminierung, Krieg, Rassenhass oder Ähnliches ist.

Aus dem Grund und natürlich, weil das Buch an sich sehr spannend geschrieben ist, empfehle ich es Jugendlichen ab 14 Jahren. Traut Euch, Ihr werdet garantiert begeistert sein! ☺️❤️

Meine Bewertung: 5 Sterne

Veröffentlicht am 25.10.2018

fantastische Geschichte, in die gesellschaftskritische und aktuelle Themen geschickt eingebunden sind

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Zuerst mal muss ich das wunderschöne Cover erwähnen. Die Illustration ist wirklich richtig wunder, wunderschön und passend. Ich habe das Buch als E-Book gelesen und würde es mir sogar nur für das Cover ...

Zuerst mal muss ich das wunderschöne Cover erwähnen. Die Illustration ist wirklich richtig wunder, wunderschön und passend. Ich habe das Buch als E-Book gelesen und würde es mir sogar nur für das Cover noch einmal als Hardcover zulegen.

Children of Blood and Bone konnte mich von Beginn an überzeugen. Ich mag Geschichten, die aus der Ich-Perspektive geschrieben sind und auch mehrere Sichtweisen helfen mir die beteiligten Charaktere, deren Gefühle und Handlungen nachvollziehen zu können. Hier ist beides gegeben und hat dazu beigetragen, dass ich in den Sog dieses genialen Fantasy-Jugendroman gezogen wurde.

Es handelt sich um eine fantastische Geschichte, in die gesellschaftskritische und aktuelle Themen geschickt eingebunden sind. Das World-Building und die Einbindung der Magie hat mir gut gefallen und auch die Charakterausarbeitung war gelungen. Die Umgebung, wichtige Szenen und Handlungsstränge wurden detailliert und anschaulich beschrieben. Die Kapitellänge war nicht zu lang und für mich als "Etappen"-Leser angenehm.

Die Kapitel von Zelie überwiegen, da sie als Protagonistin die größte Rolle einnimmt. Weitere Kapitel wurden aus Sicht von Amira und Inan geschrieben, die neben Zelie und deren Bruder Tzain die Hauptcharaktere sind.

Das Buch ist ein Stück weit schon ziemlich grausam und einige Szenen sind sehr blutig, trotzdem hat das Buch und seine Charaktere so viel Herz. Die Liebesgeschichte(n) ist/sind leicht verwoben mit der Handlung, stehen aber nicht im Vordergrund, was mir gut gefallen hat und ich als stimmig empfunden habe.

Das Ende war phänomenal und ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten Band weitergeht.

Beim Lesen hatte ich immer wieder den Gedanken, dieses Buch wäre so geeignet für eine Verfilmung. Nachdem ich es beendet habe weiß ich nun auch, dass es tatsächlich verfilmt wird/wurde. Was ich mir sehr gut vorstellen kann.

Einige Fragen blieben trotzdem offen und daher fiebere ich auf Band 2 hin und bin begeistert von diesem ersten Teil.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Mein Jahreshighlight …

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“Children of Blood and Bone – Goldener Zorn” erschien im Fischer-Jugendbuch-verlag bereits im Juni 2018. Dieser erste Band stammt aus der Feder der Newcomerin Toni Adeyemi und schaffte es mit seinen 624 ...

“Children of Blood and Bone – Goldener Zorn” erschien im Fischer-Jugendbuch-verlag bereits im Juni 2018. Dieser erste Band stammt aus der Feder der Newcomerin Toni Adeyemi und schaffte es mit seinen 624 Seiten die Lesergemeinschaft zu begeistern.

In Zélies Welt Orisha herrscht nun nur noch der König. In einer Blutmondnacht wurden die Kräfte allen Magischen geraubt. Seit dem versucht sich das Volk durchzuschlagen. Doch Zélies Weg führt auf Umwegen zu Amari, die Schreckliches im Palast erleben musste und nun selbst um ihr eigenes Leben fürchten muss. Zusammen suchen sie eine Möglichkeit das Volk von der Tyranei zu befreien …

Auch wenn ich zuerst skeptisch diesem gehypten Werk gegenüberstand, so war ich doch von Seite zu Seite immer mehr gefesselt worden. Die Autorin besitzt selbst eine Gabe, spannende Stelle zu weben und den Leser somit immer mehr an ihr Buch zu fesseln.
Gerade die vielschichtigen Figuren sind es, welche einen hier einfach nicht mehr loslassen wollen und die wie von selbst beginnen ihr spannendes Abenteuer zu erzählen.
Zélie steht hier nicht allein im Mittelpunkt, aber sie war es die mir hier am stärksten im Fokus war und welche ich sehr schnell ins Herz geschlossen hatte. Denn sie versteht es ihre Kraft einzusetzen, sei sie nun magisch oder kampferprobt. Sie sorgt sich um ihren kranken Vater und um ihren Bruder, der sie nicht wirklich von Zuhause fortlassen will. Doch auch er kann die Zukunft nicht beeinflussen und muss seine kleine Schwester erwachsen werden lassen.
Zudem kommt die Prinzessin Amari ins Spiel, welche ich zuerst als typische Prinzessin eingeschätzt hatte, aber schnell eines Besseren belehrt wurde, da sie, genau wie Zélie auch versteht in dieser Welt zu überleben, wenn auch mit etwas Hilfe.
Als Gegenpart bekommen diese drei Amaris Bruder Inam gesetzt, der alles daran setzten wird, sie wieder ins Schloss zu holen. Doch er muss sehr schnell erkennen, dass auch ihn ihm ein Geheimnis schlummert, das nun durch Zélie ans Tageslicht zu drängen versucht.
Toni Adeyemi hat in meinen Augen eine vielschichtige Geschichte geschaffen, die nicht nur durch ihre bildgewaltigen Erklärungen lebte, sondern auch von den Figuren geformt wurde. Schon lange habe ich nach einem wahren Lesevergnügen gesucht und es in diesem Buch gefunden. Nicht nur war es die Magie, die den Seiten innewohnte, auch die Entwicklungen der Handlung und dessen Einfluss auf das Leben darin, hatten mich förmlich mitgerissen.
Dazu tat auch die Andersartigkeit der Welt sein Übriges. Denn Zélies Welt spielt in der afrikanischen Kultur und nimmt große Einflüsse aus dieser heraus und formt sie zu ihren Gunsten um, was mich sehr überzeugte. Ebenso ist es diese Zerrissenheit, die das Volk von Orisha ausstrahlt und man dieses Gefühl und viele Szenen auch in unseren heutigen Alltag hineinlegen kann. Die Ungerechtigkeit und Unterdrückungen sind hier sehr spürbar, belasten die Handlung, um dann stärker daraus hervor zu gehen.
Für mich hat Toni Adeyemi eine Geschichte geschrieben, die nicht nur zum Nachdenken anregen soll, sondern auch zeigt, dass man in einer starken Gemeinschaft viele Hindernisse überwinden kann.

„Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ ist ein Buch, welches den Titel „Jahreshighlight“ absolut verdient hat!

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