Cover-Bild Der Bücherdrache
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 25.03.2019
  • ISBN: 9783328600640
Walter Moers

Der Bücherdrache

Roman - mit Illustrationen des Autors
Die Buchlinge sind wieder da!

In den Katakomben von Buchhaim erzählt man sich eine alte Geschichte vom sprachmächtigen Drachen Nathaviel. Angeblich besteht er aus lauter Büchern, die von der mysteriösen Kraft des Orms durchströmt sind. Die Legende besagt, der Bücherdrache habe auf jede Frage die richtige Antwort.

Der Buchling Hildegunst Zwei, benannt nach dem zamonischen Großschriftsteller Hildegunst von Mythenmetz, macht sich eines Tages auf den Weg in den Ormsumpf, wo Nathaviel hausen soll. Dabei wagt er sich in Bereiche der Katakomben, in denen es von Gefahren wie den heimtückischen Bücherjägern nur so wimmelt. Und er ahnt nicht, dass die größte Gefahr, die ihm droht, vom Bücherdrachen selber ausgeht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2019

Willkommen im Ormsumpf

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Wer die Buchlinge kennt, der weiß, dass es keine Abenteurer sind. Ihre Tage in der Ledernen Grotte sind mit lesen, memorieren und rezitieren voll ausgefüllt. Naja, und in die Schule müssen sie als junge ...

Wer die Buchlinge kennt, der weiß, dass es keine Abenteurer sind. Ihre Tage in der Ledernen Grotte sind mit lesen, memorieren und rezitieren voll ausgefüllt. Naja, und in die Schule müssen sie als junge Buchlinge natürlich auch gehen. Dort hört Hildegunst Zwei auch das erste Mal von dem Bücherdrachen, einer legendären Gestalt, die im Ormsumpf leben soll. Buchlingsuntypisch macht sich Hildegunst auf die Suche. Und wird fündig.
Die Zamonienromane von Walter Moers haben mich schon vor Jahren in ihren Bann gezogen, doch die letzten haben doch etwas von der früheren Qualität vermissen lassen. Somit war „Der Bücherdrache“ von mir nicht nur heiß ersehnt, sondern die Lektüre auch mit einem etwas mulmigem Gefühl begonnen, dass das Orm den Autor vielleicht doch noch nicht so richtig wiedergefunden hat. Doch zum Glück waren meine Bedenken schon nach wenigen Seiten völlig ausgeräumt. Die Geschichte des Buchlings Hildegunst Zwei, der sie Hildegunst von Mythenmetz erzählt, welcher sie aufschrieb, damit Herr Moers sie wiederum ins Deutsche übersetzen konnte (allein über diese Verschachtelung musste ich grinsen), hat mich auf fantasievolle Weise in den Ormsumpf entführt. Es war witzig, überraschend, einfallsreich, bunt, buchig… für mich rundum gelungen. Dass die Buchlinge, und Hildegunst Zwei im Speziellen, einen eigenen Roman bekommen, hat mich sehr gefreut, denn ich mochte die kleinen Kerlchen schon immer sehr gerne. Hier wachsen sie über ihre Wohlfühlzone hinaus, und zeigen sich von einer bis dato unbekannten Seite; in Kombination mit Nathaviel, dem wunderbar gelungenen Bücherdrachen ergeben sich die herrlichsten Dialoge. Der Bücherdrache ist eine tolle Fantasygestalt, über die ich zu gerne noch mehr lesen würde.
Besonders gefreut hat mich auch, dass der Autor die Illustrationen wieder selbst gezeichnet hat; in gewohnter Fülle, Detailverliebtheit und immer für einen versteckten Witz gut, werten sie die Geschichte zusätzlich auf und machen den Roman auch optisch zu einem Schmuckstück.
Fazit: wunderbarer Zamonienroman, der keine Wünsche offen lässt.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Neues, fantastisches Abenteuer aus Zamonien

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"In bösen, dunklen, kalten Tümpeln
Wo alte Bücher Orm gebären
Die tief in toten Sümpfen dümpeln
Und Bücherwürmer sich vermehren
Wo alle Fragen Antwort finden
Doch niemand seine Frage kennt
Dort soll sich ...

"In bösen, dunklen, kalten Tümpeln
Wo alte Bücher Orm gebären
Die tief in toten Sümpfen dümpeln
Und Bücherwürmer sich vermehren
Wo alle Fragen Antwort finden
Doch niemand seine Frage kennt
Dort soll sich jeder Dämon winden
Den man den Bücherdrachen nennt."


Mit "Der Bücherdrache" ist Walter Moers nach dem, meiner Meinung nach, im Vergleich schwächeren Märchen "Prinzessin Insomnia" und "Weihnachten auf der Lindwurmfeste" wieder ein wundervolles zamonisches Abenteuer gelungen.

Inhalt:


Der Buchling Hildegunst 2 erzählt von seiner erfahrungsreichen Begegnung mit dem Bücherdrachen Nathaviel im Ormsumpf in den Katakomben von Buchhaim.

Meine Meinung:



Vorab die Fakten:
Verlag: Penguin
Seiten: ca. 192 Seiten (Hardcover, davon ca. 165 Seiten Geschichte, im Anhang noch eine Leseprobe des nächsten Zamonienabenteuers)


Das hat mir gefallen:


Walter Moers wäre nicht Walter Moers, wenn ihm nicht wieder viele fantastische Ideen eingefallen wären, die er in seine Geschichte eingebaut hat. Ein Bücherdrache war für mich als Leseratte natürlich sofort faszinierend und auch die Geschichte hat mich nicht enttäuscht. Wiederum ist es nicht die typische, reißerisch fest an sich fesselnde Erzählung. Das braucht es aber auch nicht, um ein gelungenes Leseabenteuer zu verschaffen. Moers schafft es einfach, durch seine Sprachbilder zu faszinieren. Die Ormsümpfe erwachen durch seine Erzählungen und nicht zuletzt durch die tollen Zeichnungen zum Leben. Die Geschichte des Bücherdrachen ist eindrücklich, stellenweise spannend, lädt aber auch zum Nachdenken und Philosophieren ein. Das Werk ist für den Preis vielleicht etwas kurz, aber für die Handlung dennoch definitiv ausreichend lang, zum Glück nicht so ausgetreten wie Prinzessin Insomnia.

Braucht man Vorkenntnisse?


Lang, lang ist es her, dass ich "Die Stadt" sowie "Das Labyrinth der träumenden Bücher" gelesen, bzw. gehört habe. Hat das meinem Lesevergnügen geschadet? Etwas. Die Geschichte ist im Wesentlichen ein unabhängiges Abenteuer. Dennoch sollte man eines der beiden Werke vorher gelesen haben, da Zamonien und die Titelfiguren nicht noch einmal erklärt werden (außer Nathaviel) und man sie, ihre Person und Eigenheiten andernfalls gar nicht kennenlernt. Ich habe mich zum Glück noch an die wesentlichen Personalien und Fakten zu Zamonien erinnert, deswegen hatte ich keine Probleme. Mehr Freude hat man jedoch definitiv, wenn man schon mitten in Zamonien steckt.

Altersempfehlung:


"Der Bücherdrache" ist wirklich ein Werk für alle Altersstufen. Ich würde es Erwachsenen, Jugendlichen wie auch Kindern ab ca. 10 Jahren (je nach Kind sogar schon ab 8 Jahren) empfehlen.

Fazit:


Wer "Prinzessin Insomnia" nicht mochte, wird hier vielleicht wieder etwas nach seinem Geschmack finden. Tolle Geschichte, tolle Zeichnungen, Hardcover wie immer bei Moers sehr zu empfehlen (evtl. etwas hochpreisig bei der Länge des Werkes, andererseits normal für ein Hardcover).

Veröffentlicht am 25.03.2019

Eine gelungene Geschichte aus den Katakomben von Buchhaim

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In einem Traum wird Hildegunst von Mythenmetz in ein Buch verschleppt, wo er den Buchling Hildegunst Zwei trifft, der das gesamte Werk des Schriftstellers auswendig lernt. Der Buchling erzählt ihm eine ...

In einem Traum wird Hildegunst von Mythenmetz in ein Buch verschleppt, wo er den Buchling Hildegunst Zwei trifft, der das gesamte Werk des Schriftstellers auswendig lernt. Der Buchling erzählt ihm eine Geschichte aus seinem Leben: Einst hörte er während einer Schulstunde die Legende von Nathaviel, dem Bücherdrachen. Dieser soll im Ormsumpf hausen und sich schon so lange in ormgetränkter Literatur wälzen, dass er zum Orakel geworden ist. Als er einigen Mitschülern berichtet, dass ihm eine besonders gute Frage für den Bücherdrachen eingefallen ist, offenbaren die ihm, dass die Legende wahr ist und sie den Weg kennen. Der Weg zum Drachen soll gar nicht weit sein! So machte sich Hildegunst Zwei spontan auf dem Weg und erlebt Dinge, mit denen er niemals gerechnet hätte.

Das Cover des Buches ist für mich ein echter Hingucker: Der Bücherdrache blickt den Leser mit ernsten Augen an, davor steht ein kleiner Buchling mit einem Blick, in dem eine Mischung aus Neugier und Angst liegt. Nach acht Jahren endlich wieder ein neuer Zamonien-Roman, der von Walter Moers selbst illustriert wurde! Auch das Thema reizte mich sehr: Ein Drache, der sich so lange in ormgetränkten Büchern gewälzt hat, dass diese nicht nur seinen ganzen Körper eingehüllt haben, sondern er auch all ihr Wissen aufgesogen hat.

Bevor man mehr über den Bücherdrachen erfährt wird dem Leser berichtet, wie Hildegunst von Mythenmetz von dieser Geschichte erfahren hat: Über einen Traum, in welchen er in ein Buch verschleppt wird, wo er ein Buch findet, in das er verschleppt wird und Hildegunst Zwei trifft, der ihm eine Geschichte erzählen will. Ein verwirrendes, Inception-mäßiges Intro, das meiner Neugier aber keinen Abbruch tat.

Schon bald beginnt Hildegunst Zwei, dem Schriftsteller seine Geschichte zu erzählen. Sie führt den Buchling hinaus aus der Ledernen Grotte, in dem sein Volk in Frieden lebt, und hinein in die unbekannte Welt der Katakomben von Buchhain. Dort macht er aufregende Entdeckungen, erlebt einige Überraschungen und erfährt große Geheimnisse.

Die lebendigen Beschreibungen und gelungenen Illustrationen machten die wundersame Welt der Katakomben und des Ormsumpfes greifbar und ließen mich tief ins Buch eintauchen. Der Kern des Buches und mein Highlight ist ein längerer Dialog - humorvoll, philosophisch und voller Wortwitz. Hier läuft der Autor zu Höchstform auf und konnte mich absolut begeistern.

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es an einem einzigen Abend durchgelesen. Zum Ende hin wird es noch einmal spannend und ist dann viel zu schnell vorbei. Denn nach nur 165 Seiten heißt es Abschied nehmen, auf den letzten 20 Seiten des Buches ist eine Leseprobe von „Die Insel der 1000 Leuchttürme“ abgedruckt. Insgesamt eine absolut gelungene Geschichte aus den Katakomben von Buchhain. Ein Must Read für alle Zamonien-Fans!