Cover-Bild Demon Copperhead
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 864
  • Ersterscheinung: 15.02.2024
  • ISBN: 9783423283960
Barbara Kingsolver

Demon Copperhead

Roman | Pulitzer-Preis u. Women’s Prize for Fiction 2023 | »Ein Buch, das man nicht vergisst.« (freundin)
Dirk van Gunsteren (Übersetzer)

»Als hätten die Coen-Brüder Dickens verfilmt.« The Times

»Jeder weiß, dass alle, die in diese Welt geboren werden, von Anfang an gezeichnet sind – Gewinner wie Verlierer.«

Ein Trailer in den Wäldern Virginias, dem Land der Tabakfarmer und Schwarzbrenner, der  Hillbilly-Cadillac -Stoßstangenaufkleber an rostigen Pickups. Hier kommt Demon Copperhead zur Welt – die Mutter ist noch ein Teenie und frisch auf Entzug, der Vater tot. Ein Junge mit kupferroten Haaren, großer Klappe und einem zähen Überlebenswillen, bei allem, was das Leben für ihn bereithält: Armut, Pflegefamilien, Drogensucht, erste Liebe und unermesslichen Verlust. Es ist seine Geschichte, erzählt in seinen Worten, unbekümmert, vorwitzig, von übersprudelnder Lebenskraft.

Ein mitreißender Roman über ein Leben auf Messers Schneide, in dem in jedem Moment Hoffnung aufscheint. 

Ein Triumph und ein großes Lesevergnügen: Der Millionenbestseller aus den USA, über ein Leben gegen alle Widerstände.

»Eine der großen virtuosen Sprachperfomances. Ein meisterhaftes Lehrstück.« Richard Powers

»Erzählkunst at its best.« Stephen King

»Ein ebenso komisches wie schmerzhaft-wahrhaftiges Buch.« Alena Schröder

»Zutiefst berührend, zutiefst lebendig.« Susanne Abel

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2024

Absolut nachvollziehbarer Hype

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Demon Copperhead wird in einem Trailer in Virginia, mitten in den Wäldern und umgeben von Tabakfarmern und Schwarzbrennern, von einer Teenagermutter geboren, die frisch auf Entzug ist. Demons Beziehung ...

Demon Copperhead wird in einem Trailer in Virginia, mitten in den Wäldern und umgeben von Tabakfarmern und Schwarzbrennern, von einer Teenagermutter geboren, die frisch auf Entzug ist. Demons Beziehung zu dem benachbarten Ehepaar ist sehr gut und dessen Sohn wird sein bester Freund. Als der neue Freund seiner Mutter im Trailer einzieht, ändern sich die familiären Regeln und Demons bis dahin recht heitere Kindheit wird durch Wolken getrübt. Er macht erste Erfahrungen mit Gewalt, Alkohol, Drogen und lernt seine erste Liebe kennen.
Der rothaarige Demon Copperhead verliert seine Mutter in jungen Jahren und landet in diversen Pflegefamilien und damit in einer konstanten Abwärtsspirale des Lebens.
Barbara Kingsolver hat das Leben im Trailer, in den Weiten Virginias und vor allem Demons konstante Suche nach Zuneigung, Liebe und Fürsorge sehr anschaulich und berührend beschrieben. Die Schilderungen sind sehr eindrucksvoll, nachvollziehbar und haben mich sehr berührt. Und trotz diverser Tiefschläge kämpft sich Demon weiterhin durch, wobei immer neue Momente der Hoffnung entstehen.

Ein Roman, der mich seit Langem mal wieder so richtig begeistern und absolut in seinen Sog ziehen konnte. "Demon Copperhead" wird mir noch eine ganze Zeit im Kopf bleiben.

Veröffentlicht am 07.05.2024

David Copperfield in den Apalachen

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»Jeder weiß, dass alle, die in diese Welt geboren werden, von Anfang an gezeichnet sind – Gewinner wie Verlierer.«

Demons Leben beginnt unter undenkbar ungünstigen Voraussetzungen, in einer Gegend, die ...

»Jeder weiß, dass alle, die in diese Welt geboren werden, von Anfang an gezeichnet sind – Gewinner wie Verlierer.«

Demons Leben beginnt unter undenkbar ungünstigen Voraussetzungen, in einer Gegend, die zuerst von den Bergwerksbesitzern verlassen wurde, dann von denen, die noch bei Verstand waren und zuletzt auch noch von Gott.
Seine Teenagermutter ist high, als er auf den dreckigen Vinylfliesen in einem Trailer auf die Welt kommt, sein Vater tot.

»Wenn die Mutter in ihrer eigenen Pisse liegt, rechts und links nichts als Pillenfläschchen, und man dem Kind, das sie rausgepresst hat, auf den Hintern patscht, damit es ein wenig lebendiger wird, dann siehts für den kleinen Bastard nicht gut aus. Das Kind einer Junkiebraut ist ein Junkie.« S.10

An seinem 11. Geburtstag knallt sich seine Mutter mit einer Überdosis Oxy weg und für ihn beginnt ein trauriges Leben in miesen Pflegefamilien. Gewalt, Hunger, harte Arbeit, Drogen sind seine ständigen Begleiter – der amerikanische Albtraum. Mit jedem neuen Kapitel wünscht man dem kleinen Rotschopf (daher sein Spitzname Copperhead), dass es diesmal für ihn gut ausgehen soll. Und immer wieder denke ich: Nein, bitte nicht auch das noch.

»Es ist ein Wunder, dass man das Leben mit nichts beginnt und mit nichts beendet und dazwischen trotzdem so viel verliert.« S.741

Doch Demon hat eine Superkraft, na eigentlich zwei. Er liebt Comics und ist ein begnadeter Zeichner. Aus seinen Freunden macht er Superhelden, denn scheinbar mühelos erkennt er, was sie im Kern ausmacht. Nur seine eigene Superkraft zu erkennen, fällt ihm schwer. Aber er ist ein unverwüstliches Stehaufmännchen mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor. Als der 11-Jährige gefragt wird, was er einmal werden wolle, sagt er: »Hauptsache, noch am Leben«.

Nicht zuletzt ist es Kingsolvers herausragendes schriftstellerisches Talent mit ausgefallenen Sätzen, auffälligen Metaphern und Demons flapsiger Stimme, sein Schicksal für uns Leser*innen aushaltbar zu machen.

Kingsolvers Roman ist eine Hommage an ihre Heimat, die Appalachen. Dort, in einem der ärmsten Gegenden Amerikas, in Lee County, Kentucky, wächst ihr Protagonist auf. Ein Landstrich, der verächtlich als der Fußabstreifer des Landes bezeichnet wird, ihre Bewohner als Hillbillys. Um sie aus der Vergessenheit herauszuholen, transferiert sie Dickens Sozialdrama »David Copperfield« auf eine tief beeindruckende und intensive Weise. Mit der wachsenden Reife von Demon erfahren wir viel über die geschichtliche Entwicklung seiner Heimat, darüber, warum keiner Interesse an den Menschen hat, die von Sozialschecks, Schwarzbrennerei und Eigenversorgung leben. Und warum ausgerechnet sie das bevorzugte Opfer der Pharmaindustrie wurden.
Sie übt Kritik am bestehenden Sozialsystem, das massiv überfordert ist, deren Schutzbedürftige nur eine Aktennummer und sich selbst überlassen sind. Das alles wird überschattet von der großen Opioid-Krise, die in den letzten Jahren hunderttausend Tote hinterlassen hat. Demon ist ein dieser Babys, die schon süchtig zur Welt kommen.

Missverstanden, auf Stereotype reduziert, wegen ihres Akzents verspottet und ungesehen vom Rest der Welt. Und daher sind die letzten Worte in der Danksagung ihnen gewidmet:

»Die Kinder, die an diesen dunklen Orten jeden Tag hungrig erwachen, die ihre Eltern durch Armut und Schmerzmittel verloren haben, deren Sachbearbeiterinnen ständig ihre Akten verlegen, die sich unsichtbar fühlen oder sich wünschen, sie wären es: Dieses Buch ist für euch.«

Eine schmerzhaft schöne Geschichte, die mit jeder Seite süchtig macht, die für immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. 800 Seiten, die emotional fordern, aber ebenso spannend wie lehrreich sind, die viel zu schnell vorbei waren.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Großartiger Entwicklungsroman

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Um dieses Buch wurde ja schon viel Wirbel gemacht... verdient? OH JA!
Was für eine Geschichte! Ich hab ja generell keine Angst vor dicken Büchern, bei dem war ich ab der Mitte schon traurig, dass ich mich ...

Um dieses Buch wurde ja schon viel Wirbel gemacht... verdient? OH JA!
Was für eine Geschichte! Ich hab ja generell keine Angst vor dicken Büchern, bei dem war ich ab der Mitte schon traurig, dass ich mich dem Ende nähere, ich hätte kein Problem damit gehabt, noch weitere 900 Seiten zu lesen.
Dieses Buch ist auf so vielen Ebenen großartig, dass ich gar nicht weiß womit ich beginnen soll.
Allgemein bekannt dürfte ja mittlerweile sein, dass es sich um eine Art "David Copperfield" in der Jetztzeit handelt. Die Autorin hat sich von Charles Dickens inspirieren lassen. Wie gut die Adaption im Vergleich ist, kann ich nicht beurteilen, da ich "David Copperfield" nie gelesen habe (allerdings werde ich das jetzt wohl nachholen).
Die Thematik ist schwer, denn es geht um Drogen- und Alkoholmissbrauch, um Armut, um misshandelte und vernachlässigte Kinder und um den Umgang mit Waisenkindern und dem fragwürdigen System der Pflegeplätze.
Kingsolver übt massiv Kritik aus an dem (un)sozialen System der USA, wenn es um Kinder in Armut geht. Aber auch der Umgang mit legalen Drogen, die Ärzte unbedacht und in Mengen verschreiben. Wie schwer es ist, sich aus diesem Sumpf zu befreien, wenn es weit und breit keinerlei Hilfe gibt.
All diese Themen wären absolut schwer zu verdauen beim Lesen, aber da ist dieser wunderbar homorvolle, lockere und sarkastische Schreibstil, der so enorm unterhaltsam ist.
Die vielen Charaktere sind vielschichtig und wunderbar authentisch beschrieben. Ich hatte jeden einzelnen Protagonisten deutlich vor Augen, so als hätte ich einen Film gesehen.
Für mich eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe - großartig übersetzt von Dirk van Gunsteren.
Lest es unbedingt!

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Highlight

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Demon Copperhead – Barbara Kingsolver
Im Nachwort schreibt die Autorin selbst, dass sie diesen Roman als Adaption von Charles Dickens‘ „David Copperfield“ geschrieben hat. Und das ist ihr ganz hervorragend ...

Demon Copperhead – Barbara Kingsolver
Im Nachwort schreibt die Autorin selbst, dass sie diesen Roman als Adaption von Charles Dickens‘ „David Copperfield“ geschrieben hat. Und das ist ihr ganz hervorragend gelungen! Zwar hat sie die Handlung von London in die Wälder Virginias verlegt und vom 19. Jahrhundert in die aktuelle Zeit transportiert. Das verstärkt jedoch die Wirkung bloß noch: Denn damals wie heute, hier wie dort, sind die Sorgen und Nöte eines (Halb-)Waisenkindes fast identisch.
In einem hinterwäldlerischen Trailerpark kommt Demon als Kind einer drogenabhängigen Teenie-Mutter zur Welt, der Vater bereits vor seiner Geburt verstorben. Vom ersten Moment an scheint das Leben gegen Demon zu sein. Nichts ist selbstverständlich, laufend wirft es ihm weitere Knüppel zwischen die Beine. Diverse Pflegefamilien, Armut und Drogensucht sind nur einige der „Widrigkeiten“, die ihn die nächsten Jahre begleiten werden.
Oftmals ist Demons Schicksal hart zu lesen. Allerdings hat man den kämpferischen rothaarigen Jungen schnell ins Herz geschlossen. Beinahe unbekümmert und mit kindlicher Naivität lässt er die Leser an seiner Geschichte teilhaben. Seine Kämpfernatur und sein Überlebenswille sind bewundernswert.
Thematisch würde ich den Roman ein wenig in zwei Teile einordnen. Demons Kindheit ist geprägt von verschiedensten Pflegefamilien und sonstiger Unterbringung durch staatliche Stellen. An diesen wird kaum ein gutes Haar gelassen. Demon fühlt sich unverstanden und abgeschoben. Später kommt ein weiteres ganz großes Thema dazu: der Opioidkrise durch verschreibungspflichtige Medikamente. Wichtig und spannend.
Es ist macht betroffen und berührt, Demon und seinen Wegbegleitern zu folgen. Die Startschwierigkeiten von Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen sind auch heute noch und überall auf der Welt immens. Diese Tatsache führt dieser Roman deutlich vor Augen.
Dieser moderne David Copperfield strotzt wie das Original, nur so vor Sozialkritik und ist dabei absolut fesselnd und unterhaltsam zu lesen. Mit Demon hat Barbara Kingsolver einen jungen Protagonisten geschaffen, der mir vermutlich für immer im Gedächtnis bleiben wird. Ganz große Klasse! Natürlich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

David Copperfield meets Hillbilly

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David Copperfield meets Hillbilly

Barbara Kingsolver hat die Novelle "David Copperfield" von Charles Dickens neu interpretiert und in die Wälder Virginias gepackt. Sie erzählt die berührende Geschichte ...

David Copperfield meets Hillbilly

Barbara Kingsolver hat die Novelle "David Copperfield" von Charles Dickens neu interpretiert und in die Wälder Virginias gepackt. Sie erzählt die berührende Geschichte von Damon immer mit einer Prise Humor, sodass es nicht zu erdrückend wirkt. Trotzdem ist es eine bedrückende und schockierende Erzählung und man fragt sich, wie ein Mensch so viel Leid ertragen kann und das auch noch als Kind.

Es geht um Damon, der in einem Wohnwagen in einem abgelegenen Trailerpark zur Welt kommt und bereits einen denkbar schlechten Start ins Leben hat. Sein Vater starb vor seiner Geburt, seine Mutter ist ein Junkie. Schnell wird er nur noch Demon genannt. Das Unglück scheint sich durch sein Leben zu ziehen. In der Schule als Hinterwäldler abgestempelt und vom Jugendamt im Stich gelassen kämpft er sich durch und versucht seinen Weg zu finden währrend um ihn herum immer mehr Menschen mit Medikamenten wie Oxycontin, Benzo's oder Ähnlichem versuchen ihren Tag zu überstehen.

Es ist ein fesselnder und mitteißender Roman. Ich fand den Schreibstil sehr angenehm, sodass die vielen Seiten nur so dahinflogen. Man kann immer wieder schmunzeln, oft verschlägt es einem aber auch den Atem bei der Vorstellung was Damon alles erlebt hat.

"David Copperfield" ist nun auch auf meiner Wunschliste gelandet, da ich auf die ursprüngliche Geschichte gespannt bin und wie viele Parallelen es zu "Demon Copperhead" gibt. Dazu kann ich daher noch nichts sagen.

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