Cover-Bild Die stumme Patientin
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 02.05.2019
  • ISBN: 9783426282144
Alex Michaelides

Die stumme Patientin

Psychothriller
Kristina Lake-Zapp (Übersetzer)

Der internationale Spannungs-Bestseller des Jahres 2019 - Nummer 1 der New York Times-Bestsellerliste!
„Ein seltenes Juwel: der perfekte Thriller. Dieser außergewöhnliche Thriller hat mein Blut zum Kochen gebracht." A.J. Finn ( #1-New-York-Times-Bestseller-Autor von "The Woman in the Window")

Blutüberströmt hat man die Malerin Alicia Berenson neben ihrem geliebten Ehemann gefunden – dem sie fünf Mal in den Kopf geschossen hat. Seit sieben Jahren sitzt die Malerin nun in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt. Und schweigt. Kein Wort hat sie seit der Nacht des Mordes verloren, lediglich ein Bild gemalt: Es zeigt sie selbst als Alkestis, die in der griechischen Mythologie ihr Leben gibt, um ihren Mann vor dem Tod zu bewahren. Fasziniert von ihrem Fall, setzt der forensische Psychiater Theo Faber alles daran, Alicia zum Sprechen zu bringen. Doch will der Psychiater wirklich nur herausfinden, was in jener Nacht geschehen ist?

Einen exzellenten, psychologischen Thriller hat der Brite Alex Michaelides, hoch erfolgreicher Drehbuchautor von "The devil you know", mit "Die stumme Patientin" geschrieben. Eine internationale Thriller-Entdeckung, die Fans von "The woman in the window" oder "Gone girl" elektrisieren und überraschen wird. Hochkarätige Thriller-Autoren wie A.J. Finn, David Baldacci, Lee Child, Joanne Harris und Black Crouch sind sich sicher: hier kommt DIE Thriller-Entdeckung des Jahres 2019.

"Ein exzellenter, psychologischer Thriller: Elegant, clever und mit einer Wendung, die mich komplett überrascht hat (und um mich zu überraschen, braucht es eine Menge!) Hut ab vor Alex Michaelides. Bitte mehr!" JOANNE HARRIS

"Absolut brillant ... "Die stumme Patientin" hat mir aufregende, atemlose und intensive Lesestunden gebracht - wobei ich das Ende nie vorhersehen konnte - nicht eine Sekunde lang." STEPHEN FRY

„Intelligentes, durchdachtes Storytelling plus Hochspannung – ein hervorragender Thriller in jeglicher Hinsicht.” LEE CHILD

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2019

Wahnsinnig gut!

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Die stumme Patientin - Alex Michaelides
Verlag: Droemer
Taschenbuch: 14,99 €
Ebook: 12,99 €
ISBN: 978-3-426-28214-4
Erscheinungsdatum: 2. Mai 2019
Genre: Thriller
Seiten: 384
Inhalt:
Blutüberströmt hat ...

Die stumme Patientin - Alex Michaelides
Verlag: Droemer
Taschenbuch: 14,99 €
Ebook: 12,99 €
ISBN: 978-3-426-28214-4
Erscheinungsdatum: 2. Mai 2019
Genre: Thriller
Seiten: 384
Inhalt:
Blutüberströmt hat man die Malerin Alicia Berenson neben ihrem geliebten Ehemann gefunden – dem sie fünf Mal in den Kopf geschossen hat. Seit sieben Jahren sitzt die Malerin nun in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt. Und schweigt. Kein Wort hat sie seit der Nacht des Mordes verloren, lediglich ein Bild gemalt: Es zeigt sie selbst als Alkestis, die in der griechischen Mythologie ihr Leben gibt, um ihren Mann vor dem Tod zu bewahren. Fasziniert von ihrem Fall, setzt der forensische Psychiater Theo Faber alles daran, Alicia zum Sprechen zu bringen. Doch will der Psychiater wirklich nur herausfinden, was in jener Nacht geschehen ist?
Mein Fazit:
Zum Cover:
Das Cover passt hier gut zur Geschichte und gefällt mir auch gut. Der Name das Autors hat einen Glitzereffekt, wie ich finde.
Zum Buch:
Alicia sitzt seit Jahren in im Grove, einer psychiatrischen Klinik, Theo wechselt zu dieser Anstalt, weil er unbedingt mit Alicia arbeiten will. Alicia redet seit dem Tod ihres Mannes kein Wort mehr und niemand weiß warum, was allerdings alle denken zu wissen ist, dass sie schuldig ist.
Der Schreibstil gefiel mir hier sehr gut, es war zwar oft sehr psychologisch, aber auch als Laie versteht man alles. Hier wird auf eine ruhige Art Spannung aufgebaut und man ist wie in einem Rausch. Man will unbedingt wissen, wie die Geschichte zu Ende geht und hört nicht vorher auf mit dem Lesen.
Die Protagonisten sind gut dargestellt und erzählt. Sie sind realistisch und interessant herausgearbeitet und mir gefielen sie richtig gut. Besonders Theo fand ich herausragend. Manchmal kommt der Gedanke auf, dass jeder Psychologe, selbst ein psychisches Problem hat, also zumindest ergeht es mir immer so. Alicia ist ein starker aber gebrochener Charakter und sie gefiel mir auch sehr gut, aber bitte macht euch selbst ein Bild.
Ich war sehr überrascht vom Ende, denn damit habe ich so gar nicht gerechnet. Hier hat der Autor mich total umgehauen. Wirklich sehr gut geschrieben. Das Buch ist in 5 Teile unterteilt und es gibt hier kurze aber knackige Kapitel. Geschrieben ist es in der Ich – Form, erzählt von Theo Faber.
Ich hoffe noch mehr von Alex Michaelides lesen zu können, denn ich mag seinen Schreibstil, auch wenn einige Rezensionen eher niederschmetternd waren, sehe ich das Buch mit ganz anderen Augen. Aber so ist das eben, eine Rezension ist immer subjektiv und jeder hat andere Vorlieben, daher mache ich persönlich mir immer lieber selbst ein Bild.
Ich gebe hier sehr gerne 5 von 5 Sternen, da mich das Buch überzeugt hat.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Ich war völlig auf der falschen Fährte, obwohl ich eine geübte Krimileserin bin!

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Die Malerin Alicia Berenson hat angeblich ihren Mann brutal erschossen, obwohl sie ihn unglaublich geliebt hat. Seit sechs Jahren befindet sie sich in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt, in der ...

Die Malerin Alicia Berenson hat angeblich ihren Mann brutal erschossen, obwohl sie ihn unglaublich geliebt hat. Seit sechs Jahren befindet sie sich in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt, in der sie sediert wird und kein einziges Wort spricht.. Alle haben sie aufgegeben. Schließlich möchte der forensische Psychiatherapeut Theo Faber sie zum Sprechen bringen. Seine Arbeit ist ein Abenteuer! Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können, habe antizipiert und nachgedacht. Das Ganze war aber zu brilliant, zu intelligent! Auf alle Spuren bin ich hereingefallen! Die Wendungen am Schluss waren einfach nur super!
Sehr, sehr empfehlenswert! Ich versprechen puren Lesegenuss.
Conny62

Veröffentlicht am 30.06.2019

Realitätsferner Psychothrillern mit Logikfehlern

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"Die stumme Patientin" ist ein weiteres Buch, auf das ich durch zahlreiche positive Bewertungen auf Goodreads aufmerksam geworden bin. Ich hatte dadurch hohe Erwartungen an den Psychothriller, der von ...

"Die stumme Patientin" ist ein weiteres Buch, auf das ich durch zahlreiche positive Bewertungen auf Goodreads aufmerksam geworden bin. Ich hatte dadurch hohe Erwartungen an den Psychothriller, der von vielen Leser*innen so gelobt wurde. Mir erging es da leider ganz anders. Doch fangen wir ganz von vorne an:

Im Fokus der Geschichte stehen zwei Personen. Auf der einen Seite haben wir Alicia Berenson, die ihren Ehemann kaltblütig ermordet hat, seither kein Wort mehr von sich gibt und nun in einer geschlossen forensischen Psychiatrie behandelt wird. Auf der anderen Seite haben wir den forensischen Psychiater Theo Faber, der durch den Medienhype über den Mordfall erfahren hat und seither ein ganz besonderes Interesse am Fall von Alicia Berenson hat. Zunächst konnte er den Fall nur aus der Weite beobachten, doch wie durch Zufall (oder durch total konstruierte, nicht näher erläuterte Umstände des Autors) wird ausgerechnet in der Psychatrie eine Stelle als forensischer Psychiater frei, so dass Theo die Gelegenheit beim Schopf packt, um Alicia näher zu kommen. Sein Ziel ist es sie zum Sprechen zu bringen – und dazu ist im nahezu jedes Mittel recht. In zahlreichen Einzelsitzungen und eigener Detektivarbeit versucht er mehr über Alicia herauszufinden.

An dieser Stelle muss ich als erstes betonen, dass mich das Buch aufgrund meines Berufes als Psychologin auf ganz persönliche Weise getriggert hat und meine Bewertungen durch das absurde, realitätsfremde Bild eines Psychiaters und dessen Arbeit resp. einer psychiatrischen Institution sehr negativ beeinflusst wurde. Allein dieses kurze Umreissen des Inhalts reicht eigentlich schon, um meine durchwachsene Bewertung zu begründen, denn einfach alles was in diesem Buch passiert, ist aus psychotherapeutischer Sicht sehr bedenklich und unprofessionell. Bereits auf Seite 24 hätte ich das Buch am liebsten schon abgebrochen, als Theo Faber auf die Frage, weshalb er denn Psychotherapeut werden wollte antwortet - Zitat: "[...]Ich war darauf aus, mir selbst zu helfen. Ich glaube, das gilt für die meisten Menschen, die sich mit der geistigen Gesundheit anderer befassen. Wir fühlen uns zu diesem speziellen Beruf hingezogen, weil wir beschädigt sind - wir studieren Psychologie, um uns selbst zu heilen. Ob wir bereit sind, das zuzugeben, ist eine andere Frage." Wie bitte was?! Zum einen studieren Psychiater nicht Psychologie, sondern Medizin und zum anderen habe ich mit dieser Aussage so Mühe, weil sie natürlich schlichtweg falsch und unethisch ist, und ich mich die ganze Zeit über gefragt habe, ob der Autor, der selbst Psychologie studiert hat, wirklich so denkt. Wäre es bei diesem einen Satz geblieben, dann hätte ich Fiktion noch gut von Realität unterscheiden können, aber leider zieht sich diese selten dämliche Einstellung von Theo Faber durch das ganze Buch hindurch. Seine Anstellung in der Psychiatrie fand ich schon fragwürdig, aber alles was er danach im Rahmen seiner Arbeit als Psychiater tut, fand ich noch viel bedenklicher und ich habe mich mehrfach an den Kopf gefasst und mich darüber gewundert, weshalb zur Hölle kein einziger Mensch in dieser Psychiatrie merkt, wie fahrlässig Faber eigentlich arbeitet. Es handelt sich nicht um ein offenes, ambulantes Setting, sondern um eine geschlossene forensische Psychiatrie, in der straffällige und psychisch Kranke Menschen behandelt werden, und dennoch kann da scheinbar jeder Therapeut tun und lassen, was er will. Dass Theo Faber unübersehbar mehrfach seine professionelle Grenze als Psychiater überschreitet, scheint kein Schwein zu interessieren. Und das ist einfach nur lächerlich. Der Autor behauptet selbst Psychologie studiert zu haben und zwei Jahre im Beruf als Psychotherapeut tätig gewesen zu sein und dennoch zeichnet er ein Bild eines psychiatrischen Alltags, das immer gerade so angepasst wird, dass es zum Fortlauf seiner Geschichte passt. Dass nichts davon der Realität entspricht, scheint ihn nicht zu interessieren. Es war aber nicht nur Faber selbst, den ich unprofessionell gefunden habe, sondern auch das gesamte restliche Team. An einer Stelle möchte Faber Alicia zu einer privaten Kunsttherapie-Stunde überreden und holt sich die Erlaubnis bei der Kunsttherapeutin dafür ein. Die ist aber so gar nicht gut auf Alicia zu sprechen und äussert sich sehr abwertend und respektlos über die Patientin - etwas, für das sie in der Realität schnell einmal ihren Job losgeworden wäre. Doch in der forensischen Psychiatrie, die der Autor sich hier zusammengeschustert hat, darf man scheinbar alles. Das Ganze geht soweit, dass die Kunsttherapeutin Alicia (in deren Abwesenheit) sogar "Miststück" nennt. Das schlimmste daran ist, dass gar nichts zwischen den beiden vorgefallen ist. Der einzige Beweggrund der Kunsttherapeutin so über ihre Patientin zu sprechen war scheinbar einfach die Annahme, dass Alicia (die selbst Künstlerin wäre) arrogant ist. Wer sich so (ab-)wertend über Patienten äussert, der hat meiner Meinung nach in einem therapeutischen Beruf nichts zu suchen. Aber hier wird das Verhalten scheinbar einfach so toleriert.
Ich könnte an dieser Stelle noch etliche weitere Beispiele nennen, aber ich denke, mein Hauptkritikpunkt ist klar geworden. Leider zieht das unprofessionelle Verhalten auch ausserhalb der Psychiatrie seine Kreise, und neben Faber gibt es einen weiteren Psychiater, der in der Vergangenheit mit Alicia in Kontakt gekommen ist und sie illegaler Weise privat behandelt hat, weil ihr mittlerweile verstorbener Ex-Mann das als Gefallen von seinem befreundeten Psychiater gefordert hatte. Zumindest wurde hierbei im Buch adressiert, dass dieses Vorgehen nicht legal ist, aber von ethisch korrekter Behandlung konnte hier sowieso keine Rede sein, denn der besagte Psychiater hat Alicia bloss vorgeschrieben, was sie zu tun und zu lassen hat und dabei seinen Beruf um Längen verfehlt.
Und wenn wir gerade bei Grenzüberschreitungen sind: Fabers Fehlverhalten bezieht sich nicht nur auf das Psychiatriesetting, denn neben der angeblichen Psychotherapie, die er mit Alicia macht, fängt er relativ rasch damit an, in ihrem Privatleben als Hobbydetektiv herumzuschnüffeln. Er kontaktiert nahezu jede Person in Alicias Umfeld, um mehr über sie zu erfahren. Und obwohl er damit mehreren Charakteren zu nahe tritt, scheint sich auch hier kein Mensch darüber zu wundern, weshalb ein Psychiater ohne Erlaubnis seiner Patientin Kontakt mit deren Umfeld aufnimmt und ungefragt in ihrem Privatleben herumstochert und dabei Fragen stellt, die weit über die eines Psychiaters hinausgehen.

Was zu allem Übel dazu kommt, ist ausserdem noch der Umstand, dass der Autor für das Buch schlecht recherchiert hat. Es wird ständig wie wild mit irgendwelchen Diagnosen umhergeworfen, da wird gefühlt jeder als "narzisstisch" oder "Narzisst" bezeichnet (ohne entsprechende Symptome dieser Persönlichkeitsstörung zu zeigen) und im weiteren Verlauf dann gleich noch verschiedene Diagnosen miteinander vermischt. An einer Stelle wird über Alicia gesagt, dass sie eine Boderline Persönlichkeitsstörung hat, deshalb psychotisch war und obendrauf wird ihr dann auch noch die besagte narzisstische Persönlichkeitsstörung aufgedrückt. Würde irgendein Hobby-Küchenpsychologe über Alicia so sprechen, dann könnte ich das ja noch nachvollziehen, dass man keine Ahnung von Diagnostik hat, aber hier wurde mir als Leserin weiss gemacht, dass die Diagnosen von waschechten Psychiatern stammen, die eigentlich wissen sollten, wovon sie reden.

Ja, wie man merkt, nagle ich das Buch sehr an psychologischen und psychiatrischen Umgereimtheiten fest, aber genau so erging es mir beim Lesen auch. Ich konnte mich gar nicht auf die eigentliche Geschichte einlassen, weil das Buch so viele (Logik-)Fehler enthielt. Das Ende konnte mich ein klein wenig versöhnlicher stimmen, weil der Autor die Auflösung immerhin so gestaltet hat, dass ein Charakter nicht ganz der ist, der er vorzugeben scheint, aber es war nicht so, als wäre ein grosses Aha-Erlebnis passiert, dass alles plötzlich Sinn ergeben hätte. Im Buch wirkt einfach zu vieles zu konstruiert und unglaubhaft, was für mich für ein Buch, das als "Psychothriller" verkauft wird, einfach ein No-Go ist.

Fazit:
"Die stumme Patientin" ist ein angeblicher Psychothriller, der leider eine ganze Masse an Ungereimtheiten aufweist und schlecht recherchiert wurde. Wer wissen will, wie es in einer (forensischen) Psychiatrie NICHT läuft und wie Psychiater und Psychotherapeuten NICHT arbeiten (sollten), der ist hier richtig. Alle die auf einen logischen oder spannenden Thriller hoffen, muss ich enttäuschen. Die Ereignisse wirken allesamt sehr konstruiert und unglaubhaft und dadurch einfach nur realitätsfremd - also alles Dinge, die ich in einem guten Thriller NICHT suche. Von mir gibt es für diesen Thriller, der mich aufgrund meines Berufes persönliches getriggert hat, 2 Sterne.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Spannung auf subtile Weise, die bis zum Schluss nicht abbricht

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Die stumme Patientin im gleichnamigen Psychothriller von Alex Michaelides heißt Alicia Berenson. Sie ist Malerin und wird mit blutigen Schnitten an ihren Armen neben ihrem toten Ehemann gefunden. Alles ...

Die stumme Patientin im gleichnamigen Psychothriller von Alex Michaelides heißt Alicia Berenson. Sie ist Malerin und wird mit blutigen Schnitten an ihren Armen neben ihrem toten Ehemann gefunden. Alles deutet darauf hin, dass sie ihren Gatten an einen Stuhl gefesselt und anschließend mit fünf Schüssen auf den Kopf getötet hat. Inzwischen lebt sie seit sechs Jahren in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Anstalt. Seit dem Mord spricht sie kein einziges Wort und verweigert sich jeder Therapie. Über ein Bild von ihr wird immer noch gerätselt, ob es in Bezug zur Tat stehen könnte. Es entstand während ihres Hausarrests nach dem Verbrechen und thematisiert eine griechische Sage.

Theo Faber ist ein engagierter Psychotherapeut, der dem Fall von Beginn an viel Aufmerksamkeit gewidmet hat. Als in der Sicherheitsabteilung, in der Alicia eingewiesen ist, eine Stelle frei wird, bewirbt er sich darum und wird angenommen. In der Folgezeit setzt er alles daran, die Geschehnisse in der Nacht der Tat aufzuklären. Er fungiert in diesem Psychothriller als Ich-Erzähler. Dadurch konnte ich auch an seinen Gefühlen teilhaben. Hielt ich ihn zunächst für absolut integer, so stellte sich im Laufe der Geschichte heraus, dass er eine schwierige Kindheit hatte und selbst immer noch mit psychischen Problemen kämpft. Erstaunlich ist sein Wissen und sein Interesse über die einzelnen Details der Gewalttat.

Seine Erzählung wird durch einige Kapitel im Buch unterbrochen, in denen ich im Tagebuch von Alicia über die letzten Wochen vor dem Mord lesen konnte. Ein erster Hinweis darauf wurde im Prolog gegeben. Doch was ursprünglich als „freudige Aufzeichnung von Ideen und Bildern“ der Titelfigur gestartet wird, geht bald über in düstere Schilderungen.

Nach einigen Seiten begann ich unwillkürlich mit zu rätseln, was sich tatsächlich in der Mordnacht ereignet hat. Obwohl Alicia durch ihr mündliches und schriftliches Schweigen keine Hinweise geben kann, präsentiert Alex Michaelides einige eventuelle Mitwisser an den Ereignissen. Natürlich habe ich ständig darauf gehofft, dass es Theo gelingen wird, das Schweigen von Alicia zu brechen. Ich fand es interessant, dass der Autor, der selbst eine Ausbildung zum Psychotherapeuten absolviert hat, einige Einblicke in Therapiemethoden gibt. Es ist ein ständiges Hin und Her zwischen kleinen Weiterentwicklungen und Rückschritten im Verhalten von Alicia was die Spannung noch steigerte, denn der Weg zur Aufklärung der Tat war steinig. Neben seinem Vorgehen bei der Arbeit schildert Theo auch seine Eheprobleme und seinen Umgang damit. Er präsentiert sich einerseits als guter Therapeut, andererseits aber auch als Mensch mit Ecken und Kanten.

„Die stumme Patientin“ ist ein Psychothriller bei dem die Spannung auf subtile Art und Weise von Alex Michaelides herbeigeführt wird und bis zum Schluss nicht abbricht. Trotz möglicher eigener Lösungsansätze, die beim Lesen automatisch Gestalt annehmen, überrascht der Autor zum Ende mit einer großen Wende. Gerne gebe ich hierfür eine Leseempfehlung an alle Thrillerfans.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Schweigen

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"Alicia Berenson war dreiunddreißig Jahre alt, als sie ihren Ehemann
umbrachte. Sie waren seit sieben Jahren verheiratet. Beide waren Künstler - Alicia Malerin, Gabriel ein bekannter Modefotograf." (ZITAT)

Blutüberströmt ...

"Alicia Berenson war dreiunddreißig Jahre alt, als sie ihren Ehemann
umbrachte. Sie waren seit sieben Jahren verheiratet. Beide waren Künstler - Alicia Malerin, Gabriel ein bekannter Modefotograf." (ZITAT)

Blutüberströmt hat man Alicia Berenson neben ihrem geliebten Ehemann gefunden – dem sie fünf Mal in den Kopf geschossen hat.

"Die Wand hinter ihm war übersät mit Schädelfragmenten, Gehirnmasse, Haaren - und Blut. Überall klebte Blut, war auf die Wände gespritzt, lief in dunklen Rinnsalen über den Fußboden und in die Maserung der Holzdiehlen." (ZITAT)

Seit sieben Jahren sitzt die Malerin nun in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt. Und schweigt.
Die Protagonistin beantwortete keine Fragen. Sie konnte nicht, wollte nicht sprechen. Sie sprach auch nicht, als man sie des Mordes an Gabriel anklagte. Sie schwieg, als sie verhaftet und unter
Arrest gestellt wurde, weigerte sich, ihre Schuld zu leugnen oder zuzugeben. Als Leser fragt man sich hier natürlich, warum sie das tut. Warum sie nichts sagt und es einfach geschehen lässt, denn sie sprach nie wieder. Ihr anhaltendes Schweigen verwandelte diese Geschichte von einer gewöhnlichen häuslichen Tragödie in etwas weitaus Größeres:
ein Mysterium, ein Rätsel, das die Schlagzeilen bestimmte und die Vorstellungskraft der Öffentlichkeit monatelang gefangen nahm. Und genau dieses Schweigen versucht der forensische Psychiater Theo Faber zu lösen. Doch will dieser wirklich nur herausfinden, was in jener Nacht geschehen ist?

Über ihn und seine Vergangenheit wird auch berichtet, ebenso über seine Beziehungslage zu Kathy. Theo selbst war ein Mysterium während des Lesens und man erfährt, dass auch dieser viel von seiner Kindheit aufzuarbeiten hatte.

Das Buch war für mich absolut spannend und der Aufbau der einzelnen Kapitel, sowie die "Auflösung" fantastisch gestaltet.

Das Cover hat einen extra Pluspunkt verdient. Ein Eye-Catcher sondergleichen und super passend!

Der Brite Alex Michaelides wurde 1977 in Zypern geboren. Er studierte in Cambridge und Los Angeles und schreibt höchst erfolgreiche Drehbücher, u.a. die Vorlagen für die Kinofilme "The devil you know" oder "The Brits are Coming" mit Stars wie Uma Thurman, Tim Roth, Sofia Vergara und Stephen Fry. Nach einer Ausbildung zum Psychotherapeuten hat Alex Michaelides zwei Jahre lang in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche gearbeitet. "

Die stumme Patientin" ist sein erster Roman.

Dieser bekommt eine absolut Leseempfehlung meinerseits.