Cover-Bild Kranichland
(24)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 13.03.2018
  • ISBN: 9783805200219
Anja Baumheier

Kranichland

Eine packende Familiengeschichte über das geteilte Deutschland und die Mauern in unseren Herzen.
Die Groen-Schwestern wachsen im Ost-Berlin der sechziger Jahre heran. Unterschiedlicher könnten die beiden Mädchen nicht sein: Charlotte, die ältere, brennt ebenso für den Sozialismus wie ihr Vater Johannes, der am Ministerium für Staatssicherheit Karriere macht. Die künstlerisch begabte Marlene hingegen eckt überall an und verliebt sich Hals über Kopf in Wieland, einen Pfarrerssohn, der die DDR kritisch hinterfragt. Mit jedem Tag wächst die Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit. Als das junge Paar beschließt, in den Westen zu fliehen, trifft Marlenes Vater eine Entscheidung - mit fatalen Folgen, die noch Jahrzehnte später spürbar sind …
"Kranichland" erzählt anhand des bewegenden Schicksals der Familie Groen fast achtzig Jahre deutsche Zeitgeschichte: von Bombennächten und Vertreibung, Wiederaufbau und Gründung der DDR, über das geteilte Deutschland und die Wende bis heute.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2020

Über das Schicksal einer Familie in der DDR

0

Obwohl oder gerade weil es die DDR seit nunmehr 30 Jahren nicht mehr gibt, ist dieses Buch so interessant zu lesen, trägt es doch schön dazu bei, die Erinnerung daran wachzuhalten, wie schwierig das Leben ...

Obwohl oder gerade weil es die DDR seit nunmehr 30 Jahren nicht mehr gibt, ist dieses Buch so interessant zu lesen, trägt es doch schön dazu bei, die Erinnerung daran wachzuhalten, wie schwierig das Leben für die Ostdeutschen gewesen ist. Das facettenreiche Schicksal der fiktiven Familie Groen in der Zeit zwischen Gründung der DDR über die Teilung Deutschland und der Wende bis zur Gegenwart (2012) wird informativ und berührend zugleich dargestellt. Es wird auf viele informative Details eingegangen, die typisch und bezeichnend für das Leben zu DDR-Zeiten waren. Der Vater ist ein hoher Mitarbeiter der Stasi, die ältere Tochter ebenfalls vom DDR-Regime überzeugt, die jüngere Tochter hingegen freiheitsliebend, was sie schließlich zur erfolglosen Flucht verleitet. Die Mutter unterhält ein langjähriges außereheliches Verhältnis, ohne jedoch ihre Ehe in Frage zu stellen. Ihr Tod und das von ihr verfasste Testament sind es schließlich, die das gesamte Familiengefüge in Frage stellen und neu aufstellen. In der Gegenwart spüren die älteste Tochter und die vermeintlich dritte Tochter wahre Familiengeheimnisse auf, bei denen Lügen, Schuld, Verrat, Unterlassungen eine wichtige Rolle spielen. Dieser Erzählstrang wechselt sich ab mit dem sukzessiv erzählten Werdegang der Familie ab ca. 1949.
Dieses Buch liest sich gut und flüssig und ist besonders Fans von Familiengeschichten zu empfehlen. Es hat mir fast noch besser gefallen als das spätere Buch „Kastanienjahre“ der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2019

Eine berührende Geschichte rund um das geteilte Deutschland

0

In „Kranichland“ von Anja Baumheier erhält die Berlinerin Theresa ein Einschreiben von einem Notar, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Ihre Schwester Marlene, die sie seit Jahrzehnten tot glaubte, ist ...

In „Kranichland“ von Anja Baumheier erhält die Berlinerin Theresa ein Einschreiben von einem Notar, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Ihre Schwester Marlene, die sie seit Jahrzehnten tot glaubte, ist erst jetzt gestorben. Zusammen mit einem gewissen Tom, von dem sie nie zuvor gehört hat, hat Theresa von Marlene ein Haus in Rostock geerbt. Ihre Schwester Charlotte ist ebenso ratlos wie sie, und die Äußerungen ihrer Mutter Elisabeth, die an fortgeschrittener Demenz leidet, werfen nur weitere Fragen auf.

Während Theresa und Charlotte sich auf Spurensuche begeben, springt die Geschichte immer wieder in die Vergangenheit und man erfährt mehr über das Schicksal von Marlene. Dabei erhält man Einblicke in die DDR und was mit Menschen passieren konnte, die sich gegen das System auflehnten. Mit Charlotte und ihrem Vater gibt es auch zwei Charaktere, die sich stark mit der DDR identifiziert haben, wodurch unterschiedliche Perspektiven beleuchtet werden. Auf beiden Zeitebenen werden Stück für Stück Geheimnisse gelüftet, wodurch das Buch einen starken Lesesog entwickelte. Auch wenn die Handlungen einiger Charaktere objektiv betrachtet verwerflich waren, wurde mir ihre Motivation begreiflich gemacht. Eine berührende Geschichte rund um das geteilte Deutschland und weitreichende Familiengeheimnisse, die ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 05.05.2019

spannend und eindrucksvoll

0

Was für ein Debütroman, absolut empfehlenswert.
Anja Baumheier beschreibt eine deutsch/deutsche Familiengeschichte, aufgebaut auf unserem deutschen geschichtlichen Hintergrund. Flüssig, leicht lesbar geschrieben ...

Was für ein Debütroman, absolut empfehlenswert.
Anja Baumheier beschreibt eine deutsch/deutsche Familiengeschichte, aufgebaut auf unserem deutschen geschichtlichen Hintergrund. Flüssig, leicht lesbar geschrieben und mit authentisch wirkenden Charakteren, die Stärken und Schwächen haben, den unterschiedlichen politischen Gesinnungen und genau das macht diesen Roman so eindrucksvoll, nicht geschönt, nicht nur „Gut und Böse“ .
Politik und auch die Stasi spielen zwar eine wichtig Rolle, dennoch geht es in erster Linie um Liebe, Selbstbetrug, Verzweiflung und Verrat.
Ein spannender Roman, der die Familiengeschichte vom Nachkriegsdeutschland über die Wiedervereinigung hinaus bis ins Jahr 2002 erzählt, spannend aufrüttelnd und lesenswert.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Deutsch-Deutsche Familiengeschichte

0

Einen Fehler durch eine Lüge zu verdecken, heisst, einen Flecken durch ein Loch zu ersetzen.

Als Johannes Groen nach dem Krieg aus Schlesien fliehen muss, findet er in Rostock eine neue Heimat und in ...

Einen Fehler durch eine Lüge zu verdecken, heisst, einen Flecken durch ein Loch zu ersetzen.

Als Johannes Groen nach dem Krieg aus Schlesien fliehen muss, findet er in Rostock eine neue Heimat und in Elisabeth die Liebe seines Lebens. Gemeinsam ziehen sie nach Ost-Berlin und bekommen 2 Töchter. Doch Johannes arbeitet fieberhaft am Aufbau des Sozialismus mit und merkt dabei gar nicht, wie ihm seine Familie entgleitet. Elisabeth betrügt ihn und seine Jüngste rebelliert offen gegen die DDR. Als sie mit ihrem Freund in den Westen abhauen will, muss Johannes eine folgenschwere Entscheidung treffen, deren Auswirkungen die Familie noch Jahrzehnte verfolgen....

~ ~ ~ *

Ein Roman, der erst auf den zweiten Blick (und Empfehlung) mein Interesse geweckt hat - der mich dafür aber umso positiver überrascht hat. Ich weiss auch gar nicht mehr, warum ich eine ziemlich trockene, sehr politisch ausgerichtete Geschichte erwartet hatte. Selbstverständlich spielt Politik eine wichtige Rolle, aber in erster Linie ist es eine Familiengeschichte. Und die ist großartig erzählt.

Es geht um Liebe, Selbstbetrug, Verzweiflung und Verrat - das Leben in der DDR, die Stasi und die Entscheidungen, die jeder Mensch in jeder Sekunde seines Lebens trifft.

Ich muss zugeben, selten war deutsche Geschichte spannender und interessanter eingebettet als in "Kranichland". Ich habe nebenbei und mit Lesegenuss sehr viel über die damalige Zeit erfahren.

Die Charaktere von Anja Baumheier sind so unheimlich authentisch, dass man das Gefühl hat, exakt so könnte es sich zugetragen haben. Und was mir dabei auch sehr gefallen hat, es gibt in dieser Familienkonstellation kein Gut und wirklich Böse, denn die Autorin schildert so lebendig und menschlich, dass man das Handeln nachvollziehen kann, auch wenn man selber vielleicht einiges anders gemacht hätte.

Ein mehr als gelungenes Debut!

Veröffentlicht am 14.08.2018

Verzwickte deutsch-deutsche Familiengeschichte

0

Auf gut 400 Seiten eilt Anja Baumheier mit diesem Roman durch über 60 Jahre deutscher Nachkriegsgeschichte. Geballtes Wissen, das hier vonnöten ist, um die jeweiligen Zeiträume gebührend zu würdigen. Denn ...

Auf gut 400 Seiten eilt Anja Baumheier mit diesem Roman durch über 60 Jahre deutscher Nachkriegsgeschichte. Geballtes Wissen, das hier vonnöten ist, um die jeweiligen Zeiträume gebührend zu würdigen. Denn viel ist passiert, seit Deutschland den 2. Weltkrieg verlor und aus vier Besatzungszonen zwei deutsche Staaten wurden – und letztlich wieder einer.

Mit einer verzwickten Familiengeschichte knüpft die Autorin das Band vom Nachkriegsdeutschland bis zum wiedervereinigten Staat. Erst im Jahr 2012 endet die Geschichte, und die Protagonisten sind entweder sehr betagt oder bereits verstorben. Ihre Kinder und Kindeskinder erleben, wie Fehler der Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen können.

Die Geschichte ist spannend und zuweilen auch aufrüttelnd, sie ist fesselnd geschrieben, aber sie kann eben aufgrund der begrenzten Seitenzahl viele Handlungsstränge nur anreißen oder andeuten, zwischendurch bleiben Jahre, fast Jahrzehnte, unbeachtet. Geht natürlich nicht anders auf nur 400 Seiten. Andere Autoren hätten aus dieser Geschichte eine 3-teilige Saga gemacht. Und vielleicht hätte das der Geschichte auch gut getan, denn sie wirkte auf mich ein wenig zu schnell erzählt. Zu viel passiert hier in einem sehr eng gesteckten Rahmen. Mitunter hätte ich mir mehr Hintergrund, mehr Details gewünscht.

Ausgehend davon, dass die geschilderten Begebenheiten/Umstände und politische Situation zutreffend recherchiert sind, gibt das Buch aber einen guten Überblick über die gesamte deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte und ist schon deshalb lesenswert.