Cover-Bild Wir sind schließlich wer
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 04.11.2021
  • ISBN: 9783462054088
Anne Gesthuysen

Wir sind schließlich wer

Roman

Landadel verpflichtet - Anne Gesthuysen erzählt in ihrem neuen Roman mit unvergleichlichem Witz, großer Herzenswärme und Feingefühl von einer Familie, die sich erst verlieren muss, um sich zu finden.

Von einer jungen Pastorin am Niederrhein, die ihre Gemeinde aufmischt, vom Aufwachsen zweier ungleicher Schwestern in Adelskreisen und vom Mut, den es braucht, ein Leben selbst zu gestalten, wenn alles vorherbestimmt scheint. Die Bürger der Gemeinde Alpen sind skeptisch, als Anna von Betteray die Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt. Schließlich ist sie geschieden, blaublütig, mit Mitte dreißig viel zu jung für den Posten und eine Frau. Der einzige Mann an ihrer Seite: ihr Hund Freddy.

Während Anna versucht, ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit zu bewältigen und die Gemeinde behutsam zu modernisieren, gerät das Leben ihrer Schwester Maria komplett aus den Fugen. Ihr Mann wird verhaftet, kurz darauf verschwindet auch noch ihr Sohn. Ausgerechnet sie, die in den Augen der standesbewussten Mutter die Vorzeigetochter war, die auf Schützenfesten zur Königin gekrönt wurde und einen Grafen heiratete, während Anna mit schmutzigen Hosen im Stall spielte und sich in die falschen Männer verliebte.

Erst in der Not überwinden die Schwestern ihre Gegensätze – und erhalten Unterstützung von überraschender Seite. Denn wenn es darum geht, einen kleinen Jungen zu finden, halten die Alpener fest zusammen. Und allen voran: Ottilie Oymann aus dem Seniorenstift Burg Winnenthal!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2021

Unterhaltsamer Schreibstil, aber schwache Story und Charaktere

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Mein erster Roman der hochgelobten Anne Gesthuysen ist „Wir sind schließlich wer“, in dem sie von Pfarrerin Anna und ihrer adligen Familie erzählt. Als das Leben ihrer Schwester Maria aus den Fugen gerät, ...

Mein erster Roman der hochgelobten Anne Gesthuysen ist „Wir sind schließlich wer“, in dem sie von Pfarrerin Anna und ihrer adligen Familie erzählt. Als das Leben ihrer Schwester Maria aus den Fugen gerät, rücken die beiden Schwestern wieder näher zusammen und müssen sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.

Anne Gesthuysens Schreibstil hat mich gleich gepackt, sodass ich nur so durch den Roman geflogen bin. Ihre Darstellung des niederrheinischen Lokalkolorit überzeugt wirklich. Weniger Anklang fand bei mir allerdings die Geschichte an sich. Vieles scheint mir zu gewollt, zu weit hergeholt, viel zu unglaubwürdig, auch für einen Unterhaltungsroman. Außerdem waren viele Teile der Story sehr vorhersehbar.

Was das Ganze noch verstärkt, ist die Charakterzeichnung. Für mich sind fast alle Figuren zu überzeichnet, klischeehaft und unglaubwürdig, ebenso wie deren plötzliche 180-Grad-Drehung. Die Protagonistin Anna, die leider viel zu wenig in ihr Seelenleben blicken lässt, bleibt dagegen blass und unnahbar. Einzig die schrullige Tante Ottilie hat mir gut gefallen. Auch das Thema Glaube, das immer nur kurz angeschnitten wird, wenn es um Annas Beruf geht, ist mir zu oberflächlich behandelt worden.

„Wir sind schließlich wer“ ist ein unterhaltsamer Roman, mit einigen Abstrichen, was die Story und Figuren betrifft.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Abwechslungsreiche Unterhaltung für zwischendurch

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Da ich bisher noch keinen Roman von Anne Gesthuysen gelesen hatte, wollte ich dies nun ändern. Das Cover mit den beiden Mädchen hat mich neugierig gemacht, da es zu einer früheren Zeit aufgenommen wurde ...

Da ich bisher noch keinen Roman von Anne Gesthuysen gelesen hatte, wollte ich dies nun ändern. Das Cover mit den beiden Mädchen hat mich neugierig gemacht, da es zu einer früheren Zeit aufgenommen wurde und ich zurzeit ohnehin gerne Bücher lese, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts spielen. Während ich die ersten Seiten las, wurde mir bald bewusst, dass die Geschichte in der jetzigen Zeit spielt (durch Smartphones und dergleichen), auch wenn manche Dialoge und Haltungen der beschriebenen Figuren auch aus früheren Zeiten hätten stammen können. Der Hauptcharakter Anna kommt als Pfarrerersvertretung in den kleinen Ort Alpen und wird dort mit allerhand Vorurteilen und zum Teil lustigen Situationen konfrontiert. Zugleich begeben sich auch in ihrer Familie verschiedenste Ereignisse, die auch alte Erinnerungen bei Anna wieder wachrütteln. Bald wurde mir klar, wie das Coverbild einzuordnen ist: die Episoden, die von Annas Kindheit berichten, erzählen ihre Geschichte sowie die ihrer Schwester Maria. Wie bereits im Bild deutlich wird, sind die beiden sehr unterschiedlich. Und das spiegelt sich auch in den Situationen wieder, die im Jetzt spielen.



Unterhaltsam gelingt es Gesthuysen, eine Geschichte aus dem (halbwegs) normalen Leben zu erzählen. Es gibt lustige Momente, Momente zum Kopfschütteln, entsetzliche Anekdoten, spannende Ereignisse und schöne Erzählstränge. Von fast allem ist etwas dabei. An manchen Stellen war es wirklich schön, dem Erzählten zu folgen und sich in dieser Welt treiben zu lassen. An anderer Stelle war es mir, zum Teil aufgestetzt und fast gar erzwungen, zu detailliert und langatmig. Die Figuren sind insgesamt authentisch. Genau solche Menschen kennt fast jeder von uns irgendwoher. Das fand ich auch sehr angenehm.


Insgesamt plätschert die Geschichte vor sich hin, überrascht hin und wieder auch, ist aber alles in allem nicht von der ganz umwerfenden Sorte, die man zwei mal lesen möchte. Zur Unterhaltung zwischendurch aber allemal gut geeignet.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Zwänge in Adelsfamilien

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Auf dieses Werk bin ich aufmerksam geworden, da ich Anne Gesthuysen und ihren Mann, Frank Plasberg, aus diversen Fernsehsendungen kenne. Ich war einfach neugierig und finde nun einen Familienroman vor, ...

Auf dieses Werk bin ich aufmerksam geworden, da ich Anne Gesthuysen und ihren Mann, Frank Plasberg, aus diversen Fernsehsendungen kenne. Ich war einfach neugierig und finde nun einen Familienroman vor, der sämtliche Vorurteile adligen Familien gegenüber bedient. Das gilt auch für die stereotypisierten Klatschtanten des Ortes, die mich aufgrund ihres Verhaltens oftmals haben schmunzeln lassen.
Das sehr einfach gestaltete Cover stellt die beiden unterschiedlichen adligen Schwestern im Zentrum dar. Anne Ist barfuß mit offenen Haaren, während Maria “ordentlich” frisiert ist und Sportschuhe trägt. Dominant ist der Titel, der auch genau in die Problematik einführt. Somit ist alles stimmig.
Im Zentrum der Handlung steht die Frage, warum die beiden Schwestern so unterschiedliche Lebensmodelle favorisieren.
Maria, die Vorzeigetochter, die einen adligen Banker geheiratet hat und die die von ihren Eltern geplante “Karriere” als stets wohl frisierte und gekleidete, nach außen perfekt funktionierende “Nur- Hausfrau und Vorzeigepuppe nie hinterfragt, sondern willenlos akzeptiert hat.
Anna hingegen hat gegen die Zwänge der Adelsfamilie opponiert, indem sie zum Beispiel einen nicht standesgemäßen Mann geheiratet hat, vom Katholizismus zum Protestantismus konvertiert ist und eine berufliche Karriere als Pastorin vollzogen hat. Aber sie ist kritisch genug, sich selbst zu fragen, ob sie nun das Leben führt, das sie sich erträumt hat oder eines, das möglichst radikal den Idealen ihrer Mutter widerspricht.
Die Art wie Mechthild von Betteray, die Mutter, dargestellt ist, erscheint mir sehr realitätsnah, da sie auch die Gefangene ihrer eigenen Wertvorstellungen ist. Die 92-jährige Großtante Ottilie gefällt mir besonders, aber sie ist stark idealisiert. Das Martinchen, der Postbote, lockert das Ganze auf. Anna, die Protagonistin, ist sehr mutig und erlaubt mir Identifikationsansätze.
Der einfache und angenehme Schreibstil ermöglicht ein rasches Vorankommen in der Lektüre. Durch die Rückblicke erfährt man viel über die Sozialisation der Protagonistinnen und deren jeweilige Probleme.
Erst durch die kriminellen Aktionen von Marias Mann wird ihre "perfekte" Idylle zerstört. Ihr zehnjähriger Sohn verschwindet, und Marias physischer und psychischer Ausnahmezustand wird offenbar.
Im letzten Drittel des Werkes nimmt die Handlung an Fahrt auf und wird spannend. Abgründe werden offenbar, aber diese entsprechen auch den Vorurteilen reichen Adligen gegenüber, denn mit Geld glaubt man, sich alles erkaufen zu können.
Für meinen Geschmack wurde zu viel mit Gegenpolen gearbeitet, daher wirkt Etliches geschraubt, daher nur 4 Punkte

Veröffentlicht am 11.11.2021

Anna, die Pastorin

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Klappentext
Von einer jungen Pastorin am Niederrhein, die ihre Gemeinde aufmischt, vom Aufwachsen zweier ungleicher Schwestern in Adelskreisen und vom Mut, den es braucht, ein Leben selbst zu gestalten, ...

Klappentext
Von einer jungen Pastorin am Niederrhein, die ihre Gemeinde aufmischt, vom Aufwachsen zweier ungleicher Schwestern in Adelskreisen und vom Mut, den es braucht, ein Leben selbst zu gestalten, wenn alles vorherbestimmt scheint. Die Bürger der Gemeinde Alpen sind skeptisch, als Anna von Betteray die Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt. Schließlich ist sie geschieden, blaublütig, mit Mitte dreißig viel zu jung für den Posten und eine Frau. Der einzige Mann an ihrer Seite: ihr Hund Freddy. Während Anna versucht, ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit zu bewältigen und die Gemeinde behutsam zu modernisieren, gerät das Leben ihrer Schwester Maria komplett aus den Fugen. Ihr Mann wird verhaftet, kurz darauf verschwindet auch noch ihr Sohn. Ausgerechnet sie, die in den Augen der standesbewussten Mutter die Vorzeigetochter war, die auf Schützenfesten zur Königin gekrönt wurde und einen Grafen heiratete, während Anna mit schmutzigen Hosen im Stall spielte und sich in die falschen Männer verliebte. Erst in der Not überwinden die Schwestern ihre Gegensätze – und erhalten Unterstützung von überraschender Seite. Denn wenn es darum geht, einen kleinen Jungen zu finden, halten die Alpener fest zusammen. Und allen voran: Ottilie Oymann aus dem Seniorenstift Burg Winnenthal!

Cover und Schreibstil
Ein schlichtes aber mehr als passendes Cover, die farbliche Gestaltung ist auch sehr gedeckt gehalten und macht für mich das Cover rund. Der Schreibstil ist sehr angehem und auch echt spannend zu Lesen. Jedes Kapiel ist mit einer Überschrift versehen, welches einen Ausblick auf das Kapitel gibt.

Fazit und Inhalt
Was für ein schöne Geschichte, die mich echt begeistert hat. Es war lustig, spannend, dramatisch und nette, auch wenn es mir zu viele Adelstitel war. Es war mir am Ende ein wenig zu viel, das Drama ist zu sehr gewesen. In der Geschichte gab es auch immer passende Einblicke in die Vergangenheit welche mir gut gefallen haben. Anna war eine echt gute Protagonistin über die ich gerne mehr erfahren hätte aber auch ihre restliche Familie ist sehr interessant. Ich fand es echt spannend mal einen Einblick in den Alltag obwohl es schnell dramatisch wurde. Meine heimliche Favoritin ist Tante Ottilie und natürlich der kleine Freddy. Ich danke Netgallery für das Rezi Exemplar welches meine Meinung nicht beeinflusst hat.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Familiennöte

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Anna und Maria sind Schwestern und schon von klein auf verschieden wie Feuer und Wasser. Maria ist Mutters kleines Prinzesschen, verwöhnt und verhätschelt. Die Mutter bildet sich auch viel auf ihren adligen ...

Anna und Maria sind Schwestern und schon von klein auf verschieden wie Feuer und Wasser. Maria ist Mutters kleines Prinzesschen, verwöhnt und verhätschelt. Die Mutter bildet sich auch viel auf ihren adligen Namen, sie lebt ihren Standesdünkel aus. Anna ist wesentlich handfester und lehnt sich schon früh gegen den mütterlichen Zwang auf. Sie konvertiert und wird letztendlich sogar evangelische Pastorin.

Nun hat Anna ihre erste Gemeinde am Niederrhein und die Bevölkerung, inclusive der Pfarrhaushälterin macht ihr das Leben nicht einfach. Als dann Maria über Nacht vor den Trümmern ihrer Existenz steht und mit ihren Lebenslügen konfrontiert wird, bringt das auch für Anna viele Erkenntnisse mit.

Anne Gesthuysens Stil ist erfrischend und oft sehr lebensnah. Das mag ich bei ihren Büchern, allerdings sind mir bei ihrem neuen Roman einige Figuren zu holzschnittartig geraten. Die Mutter von Betteray ist fast schon eine Karikatur einer aus der Zeit gefallenen standesdünkeligen Adligen. Ebenso die Haushälterin in Pastorin Annas Haushalt scheint direkt einer Posse entsprungen. Ihr nimmt man auch später den Wandel zu herzlich zupackenden Helferin nicht mehr ab. Bösartiger Tratsch und handfeste Ausgrenzung im Dorf lösen sich schnell in Idylle auf, auch das ging mir etwas zu schnell und unrealistisch.

Der Niederrhein ist der landschaftliche Hintergrund der Gesthuysen-Romane und sie kann die Gegend und ihre Menschen sehr schön schildern. Das weckt schon fast heimatliche Gefühle.

Eine turbulente Familiengeschichte, in der wirklich alles passiert, was man sich vorstellen kann und die sich manchmal ins Klischee verirrt hat

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