Wieder zwischen Pluspunkten und Ungereimtheiten
Mira hat auch nach Monaten noch mit Joshkas übereilter Abreise aus Maple Creek zu kämpfen. Als sie ihm in New York dann plötzlich wieder gegenübersteht, ist das Gefühlschaos perfekt. Denn obwohl sie sich ...
Mira hat auch nach Monaten noch mit Joshkas übereilter Abreise aus Maple Creek zu kämpfen. Als sie ihm in New York dann plötzlich wieder gegenübersteht, ist das Gefühlschaos perfekt. Denn obwohl sie sich immer noch zueinander hingezogen fühlen, stößt er sie von sich. Mira ist verletzt, will aber nicht locker lassen, denn sie ahnt, dass Joshka sich die letzten Monate kein schönes Leben gemacht, sondern auf einen riskanten Deal im Untergrund eingelassen hat ...
Gespannt hab ich Band 2 der Maple Creek Reihe begonnen, denn Band 1 ist ja doch schon so geendet, dass man gleich zu Beginn mit Drama rechnen musste. Das bekommt man auch. Mira ist am Boden zerstört, obwohl fast ein halbes Jahr schon vergangen ist. Dadurch ist Frühling und außerdem findet auch viel der Handlung in New York statt. Es verlagert sich also ein wenig. Wo schon in Band 1 beide Welten aufeinanderprallten, aber der Fokus eher auf Maple Creek lag, ist es hier wieder ähnlich, nur mit New York als Dreh- und Angelpunkt. Dadurch bekommen wir auch mehr Einblicke in die Untergrundwelt und wie es Joshka dort ergeht.
Wieder gibt es mehrere Perspektiven, was mir gut gefallen hat, und die Spannung hält fast dauerhaft so hoch, dass ich unbedingt weiterlesen und erfahren wollte, wie es mit allem weitergeht. Noch immer mochte ich Miras Freunde (z.B. Tami und wie sie Mira durch diese Zeit bringt), und auch Lilac, sehr gerne. Und auch Mira und Josh zusammen. Vor allem ihre gemeinsamen gestohlenen Momente. Die sind schon sehr süß zusammen und ich hab die Szenen genossen. Aber nach wie vor war mir Mira viel zu sorglos und naiv bezüglich der ganzen Sache, und so langsam ging es mir echt auf die Nerven, nachdem mich das in Band 1 schon gestört hat. Es wurde hier nicht besser. Auch wirkten immer noch manche Szenen oder manche angesprochenen Punkte auf mich nicht ganz rund. Die ganze Sache mit Cam und wie Neal und Joshka ihn aufhalten wollten. Da fehlten mir immer wieder einige Infos, damit das ganze Sinn ergeben konnte. Entweder, um es geheimnisvoll wirken zu lassen. Oder weil die Autorin selbst nicht ganz wusste, wie es weitergehen soll. Eine Sache, eine akute Gefahr, hat sich zum Beispiel zweimal sehr ähnlich abgespielt, wo ich gedacht habe, da hätte man sich beim zweiten Mal auch etwas anderes einfallen lassen können. Oder Joshka von vorneherein anders reagieren lassen, wenn er denn dazugelernt hätte. Aber der Handlung selbst und wie sich alles entwickelt hat das trotzdem nicht geschadet.
Das Finale hat mich spannungstechnisch nochmal richtig eingefangen und auch Ende selbst und der Epilog haben mir sehr gefallen und die Geschichte zu einem schönen, zufriedenstellenden Ergebnis gebracht. Insgesamt ist es aber eine Reihe, die wohl nicht sonderlich bei mir nachhallen wird und bei der ich meine Kritikpunkte nicht ausblenden konnte. So bekommt Band 2 nun von mir 3,5 Sterne, schlecht ist es damit ja aber keinesfalls!