Cover-Bild Mehr als nur ein Traum
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit
  • Genre: Ratgeber / Lebenshilfe
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 01.03.2018
  • ISBN: 9783957344601

Mehr als nur ein Traum

Roman
Felicitas hat trotz ihrer jüdischer Wurzeln Nazideutschland überlebt. Ein unerwartetes Erbe führt die junge Frau Anfang der 1960er-Jahre in den Süden der Vereinigten Staaten, mitten hinein in die brodelnden Rassenunruhen. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an - und macht sich damit rasch Feinde, die bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen. Welchem ihrer neuen Nachbarn kann sie trauen? Ein riskantes Verwirrspiel inmitten der aufgeheizten Stimmung am Mississippi nimmt seinen Lauf ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Ein tiefgründiger Roman

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Elisabeth Büchle entführt den Leser mit ihrem Buch " Mehr als nur ein Traum" in das Jahr 1963.
Felicitas Jecklin ist eine tolle Fotografin, die den Blick für das Besondere hat, was sich in ihren Bildern ...


Elisabeth Büchle entführt den Leser mit ihrem Buch " Mehr als nur ein Traum" in das Jahr 1963.
Felicitas Jecklin ist eine tolle Fotografin, die den Blick für das Besondere hat, was sich in ihren Bildern immer wieder zeigt. Später wird dieser Aspekt noch sehr wichtig für sie und andere werden.
Durch ihre jüdischen Wurzeln war sie gezwungen sich im zweiten Weltkrieg vor den Nazis ständig zu verstecken. Immer von der Angst begleitet entdeckt zu werden, hat sie einige Fähigkeiten entwickelt. Sie hat miterleben müssen was Rassenhass bedeutet und welche Folgen er mit sich gebracht hat. Soll sie das in einem fremden Land noch einmal erleben?
Es kam nämlich eine unerwartete Wendung in ihrem Leben, eine Erbschaft führt sie nach Wilkinson County, Mississippi. Dort steht ein schönes Haus auf einem wunderbar gelegenem Grundstück.
Ohne Land und Leute zu kennen, stürzt Felicitas sich ihn ihr neues Leben. Mit ihrer freundlichen Art, hat sie keinerlei Scheu auf Menschen zuzugehen. Sie macht keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß, für sie sind alle gleich.
Doch ziemlich schnell muss sie die Erfahrungen sammeln, dass gerade in Mississippi ein großer Unterschied zwischen diesen Menschen besteht. Immer wieder wird sie von den Weißen gewarnt, sich nicht mit den Schwarzen anzufreunden. Dem schenkt Felicitas wenig Beachtung, für sie sind alle Menschen, nur mit anderer Hautfarbe. Sie hat Freunde auf beiden Seiten, aber bei den Schwarzen fühlt sie sich wohl und geborgen, sie hat sie schnell ins Herz geschlossen. Damit macht sie sich jedoch schnell immer mehr Feinde, gerade in Zeiten der Rassentrennung in den Südstaaten.
Es kommt zu einem schrecklichen Vorfall bei dem ein Junge aus dem Dorf der Schwarzen ums Leben kommt. War es ein Unfall, Absicht oder gar Mord? Felicitas trauert mit ihren Freunden und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Ab hier an beginnt ein Verwirrspiel , bei dem immer mehr Protagonisten in Erscheinung treten. Wem kann sie noch trauen, sind die Freunde die sie bei den Weißen wie bei den Schwarzen gefunden hat, wirklich ihre Freunde? Was hat die rassistische Vereinigung, die in Mississippi an Stärke zunimmt, vor? Sie schrecken vor nichts zurück und machen auch vor Felicitas kein Halt. Wurde ihre jüdischen Herkunft nun auch in ihrer neu geglaubten Heimat entdeckt?

Martin Luther King sagte einmal:
„Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.“
Mississippi hat sich in einen Hessenkessel verwandelt und mittendrin, Wilkinson County. Die Deputys Landon und John haben alle Hände voll zu tun, wobei Landon ein großes Geheimnis trägt. Er entwickelt immer mehr Gefühle für Felicitas, die er nicht zulassen darf. Er ist förmlich von seinem Beschützer Instinkt und seine Sorge um sie getrieben. Er muss es schaffen seinen geheimen Auftrag zu erfüllen, aber auch seine Aufgaben als Deputy darf er nicht vernachlässigen. Es muss ihm gelingen alles in Verbindung zu bringen und endlich ans Ziel zu kommen.
Was hat es mit dem unerwarteten Erbe von Felicitas zu tun? Kerstin, ihre Freundin in Deutschland, arbeitet in einer Kanzlei, die die Erbschaft vertritt. Von Anfang an hat sie Zweifel gehabt und Felecitas gewarnt. Während Kerstin versucht mehr in Erfahrung zu bringen, gerät Feli immer weiterr in Gefahr. Wurde Felicitas benutzt und der Kalkül anderer ausgesetzt?

Meine Meinung:
Ich habe ein wunderbares Buch gelesen, welches für 2018 mit zu meinen Lesehighlight gehören wird.
Gleich der Prolog, in dem eine Frau erschossen wird, beginnt mit einer enormen Spannung. Zu meiner Freude wurde der Spannungsbogen im ganzen Roman hoch gehalten.
Elisabeth Büchle hat für ihren Roman ein sehr beklemmendes Thema gewählt. RASSENHASS. Eine nie endende Thematik, die die Welt in Atem hält. "Mehr als nur ein Traum" ist sehr intensiv und tiefgründig. Neben der Geschichte um Felicitas und den andern Protagonisten, vermittelt die Autorin dem Leser viele belegte historische Fakten, die zum Nachdenken anregen. Ist das Thema doch auch heute immer noch aktuell und nimmt, nicht nur in den Südstaaten beunruhigende Formen an.
Mit viel Gefühl und einem bildlichen Schreibstil hat die Autorin mich nach Mississippi mit all seiner Schönheit entführt.
Trotz des traurigen Themas, was nicht nur von Rassenhass, sondern auch vom Drogenhandel zwischen zwei Ländern handelt, gibt es auch erheiternde Passagen die sich um Felicitas drehen. Sie hat einen nicht nur alltäglichen Charakter, sonder ihr ganzes Leben wird von kleinen Missgeschicken begleitet. Ihre Vergangenheit im Nazi-Deutschland hat sie zu einer starken, mutigen Frau heran wachsen lassen. Mir hat gefallen wie Felicitas mit Problemen umgeht und selbst noch aus schlechten Erfahrungen etwas Gutes zieht.
Eine absolute Leseempehlung, für mich war es ein großes Lesevergnügen auf hohen Niveau, welches bei mir viele Emotionen ausgelöst hat. Das ist es, was ein gutes Buch für mich ausmacht.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Frieden wird erst sein, wenn Hautfarbe und Religion keine Rolle spielt

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"Die Rassenprobleme werden nie endgültig gelöst werden, solange die unterdrückten Menschen nicht fähig sind, ihre Feinde zu lieben." (Martin Luther King)
1963: Die 26-jährige Jüdin Felicitas Jecklin hat ...

"Die Rassenprobleme werden nie endgültig gelöst werden, solange die unterdrückten Menschen nicht fähig sind, ihre Feinde zu lieben." (Martin Luther King)
1963: Die 26-jährige Jüdin Felicitas Jecklin hat 18 Jahre nach dem Krieg und der Nazizeit alles verloren und so hat sie auch das Gefühl nicht mehr in diese Welt zu passen. Seit langem sehnt sie sich nach einer Abwechslung, da kommt die Nachricht von einer unverhofften Erbschaft in den USA gerade zur rechten Zeit. Auch wenn sie ihre beste Freundin Kerstin zurücklassen muss, will sie das Wagnis eines Neuanfanges eingehen. Im Süden der USA angekommen stellt sie fest das ihre Verwandte Virginia Tampico ein großes Anwesen, mit einem riesigen Haus hinterlassen hat. Skeptisch wird sie von der Bevölkerung aufgenommen, die aus den weißen Stadtbewohnern und den schwarzen Dorfbewohnern besteht. Felicitas die fortan liebevoll Tess von den Dorfbewohnern genannt, hat durch ihre früheren Erlebnisse keine Berührungsängste zwischen diesen unterschiedlichen Rassen. Doch genau das stößt einigen Dorfbewohner auf, das sie sich mit den Schwarzen einlässt und sie macht sich dadurch recht schnell die ersten Feinde. Eine Gruppe des Klu-Klux-Klanes sorgt, dann dafür das man Tess in ihre Schranken weist. Lediglich der Deputy Landon Brown, Virginias Ziehsohn, versucht sie zu beschützen, auch wenn seine sonderbare Art Tess immer wieder verunsichert. Aber wem kann Tess überhaupt noch trauen? Doch Tess will sich nie mehr verstecken müssen und so werden die Unruhen zwischen den Rassen ständig mehr, bis die Stimmung am Mississippi immer aufgeheizter wird.
Derweil macht sich auch ihre Freundin Kerstin Sorgen, hat sie doch unglaubliches über Felicitas Erbschaft herausbekommen.

Meine Meinung:
Ich habe bisher schon einige Bücher der Autorin gelesen, doch dieses hier war das beste was ich bisher von ihr gelesen habe. Dieses Buch ist wahrlich wie ein Traum, den sie anlässlich des bald nahenden 50 sten Todestag von Martin Luther King aus ihre Schublade geholt hat. Schon immer war es ein Traum von Elisabeth Büchle gewesen etwas aus den Südstaaten der USA zu schreiben. Mich hatte sofort das einzigartige und traumhafte Cover fasziniert, ich fühlte mich gleich zu dem Buch hingezogen und wusste, das muss ich lesen. Der Schreibstil ist wie immer bei ihren Büchern flüssig und sehr gut, dabei baut sich die Geschichte anhand zweier Handlungssträngen auf. Die Charaktere sind überwiegend sehr sympathisch und realistisch dargestellt. In der Geschichte geht es um die Ereignisse der 60er Jahre, die von Rassentrennung, der Ermordung Kennedys und Martin Luther King und dem Vietnamkrieg bestimmt werden. Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise an den Mississippi mit seinen Rassenkonflikten und den Unruhen in all seiner Grausamkeit, die unter anderem auch durch den Ku-Klux-Klan hervorgerufen wurden. Doch der Leser bekommt auch einen Einblick in die Ereignisse in Vietnam und den Auswirkungen auf die USA. Auch wenn die Geschichte recht umfangreich und kleingedruckt ist, hat mich der Inhalt recht schnell in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum mehr aus der Hand legen. Dabei habe ich mit den Protagonisten mitgelitten, gehofft, gebangt und mit geweint. Ein Buch voller Träume, Unruhen und Emotionen, das für mich zum großen Highlight wurde. Für mich ein absoluter Bestseller, dem ich gerne mehr als 5 von 5 Sterne geben würde.

Veröffentlicht am 28.03.2018

I Have a Dream

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Ich habe schon einige Bücher von Elisabeth Büchle gelesen, aber „Mehr als nur ein Traum“ ist das absolute Highlight.
Felicitas stammt aus einer jüdischen Familie und sie hat als Kind dank der Hilfe von ...

Ich habe schon einige Bücher von Elisabeth Büchle gelesen, aber „Mehr als nur ein Traum“ ist das absolute Highlight.
Felicitas stammt aus einer jüdischen Familie und sie hat als Kind dank der Hilfe von anderen Menschen die Verfolgung durch das Nazi-Regime überlebt. Als sie in den sechziger Jahren die Nachricht erhält, dass sie von einer entfernten Verwandten in Amerika ein Haus geerbt hat, ist sie überrascht und weiß nicht, ob sie das Erbe annehmen soll. Doch dann macht sie sich auf den Weg nach in Wilkinson County, Mississippi. Es ist idyllisch dort, aber unter der Idylle schwelt etwas. Felicitas ignoriert trotz Warnung die Rassentrennung und freundet sich auch mit ihren schwarzen Nachbarn an. Doch langsam wird in den Südstaaten aus dem Schwelbrand mehr, es kommt zu Übergriffen und sogar zu Mord.
Es ist die Zeit, in der Martin Luther King für die Gleichberechtigung aller Menschen kämpft, aber auch für Gewaltlosigkeit plädiert. Doch die Lage ist sehr aufgeheizt und unbescholtene Bürger ziehen ihre Kutte an und treiben als Mitglieder des Ku Klux Klan ihr Unwesen. Eine gefährliche Gemengelage.
Von Anfang an hat mich dieses Buch gepackt. Es ist bildgewaltig, spannend und emotional.
Die Personen sind gut und facettenreich geschildert. Es gibt viele, die ich von Anfang an mochte, aber zunehmend schlich sich auch bei mir Misstrauen ein. Wem kann man vertrauen? Felicitas war anfangs sehr sprunghaft und ziemlich naiv. Aber sie zeigt schon bald, dass ihre Kindheitserfahrungen ihr eine ungeheure Stärke verliehen haben. Auch wenn alle Weißen ihr raten, sich von den Schwarzen fernzuhalten, zieht sie weiter ihr Ding durch, selbst wenn sie es weniger offen macht. Als Fotografin hat sie einen ganz besonderen Blick und ihr fallen Dinge auf, die Deputy Landon gar nicht bemerkt. Landon ist ein geheimnisvoller Mann. Er fühlt sich zu Felicitas hingezogen und doch gibt es da etwas, das ihn zurückhält. Auch Felicitas mag Landon, aber sie spürt, dass er etwas verbirgt und weiß nicht, ob sie ihm trauen soll.
Kerstin, die Freundin von Felicitas, macht in Deutschland eine Entdeckung, die ihr Sorge bereitet und sie beginnt, Nachforschungen anzustellen. Ihr amerikanischer Freund, der Hubschrauberpilot Christopher, muss derweil nach Vietnam, wo sein Kameradschaftsgeist einer Belastungsprobe unterzogen wird und er in brenzlige Situationen gerät.
Obwohl sich nach und nach zeigt, wie alles zusammenhängt und wer da rücksichtslos seine Interessen durchsetzt, gab es für mich am Ende doch noch eine handfest Überraschung.
Die Geschichte ist sehr spannend, aber sie macht auch nachdenklich. Wieder einmal zeigt sich, was passiert, wenn Menschen meinen, sich über andere erheben zu können.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Im tiefen Süder der USA ticken die Uhren anders

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Wie man leider auch heute noch feststellen kann - althergebrachte, zutiefst etablierte gesellschaftliche Strukturen lassen sich gerade dort nur schwer auflösen. Das war in den 1960er Jahren noch viel mehr ...

Wie man leider auch heute noch feststellen kann - althergebrachte, zutiefst etablierte gesellschaftliche Strukturen lassen sich gerade dort nur schwer auflösen. Das war in den 1960er Jahren noch viel mehr der Fall als heute, auch wenn man den Eindruck gewinnen könnte, dass die aktuelle US-Regierung alles dafür tut, wieder zurück in diese düstere Ära zurückzufinden, in der die Trennung zwischen schwarzen und weißen Amerikanern eine Selbstverständlichkeit war, so sehr, dass die Regierung nicht eingriff, wenn bspw. der Ku Klux Klan mal wieder sein Unwesen trieb.

Diese althergebrachten Strukturen stehen im Mittelpunkt von Elisabeth Büchles Roman "Mehr als nur ein Traum", der den Geist - oder sollte man sagen, die Geister - der 1960er Jahre aufs Eindrucksvollste aufleben lässt, so gut recherchiert und eindringlich verfasst wie er ist.

Diesmal steht die junge Fotografin Felicitas aus Süddeutschland im Mittelpunkt, eine Überlebende des Holocaust, die ganz ohne Familie, nicht jedoch ohne Freunde dasteht. Sie erhält aus heiterem Himmel die Nachricht über eine Erbschaft in den Vereinigten Staaten - ein Häuschen in den Südstaaten. Trotz der ungeklärten, ja geheimnisvollen Umstände - sie hat keine Ahnung, in welcher Form sie mit der Vorbesitzerin verwandt ist - nimmt sie das Erbe an, zieht in das Häuschen ein und findet sich wieder im Zwiespalt zwischen weißen und schwarzen Afrikanern. Den sie im Übrigen so gar nicht nachvollziehen kann, ist ihr doch der Mensch als solches wichtig unabhängig von seinem Äußeren.

Diese Überzeugung lebt sie auch in den Staaten und verwirrt dadurch ihre weißen Nachbarn aufs Äußerste. Und nicht nur das - sie macht sich auch Feinde, wie sie allmählich zu spüren bekommt.

Wie immer bei Elisabeth Büchle ist nicht nur die Protagonistin Rebecca, sondern auch die Nebenfiguren "mit Pfiff" entwickelt, alle haben etwas Besonderes, vielschichtige Charaktere, man sieht sie gleichsam vor sich: Felictas' langjährige Freundin Kerstin bspw. , verlobt mit dem US-Soldaten Christopher, der von seiner ruhigen Position in Westdeutschland nach Vietnam versetzt wird. Oder die afroamerikanischen Nachbarn von Felicitas, mit denen sie sich bald anfreundet. Und natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die sich behutsam in den Rahmen einfügt.

Behutsam - das ist überhaupt ein sehr passendes Wort für die Literatur Elisabeth Büchles. Respektvoll, könnte man auch sagen, nähert sie sich ihrem Sujet und flicht genau so ihre Themen, ihre Werte ein. Quasi beiläufig entwickelt sich Nebenschauplätze, weitere Themenfelder und Szenarien und immer ist dabei, was der Autorin wichtig ist - bspw. der christliche Glaube.

Elisabeth Büchle verfügt über die aus meiner Sicht unglaubliche Gabe, starke, eindringliche Szenarien auf eine selbstverständliche, unaufdringliche Art und Weise zu entwickeln, ein sehr, sehr eindrucksvoller Weg, Romane zu schreiben! Die Geschichten schleichen sich gleichsam herein und dringen - natürlich behutsam und achtsam - tief hinein in das Bewusstsein des Rezipienten. Und dort bleiben sie! Lange, sehr lange! Wer also Unterhaltsames mit Tiefgang und Nachwirkung lesen mag - der ist hier richtig aufgehoben.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Eine Hommage an die Menschlichkeit

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Felicitas hat Nazi-Deutschland überlebt und ist nun ganz verdutzt, als ihr eine plötzliche Erbschaft aus Amerika vorgelegt wird. Sie soll ein Haus in Mississippi geerbt haben - doch von wem , denn die ...

Felicitas hat Nazi-Deutschland überlebt und ist nun ganz verdutzt, als ihr eine plötzliche Erbschaft aus Amerika vorgelegt wird. Sie soll ein Haus in Mississippi geerbt haben - doch von wem , denn die entfernte Verwandte sagt ihr nichts.
Trotz aller Warnungen begibt sie sich auf die Reise in den von Rassismus geprägten Bundesstaat und so schlittert sie in ein riskantes Unterfangen...


Das neueste Werk von Elisabeth Büchle verdient meinen ganzen Respekt und meine Anerkennung. Ihre Reise in das Amerika der 1960er Jahre zeugt von akribischer Recherchearbeit, übertrifft meine Erwartungen und ist dabei doch aktueller denn je.
Die politischen Ereignisse, der Rassenwahn und das sinnlose Treiben des Ku-Klux-Klan sind atmosphärisch so dicht erzählt, dass man manchmal vor lauter Spannung vergisst zu atmen. Mit meisterhaftem Geschick werden hier die einzelnen Handlungsstränge miteinander verwebt und ergeben nach und nach eine spannende Geschichte, die mit vielen Rätseln gespickt ist und mit tollen Charakteren überzeugt. Die ernsthafte Thematik wird mit dem für Büchle eigenen Stil erfolgreich in Szene gesetzt und die Auszüge aus der Rede Martin Luther Kings tragen dazu bei, dass dieses Buch tief ins Herz geht. Auch tragen die wundervollen Landschaftsbeschreibungen des Mississippi-Deltas dazu bei, dass ich mich direkt vor Ort befinde und so zu einem Teil der Geschichte werde. Elisabeth Büchle hat den Traum von Martin Luther King und die Geschichte von Felicitas zu einem echten Traum für ihre Leser werden lassen.
Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung und vergebe für dieses Meisterwerk 5 Sterne- 10 hätte es verdient !