Cover-Bild #London Whisper – Als Zofe ist man selten online
Band 1 der Reihe "#London Whisper-Reihe"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 16.02.2022
  • ISBN: 9783423763691
Aniela Ley

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online

Turbulente Zeitreisegeschichte mit Suchtcharakter ab 12

Eine grandiose Zeitreise-Romance

Ein Austauschjahr in London – besser kann ihr Leben nicht werden, meint Zoe. Doch dann wacht sie nach einer Party auf und ist plötzlich im Jahr 1816 gelandet, als Dienstmädchen der schüchternen Miss Lucie! Und die hat eine Heidenangst vor ihrem Debüt bei der Ballsaison. Aber keine Sorge, Zoe weiß Rat. Der erste Ball naht, Zoe lässt Miss Lucie erstrahlen und trifft dort auf den jungen Lord Falcon-Smith. Wie sich herausstellt, ist er ebenfalls ein Zeitreisender. Um wieder in ihre Zeit zurückzukehren, müssen die beiden notgedrungen zusammenarbeiten …

Romantisch, magisch, unwiderstehlich!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2022

Zeitreise und Mädchenzeug

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Gerade noch Schülerin in einem schicken englischen Internat, doch plötzlich reist Zoe zweihundert Jahre in der Zeit zurück und wird Zofe der schüchternen jungen Miss Lucie. Zuerst hält sie das ganze noch ...

Gerade noch Schülerin in einem schicken englischen Internat, doch plötzlich reist Zoe zweihundert Jahre in der Zeit zurück und wird Zofe der schüchternen jungen Miss Lucie. Zuerst hält sie das ganze noch für einen lebhaften Traum, aber als sich ihr unfreiwilliger Ausflug in die Vergangenheit über Wochen zieht, wird ihr klar, dass das irgendwie echt ist und sie versucht einen Weg zu finden, wieder zurück in ihre Zeit zu gelangen.

Zoe ist nun dafür zuständig, dass Miss Lucie ihre Ängste überwindet und am Leben der feinen Gesellschaft teilnehmen kann - zum Glück kennt Instagram-Profi Zoe so einige Tricks und Weisheiten, mit denen sie den jungen Damen aus dem frühen 19. Jahrhundert helfen kann. Manchmal liegt sie mit ihren Ideen auch daneben, aber insgesamt kommen ihre modernen Empfehlungen schon sehr gut an, auch wenn man sich über sie wundert.

Sie hat auch Spaß an ihrer neuen Rolle und kommt gut zurecht, bis sie auf einem Ball Hayden kennenlernt und erkennt, dass auch er aus ihrer Zeit stammt und zusammen versuchen sie, mehr über die Zeitreise und die geheimnisvollen und auch unheimlichen Leute, die damit zu tun haben, herauszufinden.

Es hat mich etwas gestört, wie einfach Zoe mit ihrem ungewöhnlichen Verhalten davonkommt und die Leute ihre Schlagfertigkeit und originellen Ideen bewundern. Das hat mir die historische Atmosphäre dieser Zeitreise schon etwas zerstört, dazu kommt noch Zoes sehr moderne Sprache. Ich habe mir aber auch gedacht, dass mir die Geschichte vielleicht besser gefallen hätte, wenn ich jünger wäre, da es mir schon eher Richtung Kinderbuch ging. Trotzdem fand ich es unterhaltsam und durch den lockeren Schreibstil fliegt man auch schnell durch die Seiten.

Fazit
"#London Whisper - Als Zofe ist man selten online" konnte mich mit der schlagfertigen Protagonistin, die moderne Tricks ins Jahr 1816 bringt, gut unterhalten, aber es war mir insgesamt etwas zu einfach gehalten, um mich wirklich überzeugen zu können. Ich kann mir aber vorstellen, dass es jüngeren Lesern besser gefällt.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Nicht so spannend wie erhofft

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„Perfekt können die griechischen Statuen sein, wir sind lebendige Wesen!“

Während ihres Austauschjahres in London blickt Zoe in einer Vollmondnacht in einen alten Spiegel. Am nächsten Morgen findet sie ...

„Perfekt können die griechischen Statuen sein, wir sind lebendige Wesen!“

Während ihres Austauschjahres in London blickt Zoe in einer Vollmondnacht in einen alten Spiegel. Am nächsten Morgen findet sie sich im Jahr 1816 wieder und ist als Zofe bei einer wohlhabenden Familie angestellt. Dort soll sie die Tochter Lucie auf das gesellschaftliche Leben vorbereiten.

Zoe kommt in der Vergangenheit erstaunlich gut zurecht. Sie macht sich keine Gedanken darüber, warum sie dort gelandet ist oder wie sie zurückkommt. Da das im Buch angesprochen wird, ist das durchaus so gewollt, war für mich trotzdem nicht so nachvollziehbar.

Zoe wirkt unerschütterlich und macht keine Fehler, dadurch geht etwas Authentizität verloren. Nur Miss Lucie hat Probleme und Ängste, die Zoe aber immer zu lösen weiß.

Außerdem wird wenig auf die Zeitreise-Thematik an sich eingegangen. Es bleiben sehr viele Fragen zum Konzept der Zeitreisen offen. Hayden bleibt als wichtige Person sehr blass und taucht erst spät auf, obwohl er sogar im Klappentext erwähnt wird.

Die Handlung ist leider sehr langatmig. Erst am Ende kommt Spannung auf und dann endet das Buch mittendrin. Es gibt nicht mal einen wirklichen Cliffhanger. Das hat mich etwas enttäuscht, nachdem der Prolog schon so neugierig auf das erwähnte Ereignis gemacht hat.

Die Whisper Whisper-Briefe zwischen den Kapiteln sind sehr schön geschrieben und gerade jüngere Leser können da bestimmt das ein oder andere draus mitnehmen.

Auch die Einblicke in das Leben vor 200 Jahren sind interessant.

Insgesamt ein Buch für zwischendurch. Ich könnte mir vorstellen, dass es Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren besser gefällt.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Magischer Jugendroman

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Eben noch befand sich die 15-jährige Austausschülerin Zoe auf einer geheimen Mitternachtsparty in ihrer Londoner Schule im Dunwick House, als sie sich nach der Begegnung mit einem sonderbaren Spiegel im ...

Eben noch befand sich die 15-jährige Austausschülerin Zoe auf einer geheimen Mitternachtsparty in ihrer Londoner Schule im Dunwick House, als sie sich nach der Begegnung mit einem sonderbaren Spiegel im Jahr 1816 wiederfindet. Eine Zeitreise stand definitiv nicht auf ihrem Plan für ihr Austausch-Jahr, aber Zoe wäre nicht Zoe, wenn sie nicht das beste aus der Situation machen würde, und so stürzt sie sich voller Tatendrang in ihre neue Rolle als Zofe der jungen und schrecklich schüchternen Lady Lucie.
Während Lady Lucie mit tatkräftiger Unterstützung ihrer treuen Zofe auf ihrem ersten Ball erstrahlt, begegnet Zoe dem jungen Lord Hayden Falcon-Smith und findet - zu ihrer großen Überraschung - einen Mit-Zeitreisenden in ihm. Verbunden durch das gemeinsame Ziel zurück in ihre eigene Zeit zu finden begeben sich die beiden auf die Suche nach Antworten. Doch schon bald müssen Zoe und Hayden feststellen, dass sie in eine Sache hineingeraten sind, die viel größer zu sein scheint, als sie selbst...

London Whisper war auf jeden Fall eine schöne Leseerfahrung. Ich fange am Besten damit an, wie sehr mir die Aufmachung des Buches gefallen hat. Das Cover finde ich in der Gestaltung sehr gelungen. Ich mag die Farben, die kleinen Details, die den Inhalt der Geschichte eingreifen und kann auf jeden Fall sagen, dass es in Natura noch viel schöner aussieht, als auf dem Bild. Die Mühe und Detailliebe hört allerdings nicht beim Cover auf. Das Buch ist voll von kleinen Zeichnungen und wunderbar ausgearbeiteten Feinheiten, die das ganze Leseerlebnis einfach sehr bereichern. Ich bin einfach sehr begeistert, wie viel Mühe und Hingabe in die Gestaltung eingeflossen sind.

Nun zum Inhalt. Der Schreibstil hat mir insgesamt ganz gut gefallen. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Zoe geschrieben, sodass man als Leser recht schnell einen Draht zu ihr aufbaut.
Ich habe zwar ein wenig gebraucht um in die Geschichte hinein zu finden, aber die Sätze sind flüssig, die Sprache lebendig und die Dialoge gut ausbalanciert, sodass schnell ein guter Lesefluss entsteht. Nicht ganz so gut fand ich an einigen Stellen aber die Sprache. Es ist ein Roman, der eine jüngere Zielgruppe anspricht und vorallem auch eine jüngere Hauptprotagonistin hat, daher macht ein gewisses Maß an Jugendsprache und "Slang" durchaus Sinn. Allerdings haben sich manche Sätze beim Lesen einfach nicht ganz natürlich angefühlt (falls das nachvollziehbar klingt). Ein wenig gezwungen quasi. Natürlich ist das meine subjektive Empfindung, aber es gab so ein Paar Wörter/ Sätze, die mich dann einfach aus dem Takt gebracht haben.

Auch die "historische" Sprache hat für mich nicht ganz hingehauen. Manche Dialoge wirkten ein wenig zu "theaterhaft" um mich richtig abzuholen und mir wirklich dieses Gefühl von "aha, wir sind in 1816" zu vermitteln. Natürlich muss man das Buch als das sehen, was es ist, nämlich ein Jugendroman, der auf charmante Weise Gegenwart mit der Vergangenheit zusammenwürfelt. Aber ich hätte mir zumindest gewünscht, dass es sich sprachlich einfach ein wenig authentischer anfühlt.

Auf den Inhalt möchte ich gar nicht zu sehr eingehen, um nichts vorweg zu lesen, aber hier hält die Story was sie verspricht. Eigentlich ganz wunderbar, wie sehr das Cover den Charakter der Geschichte wiedespiegelt. Sie ist frisch, charmant, ein wenig frech und wirklich witzig. Ich hatte auch keine Sekunde den Gedanken von Schonmal-irgendwo-gelesen.
Als ich angefangen habe zu lesen, wusste ich noch nicht, dass es sich um einen ersten Teil einer Reihe handelt, aber rückblickend sehe ich es als sehr gelungenen Einstieg. Die erste Hälfte ist noch sehr dem Bereich Charaktervorstellung und Etablierung gewidmet, aber in der Zweiten kommt dann durchaus Spannung auf. Leider wird es nie wirklich ich-kann-nicht-schnell-genug-umblättern spannend, dafür plätschert die Geschichte ewas zu gemächlich vor sich hin, aber es gibt zumindest immer wieder Szenen, die genug Spannung aufrecht erhalten um umblättern zu wollen. Und es gibt jeeede Menge offene Fragen, die es quasi unvermeidbar machen, weiterlesen zu wollen. Besonders am Ende.
Was das angeht, so weiß ich nicht, ob es mir wirklich gefallen hat. Ehrlich gesagt hat es mich mit einem leicht seltsamen Gefühl zurück gelassen. Nicht wirklich wie nach einem Cliffhanger, sondern eher als wäre die Handlung einfach in einer Szene abgebrochen und schlicht nicht mehr weiter gegangen. Als wäre das Ende un-fertig. Die Leseprobe zur Fortsetzung konnte es ein wenig abmildern, aber an sich, sollte diese ja nicht als Epilog dienen.

Die Charaktere in der Geschichte haben mir insgesamt auch gut gefallen. Als erstes muss natürlich ganz klar Zoe erwähnt werden. Sie ist wohl die tougheste, unerschütterlichste 15-Jährige Protagonistin, die mir je in einem Buch begegnet ist. Sie ist eine Problemlöserin durch und durch und geht in dieser Rolle auch vollkommen auf. Beeindruckend fand ich auch ihr unerschütterliches Selbstvertrauen, ihre Sichtweise auf die Welt und das Leben, sowie ihren Umgang mit dem Dasein als Mädchen bzw heranwachsende Frau. Eine positivere Botschaft kann man sich für eine junge Leserschaft eigentlich nicht wünschen.
Diese überschwängliche und positive Art macht sie als Protagonistin sehr sympathisch. Allerdings kam damit für mich auch ein kleines Manko. Zoe war mir ein wenig zu unerschütterlich, um "echt" zu wirken. Wobei, vielleicht ist das nicht richtig ausgedrückt. Ich schätze, ich hätte mir einfach gewünscht, dass ihre Figur auch Unsicherheiten durchblicken lässt (immerhin ist sie aus heiterem Himmel in der Vergangenheit gelandet, das kann einen schonmal verstören) und insgesamt etwas nahbarer wird. Ich finde Charaktere leben sehr von ihren Stärken und Schwächen und gewinnen mehr Tiefe, durch beides. Diese andere Seite von Zoe kam mir aber ein bisschen zu spät und ein bisschen zu unzureichend, um mich komplett mitzureißen.

Sehr gefallen hat mir die liebe Miss Lucie. Sie ist eine Figur mit der man einfach mitfühlen und mitfiebern muss. Ihre Entwicklung mitzuverfolgen war definitiv eine der schönsten Aspekte der Handlung.

Auch Hayden war eine interessante Ergänzung. Mir gefällt die Dynamik zwischen ihm und Zoe sehr und sein Auftreten hat der Geschichte nochmal ordentlich Witz hinzufügen können. Er scheint sich doch um einiges Schlechter in seiner Rolle als Sohne eines wichtigen Lords zurecht zu finden, was eine willkommene Ergänzung zu Zoes Haltung zu der ganzen Zeitreisen-Situation war. Es fällt auch reichlich schwer, ihn nicht sympathisch zu finden.
Trotzdem blieb Hayden für mich in weiten Teilen noch ein wenig zu blass als Charakter. Auch hier hätte ich mir ein wenig Tiefe, ein wenig mehr Einblick in seine Figur gewünscht, aber aufgrund der angedeuteten Liebesgeschichte zwischen ihm und Zoe (und selbstverständlich des Zeitreisenproblems) denke ich, dass man hier sehr auf die Fortsetzung hoffen kann.

Mein Fazit fällt unterm Strich also ein wenig gemischt aus. Ich hatte definitv Spaß am Lesen und bin überzeugt, dass es für die angesprochene Zielgruppe eine super Geschichte ist. Am Ende war es für mich aber dieses Zusammenkommen der vielen Kleinigkeiten und Kritikpunkte, die das Leseerlebnis für mich persönlich nicht ganz so mitreißend gemacht haben, wie ich es mir gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz ist "#London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ von Aniela Ley eine schöne, lesenswerte Geschichte und ein spannender Auftakt einer vielversprechenden Reihe.

Veröffentlicht am 19.03.2022

Könnte eine durchweg charmante Geschichte sein ... ist sie aber nicht!

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Kurzmeinung:
Das größte Manko sind die Unlogikkeiten! Die erste Hälfte hat noch viel Charme, aber die zweite Hälfte hat mich Mühe gekostet, sie zu lesen.


Inhaltserzählung:
"Ist die Vorstellung nicht ...

Kurzmeinung:
Das größte Manko sind die Unlogikkeiten! Die erste Hälfte hat noch viel Charme, aber die zweite Hälfte hat mich Mühe gekostet, sie zu lesen.


Inhaltserzählung:
"Ist die Vorstellung nicht absurd, dass die Zeit mit jedem kleinen Ticken, das ein Uhrwerk von sich gibt, immer einen Schritt weiter in Richtung Zukunft geht, während die Gegenwart zur Vergangenheit verrinnt? Unaufhörlich ist dieser Ablauf, stur dem Chronos folgend. Aber stimmt das wirklich, oder gibt uns die Zeit vielleicht Rätsel auf, weil sie nur scheinbar mit der gleichen Unbeirrtheit voranschreitet, mit der auch die Gestirne am Himmel ihre Bahnen ziehen?"

(Seite 280)


Autorin:
Aniela Ley war von Kindesbeinen an ein Bücherwurm, getrieben von der Hoffnung, dass sich zwischen den Buchdeckeln ein Tor in eine fantastische Welt öffnet. Nachdem sie als Autorin viele solcher Buchwelten selbst schöpfen durfte, weiß sie, dass dieses Tor immer dort ist, wo gelesen wird.


Bewertung:
Das Cover scheint zu der Geschichte sehr zu passen. Mir gefällt vor allem, dass es kreativ farblich erstellt wurde und nicht eine echte junge Frau gesetzt wurde. Das mag ich nämlich nicht so. Aber diese Kombination von gemalter Frau und den Farben sieht toll aus.

Die Aufmachung ist wirklich ein Hingucker! Die Blumen und der Titel sind mit Relief-Druck aufgesetzt. Falls das jemand nicht kennt, es erinnert an Windows Color. Der innere Buchdeckel ist ebenfalls schön designt mit Teegeschirr und Pudel. Sieht richtig englisch süß aus. Sie Seitenzahlen zieren kleine schwungvolle Muster, nur die Kapitelzahlen nicht, was mich erstaunt. Dafür sind zwischen den Seiten immer wieder kleine Zeichnungen gesetzt.

Auf dem Cover ist ein Handy abgebildet, was erstmal gar nicht zum Rest passt. Aber zur Geschichte passt es sehr gut. Ich habe den Titel mit dem Hashtag auch gar nicht richtig in Verbindung gebracht - erst, als ich ein paar Seiten gelesen habe. Dann hat es bei mir "Klick" gemacht. Für mich sind die Hashtags vor jedem Kapitel etwas irritierend gewesen, weil ich dachte, sie gelten dem Kapitel davor. Aber nach zwei Kapiteln wurde mir klar, sie beziehen sich auf die Kapitel, die noch kommen. Als Zoe im 19. Jahrhundert landet, werden aus den Hashtags handgeschriebene Briefe.

Ich kann ehrlich nicht viel mit solchen Geschichten anfangen, die so modern mit sozialen Medien interagieren. Auch die Jugendsprache dazu ist für mich etwas schwer verständlich. So erging es mir mit "Kate in Waiting" und so ergeht es mir mit dieser Geschichte auch. Besonders das erste Kapitel finde ich etwas geschwollen in der Jugendsprache. Danach geht es gut. Mir gefällt, dass die unterschiedliche Art der Sprachen in den ersten Kapiteln realistisch erzählt werden. Also Zoe's Jugendsprache im 21. Jahrhundert und die vornehme Sprache im 19. Jahrhundert. Die beiden kollidieren realistisch miteinander. Ich habe schon Geschichten gelesen, da konnte die Protagonistin auf einmal perfekt die alte Sprachart sprechen, obwohl sie nie in irgendeiner Weise Kontakt zu dieser Zeit gehabt hat. Bei Zoe ist das anders, sie ist Fan von dieser Zeit und das bekommt der Leser auch erzählt, sodass es glaubhaft rüberkommt.

Leider verhaspelt sich die Autorin immer mehr mit der realistischen Sprache einer 15-Jährigen. Was in der ersten Hälfte noch charmant trotz der Fehler ist, ist in der zweiten Hälfte nur nervig. Plötzlich kennt Zoe Wörter, die selbst ich nicht kannte. Am Anfang ist es noch realistisch, weil Zoe Fan von historischen Romanen ist, aber die Art, wie sie sich im Laufe der Zeit immer gehobener ausdrückt, findet sich nicht in Büchern. Selbst damalige Zofen werden nicht so gesprochen haben, da sie keine Bildung hatten genießen dürfen. Dafür musste man vor allem zur reichen Gesellschaft gehören, wenn man eine Frau war. Dass sie trotz ihrer Eigenheiten kein Misstrauen bei den Menschen dort erregt ist wiederum logisch von der Autorin gemacht. Zoe erzählt immer, dass diese Zofenschule sie das gelehrt habe und alle glauben das. Ob das so realistisch ist, muss jeder selbst entscheiden. Jedenfalls gibt es hier realistische Gründe, wieso Zoe mit allem durchkommt. Es ist eben eine besondere Schule.

Was völlig unrealistisch rüberkommt sind die Schwierigkeiten, die mit der Zeit einhergehen. Zoe hat sich an alles sofort gewöhnt. Wenn jemand vom 21. Jahrhundert plötzlich ins 19. Jahrhundert katapultiert wird, dann hat er mehr als heftige Schwierigkeiten, und das betrifft nicht bloß die Sprache. Die Kleiderordnung, die Gesellschaftsnormen - vor allem für Frauen -, die Lebensformen wie Schlafkammern, Hygiene und und und ... Bei Zoe ist aber nichts davon ein Problem. Dieses Thema wird von der Autorin einfach rausgeschrieben. Wahrscheinlich wollte sie den süßen Charme, den der Verlauf nimmt, nicht zerstören, aber ein paar Unzulänglichkeiten würden das Ganze überhaupt nicht gefährden. Im Gegenteil, es wäre realistischer. Die Autorin überspringt auch die Anfangszeit von Zoe dort. Sie kommt in der Zofenschule an, ist 10 Minuten dort und fährt in ihre neue Stellung. Fertig. Dann erfahren wir erst nach 10 Tagen, was mit ihr ist. Gerade diese ersten Tage sind wichtig für das Verständnis des Verlaufes bei Zeitreisen. Es fehlt einfach ein wichtiger Grundstein. So wirkt ihre problemlose Anpassung total unrealistisch. Vielleicht hatte sie welche, aber sie erwähnt es gar nicht und wir lesen auch nichts davon.

Man merkt leider bei allen Personen, die Zeitreisende sind, dass sie auch welche sind. Es gibt da keinerlei Spannung. Ob das Hayden oder die Marquise ist, man verrät hier gar nichts, was nicht auch direkt lesbar ist, also gibt es faktisch keinen Spoiler dazu. Bei Hayden ist es sogar schlimmer, da verraten Klappentext und Prolog schon, dass er einer ist. Und selbst wenn man das weggelassen hätte, die Autorin hat es so spannungslos und rätsellos in der Szene geschrieben. Man hat also keinerlei Chance zu raten, man weiß es direkt. Was total rätselhaft bleibt, ist die Tatsache, dass Hayden dort eine Familie hat, wie geht das? Das hat mich die ganze Zeit umgetrieben und gestört. Es wird immer von seiner Mutter und seinem Vater berichtet, die ja eigentlich nicht seine Eltern sind ... ah, das kann jetzt lange gehen, aber ich spare mir das. Zoe und Hayden scheinen auch generell mit allem sofort klarzukommen, keinerlei Probleme. Die ganzen Zwischenschritte bis dahin fehlen und hinterlassen Wissens- und Unlogik-Lücken.

Die im Klappentext ebenfalls erwähnte Beziehung zwischen Zoe und Hayden ist kalt. Das ist auch enttäuschend. Gerade für ein Jugendbuch müsste so eine erste Jugendliebe etwas Feuer fangen. Aber man spürt gar nichts zwischen den beiden. Es wird halt von Zoes Seite nur erzählt, dass sie ihn mag, und das kommt auch sehr zögerlich und spät. Da ist für mich gar nichts zu spüren. Vor allem wirkt das zwischen ihnen total künstlich gewollt. Hayden schießt sich auf einem Ball sofort auf Zoe ein, das ist mehr als unrealistisch.

Die Charaktere im Allgemeinen sind eher blass gehalten, bis auf Zoe. Man erfährt nicht viel über die einzelnen Akteure, das kann in Band 2 anders aussehen.

Also ich verstehe den Sinn des Mitternachtsclubs nicht, der den Beginn darstellen soll, bevor Zoe in die Zeit zurück reist. Es wirkt auf mich chaotisch und unstrukturiert, planlos. Irgendwie total unnötig künstlich aufgesetzt von der Autorin, damit Zoes Verschwinden irgendwie erklärt werden kann. Das wäre aber auch ohne so eine merkwürdige Party gegangen. Dann gibt es noch einige Merkwürdigkeiten, die ich hier nicht auflisten möchte.

Die Whisper-Whisper-Briefe sind leider nicht sehr aussagekräftig, eher flach und oberflächig. Dafür, dass sie an eine Freundin geschrieben sind, sind sie echt kurz und flach. Die Begeisterung der Damen verstehe ich nicht. Auch die Themen sind für diese Zeit meistens total belanglos und passen eher ins 21. Jahrhundert. Mir fallen etliche Themen ein, die Zoe für die Damen hätte schreiben können. Das hätte die Autorin besser machen können.

Es endet offen, aber auch mit vielen Fragen, bei denen ich mir sicher bin, dass sie nicht mal in Band 2 gelöst werden. Dafür gibt es schon hier keinen Anhaltspunkt. Ein richtiges Show-Down gibt es nicht. Selbst die Aktionszenen hinterlassen Fragen, die ungeklärt bleiben.


"Es ist billig, eine Löwin in einem Käfig aufzuziehen und dann zu verspotten, weil sie sich vor der Freiheit fürchtet. Obwohl, vielleicht würde sie sich gar nicht fürchten, sie bekommt sie nur niemals angeboten."

(Seite 206)



Fazit:
Das ist eines dieser Werke, wo mir die Leseprobe gar nichts bringt, denn die ersten Kapitel sind sehr charmant, trotz Makel, und ließen sich sehr schnell lesen. Es strotzt von Unlogikkeiten ... Es hat nichts damit zu tun, dass ich keine Jugendliche mehr bin. In diesem Alter wäre mir der Surrealismus auch aufgefallen, ich konnte das noch nie leiden. Zu behaupten, solche Bücher sind eher was für Jugendliche, unterstellt, dass diese nicht logisch denken und somit Unlogik nicht deuten können. Als ob Unlogik bis zu einem Alter okay wären, totaler Quatsch. Mit 12 Jahren hätte ich das genauso kritisiert. Die Jugendsprache kann man auf das Alter schieben, aber keine Norm, die gehalten werden muss in allen Altersklassen und Genre. Das Buch liest sich trotz der Fehler schnell durch.

Die Fehler in der ersten Hälfte habe ich noch weggelacht, weil es so charmant war, aber in der zweiten Hälfte wird es immer kurioser und unrealistischer. Daneben sind auch einige Logikfehler, die nicht aufgeklärt sind. Ich hatte dann richtig Mühe, das Buch zuende zu lesen. Sehr schade! Mich hat es sehr enttäuscht, nachdem ich so begeistert war. Und ich bezweifle, dass Band 2 dem etwas entgegensetzt. Hier passt die Beschreibung "Außen hui, innen pfui", wenn auch in etwas übertriebener Manier ganz gut. Das Beste ist die Aufmachung.

Dazu will ich erwähnen, dass es äußerst selten und ungewöhnlich ist, dass ein Hardcover soviel kostet wie eine Klappbroschüre. Dieses Buch kostet nur 15 Euro, das ist sehr überraschend. Klappbroschüren kosten 13-17 Euro, je nach Verlag und Seitenanzahl. Ich merke immer wieder, dass die Verlage die Preise willkürlich setzen, da scheint kein festes System bezüglich Kosten dahinterzustecken, sondern eher die Gewinnspanne wichtig zu sein. Das hier ist wieder so ein Beispiel, dass das aufzeigt.


Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Leseexemplar! Die Leserunde fand ich sehr erfrischend!



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Veröffentlicht am 18.03.2022

Nett für zwischendurch

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Handlung:

Die 15-jährige Zoe verbringt ein Austauschjahr in London und kann es nicht glauben, als sie sich plötzlich im Jahr 1815 als Zofe von Miss Lucie. Diese ist sehr schüchtern und hat große Angst ...

Handlung:

Die 15-jährige Zoe verbringt ein Austauschjahr in London und kann es nicht glauben, als sie sich plötzlich im Jahr 1815 als Zofe von Miss Lucie. Diese ist sehr schüchtern und hat große Angst vor ihrem Balldebüt. Aber zum Glück ist da Zoe, die dafür sorgt, dass Miss Lucie erstrahlt und mehr Selbstbewusstsein entwickelt. Doch wie kommt Zoe dann eigentlich wieder zurück in die Gegenwart?



Meinung:

Mir gefällt das Cover richtig gut. Es ist sehr schön und ansprechend gestaltet, besonders gut gefallen mir die Farben, die perfekt zusammenpassen. Der Titel ist ebenfalls sehr passend für die Geschichte und macht schon sehr neugierig darauf, da er sich ziemlich interessant anhört.

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Zoe erzählt. Dadurch konnte ich recht schnell eine Bindung zu ihr aufbauen und mich mit ihr sympathisieren. Der Schreibstil ist nämlich sehr angenehm zu lesen und sehr in Jugendsprache gehalten, was sich vor allem in Zoes Gedanken zeigt. Das hat mich jetzt nicht sonderlich gestört, weist aber schon indirekt darauf hin, dass das Buch eher für eine jüngere Zielgruppe geeignet ist.

Zoe war jedenfalls sehr sympathisch und ist auch eine sehr humorvolle Protagonistin, die immer weiß, was sie sagen will. Jedoch muss ich sagen, dass ich es nicht ganz nachvollziehen kann, wie die Menschen im Jahr 1816 auf sie reagieren. Denn Zoe bleibt eigentlich relativ „normal“ in ihrer Sprache und Wortwahl, weshalb ich nicht verstehen kann, warum da niemand misstrauisch geworden ist.

Zudem findet sich Zoe erstaunlich schnell in ihrem neuen Leben zurecht. Zuerst glaubt sie ja, dass alles ein Traum ist, doch dann folgt geradezu ein Cut und Zoe ist plötzlich die Zofe Traudelwald und hat keine Probleme, diese Rolle zu spielen. Das fand ich einfach unlogisch und nicht authentisch dargestellt. Außerdem hat es mich gewundert, dass sie gar nicht schockiert ist und versucht, möglichst schnell wieder in die Gegenwart zu gelangen.

Auch erfährt man recht wenig über das Zeitreisethema, dieses wurde mir letztendlich zu wenig angesprochen und ich wurde nicht sehr schlau daraus. Es gibt hierbei noch einige Lücken, die sich hoffentlich in Band Zwei schließen werden. Derzeit bin ich allerdings noch etwas unentschlossen, ob ich diesen lesen möchte. Zwar hat mich das Buch an sich ganz gut unterhalten, dennoch weiß ich nicht, ob mich der Folgeband dann mehr packen wird.

Sehr gerne mochte ich allerdings die Nebencharaktere. Miss Lucie ist sehr liebenswürdig und man muss sie einfach in sein Herz schließen. Ihre Charakterentwicklung hat mir auch sehr gut gefallen. Hayden bzw. Lord Falcon-Smith mochte ich ebenfalls. Er taucht zwar erst in der zweiten Hälfte auf, harmoniert aber echt gut mit Zoe. Die zwei passen sehr gut zusammen.



Fazit:

Mich konnte das Buch gut unterhalten und ich denke, dass es besonders jüngeren Leser*innen gut gefallen könnte. Ich vergebe gut drei Sterne.

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