Cover-Bild Land im Sturm
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 928
  • Ersterscheinung: 31.08.2018
  • ISBN: 9783785726242
Ulf Schiewe

Land im Sturm

Roman
Jan Reuter (Illustrator)

Eine Familie, tausend Jahre




Sie ziehen mit den Truppen Ottos des Großen bei Augsburg in die Entscheidungsschlacht gegen die Ungarn. Wagen sich noch in der Frühzeit der Hanse mit ihren Schiffen über die Ostsee bis ins Baltikum vor und schließen sich dem Zweiten Kreuzzug an, um die ungläubigen Wenden zu bekehren. Sie kämpfen im Dreißigjährigen Krieg gegen die eigenen Landsleute und keine zweihundert Jahre später im Befreiungskrieg gegen die französischen Besatzer unter Napoleon. Sie haben Erfolg. Sie leiden. Und rappeln sich immer wieder auf. Bis sie schließlich in der Deutschen Revolution erneut entscheiden müssen, auf wessen Seite sie stehen: auf der Seite der Fürsten oder auf der des für die Demokratie kämpfenden Volkes.



Tausend Jahre deutscher Geschichte, tausend Jahre Familiengeschichte. Meisterlich führt Ulf Schiewe seine Helden an entscheidende Wendepunkte und konfrontiert sie mit den Herausforderungen ihrer Zeit. Was ist uns wichtig? Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin? Was machen wir mit unseren Gaben und Talenten?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2019

Deutschland im Wandel der Zeit

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Das Buch ist eine Sammlung von Geschichten, die in verschiedenen Zeiten in Deutschland spielen und alle irgendwie zusamme hängen. So erfährt man viel über die Geschichte des Landes und wie das Leben der ...

Das Buch ist eine Sammlung von Geschichten, die in verschiedenen Zeiten in Deutschland spielen und alle irgendwie zusamme hängen. So erfährt man viel über die Geschichte des Landes und wie das Leben der Menschen zu den damaligen Zeiten waren.

Am Anfang habe ich mir etwas Sorgen gemacht, ob ich so ein dickes historisches Buch überhaupt durchhalten werde. Letztendlich ist es so interessant geschrieben, dass ich noch ewig weiterlesen könnte. Der Autor hat eine ganz besondere Art Dinge zu beschreiben, sodass man das Gefühl bekommt mittendrin zu sein und alles lebendig und echt miterleben kann. Die Personen sind sympathisch und realistisch beschrieben und ich konnte mit jedem mitfiebern und wollte ständig wissen wie es mit ihnen weitergeht.

Außerdem sind die Einblicke in das Leben der Menschen einfach super. Ich konnte mir gut vorstellen wie es war damals zu leben. Wie die Familien aufgebaut waren, womit die Menschen ihren Lebensunterhalt verdient haben und was ihnen wichtig war. Dabei wurde meist das Leben ganz normaler Menschen beschrieben und das wirklich spannend. Und ganz nebenbei lernt man sehr viel über historische Begebenheiten. Das ist mal etwas anderen als trockene Geschichtsbücher zu lesen.

Alles in allem ein echt tolles Buch, das ich ewig weiterlesen könnte. Ich finde es toll wie historische Informationen auf eine interessante Weise in kurzen Geschichten miteingeflochten werden und man so viel lernt. Aber auch an sich haben mir die einzelnen Geschichten gut gefallen. Deswegen eine klare Leseempfehlung für dieses Buch!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Ein alter Ungarnsäbel und 900 Jahre deutsche Geschichte

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Eigentlich sind es gleich fünf Geschichten, die Ulf Schiewe in diesem großartigen Roman erzählt. Jede steht für sich, und doch gehören sie zusammen, denn sie berichten über die Schicksale einer Familie ...

Eigentlich sind es gleich fünf Geschichten, die Ulf Schiewe in diesem großartigen Roman erzählt. Jede steht für sich, und doch gehören sie zusammen, denn sie berichten über die Schicksale einer Familie über viele Generationen hinweg. Neben der fiktiven Familiengeschichte berichtet dieser Roman zugleich über Meilensteine deutscher Geschichte, beginnend 955 mit der großen Schlacht Ottos des Großen gegen die Ungarn bis hin zur Märzrevolution im Jahr 1848 in Berlin. Ulf Schiewe hat sich für fünf Episoden entschieden, die eine besonders große Auswirkung auf die deutsche Geschichte hatten. Er hat Ereignisse geschildert, die maßgeblich für weitere Entwicklungen der Historie unseres Landes waren. Beschrieben hat er das jeweilige Zeitgeschehen immer aus der Sicht der Familie, die in allen Episoden eine Rolle spielt. Damit vermittelt er seinen Lesern ein klares, lebendiges Bild vergangener Jahrhunderte. Der „rote Faden“ des Romans ist in diesem Fall ein alter Ungarnsäbel, der von Generation zu Generation weitergegeben wird und in allen Episoden wieder auftaucht und eine maßgebliche Rolle spielt.
Obwohl jede Episode in gewisser Weise einen Abschluss findet und man sich immer wieder auf eine neue Zeit, neue Gegebenheiten und neue Charaktere einstellen muss, wirkt das Buch in keiner Weise abgehackt, sondern man bleibt ständig im Lesefluss, zumindest mir ging es so. Am Ende einer Episode war ich immer gespannt, die Nachkommen kennenzulernen und zu erfahren, was sie mit den jeweils vorherigen Protagonisten verbindet. Ulf Schiewes eingängige und lebendige Schreibweise macht es einem leicht, die Zusammenhänge zu erfassen und sich mühelos durch die 925 Seiten des Buches zu arbeiten. Dabei erlebt man im Geist nicht nur spannende Abenteuer und hofft und bangt mit den Protagonisten mit, sondern man kann zugleich auch noch sein historisches Wissen erweitern.
Wie der Autor schreibt, ist dieser Roman das Projekt mehrerer Jahre. Bei dem umfangreichen Stoff, der hierfür zu recherchieren war, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Es ist ein großes, vielschichtiges und ein mutiges Werk, das Ulf Schiewe hier geschaffen hat, und es ist ihm ganz hervorragend gelungen.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Sehr gelungene und toll recherchierte Geschichte

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1000 Jahre deutsche Geschichte in einem Roman darzustellen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Als ich zuerst von dem Buch hörte, konnte ich mir kaum vorstellen, wie das zu machen sei. Nach dem Lesen stelle ...

1000 Jahre deutsche Geschichte in einem Roman darzustellen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Als ich zuerst von dem Buch hörte, konnte ich mir kaum vorstellen, wie das zu machen sei. Nach dem Lesen stelle ich sowohl erfreut wie auch bewundernd fest: Es ist Ulf Schiewe sehr gut gelungen!

Das Buch macht schon von außen einen guten Eindruck, wertig gestaltet, das Titelbild schlicht und zugleich eindrücklich. Um die 1000 Jahre zu vermitteln, wurden fünf für die deutsche Geschichte prägende Momente gewählt und mit der persönlichen Geschichte dreier Familien verknüpft. Diese Episodenform ist eine gute Idee und die einzelnen Abschnitte finde ich an und für sich gut gewählt. Es ist aber zwischen dem zweiten und dritten Abschnitte ein Sprung von 500 Jahren, was mir persönlich zu viel war. Wenn von 1000 Jahren 500 übersprungen werden, fehlt mir persönlich doch etwas. Da die beiden letzten Etappen zeitlich nah beieinander (1813 & 1848) liegen und die gleichen Charakter behandeln, hätte ich persönlich es erfreulicher gefunden, wenn diese in einem Abschnitt zusammengenommen und gestrafft worden wären, zugunsten eines weiteren Abschnitts zwischen dem zweiten und dritten Abschnitt. Aber natürlich ist das Geschmackssache - wenn man aus 1000 Jahren fünf Zeitpunkte wählen muß, kann man es unmöglich allen Lesern recht machen. In jedem Fall ist es gut gelungen, Deutschlands Entwicklung aufzuzeigen, die Veränderungen, sowie einige der wichtigsten Ereignisse, die das Land formten.

Die geschichtlichen Informationen sind reichhaltig und - soweit ich das beurteilen kann - hervorragend recherchiert, wir erfahren nicht nur etwas über die großen Ereignisse, sondern auch über das Alltagsleben, was ich immer besonders interessant finde. Gebrauchsgegenstände, Mode, Einrichtung, Bauweisen, das wird alles unaufdringlich und informativ in die Geschichte eingebracht, ebenso wie die jeweilige Lektüre der Personen. Im Kapitel über den 30jährigen Krieg erfahren wir auch Interessantes über die Weiterentwicklung von Waffen. Die Hauptfamilie des Buches sind Schmiede und auch da wird über den Beruf geschickt die Weiterentwicklung auch dieses Handwerkes, die sich ändernden Anforderungen, Risiken, Gebrauchsgüter erklärt. So macht Geschichte Spaß. Jedem Abschnitt ist eine kurze historische Einführung vorangestellt, eine hervorragende Idee, denn so kann auch der historisch Unkundige sich gleich ein Bild machen. In den ersten beiden Abschnitten werden die zu dem Punkt aktuelle politische Situation und die geschichtlichen Entwicklungen gut in Unterhaltungen eingeflochten, so daß man nicht seitenlange Hintergrundinformationen lesen muß. In den letzten beiden Abschnitten sind teilweise doch längere Hintergrundtexte und politische Diskussionen. Das ist zwar interessant und auch gut geschrieben, aber unterbricht die Handlung dann doch immer ein wenig. Die Recherchearbeit, die in diesem Buch steckt, ist jedenfalls beeindruckend.

Der Schreibstil ist durchgängig angenehm. Ich war sofort im Buch drin, die Handlung beginnt lebendig, das Tempo ist in den beiden ersten Abschnitten genau richtig für meinen Geschmack. Ein wenig irritierte mich im Buch die im Dialog gelegentlich zu moderne Ausdrucksweise der Personen, gerade weil sonst alles sehr der jeweiligen Zeit gemäß ge- und beschrieben wird.

Man lernt in jedem Abschnitt (abgesehen vom letzten) neue Charaktere kennen, begleitet diese ca 200 Seiten und verläßt sie dann. Dies klappt erstaunlich gut, in den ersten beiden Abschnitten waren mir die Hauptpersonen schnell vertraut und interessierten mich, auch Nebenpersonen waren mit Leben erfüllt. Am Ende des jeweiligen Abschnitts war der erzählte Lebensabschnitt der Hauptpersonen immer zu einem Ende geführt, so daß man sie mit einem Gefühl des Abschlusses zurücklassen konnte und sich nicht herausgerissen fühlte. Auch das hat mich beeindruckt, denn alle 200 Seiten gewissermaßen eine neue Welt zu schaffen und diese dann auch gut abzuschließen, ist sicher nicht leicht. Es gibt verbindende Elemente, so zieht sich eine Familie - meistens als Hauptpersonen - durch alle Abschnitte. Leider aber wird diese Familie im dritten Abschnitt kaum erwähnt und das fand ich bei insgesamt fünf Abschnitten schon bedauerlich. Man erlebt die Familie sehr intensiv im Jahre 955, dann im Jahre 1146 und dann so richtig erst wieder im vierten Abschnitt, der 1813 spielt. Es war schade, daß der Fokus für so viele Jahrhunderte weg war, denn sie sind einem doch ans Herz gewachsen.

Der dritte Abschnitt spielt zum Ende des 30jährigen Krieges und ist sehr auf einen einzigen Handlungsstrang konzentiert, während die anderen Abschnitte alle mehrere Handlungsstränge haben. Dadurch blieben für mich leider einige Aspekte unerwähnt, über die ich gerne gelesen hätte. Wir erleben sehr stark den Fokus einer Gruppe Soldaten, kaum aber den der Zivilisten. Die anderen Abschnitte konnten mehrere Blickwinkel und Situation sehr schön verbinden und das fehlte mir im dritten Abschnitt ein wenig. Nach den intensiven ersten beiden Abschnitten waren mir die beiden letzten Abschnitte teils etwas zu geruhsam und verweilten bei manchen Aspekten zu lang (gerade der vorletzte, 1813, spielende Abschnitt).

Insgesamt habe ich das Lesen des Buches aber genossen und gerade die ersten Abschnitte gedanklich noch öfter Revue passieren lassen. Es gibt eine Vielzahl interessanter Charaktere, man lernt auf angenehme Weise etwas über Geschichte und die sich verändernden Lebensbedingungen, dies alles in einem gut zu lesenden Schreibstil. Für jeden an historischen Romanen interessierten Leser ist dieses Buch ausgesprochen empfehlenswert.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Ich konnte mich mit der Art des Aufbaus nicht so zurechtfinden

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Das ist ja ein ganz schön dicker Schinken! Aber es erstreckt sich ja auch über einen langen Zeitraum denn es beginnt im Jahr 955 in der Nähe von Augsburg und endet in Berlin in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

An ...

Das ist ja ein ganz schön dicker Schinken! Aber es erstreckt sich ja auch über einen langen Zeitraum denn es beginnt im Jahr 955 in der Nähe von Augsburg und endet in Berlin in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

An den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen: er fühlte sich etwas umständlich an und hat mir dadurch einen langsamen Rhythmus fast schon aufgezwungen. Das war sehr ungewohnt, aber nach einiger Zeit passt man sich automatisch diesem Tempo an und es las sich auch flüssiger.

Allerdings kam ich mit dem Aufbau und der Umsetzung nicht so ganz klar. Es gibt ja fünf Abschnitte, die zu unterschiedlichen Zeiten spielen. Es beginnt mit Arnulf und Hedi, die in der Schlacht um Augsburg durch die Ungarn zueinander finden, dann geht es mit den Brüdern Arnulf und Gero und ihrem Schwager Erik weiter, die durch einen schweren Schicksalsschlag ums Überleben kämpfen müssen. Danach macht es einen größeren Sprung ins Jahr 1647 mitten in den 30jährigen Krieg und den Feldhauptmann Ewalt und schließlich ins Jahr 1813 in die Zeit Napoleons zu Hedwig und ihrer weiteren Entwicklung im Jahr 1848.

An sich ein schöner Querschnitt durch die Zeit und die Veränderungen in Deutschland, die wirklich mit vielen Fakten und Details belegt ist, allerdings ohne rechten Zusammenhang zueinander. Mir kam es eher so vor, als würde ich vier einzelne Bücher lesen, die einfach aneinander gereiht wurden, weil ich keinen Bezug dazwischen erkennen konnte - bis auf die letzten beiden Abschnitte, in denen es um Hedwig und die Fortschritte in ihrer Familie geht. Natürlich war mir bewusst, dass man mit einem so langen Zeitraum keine großen Verbindungen schaffen kann, aber ich hatte mir einfach doch mehr erhofft. Mir kam es eher wie eine Geschichts-Stunde vor mit ein bisschen Rahmenhandlung, die mich aber eben leider gar nicht fesseln konnte.
Das einzige, das sich als Verbindung zu den Figuren durch jede Geschichte zieht sind der Beruf des Schmieds, die Vornamen die sich immer wiederholen, die in der Familie typischen strahlend blauen Augen und der ungarische Säbel, der in ihren Besitz gelangt und geblieben ist. Ja, prinzipiell schon viele Details, aber trotzdem kam ich mit der Verbindung über die Jahrhunderte nicht so gut zurecht.

In den einzelnen Abschnitten lernt man die Charaktere zwar schon gut kennen, trotzdem bin ich nicht so recht mit ihnen warm geworden. Mit Arnulf und Hedi gleich zu Beginn hatte es gut angefangen, aber dann verlor es sich komplett in der Schlacht um Augsburg, die wirklich sehr in die Länge gezogen wurde und endete mit einer recht kurzen Zusammenfassung ihrer Schicksale.
Der zweite Teil, in dem vor allem Gero und Erik eine tragende Rollen spielen, war mir zu sehr auf Einzelheiten fixiert, die zwar einen guten Einblick auf einen Lebensabschnitt von ihnen gegeben, aber mir kein Gefühl für diese Zeit gegeben haben und für mich nur eine Momentaufnahme waren, die nicht wirklich etwas ausgesagt oder mir etwas gegeben hat, bei dem ich mitfiebern konnte.
Weiter ging es mit 1647 mit Ewalt, einem Feldhauptmann, mitten im 30jährigen Krieg. Ein Verrat bringt ihn zu einer unbedachten Handlung, die sein Schicksal komplett wendet und auch wenn hier wieder viele Details herausgearbeitet wurde, empfand ich die Ereignisse nicht wirklich spannend.
Leider ging es mir ebenso mit Hedwig und ihrem Bruder Gero zur Zeit von Napoleon 1813 in Berlin, deren Geschichte dann 1848 weitergeführt wird, in der es hauptsächlich um ihre Fabriken, die Entwicklung der Industrie und die Einführung der Demokratie geht.

Die Glaubwürdigkeit hat mich vor allem in Bezug auf die Figuren nicht erreichen können. Ihr Handeln passte mir nicht in die Zeit und ihre Reaktionen waren zum Teil sehr naiv und passte mir nicht so recht zu dem Eindruck, dass ich mir von ihnen gemacht hatte. Auch der Stil, der zwar schon an das historische Setting angepasst ist, mir in den Dialogen aber zu sehr in der heutigen Zeit.

Vor allem war es aber leider die Handlung, die sich zu sehr in unnötige Details verloren hat, aber trotzdem kein anschauliches Bild zeigen konnte bzw. hab ich mir kein Gesamtbild so richtig vorstellen können. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber mich hat einfach keiner der Zeitabschnitte wirklich fesseln können.

Positiv zu nennen sind auf jeden Fall die sicher sehr authentischen Informationen zu den jeweiligen Jahrhunderten, die politischen Einflüsse und auch die vielen bekannten Namen und Reformen, die sich entwickelt haben. Hier hat der Autor viel Wissen weitergegeben und das mag für interessierte Leser sicher ein faszinierender Einblick in die damaligen Ereignisse sein. Meins war es leider nicht.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Deutsche Geschichte

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Ulf Schiewe hat einen umfassenden Roman über die deutsche Geschichte geschrieben, in über 900 Seiten nimmt er uns mit auf eine Reise durch die Zeiten.
Die Gestaltung des Buches ist gut gelungen, sowohl ...

Ulf Schiewe hat einen umfassenden Roman über die deutsche Geschichte geschrieben, in über 900 Seiten nimmt er uns mit auf eine Reise durch die Zeiten.
Die Gestaltung des Buches ist gut gelungen, sowohl das Cover als auch die Farbgebung sind ansprechend. Ein Inhaltsverzeichnis gibt uns Lesern einen groben Überblick und gibt den Blick frei auf die fünfteilige Gliederung des Buches. Zu Beginn eines jeden Teil bekommen wir einen kurzen Überblick bzgl. der Zeit, in der der Abschnitt spielt. Erst danach steigen wir mit den Protagonisten in die eigentliche Story ein. Die Geschichte Deutschlands in einem Roman zu erzählen ist sowohl ambitioniert, als auch experimentell. Ulf Schiwe ist dieses Wagnis mit dem Verlag zusammen eingegangen und es ist aus meiner Sicht in großen Teilen geglückt.
Wenn man die letzte Seite des Buches umblättert, dann schließt sich ein Kreis und man hat das Gefühl eine „runde“ Sache vor sich zu haben, allerdings möchte ich nicht verhehlen, dass ich dieses Gefühl nicht von Anfang an hatte. Ich habe mir zuerst schwergetan, die verschiedenen Episoden in einem Zusammenhang zu setzen, trotz der Namensgleichheiten. Dies mag ein rein persönliches Empfinden sein. Auch viel es mir schwer, mich nach einer Episode von den Protagnisten des Abschnitts zu verabschieden. Ich hätte gerne noch so viel mehr über sie und ihre weitere Geschichte erfahren. Eine meiner Mitleserinnen bei der Leserunde auf Büchereule.de formulierte es so „Ich könnte zu jeder Episode ein ganzes Buch lesen und nicht nur gut 200 Seiten.“ Mir geht es ähnlich, eine Buchreihe hätte ich mir zu diesem Projekt auch gut vorstellen können. Mir persönlich haben die letzten beiden Episoden des Buches am allerbesten gefallen und mich ein klein wenig mit den Vorherigen versöhnt. Teilweise waren mir die Darstellung in den einzelnen Episoden zu sehr auf eine Figurengruppe bzw. ein Geschlecht beschränkt. Ich hätte gerne, um die Episode besser verstehen zu können, einen anderen Blickwinkel eingenommen. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, es macht Spaß und Seiten fliegen nur so dahin. Auch wiegt das Buch nicht sonderlich schwer in der Hand, da es sehr dünne Seiten sind und sich so das Gewicht bei 900 Seiten in Grenzen hält.
Ein wahrer Schmöker, der seinen Lesern einen umfassenden Einblick in die wichtigsten Eckpunkte der Geschichte Deutschlands gibt. Geschrieben für alle Fans des anspruchsvollen historischen Romans, denn ein gewisses Hintergrundwissen zur deutschen Geschichte ist ratsam. Sowohl Männer als auch Frauen werden in diesem Roman ihre Identifikationsfigur finden und ihren Spaß an dieser Story haben.
Abschließend möchte ich mich bei meinen MitleserInnen der Leserunde bedanken, als auch bei Ulf Schiewe für die Begleitung, sowie die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.