Cover-Bild Hopfenbitter
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 20.08.2020
  • ISBN: 9783740807696
Alexander Bálly

Hopfenbitter

Oberbayern Krimi
Ein Buch wie die Region: liebenswert, eigentümlich und überraschend.

Wimmer unter Mordverdacht! Dabei hatte der Hobbydetektiv einem Münchner Kollegen nur geholfen, einen Hopfenhof in der malerischen Holledau ausfindig zu machen. Und nun hat jemand den Mann erschossen. Zum Glück hat Wimmer ein Alibi. Doch der Fall ist ebenso undurchsichtig wie der tote Detektiv. Zusammen mit seiner Enkelin Anna beschließt Wimmer, selbst Nachforschungen anzustellen. Mit unabsehbaren Folgen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2021

Empfehlenswerter Regionalkrimi

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Sehr zum Leidwesen seiner Tochter frönt der Metzgermeister im (Un) Ruhestand weiterhin seinem ungewöhnlichen Hobby. Er hat sich auf seine unnachahmliche freundliche und gleichzeitige hartnäckige Weise ...

Sehr zum Leidwesen seiner Tochter frönt der Metzgermeister im (Un) Ruhestand weiterhin seinem ungewöhnlichen Hobby. Er hat sich auf seine unnachahmliche freundliche und gleichzeitige hartnäckige Weise als Hobby-Detektiv etabliert. Aber nicht nur seiner Tochter ist das ein Dorn im Auge, auch die zuständigen Kripo Beamten sehen das nicht gern, allerdings müssen sie schon zugeben, dass Wimmer ihnen allzu voraus war, wobei er seine Kenntnisse immer gern teilte. Wimmers Ruf hat sich bis München herumgesprochen, so engagiert ihn der Privatdetektiv Dirk Biss um einen alten Holledauer Bauernhof ausfindig zu machen. Nur ein altes, sehr unscharfes s/w Foto als Erkennungsmerkmal gibt es. Natürlich ist Wimmer erfolgreich, aber als kurz darauf die Leiche von Dirk Biss in der Nähe des Hofes gefunden wird, gerät er unter Mordverdacht. Gut, dass er ein Alibi hat, aber nun fühlt er sich erst recht herausgefordert.

Ein zweiter Handlungsstrang führt zurück in die Nachkriegsjahre. Die junge Münchnerin Franziska Wollner verbringt die Urlaubszeit als Hopfenpflückerin in der Holledau. Das ist ein gutes Zubrot zu ihrem Lohn als Fabrikarbeiterin und die harte Arbeit im Kreis der Frauen macht auch Freude. Allerdings wird sie von ihrem letzten Aufenthalt ein Andenken mitnehmen, sie ist nach einer kurzen Beziehung schwanger und als ledige Mutter hat man es in den 50iger Jahren nicht leicht.

Bálly hat nun schon den fünften Wimmer Roman vorgelegt und wie zuvor hatte ich eine ganze Menge Lesevergnügen. Da passen die schönen niederbayerischen Landschaftsbeschreibungen und der in kleinen Dosen eingestreute Dialekt, da machen die Vater und Tochter Reibereien Spaß und mit Enkelin Anna hat Wimmer noch eine ideale Verbündete.

Und immer wieder fließt so ganz nebenbei viel Wissenswertes ein, ob es über die Geschichte des Hopfenanbaus ist, der einen ganzen Landstrich veränderte, die Herausforderungen durch den Klimawandel oder die neuen Biersorten, der Leser erfährt eine Menge an Hintergrundinformation.

Ein rundum gelungener Krimi, der unterhaltsam und spannend ist und mit guter Menschenkenntnis punktet, die Protagonisten sind allesamt gut gezeichnet.

Ein sehr empfehlenswerter Regionalkrimi.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Wimmer ermittelt wieder

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"Hopfenbitter" ist der fünfte Band der Krimireihe rund um Ludwig Wimmer, dem Metzgermeister im (Un)Ruhestand.

Wie schon in den Vorgängern kann es Ludwig Wimmer nicht lassen, seine neugierige Nase in ...

"Hopfenbitter" ist der fünfte Band der Krimireihe rund um Ludwig Wimmer, dem Metzgermeister im (Un)Ruhestand.

Wie schon in den Vorgängern kann es Ludwig Wimmer nicht lassen, seine neugierige Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken. Sein Ruf als Hobby-Detektiv hat diesmal Dirk Biss, einen echten Berufskollegen in München erreicht, der ihm doch glatt einen Auftrag zukommen lässt. Einen Hopfenhof in Holledau und Umgebung soll Wimmer finden. Die Suche gestaltet sich ein wenig schwierig, denn es gibt nur ein vergilbtes, grobkörniges Schwarz/weiß-Foto.

Doch damit beginnen die Schwierigkeiten erst so richtig, denn Dirk Biss wird erschossen. Kurzfristig wird auch Ludwig Wimmer verdächtigt, doch hat er glücklicherweise ein Alibi.

Man sollte meinen, dass dies dem umtriebigen Pensionisten eine Lehre sein würde, doch weit gefehlt. Wer den Autor und seine Protagonisten kennt, wird wissen, dass das Ludwig erst so richtig anspornt, seine eigenen Ermittlungen anzustellen. Diesmal wieder unter Zuhilfenahme der IT-Kenntnisse seiner Enkelin Anna ...

Meine Meinung:

Dieser Krimi enthält mehrere Handlungsstränge, die sich zu guter Letzt zu einem dicken Zopf verknüpfen lassen.

Wir machen einen Ausflug in die Nachkriegsjahre, in denen uneheliche Kinder für die meist jungen Mütter eine Schande bedeuten und die damals von ihrer Herkunftsfamilie verstoßen wurden. Wir erhalten Einblick in die tragische Familiengeschichte der Franziska Wollner und ihres Sohnes Werner.

Nebenbei erfährt der interessierte Leser einiges über den Hopfenanbau. Die meisten von uns haben sich ja bislang wenig Gedanken über diesen Hauptbestandteil des Bieres gemacht. Alexander Bálly gelingt es sehr gut, diese Informationen den Lesern unterschwellig zu vermitteln. Selbst die Erklärungen zu den Fachausdrücken der Vermehrung bei Pflanzen sind in Dialoge verpackt und so merkt der Leser gar nicht, dass er neues Wissen erwirbt. Das gefällt mir!

Das für einen Regio-Krimi aus Oberbayern nötige Lokalkolorit wird natürlich auch mitgeliefert. Schmunzeln musste ich über das Gespräch, das Ludwig mit Frau Rother-Sill, der Bio-Tante, die mit missionarischem Eifer, alle zu Veganern bzw. mindestens zu Vegetariern machen will, führt.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung dieser Krimireihe, der ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 23.09.2020

Hopfen und Malz...

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Das hat die Welt noch nicht gesehen und Wimmer kann es selbst nicht glauben, denn er steht tatsächlich unter Mordverdacht. Und das alles nur, weil er nett und höflich sein wollte und einem Privatdetektiv ...

Das hat die Welt noch nicht gesehen und Wimmer kann es selbst nicht glauben, denn er steht tatsächlich unter Mordverdacht. Und das alles nur, weil er nett und höflich sein wollte und einem Privatdetektiv geholfen hat, seine Ermittlungen ein wenig voranzutreiben. Und jetzt ist der Detektiv tot, erschossen und Wimmer war der letzte nachvollziehbare Kontakt. Zum Glück kann Wimmer ein Alibi vorweisen und das entlastet ihn. Aber Wimmer wäre nicht Wimmer, wenn er die Finger nicht von den Ermittlungen lassen würde und so stellt er mal wieder eigene Nachforschungen an....


Mit "Hopfenbitter" schickt Alexander Bálly erneut den Rentner im Unruhestand Wimmer auf die Matte, um der Polizei tatkräftig bei den Ermittlungsarbeiten unter die Arme zu greifen. Mit seinen unkonventionellen Ermittlungsmethoden und Enkelin Anna ist Wimmer einfach als Hobbydetektiv unschlagbar und er puhlt so lange nach, bis er an die Informationen kommt, die erhaben will.
Dass er dabei immer am Rande der Legalität schrammt, ist ihm egal, aber genau das macht ihn so liebenswert. Sein querschädeliger urbayerischer Dickkopf hält einiges aus und er lässt sich auch so leicht nicht die Butter vom Brot nehmen.
Wo andere aufstecken, macht Wimmer einfach weiter und bringt Erstaunliches an Tageslicht.
Der Fall ist sehr abwechslungsreich angelegt, verbindet drei Erzählstränge gekonnt miteinander und so kann man eine Zeitreise in die Holledau Ender der 1950er Jahre unternehmen und bei der mühsamen Hopfenernte dabei sein, wenn das Schicksal seine Lauf nimmt.
Bálly weiß geschickt die Leser an die Seiten zu fesseln, in dem er viele Informationen zum Hopfenanbau, zur Hopfenernte früher und heute, sowie zu den Ermittlungsarbeiten miteinander in spannende Kapitel packt und so für ordentlich Spannung sorgt. Der Mix aus Krimi und Wissensvermittlung gefällt mir sehr gut und hebt den Krimi eindeutig aus der breiten Masse der Regio-Krimis ab.
Der bayerische Dialekt sorgt dafür, dass die Dialoge unglaublich lebendig sind, machen die Figuren authentisch und Wimmer so liebenswert. Keiner kann so schon granteln oder liebreizende Worte in Mundart rüberbringen wie unser Hobbydetektiv.
Die Jagd nach dem Täter entpuppt sich als reine Sisyphusarbeit und offenbart menschliche Schicksale, Abgründe und ungeahnte Zusammenhänge.
Bis zur rasanten Auflösung am Schluss ist jede Seite ein absolut humorvoller, kurzweiliger und spannender Lesegenuss, der mit urigen Originalen und Ideenreichtum punktet.
Dafür gibt es gerne 5 Sternchen

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein echter Leckerbissen und schwungvoller Krimi

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"Hopfenbitter" ist der fünfte Band der Krimireihe von Autor Alexander Bálly, die sich um den Metzgermeister im Ruhestand dreht. Die Reihe erscheint im Emons Verlag.

Der Ruhestand ist für Ludwig Wimmer ...

"Hopfenbitter" ist der fünfte Band der Krimireihe von Autor Alexander Bálly, die sich um den Metzgermeister im Ruhestand dreht. Die Reihe erscheint im Emons Verlag.

Der Ruhestand ist für Ludwig Wimmer total langweilig. Die Suche nach einem Hopfenhof in der Holledau kommt daher genau richtig und beschert Wimmer eine bezahlte Detektivarbeit. Leider gerät er dadurch aber auch unter Mordverdacht, denn der Auftraggeber, ein Münchner Kollege wurde erschossen aufgefunden. Was steckt hinter dem Fall? Nachdem Wimmer ein Alibi bringen kann, beginnt er selbst mit seiner Enkelin zu recherchieren.

Die Buchreihe mit dem ermittelnden Metzger Wimmer und seiner Enkelin Anna sind echte Schmankerl, die mich immer wieder begeistern.

Endlich bekommt Wimmer mal einen Auftrag, der auch noch bezahlt wird und schon stirbt sein Auftraggeber. Natürlich ist Hauptkommissar Karl Konrad von der Kripo Ingolstadt gar nicht erfreut, weiß er doch, dass Wimmer gern selbst mitmischt bei den Ermittlungen. Auch Anna, Wimmers Enkelin, ist ihrem Opa gern bei der Spurensuche behilflich. Sie verfügt über die nötigen Internetkenntnisse und so können beide viele Sachverhalte klären und am Ende den Täter dingfest machen.

Bei diesem Krimi teilt sich die Erzählperspektive in zwei Stränge, eine zeigt die Ermittlungen in der Gegenwart, die andere führt in die Vergangenheit ab1954 und erzählt die Geschichte von Franziska Wollner, die als Saisonarbeiterin in der Holledau auf einem Hopfenhof als Hopfenplückerin arbeitete.

Franziskas Leben hängt mit dem aktuellen Fall zusammen, die Verbindungen werden Kapitel um Kapitel aufgedeckt und gerade ihre Lebensgeschichte und die ihres Kindes hat mich besonders berührt und interesssiert. Alexander Bálly hat einen wunderbar zu lesenden Schreibstil und bringt auch eine Menge Lokalkolorit, Dialekt und Humor in die Geschichte. Seine Figuren sprühen nur so vor Leben und sie werden mit all ihren unterschiedlichen Charakterzügen sehr authentisch und lebensnah dargestellt. Kaum angefangen, ist man schon sofort in der Handlung gefesselt und wird von den Personen mitgerissen.

Wo Oberbayern Krimi draufsteht, ist auch Oberbayern drin. Bálly stammt selbst aus der Gegend und bringt die Schauplätze eindrucksvoll in die Handlung ein. Außerdem gibt es viel Hintergrundwissen über den Hopfenanbau und die Ernte, die früher noch von Hand, heute von großen Maschinen getätigt wird.


Mal wieder ein voller Lesegenuß mit einer interessanten Krimihandlung, viel regionalem Flair und Humor und vielschichtigen Charakteren. Diese Reihe ist einfach immer wieder wie ein Ausflug nach Bayern.

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