Cover-Bild Jahre aus Seide
Band 1 der Reihe "Die große Seidenstadt-Saga"
(63)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Authentizität
  • Handlung
  • Charaktere
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 07.12.2018
  • ISBN: 9783746634418
Ulrike Renk

Jahre aus Seide

Das Schicksal einer Familie

Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhrs.

1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2018

Familienschicksal

0

Ulrike Renks Familiensagas basieren häufig auf einer wahren Begebenheit. Das macht ihre Romane meist besonders intensiv. In ihrem neuen Buch „Jahre aus Seide“ ist es das Schicksal der jüdischen Krefelder ...

Ulrike Renks Familiensagas basieren häufig auf einer wahren Begebenheit. Das macht ihre Romane meist besonders intensiv. In ihrem neuen Buch „Jahre aus Seide“ ist es das Schicksal der jüdischen Krefelder Familie Meyer. Karl und Magda Meyer und ihre beiden Töchter Ruth und Ilse leben ein harmonisches Familienleben. Nach den schwierigen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg geht es wirtschaftlich aufwärts. Man baut ein neues Haus in bester Krefelder Lage und die Zukunft verspricht wirklich Jahre aus Seide. Doch am Horizont ziehen bereits dunkle Wolken auf.

Sehr intensiv beschreibt die Autorin wie der Alltag der Familie immer häufiger durch das Erstarken der neuen Partei eingeschränkt wird. Erst nur durch gehässige Bemerkungen und Einschränkungen im kulturellen Leben, aber immer schneller dreht sich die Spirale der Gewalt. Die Meyers die sich als assimilierte Juden in erster Linie als Deutsche fühlen, die Synagoge höchstens zu den Feiertagen besuchen und auch keine koschere Küche pflegt, hoffen – wie viele andere auch – das dieser Spuk bald vorüber ist. Aber auch sie können die Augen nicht länger verschließen und denken über eine Auswanderung nach.

Dieser Teil der Geschichte hat mich sehr berührt, es ist oft das Alltagsleben ganz gewöhnlicher Leute, die die Gräuel der Nazis besonders deutlich machen. Deshalb hat mich das Buch auch erst in der letzten Hälfte richtig angesprochen.

Der erste Teil beschreibt sehr ausführlich und oft auch mit vielen netten, aber letztlich nichtssagenden Details das Leben einer erfolgreichen Familie. Dem harmonischen Familienleben wird viel Platz eingeräumt. Da wird ein Idyll geschildert, mit einer liebevollen Umwelt und Eltern. Das Hauptaugenmerk in diesem Buch, das als Beginn einer Trilogie angekündigt ist, liegt auf der älteren Tochter Ruth. Ein Mädchen, das oft allzu altklug dargestellt wird. Schon als 4-5 Jährige spricht sie druckreif und reflektiert. Selbst wenn ich berücksichtige, dass Ruth meist nur Erwachsenen Umgang hat, wirkt das aufgesetzt und unecht. Wir lesen von ihrer Kinderzeit, den Freundschaften mit den Nachbarskindern, von den ersten Schuljahren und später den Jahren auf dem Lyzeum, von den ersten schwärmerischen Verliebtheiten.

Da „Jahre aus Seide“ der erste Band ist, werden natürlich viele Personen und Handlungsstränge eingeführt, deren weitere Entwicklung offen bleibt und die wahrscheinlich erst wieder in der Fortsetzung aufgegriffen werden. Das ist zwar verständlich, hat mich aber trotzdem gestört.

Gestört haben mich auch die vielen Druckfehler im Buch. Es gab eine Namensverwechslung und Sätze, die durch seltsame Satzstellung oder Wortverwechslungen sinnlos scheinen. Ich finde, das darf einem aufmerksamen Lektorat in einem renommierten Verlag nicht passieren.

Ich lese die Bücher der Autorin ausgesprochen gern und die Australien- und die Ostpreußensaga habe ich verschlungen. Deshalb bin ich enttäuscht, dass mich die Geschichte einfach nicht zu fesseln vermochte.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Beginn einer berührenden Familiensaga

0

Wieder ist es Ulrike Renk gelungen, mich mit dem ersten Band der Seidenstadt Saga zu begeistern. Sie erzählt, nach wahren Begebenheiten, die Geschichte von Ruth Meyer und ihrer jüdischen Familie.

Das ...

Wieder ist es Ulrike Renk gelungen, mich mit dem ersten Band der Seidenstadt Saga zu begeistern. Sie erzählt, nach wahren Begebenheiten, die Geschichte von Ruth Meyer und ihrer jüdischen Familie.

Das Buch beginnt im Jahr 1926. Ruth erlebt eine unbeschwerte Kindheit und Jugend. Nach dem Umzug der Familie in das eigene Haus, freundet sie sich mit Rosi an. Diese wohnt in der Villa des Seidenhändlers Merländer, der den beiden Mädchen wundervoll bedruckte Musterstoffe überlässt. Ruth lernt von ihrer Oma das Nähen und stellt herrliche Sachen her, die sie im Familien- und Freundeskreis verschenkt. Sie trifft auf Karl, ihre erste große Liebe und währenddessen verändert sich fast schleichend das Klima in Deutschland. Durch die Wirtschaftskrise steigt die Zahl der Arbeitslosen und überall beginnen die rechten Parteien zu wachsen. Die Verwandten und Freunde der Familie Meyer machen sich Gedanken wie es weitergehen soll. Die ersten befassen sich mit Auswanderung. Auch Karl Meyer, der Vater von Ruth, denkt darüber nach, aber eigentlich möchte er nicht weg aus Deutschland, denn er fühlt sich in erster Linie als Deutscher.

In einer sehr einfühlsamen und bildhaften Weise erzählt Ulrike Renk die Geschichte der jüdischen Familie Meyer in der Zeit von 1926 bis 1938. Zu Beginn wird die glückliche Zeit der Familie Meyer geschildert, obwohl die Familie nicht so großen Wert auf die strengen jüdischen Rituale legte, hat es mir gefallen, dass doch einige Traditionen wie zum Beispiel Chanukka beschrieben wurden, dadurch fühlte sich alles sehr authentisch an. Beim Lesen war spürbar wie von Jahr zu Jahr dunklere Wolken aufstiegen und sich das Leben in Deutschland veränderte. Obwohl vieles über die Judenverfolgung bekannt ist, wird durch die Schilderungen von Einzelschicksalen einiges nochmals bewusst in Erinnerung gebracht.

Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Neben einem Personenregister gibt es am Ende zur Abrundung noch ein Nachwort, in dem die wahren Begebenheiten aufgeführt sind.

Diese fesselnde und authentische Familiensaga hat mich sehr berührt und ich fiebere schon der Fortsetzung entgegen.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Wunderbarer Auftakt dieser Reihe

0

MEINE MEINUNG:
Auch dieses Buch der Autorin konnte mich wieder gleich von der ersten Seite an fesseln und mich in seinen Bann ziehen.
Es ist auch dieser wunderbare, flüssig zu lesender und angenehmer Schreibstil, ...

MEINE MEINUNG:
Auch dieses Buch der Autorin konnte mich wieder gleich von der ersten Seite an fesseln und mich in seinen Bann ziehen.
Es ist auch dieser wunderbare, flüssig zu lesender und angenehmer Schreibstil, der es so einfach macht, die Geschichten von Ulrike Renk zu lieben.
Man fühlt sich als Leser als ein Teil der Familie, wird herzlich aufgenommen und steckt sofort mitten im Geschehen.
Sie kann Charaktere wunderbar darstellen, gibt ihnen ein Gesicht und lässt ihnen Zeit, sich während des Romans zu entwickeln.
Sehr charmant finde ich auch immer wieder, dass die Autoren Redewendungen und Begriffe aus dieser Zeit mit einfliessen lässt. Das macht es alles noch nahbarer und wirklicher.
Sehr anschaulich wurde ich diesem Roman das Leben und die Entwicklung einer jüdischen Familie beschrieben, die Herausforderungen, das Leid und vor allem die Zerrissenheit und das Unverständnis, warum sie plötzlich so anders behandelt werden. Das alles war sehr gut recherchiert und wurde dem Leser sehr anschaulich nahegebracht.
Die Geschichte der Familie wurde eigentlich so ruhig erzählt und man war dann doch immer wieder von den unerwarteten Wendungen überrascht, immer mehr spitzte sich die Lage zu und es wurde immer spannender und ergreiffender.
Dies ist eine sehr wichtige Geschichte in der dunklen Zeit von Deutschland und Ulrike Renk hat sie einfach so wunderbar umgesetzt.
Auch das Schriftbild ist mir hier positiv aufgefallen. Die Schrift war sehr gut zu lesen, das sie recht gross war und der Zeilenabstand war auch sehr angenehm und ich zu eng.
FAZIT:
Ein sehr gelungener Auftakt zu dieser neuen Reihe von Ulrike Renk. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, eine Familiengeschichte, die zu Tränen rührt und einfach nur wunderbar erzählt wird.
Ich gebe dem Buch eine absolute Leseempfehlung und kann den nächsten Teil kaum noch erwarten.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Sehr bewegendes Zeitportrait

0

Im ersten Teil dieser neuen Trilogie beschäftigt sich die Autorin mit dem Leben der Familie Meyer während der 1930 er Jahre in Krefeld. Karl und Martha führen eine glückliche Ehe,ihre Kinder Ruth und Ilse ...

Im ersten Teil dieser neuen Trilogie beschäftigt sich die Autorin mit dem Leben der Familie Meyer während der 1930 er Jahre in Krefeld. Karl und Martha führen eine glückliche Ehe,ihre Kinder Ruth und Ilse wachsen wohlbehütet auf.
Der Vater ist selbstständiger Handelsvertreter, was der Familie ein gutes, sicheres Auskommen ermöglicht. Sie pflegen gute Kontakte zu Nachbarn und Freunden und den anderen Familienmitgliedern. Sie sind zwar keine orthodoxen Juden, achten jedoch die Gesetze ihres Glaubens und begehen die großen Feste, wie zum Beispiel Chanukka mit der ganzen Familie.
Doch mit der stetig zunehmenden Bedrohung durch die Nazis ändert sich ihr Leben grundlegend...

Meine Meinung:

Der Autorin ist es gelungen, mich von Anfang an in die Geschichte eintauchen zu lassen. Die Beschreibung der Familie und der liebevolle Umgang miteinander,haben mir sehr gut gefallen.
Ich habe sie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und meine Gedanken wechselten dabei zwischen anfangs Freude,später dann Mitleid und völliger Fassungslosigkeit.
Mit normalem Menschenverstand sind diese Grausamkeiten, welchen die Menschen und hierbei speziell die Juden, damals unterworfen waren, nicht zu begreifen.
Was sehr gut herausgearbeitet wurde , ist die innere Zerrissenheit der Menschen. Einerseits sagt Ihnen Ihr Verstand, Sie müssen Deutschland verlassen, um zu überleben. Andererseits hegen sie immer noch die Hoffnung, dass es sich wieder zum Besseren wendet und wollen ihre Heimat und ihr Lebensumfeld nicht aufgeben. Obwohl ich schon viele Bücher über diesen Zeitraum gelesen habe,hat sich mein Wissen durch das Buch noch erweitert. Besonders, was den jüdischen Glauben anbelangt, waren mir einige Tatsachen nicht bekannt.
Man merkt dem Buch deutlich an, mit wieviel Herzblut sich die Autorin dieses Themas angenommen hat. Außerdem ist die gute Recherchearbeit zu loben.
Eine weitere Bereicherung waren die Anmerkungen im Anhang. Die Idee zu der Geschichte und ihre Entstehung, wurden dort nochmal erläutert, was ich sehr interessant fand.

Fazit:

Das Buch hat mich wirklich begeistert, ich sehe den Fortsetzungen mit großer Spannung entgegen.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Ein wichtiges Buch!

0

Jahre aus Seide erzählt die Geschichte der Familie Meyer in Krefeld von Mitte der zwanziger Jahre bis zur Reichskristallnacht. Karl Meyer verdient gutes Geld, die Familie ist wohlhabend und muss sich keine ...

Jahre aus Seide erzählt die Geschichte der Familie Meyer in Krefeld von Mitte der zwanziger Jahre bis zur Reichskristallnacht. Karl Meyer verdient gutes Geld, die Familie ist wohlhabend und muss sich keine Sorgen um die Zukunft machen. Doch langsam aber sicher ziehen die Wolken des Nationalsozialismus auf und nach und nach schleicht sich die Angst in das Leben der Familie ein. Immer wieder kommt es zu Repressalien und schließlich beschließt die Familie das Land zu verlassen.

Ulrike Renk hat es geschafft, was bei Romanen dieser Zeit wirklich schwierig ist. Sie beschreibt den Alltag der Familie mit all ihren Freuden und Sorgen so, dass man das Gefühl hat, hier einfach die Geschichte einer Familie erzählt zu bekommen, die so lebt wie wir heute auch. Der Alltag mit Schule Beruf und den Feiertagen ist so toll beschrieben, dass man Ruth fast darum beneiden möchte. Sie hat gute Freundinnen, liebende Eltern und viel Spaß an der Handarbeit. Und doch merkt man, wie die Angst und die Sorge um die Zukunft langsam Einzug hält. Niemand weiß was kommen wird und jeder hofft, dass es doch nicht so schlimm werden wird und die Leute doch zur Vernunft kommen werden. Und so wird trotz allem weiter gemeinsam gefeiert und in den Urlaub gefahren.

Mich hat dieses Buch sehr berührt. Die Familie Meyer muss wirklich etwas Besonderes gewesen sein. Sie hatten es nicht immer leicht und trotzdem haben sie immer versucht anderen zu helfen. Und sie haben als Familie fest zusammengehalten.

Es hat mir auch gezeigt, dass es zu allen Zeiten auch Menschen gibt, denen Dinge wie Religion in Bezug auf andere Menschen nicht wichtig sind. Ist doch egal ob Jude oder Christ, Menschen sind wir doch alle. So handeln die Meyers und so wird glücklicher weise auch mit ihnen umgegangen. Und trotzdem reicht es nicht um das Unheil aufzuhalten.

Mir sind die Meyers sehr ans Herz gewachsen und ich freue mich, dass es noch zwei weitere Bücher geben wird, in denen wir ihren weiteren Lebensweg begleiten können.

Für mich ist dieses Buch eines meiner Jahreshighlights, es hat mich sehr angefasst und nachdenklich zurückgelassen.

Von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung!