Cover-Bild Die Zeit der vergessenen Kinder
(26)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: FeuerWerke Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 12.12.2019
  • ISBN: 9783945362655
Charlotte Kliemann

Die Zeit der vergessenen Kinder

"Über die Liebe im Schatten einer dunklen Zeit."

1941: Das Roma-Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlandes. Dort lernt sie, Hunger, Kälte und Entbehrungen zu trotzen. Als ihr kleiner Bruder stirbt, scheint Rubina daran zu zerbrechen. Doch sie ist stark – vielleicht sogar stärker als der Tod…

2008: Martin, Rubinas Sohn, geht nach einer gescheiterten Ehe ganz in seinem Beruf als Zeitungsredakteur auf. Als er Claudia begegnet und sich sofort in sie verliebt, gerät sein geordnetes Leben aus den Fugen. Beide verbindet der Kampf mit unheilvollen Erinnerungen an ihre Kindheit und eine Familiengeschichte, die sie zutiefst geprägt hat. Doch genau diese Gemeinsamkeiten scheinen es unmöglich zu machen, ganz zueinander zu finden. Denn je mehr sie sich aneinanderklammern, desto härter wird ihre Liebe auf die Probe gestellt.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2019

es hätte mich fast geflasht

0

Schwerere Kost, zumal wenn ich bedenke, dass es so einigen Menschen, die ich in meiner Arbeit täglich betreue genauso gegangen sein könnte und es Kinder gibt die in Kriegsgebieten leben, denen das noch ...

Schwerere Kost, zumal wenn ich bedenke, dass es so einigen Menschen, die ich in meiner Arbeit täglich betreue genauso gegangen sein könnte und es Kinder gibt die in Kriegsgebieten leben, denen das noch heute widerfahren könnte. Die Liebesgeschichte fand ich ziemlich anstrengend, dieses ewige gemehre, bis es dann soweit kam, das man damit was anfangen konnte. Für mich als Leser wurde das hin und her und die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten im Liebeschaos ziemlich anstrengend, es nervte mich zeitweise. Was aber bedeutet, das Buch weckt Gefühle. Die Geschichten um 1940 rum fand ich sehr ansprechend, diese ließen sich super lesen und fesselten mich. Ich wollte unbedingt wissen, was die Einzelnen Geschehnisse der Beiden miteinander zu tun hatten und wartete auf eine noch frühere Verbindung, als Kinder. Ich wollte wissen wie sich das Puzzle denn nun zusammen setzt. Es waren viele Szenen dabei,die nicht spurlos an mir vorbei zogen, sondern mich zum Nachdenken anregten. Ich glaube der Roman hätte ohne die Liebesgeschichte volle Punkte erreicht und mich geflasht. Dieses Liebesgedöse zwischendrin war nicht nötig, zumal es das Lesen nicht vereinfacht hat. Man hatte 3 Geschichten, die hin und her sprangen, die es zu sortieren galt. Für mich passten die Charaktere der Kinder, nicht zu den der Erwachsenen. Die Kinder waren sympatisch, kämpferisch und mir ans Herz gewachsen, die Erwachsenen anstrengend, zerbrochen, zickig bzw. labil. Das war nicht so harmonisch wie ich es mir gewünscht hätte, aber mit Sicherheit absichtlich als Folge der Ereignisse so gewollt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.12.2019

Besonderer Debütroman, der nachdenklich stimmt

0

Ungewöhnliche Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit mit Schicksal einer Roma-Familie und den Folgen für Nachkriegskinder. "Die Zeit der vergessenen Kinder" von Charlotte Kliemann ist ein komplexer, ...

Ungewöhnliche Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit mit Schicksal einer Roma-Familie und den Folgen für Nachkriegskinder. "Die Zeit der vergessenen Kinder" von Charlotte Kliemann ist ein komplexer, vielschichtiger Roman, den man mit Bedacht lesen sollte.

Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes. Ein Aspekt ist, dass die Verfolgung der Volksgruppen der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten thematisiert wird. Ich war mir dessen zwar bereits bewusst, es ist aber leider selten Thema in Romanen. Umso schöner und wichtiger finde ich, dass es hier um ein Roma-Mädchen geht und ihre Erlebnisse sehr intensiv dargestellt werden. Für mich macht es einen besonderen Reiz aus, dass in diesem Buch einmal diesen verfolgten Menschen Raum gegeben wird.

Ein weiterer Aspekt ist der ungewöhnliche Schreibstil. Über allem liegt eine leichte Schwere und so manche Schilderung ist verschwommen und bietet viel Raum für Fantasie. Es wird viel mit Andeutungen gearbeitet, so dass ich bis zum Schluss überlegt habe, ob es noch einige Konkretisierungen gibt. Dies ist auch größtenteils erfolgt, jedoch bleibt auch einiges offen. Dies jedoch auf eine stimmige Weise, die sich gut in die Gesamthandlung einfügte. Die Ausdrucksweise ist stellenweise wirklich besonders und einzigartig. Einige Sätze und Schilderungen weisen eine große Tiefe und Komplexität auf, so dass es sich innezuhalten lohnt. Diesen Roman sollte man nicht mal eben schnell nebenbei lesen, sonst geht viel verloren.

Sehr interessant und nachdenklich stimmend, ist auch die über allem stehende Frage, wie die Nazizeit die nachfolgenden Generationen und auch jeden einzelnen von uns heute noch beeinflusst. Verdeutlicht wird dies durch die Erzählung in zwei Handlungsebenen. Die Geschichte des Roma-Mädchen Rubinas während des Zweiten Weltkrieges und die ihres Sohnes Martins und seiner Liebe Claudia im Jahr 2008. "Ich saß hier neben dieser alten, verwitterten Frau, die einmal meine Mutter gewesen war und der Dreh- und Angelpunkt meines Fühlens und die mich eines Tages gezwungen hatte, jedes Gefühl zu ihr in mir zu ersticken." Dieser Satz hat mich sehr beeindruckt. Das macht so deutlich, wie sehr uns unsere Familien prägen und was solche frühen Erlebnisse für einen großen Einfluss auf das weitere Leben haben können.

Die Geschichte packt mich, dennoch empfand ich immer eine leichte Distanz zu allem. Es wirkt ein bisschen, als würde man abseits stehen und das Geschehen nüchtern betrachten. Das mag zum Einen daran liegen, dass Martin und Claudia selbst nicht in der Lage zu sein scheinen, sich ihren Emotionen anzunähern und diese zuzulassen. Zum Anderen trägt der Schreibstil, die Erzählweise dazu bei. Durch die häufigen Andeutungen bleibt einiges eher wage und erfordert eigene Interpretationen. Dadurch entsteht kein leichter Lesefluss. Mit den Personen wurde ich nicht warm, aber ich vermisste auch nichts, weil es dennoch sehr bewegend war, ihr Schicksal zu sehen. Die Schilderungen haben interessante Denkanstöße geliefert. Das Buch ist wirklich voller Komplexität mit ganz besonderen Passagen und Gedankengängen. Es beeindruckt mich, wie vielschichtig und tiefgründig die Schilderungen sind. Die Charaktere haben Makel, machen Fehler, sind manchmal einfach nicht liebenswert. Aber das macht die Geschichte umso wertvoller und interessanter.

"Die Zeit der vergessenen Kinder" von Charlotte Kliemann ist ein eindringliches, nachdenklich stimmendes Buch. Es handelt sich nicht um locker-leichte Lektüre, so dass ich es Lesern empfehlen kann, die bereit sind, sich ganz auf ein Buch einzulassen und nicht alles im Detail ausformuliert haben wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2019

Interessant

0

Zum Inhalt: 

Rubina, ein Roma Mädchen flieht vor der Deportation im Jahr 1941 in die Wälder des Sauerlands. Sie leidet, aber überlebt. Ihr kleiner Bruder stirbt jedoch und sie droht daran zu zerbrechen. ...

Zum Inhalt: 

Rubina, ein Roma Mädchen flieht vor der Deportation im Jahr 1941 in die Wälder des Sauerlands. Sie leidet, aber überlebt. Ihr kleiner Bruder stirbt jedoch und sie droht daran zu zerbrechen. Im Jahr 2008 trifft Rubinas Sohn Martin auf Claudia. Sie bringt sein Leben durcheinander. 

Meine Meinung: 

Hier wird der Schrecken des zweiten Weltkrieges mal aus einer anderen sicht, nämlich der der Roma betrachtet. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, dass diese Thematik aufgreift, das hat mir recht gut gefallen. Der Schreibstil ist recht gut, obwohl ich mich zeitweise schon auch ein wenig schwer getan habe. Die Geschichte ist interessant und berührend, wobei mir die Teile der Vergangenheit besser gefallen haben als die Gegenwart. Aber interessant idt natürlich, wie die Ereignisse der Vergangenheit bis in die Gegenwart Auswirkungen haben. 

Fazit: 

Interessant

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2019

Das Schicksal der Sinti und Roma

0

* Ich saß hier neben dieser alten, verwitterten Frau, die einmal meine Mutter gewesen war und der Dreh- und Angelpunkt meines Fühlens und die mich eines Tages gezwungen hatte, jedes Gefühl zu ihr in mir ...

* Ich saß hier neben dieser alten, verwitterten Frau, die einmal meine Mutter gewesen war und der Dreh- und Angelpunkt meines Fühlens und die mich eines Tages gezwungen hatte, jedes Gefühl zu ihr in mir zu ersticken. *
Dies ist die Geschichte von Rubina, einem Roma-Kind, die 1941 als 8-jährige, vor Verfolgung und drohender Deportation mit ihrer Sippe in den Wald flüchtet; ohne Pferde, ohne Wagen, ohne Vorräte....
Und es ist die Geschichte ihres Sohnes Martin, der nach einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit nie ganz zu sich selbst gefunden hat; der, wenn er in den Spiegel schaut, als erstes diese großen dunklen Augen sieht, die braune Haut... seine Zweifel und mangelnde Selbstliebe. ließen seine Ehe scheitern, der Kontakt zur Mutter nicht vorhanden. Als er Claudia kennenlernt, scheint sie etwas zu verbinden, eine schwierige Kindheit und unheilvolle Familiengeschichte...doch reicht das, um sich zu öffnen, fallenzulassen, wieder zu vertrauen?
Charlotte Kliemann nimmt sich einem oft vergessenen Thema an und erzählt anhand von Rubina, eine sehr emotionale Geschichte der Verfolgung, des Hungers, der Angst und auch des Todes und Verlustes. Rubinas Schicksal geht tief unter die Haut.
Abwechselnd wird aus den Jahren 1939-1943 und 2008 erzählt, wobei es aber auch ganz kurze, immer wiederkehrende Kapitel aus 1976 gibt, "Der Baum" genannt.
Der Anfang ist ein wenig komplex, man findet sich zwar gut zwischen den Zeitsträngen zurecht, sollte sich aber etwas Zeit zum einlesen nehmen. Grade Martin und Claudia sind mit ihrer Art und ihrem Denken zu Beginn nicht immer ganz einfach. Das tolle daran aber ist, sie machen eine sichtbare Entwicklung durch und als Leser spürt man, wie unheimlich schwer das für sie ist. Es gibt kein Friede, Freude, Eierkuchen von jetzt auf gleich, da bleibt die Autorin sehr realistisch, aber es bewegt sich etwas und zurück bleibt Hoffnung.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm. Manchmal mit kleinen, fast schon poetischen Stellen, die einen innehalten lassen und manchmal auch sperrig.
Ich hätte gern noch etwas mehr über Martins Vergangenheit erfahren, mehr über seinen Bruder und Vater ~ das blieb leider ein wenig aussen vor. Und auch Rubina bleibt in späteren Jahren als Mutter und Ehefrau, recht blass. Da hätten es gern noch 150 Seiten mehr sein dürfen, die ich verschlungen hätte.

Fazit: Ein dunkles Kapitel unserer Zeit, das viele Nachkommen immer noch in sich tragen. Ein absolut lesenswertes und packendes Buch! Lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2019

Sehr beeindruckender Debütroman

0

Inhalt übernommen:

1941:

Das Roma Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlands.Dort lernt sie Hunger,Kälte und Entbehrungen zu trotzen.Als ...

Inhalt übernommen:

1941:

Das Roma Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlands.Dort lernt sie Hunger,Kälte und Entbehrungen zu trotzen.Als ihr kleiner Bruder stirbt,scheint Rubina daran zu zerbrechen.Doch sie ist stark - stärker als der Tod...

2008:

Martin,Rubinas Sohn,geht nach einer gescheiterten Ehe ganz in seinem Beruf als Zeitungsredakteur auf.Als er Claudia begegnet und sich sofort in sie verliebt,gerät sein weithin geordnetes Leben aus den Fugen.Beide verbindet der Kampf mit unheilvollen Erinnerungen an ihre Kindheit und eine Familiengeschichte,die sie zutiefst geprägt hat.Doch genau diese

Gemeinsamkeiten scheinen es unmöglich zu machen,ganz zueinanderzufinden.Denn je mehr sie sich aneinanderklammern,desto härter wird ihre Liebe auf die Probe gestellt.

Meine Meinung:

In dem auf zwei Zeitebenen spielenden Roman, hat die Autorin ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen. Obwohl ich schon einige Romane gelesen habe, die während der Zeit des Nationalsozialismus spielen, habe ich kaum Kenntnisse vom Schicksal der Sinti und Roma. Diese Wissenslücke wurde nun auf eindrucksvolle Weise geschlossen.

In der Vergangenheit steht das Mädchen Rubina im Mittelpunkt. Auf schonungslose, aber dennoch sehr emotionale Weise, werden die schlimmen Erlebnisse geschildert,mit welchen das kleine Mädchen konfrontiert wurde und das, was dadurch in ihrer kindlichen Seele angerichtet wurde.

In der Gegenwart geht es um Martin, Rubinas Sohn, und Claudia, die beide durch schlimme Erlebnisse belastet wurden.Der tägliche Kampf darum, mit den Schatten der Vergangenheit fertig zu werden, steht im Mittelpunkt der Geschehnisse der Gegenwart.

Der tägliche Kampf darum, mit den Schatten der Vergangenheit fertig zu werden, steht im Mittelpunkt der Geschehnisse der Gegenwart.

Fazit:

Ich habe die Geschichten mit großem Interesse verfolgt, Sie haben mich tief bewegt. Das beeindruckende Debüt, macht große Hoffnung auf weitere Romane der Autorin.