Cover-Bild Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penhaligon
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 28.09.2020
  • ISBN: 9783764532444
Veronica Roth

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung

Roman
Petra Koob-Pawis (Übersetzer)

Veronica Roth ist zurück! Für alle, die »Die Bestimmung« geliebt haben – jetzt ihr erster Roman für Erwachsene!

Mit ihrer dystopischen Trilogie »Die Bestimmung« hat Veronica Roth Bestseller-Geschichte geschrieben. Jetzt ist sie zurück, besser und stärker als jemals zuvor – mit ihrem ersten Fantasy-Roman für Erwachsene! Das Besondere: Der spektakuläre Urban-Fantasy-Zweiteiler beginnt, wo andere Romane enden – mit dem Sieg der Helden über den mächtigen dunklen Feind. Doch dieses Happy End ist nur vorübergehend. Zehn Jahre später stehen die Erwählten ihrem größten Gegner erneut gegenüber, und er treibt ein abgrundtief böses Spiel mit ihnen … Außergewöhnlich, neu und atemberaubend spannend kehrt Veronica Roth zurück zu ihren Wurzeln und einer urbanen Welt mit einer starken Heldin, die bereit ist, alles für ihre Freunde und ihre Liebe zu riskieren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2023

Gutes Buch für zwischendurch

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Das Cover finde ich ist eher schlicht, aber auch spannend.
Die Geschichte fand ich insgesamt gut. Ich persönlich fand, dass man etwas gebraucht hat um in das Buch reinzukommen, dann wurde es im Mittelteil ...

Das Cover finde ich ist eher schlicht, aber auch spannend.
Die Geschichte fand ich insgesamt gut. Ich persönlich fand, dass man etwas gebraucht hat um in das Buch reinzukommen, dann wurde es im Mittelteil spannend. Die Idee dahinter fand ich gut, jedoch hätte ich mir an manchen Stellen mehr gewünscht fasziniert von dem Buch zu sein und gefangen in der Geschichte zu sein. Deshalb war ich etwas hin und her gerissen, ob ich die Geschichte gut fand. Die Umsetzung der Charaktere war für mich irgendwie weiterweg, obwohl ich die Entwicklung dieser im Buch gut fand. Das Setting mochte ich und die Idee dessen fand ich interessant. Meine Erwartungen an diese Geschichte wurden zwar nicht zu hundertprozent erfüllt, jedoch fand ich das Buch trotzdem gut. Ich glaube aber, dass meine Erwartungen durch ihre vorherigen Bücher auch sehr hoch waren. Trotzdem würde ich das Buch allen Fantasyliebhabern empfehlen. Der Schreibstil war gut zu lesen.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Trotz kleinerer Schwachpunkte insgesamt mitreißend

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Bereits kurz nach Erscheinen dieses Romans gab es viele kritische Stimmen. Zu zähflüssig, zu brutal, zu viel Trauma, das am Ende nicht überwunden wird. Ganz ehrlich? Ich kann mit keiner dieser Kritiken ...

Bereits kurz nach Erscheinen dieses Romans gab es viele kritische Stimmen. Zu zähflüssig, zu brutal, zu viel Trauma, das am Ende nicht überwunden wird. Ganz ehrlich? Ich kann mit keiner dieser Kritiken mitgehen!

Es stimmt, die ersten hundert Seiten haben mich nicht so richtig in ihren Bann gerissen. Das liegt vor allem daran, dass anfangs noch vieles unklar ist, was sich aber im weiteren Verlauf natürlich bessert. Keine Frage, es gibt viele Geheimnisse in dieser Geschichte, die die Protagonistin Sloane aufdecken muss. Aber es gibt auch viele Antworten.

Nach ungefähr jedem zweiten oder dritten Kapitel folgten immer kleine Berichte – Email-Verläufe, Zeitungsartikel, Tagebucheinträge. Sie beantworteten viele Fragen, warfen aber auch einige auf. Ich muss gestehen, dass manche dieser Berichte nicht notwendig gewesen wären, einige hingegen fand ich wirklich sehr hilfreich, da sie die Geschichte auf eine ganz andere Ebene gehoben haben.

Möglicherweise kam es den einen oder anderen Lesern deshalb so zähflüssig vor – weil diese Berichte die Storyline logischerweise immer etwas unterbrochen haben. Mich hat das nicht großartig gestört, weil so nur die Spannung auf das nächste „richtige“ Kapitel wuchs.

Zu dem Punkt mit der Brutalität, die viele kritisieren: Es handelt sich nun einmal bei diesem Buch um einen Erwachsenen-Roman. Kein klassisches Romantasy-Buch, das im New Adult Bereich angelegt ist. Die Protagonisten haben im Alter von 16, 17, 18 Jahren den sogenannten „Dunklen“ zum ersten Mal besiegt. Jetzt sind die Erwählten alle Ende 20 bis Anfang 30. Meines Erachtens wurden die Kämpfe in diesem Roman sehr viel authentischer dargestellt als in den meisten Jugendromanen, was mir echt gut gefallen hat!

Ach ja, und bezüglich der „zu vielen Traumata“, die nicht überwunden werden: in diesem Punkt ist das Buch viel realistischer als jedes andere Fantasy-Buch, das ich je gelesen habe (und das waren so einige!). In anderen Geschichten kommt die Protagonistin vielleicht schnell drüber hinweg, dass sie im zarten Alter von 16 Jahren bereits mehrere Menschen auf dem Gewissen hat. Mal ganz ehrlich: unrealistischer geht’s ja wohl nicht.

Von daher finde ich gerade den Punkt mit den Traumata, die Sloane und die anderen Hauptfiguren in ihrem Leben erlitten haben, wirklich richtig gut. Durch den erneuten Kampf gegen den Dunklen bzw. den „Resurrektionisten“ kommen Erinnerungen hoch, die tief verdrängt wurden. Persönliches Drama und der Erwartungsdruck aller verbessern die psychische Verfassung von Sloane nicht gerade.

Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, aber dieses Buch war mal ein ganz anderer Fantasy-Roman als alle anderen. Die Magie spielt eine völlig andere Rolle, die Protagonistin Sloane steht zu 100% im Vordergrund und auch die Nebenfiguren und Statisten sind wirklich toll ausgearbeitet. Die Spannung bleibt dabei auch nicht zu kurz. Tatsächlich bin ich etwas skeptisch, ob es tatsächlich noch einen zweiten Teil braucht, wie anfangs angekündigt, denn auch wenn das Ende noch ein paar Fragen offen lässt, fand ich es doch irgendwie in sich abgeschlossen. Alles weitere könnte schnell „too much“ werden und sich zu stark wiederholen. Da bisher aber noch kein zweiter Teil veröffentlicht wurde – vielleicht bleibt es ja auch endlich mal bei einem Einzelband.


Fazit

Auch wenn die Geschichte sicherlich ein paar kleinere Schwachpunkte hat, konnte sie mich doch mitreißen und in ihren Bann ziehen. Von mir eine Empfehlung für alle, die sich von Brutalität, einer psychisch gepeinigten Protagonistin und einer ganz anderen Art von Geschichte für Erwachsene nicht abschrecken lassen.

Veröffentlicht am 27.09.2022

Naja

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Autorin: Veronica Roth
Preis: 18,00€
Verlag: penhaligon
Seitenzahl: 568
.
Klappentext:
Mit ihrer dystopischen Trilogie »Die Bestimmung« hat Veronica Roth Bestseller-Geschichte geschrieben. Jetzt ...

Autorin: Veronica Roth
Preis: 18,00€
Verlag: penhaligon
Seitenzahl: 568
.
Klappentext:
Mit ihrer dystopischen Trilogie »Die Bestimmung« hat Veronica Roth Bestseller-Geschichte geschrieben. Jetzt ist sie zurück, besser und stärker als jemals zuvor – mit ihrem ersten Fantasy-Roman für Erwachsene! Das Besondere: Der spektakuläre Urban-Fantasy-Zweiteiler beginnt, wo andere Romane enden – mit dem Sieg der Helden über den mächtigen dunklen Feind. Doch dieses Happy End ist nur vorübergehend. Zehn Jahre später stehen die Erwählten ihrem größten Gegner erneut gegenüber, und er treibt ein abgrundtief böses Spiel mit ihnen … Außergewöhnlich, neu und atemberaubend spannend kehrt Veronica Roth zurück zu ihren Wurzeln und einer urbanen Welt mit einer starken Heldin, die bereit ist, alles für ihre Freunde und ihre Liebe zu riskieren.
Quelle: www.penguinrandomhouse.de
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Meine Meinung:
Als großer Fan der Divergent-Reihe habe ich mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut und auch der Aspekt mit dem Setting des Lebens der Helden 10 Jahre nachdem sie den Bösewicht besiegt haben, fand ich sehr interessant und neu. Doch leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen…
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Das Cover finde ich jedoch super gelungen. Ich mag dieses düstere, auf der einen Seite sehr schlicht Cover. Aber auf der anderen Seite schafft es das Cover die Geschichte in einem Bild zu beschreiben und festzuhalten und das gefällt mir richtig gut.
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Neben dem Cover hat mir auch der Schreibstil der Autorin gut gefallen. Er lies sich zwar stellenweise nicht so einfach lesen, aber er hatte irgendwie etwas besonders, dass mich doch, zumindest was den Schreibstil angeht, an die Seiten fesseln konnte. Manchmal jedoch hatte ich das Gefühl, als ob sie ein paar mehr Beschreibungen hätte einbauen können, den manchmal hatte ich Probleme mir etwas vorzustellen oder auch wenn die Charaktere manchmal über etwas geredet haben, hatte ich das Gefühl, als ob ich nicht mitkommen und nicht auf ihrem Level bin, was mich etwas gestört hat. Eine Sache, die ich aber wiederum gut fand war, dass es immer so Ausschnitte aus Zeitungsartikeln, Büchern oder geheimen Akten zwischen den Kapitel gab. Das hat das Lesen abwechslungsreicher gemacht und auch zur Spannung beigetragen. Aber auch hier wieder gab es bei mir ein paar Verwirrungen, des auch hier hatte ich das Gefühl, dass manchmal etwas nicht stimmt. So wird einmal von einem Ort geredet, wo eine bestimmte Person lebt und von den Leuten da trainiert wird und dann später wurde gesagt, dass die Leute die Person noch gar nicht gefunden haben, obwohl sie laut anderem Artikel schon seit Jahren trainiert wird und alle sie kennen…

Spielen tut die ganze Geschichte in Chicago, einmal in unserer Welt und einmal in einer anderen Dimension. Mehr möchte ich gar nicht verraten. Auf jeden Fall hat mir das Setting gut gefallen und besonders das in der anderen Dimension konnte mich faszinieren. Ein wichtiger Punkt dabei war das Magiesystem, das dort herrscht, den hier hat man wieder die Kreativität der Autorin gemerkt, denn sowas habe ich bis jetzt noch nie gehört und deswegen war ich sehr gespannt mehr darüber zu erfahren. Aber auch so die Unterschiede zwischen den Dimensionen zu erfahren fand ich gut.
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Ein weitere Kritikpunkt von mir sind leider teilweise auch die Charaktere, vor allem die Protagonistin. Die Geschichte wird aus der Sicht von Sloane erzählt und zu ihr konnte ich leider das ganze Buch über keine wirkliche Bindung aufbauen, da sie meiner Meinung nach echt schwierig war. Oft fand ich sie zu naiv oder viel zu auf sich selbst bezogen. Sie hatte zwar auch ihre guten und auch wichtigen Momente und sie macht auch eine gewissen Entwicklung durch, aber trotzdem habe ich mich immer distanziert von ihr gefühlt. Die anderen der Erwählten hingegen konnten mich viel mehr begeistern und ich finde es hätte sich bei diesem Buch echt angeboten es aus mehreren Perspektiven zu schreiben, den so sind die anderen Erwählten eher flach geblieben. Das fand ich wirklich schade, da ich sie viel interessanter fand als Sloane. Aber trotz dessen hatten auch sie ihre Momente und es wurde auch ein gewisser Tiefgang angedeutet. Die Nebencharaktere dagegen fand ich gut und hier hat meiner Meinung nach alles gestimmt.
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Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist, dass es kein typisches gut und böse gibt, dadurch wirkt es in meinen Augen wesentlich realistischer und man kann die Handlungen der Personen stellenweise auch besser nachvollziehen. Des Weiteren werden einige wichtige Themen sensibel angesprochen, wie zum Beispiel posttraumatische Belastungsstörung, was ich echt gut fand!
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Besonders den Einstieg des Buches fand ich wirklich gelungen und ich war total begeistert, aber leider hat diese Begeisterung etwa nachgelassen, den in der Mitte wurde das Buch echt langatmig und zäh. Erst gegen Ende kam dann wieder richtig Spannung auf und es gab auch einige überraschende Wendungen, was ich gut fand. Am Ende gibt es keinen wirklichen Cliffhanger, aber es ist auch nicht abgeschlossen. Also irgendwie schon, aber es bleiben noch einige Frage offen und auch so konnte mich das Ende nicht gänzlich begeistern. Ich weiß auch gar nicht ob noch ein Band erscheinen soll, aber dann würde das Ende besser passen!
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Fazit:
Das Grundkonzept des Buches fand ich echt interessant und es konnte mich auch stellenweise begeistern. Aber alles in allem hat es mich eher enttäuscht. Leuten, die aber wirklich in diesem Genre drin sind, würde ich es dennoch empfehlen. Ich gebe gutgemeinte 3/5 Sternen
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Hier könnt ihr das Buch kaufen:
https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Die-Erwaehlten-Toedliche-Bestimmung/Veronica-Roth/Penhaligon/e554022.rhd

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Veröffentlicht am 16.09.2021

toller Anfang - zähe Umsetzung

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Meinung
Zehn Jahre sind seit dem Sieg vergangen und als Leser erlebt man einen Zeitsprung und Einblicke, welcher bei Reihen eher selten ist und auf mich zu Beginn einen großen Reiz ausübte.

Der Stil ...


Meinung
Zehn Jahre sind seit dem Sieg vergangen und als Leser erlebt man einen Zeitsprung und Einblicke, welcher bei Reihen eher selten ist und auf mich zu Beginn einen großen Reiz ausübte.

Der Stil der Autorin unterscheidet sich hier deutlich von ihren anderen Werken und das stimmte mich in der Hinsicht ein wenig milde. Das Versprechen hier einen Roman für Erwachsene in den Händen zu halten wurde auf ganzer Linie erfüllt. Das Setting, die Charaktere und auch der sprachliche Stil erfüllten vollumfänglich die gewünschte Zielgruppe.

Doch nach und nach verlor sich diese Begeisterung. Die Seiten wuden langatmig, die Protagonisten unantastbar und das Gefühl von Leere machte sich in mir breit. Die Story ist an und für sich sehr düster gehalten, bietet eine Mischung aus Spannung und Informationen, wobei für mich persönlich letzteres deutlich überwog. Auch das Ende konnte mich nicht gänzlich überzeugen, auf der einen Seite ließ es mich verwirrt zurück und auf der anderen hatte ich den Gedanken, dass hier noch etwas kommen müsste. Es war kein Cliffhänger oder Ähnliches, bei dem man mit Schnappatmungen sich über das Buch beugt, sondern vielmehr eine Passage, welche Fragen beantwortet, zugleich offen lässt und Illusionen in den Raum stellt.

Fazit
Die Erwählten ist ein Buch auf das ich mich sehr gefreut habe, aber sich keinen Platz in meinem Leserherzen sichern konnte. Es war ein Auf und Ab an Emotionen während ich durch die Seiten glitt. Wäre der Stil der Autorin nicht gewesen, hätte ich in diesem Zusammenhang das erste Mal das Wort "Flop" genutzt, so empfinde ich das Werk als eine gute, stellenweise zähe Umsetzung mit einer interessanten Perspektive. 3 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Sehr komplex aber unterhaltsam

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Rezensionsexemplar

INHALT

Vor zehn Jahren wurden Sloane, Matt, Esther, Ines und Albie auserwählt, die Welt vor einer übernatürlichen Macht zu retten. Den fünf Erwählten gelingt es, den Kampf für die ...

Rezensionsexemplar

INHALT

Vor zehn Jahren wurden Sloane, Matt, Esther, Ines und Albie auserwählt, die Welt vor einer übernatürlichen Macht zu retten. Den fünf Erwählten gelingt es, den Kampf für die Erde zu entscheiden. Doch der Kampf verlangte ihnen alles ab und obwohl sie als Helden gefeiert werden, haben sie selbst mit den Nachwirkungen all dessen zu kämpfen.
Zum 10. Jahrestag ihres Sieges kommen die alten Gefühle und Erinnerungen wieder hoch. Ihre Leben haben sich verändert und vor allem Sloane und Albie kämpfen noch immer gegen die Nachwirkungen ihrer Schlacht gegen den „Dunklen“. Schließlich verliert einer von ihnen diesen Kampf und stürzt damit die gesamte Gruppe in Trauer. Und als wäre dies nicht genug, werden die Erwählten plötzlich in eine alternative Welt katapultiert und stehen erneut vor einer schrecklichen Aufgabe: denn sie haben ihren „Dunklen“ auf der Erde besiegt, doch in der alternativen Welt ist ein neuer „Dunkler“ und dieser scheint mächtiger und gerissener zu sein, als die verzweifelten Erwählten es sich jemals hätten vorstellen können.

Als ich den Klappentext von „Die Erwählten“ gelesen habe, war ich direkt interessiert. Ich kenne Veronica Roth, wie vermutlich sehr viele, durch die „Divergent“-Trilogie. Dort habe ich aber vor allem den ersten Teil geliebt und die beiden Fortsetzungen eher schwach gefunden. Ich weiß nicht wie es heute wäre, denke aber, dass dies noch immer der Fall ist. Sehr schade aber dennoch fand ich den Ideenreichtum und Schreibstil von Roth wirklich gut und deshalb habe ich mir gedacht, dass ihr Erwachsenendebüt vielleicht mittlerweile, da ich ebenfalls älter geworden bin, etwas besser für mich sein könnte. Herzlichen Dank an penhaligon für das Rezensionsexemplar.

„Sie war am Fluss, die kalte Luft brannte in ihrer Lunge, und sie starrte über die Brücke hinweg den Dunklen an, nur einen Augenblick vor der alles entscheidenden Schlacht. Ein Teil von ihr würde immer dort sein.“
S.65

Die Geschichte beginnt mit Zeitungsartikeln und Berichten über die Erwählten, die über die Jahre noch immer als Helden und Berühmtheiten gefeiert werden. Vor allem Sloane Andrews scheint im Fokus zu stehen und das nicht nur, weil sie die Erzählstimme dieses Buches ist. Die junge Frau ist attraktiv, unnahbar, unterkühlt und gerade deshalb besonders interessant. Doch das alles ist nur die Fassade einer Frau, die für ihr Alter viel zu viel Schreckliches gesehen und dies nicht verarbeitet hat. Sie ist voller Angst, Albträume, Panikattacken und eigentlich eine gebrochene Person. Sie weiß nichts mit sich anzufangen, hat keine Ahnung wohin sie in Zukunft gehen möchte und flüchtet sich in eine Beziehung mit Matt, dem Anführer ihrer Clique, weil es für sie bequem und einfach ist. Ob sie ihn liebt oder nicht spielt für Sloane keine richtige Rolle, denn sie braucht Matt, um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Ich konnte sie schon verstehen, gleichzeitig war sie auch eine recht anstrengende Protagonistin. Natürlich ist es unglaublich schwer so etwas zu verarbeiten. All dieser Schrecken und den Tod, den sie gesehen und erlebt hat, in so jungen Jahren, brennt sich einem auf die Netzhaut. Dies abzuschütteln ist vermutlich unmöglich. Allerdings, fand ich, hat sich Sloane auch nicht so wirklich darum bemüht ihre Erlebnisse irgendwie aufzuarbeiten. Sie ist schwer traumatisiert, hat jedoch jegliche Form der Therapie abgebrochen und stützt ihr Leben lieber mit Tabletten und auf Matt. Ihr fehlt die Motivation das, was sie durchgemacht hat, auch wirklich zu verarbeiten. Sie scheint irgendwie zwischen den Stühlen zu hängen. Der Welt, vor all ihren Erlebnissen und der Welt, nach dem Kampf. Sie weiß nicht wer sie ist, wenn sie nicht gegen den „Dunklen“ kämpft und vermittelt mir das Gefühl, dass sie auch gar nicht herausfinden möchte, wer sie tatsächlich ist und werden könnte.
Ihr merkt, ich hatte so meine Probleme mit Sloane. Sie hat eine so selbstzerstörerische Art und Weise, mit der ich nicht immer zurecht gekommen bin. Dennoch fand ich sie als Protagonistin wirklich spannend und interessant. Eben weil sie die Schattenseiten so klar und deutlich zeigt. Sie ist kein Charakter, den man einfach auf eine Seite schieben kann. Sie ist zwischen gut und böse, versucht sich selbst irgendwie zu orientieren und das fand ich wirklich großartig gemacht. Sloane ist ambivalent und sehr herausfordernd, das hat mir wirklich gefallen. Und ich glaube gerade das hat die Geschichte für mich am Ende besser gemacht.

Die Handlung wird unter anderem durch verschiedene Geheimakten mitgetragen. Wir sehen nicht nur wie es Sloane und den anderen Erwählten mit ihrem Sieg geht, sondern wir erfahren auch, wie sie in diese Situation gekommen sind. Wie wurden sie „erwählt“, wie wurden sie trainiert und was und wem mussten sie gegenüber treten, um die entscheidende Schlacht zu schlagen. So fügt sich langsam auch die Vergangenheit der Charaktere zu einem Gesamtbild ohne dass es zu langweilig wird. Dennoch hat mir in der Mitte eindeutig die Spannung gefehlt. Es wird sehr viel erklärt und eingeführt, viel Innenleben von Sloane durcherzählt und ja, es war auf der einen Seite interessant zu sehen, wie sehr sie kämpfen muss, gleichzeitig jedoch wurde die neue Geschichte kaum vorangetrieben.
Als die Erwählten in die alternative Welt gebracht werden stehen sie vor einer neuen Aufgabe. Diese alternative Welt ist komplett anders aufgebaut, wie die Erde und darin müssen sie sich erst zurechtfinden. Sie werden von zwei Personen angeleitet, doch vor allem Sloane hat sehr große Vertrauensprobleme. Damit beginnen dann auch schon die Komplikationen. Die Erwählten der Erde werden sozusagen gezwungen in dieser alternativen Welt den neuen „Dunklen“ zu besiegen, denn nur dann dürfen sie zurück in ihre Heimat. Diese Aufgabe weckt nicht nur grauenvolle Erinnerungen bei den Charakteren, sondern auch die Angst, dieses Mal zu scheitern, denn die Welt, in der sie nun feststecken, ist komplett anders als das, was sie kennen. Der Kampf erscheint unfair und vor allem Sloane scheint klar zu sein, dass sehr viel mehr dahintersteckt, als ihnen gesagt wird.

Bis die Handlung so richtig an Spannung aufnimmt sind ca. 400 Seiten vergangen. Es hat mich dann doch etwas angestrengt so lange durchzuhalten, bevor endlich mal etwas vorangeht und mich richtig an die Geschichte fesselte. Und dann war ich doch irgendwie enttäuscht: die Entwicklung war zwar unerwartet und irgendwie nervig. Es wurden Entscheidungen getroffen, die ich überhaupt nicht habe nachvollziehen können, die sich aber im Nachhinein als sehr relevant herausgestellt haben. Allerdings fand ich, jetzt im Nachhinein, dass es doch irgendwie zu einfach war. Es wurde ein weiterer Twist aufgedeckt, der die Karten noch einmal völlig neu mischte, aber wenn man wirklich genau hinsah und darauf achtete, dann hätte diese Entwicklung wirklich klar sein müssen und nicht weiter überraschen. Ich habe mir die Frage gestellt, ob dieses Buch wirklich Erwachsene anspricht und das bezweifle ich eigentlich dann doch. Der Weltenaufbau ist sehr komplex, alles zu durchdringen teilweise schwierig, aber wieso sollte ein Teenager das nicht verstehen können? Wieso ist die Zielgruppe älter? Weil die Charaktere Ende 20 sind? Das stellt, in meinen Augen, überhaupt kein Problem dar, da Sloane sich teilweise wie eine 16-jährige verhält.
Dennoch muss ich sagen, hat mich „Die Erwählten“ wirklich sehr gut unterhalten. Die Ausgangslage ist einfach so grundverschieden von den Geschichten, die ich eigentlich kenne und aus diesem Grund ist das Buch einfach erfrischend anders.

FAZIT

„Die Erwählten“ von Veronica Roth ist ein Fantasy-Buch, das sehr komplex aufgebaut ist, über Charaktere verfügt die in verschiedenen Graustufen aufgebaut sind und nicht eindeutig einer guten oder bösen Seite zuzuordnen sind. Ich mochte Sloane als Protagonistin vielleicht nicht so richtig, fand jedoch die Art und Weise wie Veronica Roth sie geschrieben hat, wirklich beeindruckend. Der alles entscheidende Twist fand ich dann doch wieder sehr spannend, auch wenn der Weg dahin teilweise etwas anstrengend war. Durch die Andersartigkeit der Erzählung kann ich jedoch sagen, dass dieses Buch eine Empfehlung wert ist. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich nicht unbedingt einen zweiten Teil bräuchte. Mal schauen, ob ich den dann lese, wenn er erscheint.

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