Cover-Bild Rowan & Ash
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17,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Ueberreuter Verlag, Kinder- und Jugendbuch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 20.07.2020
  • ISBN: 9783764171056
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Christian Handel

Rowan & Ash

Ein Labyrinth aus Schatten und Magie

Sein Weg? Vorherbestimmt! Seine Verlobung? Arrangiert! Seine Gefühle? Verboten!
Tritt ein in eine Welt voll dunkler Magie und geheimer Sehnsucht!

Seit seinem dritten Lebensjahr ist Rowan O'Brien mit der Kronprinzessin von Iriann verlobt. Für seine Familie bedeutet die Heirat viel, versprechen sich die O'Briens mit der Verbindung doch eine Rückkehr an die Macht. Aber im Vorfeld der Hochzeit sorgen Gerüchte für Verstimmung: Rowans enge Freundschaft mit der gleichaltrigen Magierschülerin Raven wird von missgünstigen Stimmen aufgebauscht und großgeredet. Dabei empfindet Rowan nichts als Freundschaft für Raven. Die Wahrheit ist viel komplizierter: Rowan liebt keine andere Frau. Sondern den Königssohn Ash.

Nominiert als "Bester Roman" für den SERAPH 2021!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2021

Packend, romantisch, queer und zauberhaft!

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Obwohl mich Jugendfantasy seit einiger Zeit nicht mehr so packen und begeistern kann wie früher, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von „Rowan & Ash“ hörte. Einem queeren Fantasyroman ...

Obwohl mich Jugendfantasy seit einiger Zeit nicht mehr so packen und begeistern kann wie früher, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von „Rowan & Ash“ hörte. Einem queeren Fantasyroman bin ich bisher noch nicht über den Weg gelaufen und da ich diese Idee einfach nur genial und so erfrischend anders finde, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen muss.

Rowan ist der älteste Sohn der Familie O‘Brien und seit seinem dritten Lebensjahr der Kronprinzessin von Iriann versprochen. Für seine Familie bedeutet die Eheschließung mit Prinzessin Alyss sehr viel – sie erhoffen sich von ihr neue Machtgewinnung. Rowan hat sich mit seiner Pflicht irgendwie arrangiert, allerdings plagen ihn mit den Jahren immer mehr Zweifel. Er mag die Kronprinzessin sehr, nur hegt er für sie nur freundschaftliche Gefühle. Auch mit Raven, eine gleichaltrige Magieschülerin, verbindet ihn nur eine enge Freundschaft. Nicht mehr, auch wenn viele in Iriann das anders zu sehen scheinen und böse Gerüchte in Umlauf bringen.
Als das Land von einer dunklen Bedrohung überschattet wird, deren Quell das immer unsicherer werdende Schattenlabyrinth ist, reisen Rowan und sein Vater in die Hauptstadt, um an einer Ratssitzung teilzunehmen. An seinem Ziel angekommen, trifft Rowan jedoch nicht nur auf Alyss – er begegnet auch dem Prinzen Ash. Ash, der sein Herz höher schlagen lässt und Gefühle in ihm weckt, die er auf gar keinen Fall zulassen darf.

Bereits kurz vor dem Erscheinen erreichte mich mein Exemplar von „Rowan & Ash - Ein Labyrinth aus Schatten und Magie“, was nun ein gutes halbes Jahr zurückliegt. Obwohl ich mich wahnsinnig auf das Buch gefreut habe, wanderte es zunächst auf meinen SuB...wo es dann viel länger als von mir geplant liegen blieb. Ich bin tatsächlich erst jetzt, im Januar 2021, dazu gekommen „Rowan & Ash“ zu lesen, Schande über mich. Aber wie heißt es so schön: Besser spät als nie. Da ich inzwischen sowohl Positives als auch nicht ganz so Positives über das Buch gehört hatte, war ich nun äußerst gespannt wie es wohl mir gefallen wird.

Der Einstieg in die Handlung gelang mir spielend leicht. Christian Handel hat einen wundervollen Schreibstil – ich habe mich von den ersten Zeilen an in ihn verliebt. Er ist flüssig, mitreißend, emotional und bildhaft und hat sich für mich super angenehm lesen lassen.
Da mich auch die Geschichte umgehend in ihren Bann ziehen konnte, war ich mir gleich zu Beginn ziemlich sicher, dass ich zu der Gruppe gehören werde, die begeistert von dem Buch ist. Eigentlich ist Jugendfantasy, wie oben bereits erwähnt, ja gar nicht mehr so mein Ding. Es gibt dann aber diese Titel, denen es doch gelingt, mich zu fesseln und zu entzücken – meine sogenannten Ausnahmebücher. „Rowan & Ash“ ist definitiv so ein Buch. Mir hat es ungeheuer viel Spaß gemacht diesen außergewöhnlichen Fantasyroman zu lesen und wäre das Ende anders gewesen, hätte ich auf jeden Fall die volle Sternenzahl vergeben. Mich hat der Schluss leider etwas unzufrieden zurückgelassen. Mir persönlich wurde er zu schnell abgehandelt und für meinen Geschmack sind viel zu viele Fragen offen geblieben. Ein paar Seiten und vor allem Antworten mehr hätten der Geschichte meiner Ansicht nach sehr gut getan....Dies wäre aber auch meine einzige negative Kritik. Ansonsten kann ich mich nur lobend zu meinem ersten Werk aus der Feder von Christian Handel äußern.

Dass Christian Handel einen Fantasyroman mit homosexuellen Hauptcharakteren geschrieben hat, finde ich einfach nur brillant. Ich bin generell ein großer Fan von queeren Jugendromanen und habe mittlerweile schon ziemlich viele gelesen – allerdings nur im realistischen Bereich. Also ich finde, dass Christian Handel eine richtig coole Idee hervorragend umgesetzt hat. In meinen Augen hat er eine fabelhafte Balance zwischen gleichgeschlechtlicher Romanze und Fantasygeschichte geschaffen und eine Geschichte aufs Papier gezaubert, die einen faszinierenden Mix aus gefühlvoller Lovestory, Spannung, Humor und Magie enthält.

Erzählt wird die gesamte Handlung aus der Sicht von Rowan in der Ich-Perspektive. Rowan war mir auf Anhieb sympathisch. Er ist ein gutmütiger, zurückhaltender und liebenswerterer junger Mann und da seine Gefühls- und Gedankenwelt sehr einfühlsam und authentisch dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in unseren Ich-Erzähler hineinzuversetzen. Rowans Sorgen und Ängste, sein innerer Konflikt – all das wird absolut nachvollziehbar beschrieben. Ich habe stellenweise unendlich mit unserem Ich-Erzähler mitgelitten und konnte seine Zweifel nur zu gut verstehen.
Bei Ash, muss ich gestehen, habe ich ein Weilchen gebraucht, ehe ich komplett mit ihm warm geworden bin. Er ist ein ziemlicher Gegensatz zu Rowan: Sehr impulsiv und direkt und manchmal ziemlich dickköpfig. Ich habe aber schließlich auch noch ihn in mein Herz geschlossen, kann mir allerdings gut vorstellen, dass mit dies vielleicht schneller geglückt wäre, wenn wir auch Passagen aus seinem Blickwinkel zu lesen bekommen hätten. Sichtwechsel zwischen Rowan und Ash hätte ich eigentlich gar nicht so schlecht gefunden. Dass sich Christian Handel nicht für diese Erzählform entschieden hat, fand ich jedoch nicht schlimm.

Neben unseren beiden schwulen Buchhelden konnte mich Christian Handel auch mit den weiteren Figuren überzeugen. Allesamt wurden sie mit sehr viel Liebe ausgearbeitet und tragen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften dazu bei, dass man zauberhafte Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Große Klasse fand ich auch das Setting. Die mittelalterlich anmutenden Fantasywelt Iriann, in die uns der Autor mitnimmt wird so schön magisch, märchenhaft düster und geheimnisvoll beschrieben, sodass man beim Lesen lauter wunderbare Bilder im Kopf hat und in den Genuss einer großartigen Atmosphäre kommt.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits erzählt, dass sie mich von den ersten Seiten an packen konnte und mir einen Mix beschert hat, der von mir zwei gestreckte Däumchen nach oben erhält. Der Plot kann mit lauter spannungsreichen Szenen, unvorhersehbaren Wendungen, Intrigen und Machtkämpfen aufwarten, sodass man aus dem Mitfiebern stellenweise gar nicht mehr herauskommt. Auch die Schmunzelmomente kommen dank des Humors nicht zu kurz und die romantischen und emotionalen Augenblicke können sich ebenfalls sehen lassen. Ich mochte die Liebesgeschichte zwischen Rowan und Ash richtig gerne. Sie wirkt an keiner Stelle kitschig, nimmt niemals zu viel Raum ein und ist einfach nur berührend und schön.

Fazit: Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Christian Handel und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein! Mir hat der deutsche Autor mit „Rowan & Ash“ richtig tolle Lesestunden beschert. In meinen Augen ist es ihm vortrefflich gelungen, eine bezaubernde queere Liebesgeschichte mit einer spannenden Fantasywelt zu verbinden und wäre das Ende nicht so abrupt gekommen und hätte nicht so viele Fragen offen gelassen, hätte „Rowan & Ash“ definitiv die volle Sternenzahl von mir bekommen. Abgesehen von dem Schluss bin ich aber wirklich einfach nur begeistert von dem Buch und kann es jedem, auch Nicht-Fantasyler*innen, nur empfehlen. Von mir gibt sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Tolle Jugendfantasy mit wichtiger Botschaft

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Der Schreibstil von Christian Handel hat mir super gut gefallen. Es ist sehr leicht und flüssig zu lesen und man kann das Buch in einem Rutsch verschlingen.

Ich fand es spannend etwas über die Welt in ...

Der Schreibstil von Christian Handel hat mir super gut gefallen. Es ist sehr leicht und flüssig zu lesen und man kann das Buch in einem Rutsch verschlingen.

Ich fand es spannend etwas über die Welt in Iriann zu erfahren und vor allem über die Schattenkreaturen und das Schloss.

Ich mochte Rowan sehr gerne und er tat mir manchmal schon ziemlich leid, weil Gwyn so ein Dreckskerl ist. Aber Ash hat es mir auch total angetan und ich mochte seine Einstellung gegenüber dem Schwulsein total.

Alyss ist auch eine sehr sympathische junge Frau, allerdings würde sie mit Rowan glaube ich nicht wirklich glücklich werden.

Raven ist eine super Freundin und richtig toll und steht Rowan immer zur Seite, genauso auch andersherum.

Dieses queereThema wurde schön mit den Fantasyelementen verbunden, es hätten für mich aber ruhig mehr romantische Szenen vorkommen können und die anderen Charaktere etwas weiter ausgearbeitet werden. Auch das Ende war etwas abrupt und es sind noch ein paar Sachen ungeklärt.

Insgesamt hat es für unterhaltsame Lesestunden gesorgt und es wurde auch ein wichtiges Thema behandelt und auch vermittelt, dass jeder gut so ist wie er ist, aber es hätte ruhig noch ein bisschen tiefgründiger sein können.

Veröffentlicht am 20.11.2020

Eine magische Geschichte über Liebe und Freundschaft

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Ich habe mir das Buch gekauft, weil mich der Klappentext als auch das Cover angesprochen haben. Und ich finde es toll, dass es auch mal ein Fantasybuch mit einem gleichgeschlechtlichen Paar gibt.

Der ...

Ich habe mir das Buch gekauft, weil mich der Klappentext als auch das Cover angesprochen haben. Und ich finde es toll, dass es auch mal ein Fantasybuch mit einem gleichgeschlechtlichen Paar gibt.

Der Schreibstil von Christian Handel hat mir gut gefallen. Es war von Anfang angenehm und flüssig zu lesen. Man konnte sich dank der bildhaften Beschreibung alles vorstellen. Auch der Spannungsbogen war vorhanden und hat einen neugierig gemacht.
Die Welt in die man eintaucht, ist voller besonderer, magischer und phantasievoller Wesen und Orte. Eine Mischung aus Liebe und Fantasy.

Rowan und Ash sind tolle und authentische Charaktere.
Rowan ist ein junger Mann, der seine Bestimmung nicht in Frage gestellt, sondern nur das Beste für seine Familie und seine Mitmenschen will. Er ist intelligent und loyal. Er will nicht mehr anders sein oder auffallen, sondern möchte sich anpassen und dazugehören. Er unterdrückt seine Gefühle und will, dass auf keinen Fall jemand von seiner Homosexualität erfährt. Ash dagegen interessiert sich nicht was andere von ihm denken. Er steht zu sich und seinen Gefühlen und weiß was er will. Er will um Rowan kämpfen und ihn zu seinem Glück zwingen.

Die Vorstellung die ich durch den Klappentext hatte, wurde leider nicht ganz umgesetzt, was ich etwas schade fand. Das Ende kam doch abrupt. Alles wurde schnell abgehandelt und hat sich leicht aufgelöst. Die Schwierigkeiten waren ohne großen Kampf oder Intrigen vorbei.
Das Ende ist irgendwie ein Happy End und die Beiden finden zueinander, und es macht deutlich, dass man zu sich stehen sollte und die Liebe das Wichtigste ist!❤ Aber sonst hört es doch offen auf und lässt einen mit einigen Fragen zurück. Die Geschichte hätte ein paar Seiten mehr gebraucht oder eine Fortsetzung.

Aber insgesamt ein wirklich tolles Fantasybuch mit tiefgründiger Botschaft, wichtigen Themen die angesprochen werden und einem tollen Paar!

4 / 5

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Ein zauberhaftes Buch über eine verbotene Liebe

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In dem Buch geht es um Rowan, welcher die Prinzessin heiraten soll, um dadurch später selbst zum König zu werden. Allerdings ist Rowan in den Prinzen Ash verliebt, doch Homosexualität ist in ihrer Welt ...

In dem Buch geht es um Rowan, welcher die Prinzessin heiraten soll, um dadurch später selbst zum König zu werden. Allerdings ist Rowan in den Prinzen Ash verliebt, doch Homosexualität ist in ihrer Welt verboten.

Die Geschichte von Rowan und Ash hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, warum Rowan seine Liebe zu Ash verleugnen wollte, denn die Liebe der beiden ist in der Welt der Beiden nicht erwünscht. Der Autor hat das Problem total gut beschrieben, sodass ich richtig mitgefühlt habe. Rowan und Ash waren zwei unglaublich sympathische Charaktere. Sie hatten ihre guten, aber auch schlechten Seiten. Beide haben manchmal etwas impulsiv gehandelt, aber genau das hat sie meiner Meinung nach so liebenswürdig gemacht. Diese Sympathie zu Rowan und Ash, hat mich nur noch mehr mitfühlen lassen, in was für einer Situation zu stecken und ich konnte jede Handlung nachvollziehen.

Doch nicht nur die Liebesgeschichte war unglaublich toll. Auch die Fantasy-Welt war sehr interessant gestaltet. Iriann, der Ort an dem die Geschichte spielt, konnte ich mir bildlich vorstellen und auch an die anderen Orte des Buches habe ich nur zu gern kennengelernt.
Ich finde es sehr angenehm, dass das Hauptaugenmerk nicht nur auf der Liebesgeschichte war, sondern zusätzlich noch um die Probleme und Krankheiten, die sich in der Fantasy-Welt abspielten. Das Ganze hat den Konflikt den Rowan hatte, nur noch ausgeprägter gestaltet.

Trotz dessen, dass das ganze sich in einer imaginären Welt abspielt, habe ich viele Parallelen zu unserer Gesellschaft ziehen können. Auch hier gibt es viele Vorurteile, mit denen homosexuelle Menschen leben müssen, obwohl doch jeder das Recht haben sollte, zu lieben, wen er will! Und ich denke, dass das Buch vielen Menschen, denen es vielleicht genauso geht wie Rowan und Ash, Hoffnung schenken kann.

Der einzige Kritikpunkt wäre für mich das Ende. Es ist für mich viel zu offen. Ich hätte zu gerne erfahren, wie die Geschichte weitergeht!


Fazit:

Ein wirklich spannendes Abenteuer mir unglaublich sympathischen Charakteren! Die queere Liebesgeschichte greift die Probleme unserer Gesellschaft auf und hat eine wichtige Botschaft: Jeder sollte lieben dürfen, wen er möchte.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Das zauberhafte Abenteuer mit einem schwulen Rowan & Ash ...

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Inhaltserzählung:
Ich bin ein O`Brien. Ich bin der Erbe von Ehrenfeld und für mich gibt es nur eine mögliche Zukunft: die Ehe mit Alyss Byrne. Es ist so leicht, sich das einzureden, tagsüber, wenn die ...

Inhaltserzählung:
Ich bin ein O`Brien. Ich bin der Erbe von Ehrenfeld und für mich gibt es nur eine mögliche Zukunft: die Ehe mit Alyss Byrne. Es ist so leicht, sich das einzureden, tagsüber, wenn die Sonne scheint und mein Weg klar und deutlich vor mir liegt.
Manchmal aber, in Nächten wie diesen, wird mein Herz zum Verräter. Und es wünscht sich etwas anderes.


(Seite 117)



Autor:
Christian Handel wurde in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohl fühlt. Er begeistert sich für Stoffe über starke Frauen, märchenhafte Motive und queere Themen. Außerdem ist er einer der größten Buffy-Nerds überhaupt.

Er ist der Herausgeber der Märchenanthologien des Drachenmond Verlags. "Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln" wurde 2017 sowohl mit dem Deutschen Phantastik Preis als auch mit dem Skoutz Award ausgezeichnet. Sein Debüt "Rosen und Knochen" war auf der Longlist des SERAPH.



Bewertung:
Zunächst möchte ich auch hier ein dickes TUT MIR LEID abgeben! Dem Autor habe ich auch persönlich schon geschrieben. Die Leserunde war vor drei Monaten, die ich ich eifrig mitgemacht habe. Aber dann kam ein Riesen-Sommerloch bei mir an. Mir ging es sehr mies und ich habe alles fallen lassen. Überall, nicht nur hier. Jetzt versuche ich alles nach und nach aufzuholen. Daher möchte ich mich nochmal beim Autor und dem Verlag für die Mega-Verspätung der Rezension und Verlinkungen entschuldigen. Ich hatte es nicht vergessen und immer vorgehabt, das nachzuholen. Und gerade dieses Buch und diese Leserunde hat mir sehr viel Freude bereitet!



Das Cover ist wunderschön und ich weiß auch nicht, wie es anders besser sein sollte ... Gold ist zwar gar nicht meine Farbe, aber in Kombination mit dem Grün sieht es bombastisch toll aus! Es wirkt fantasievoll und gleichzeitig edel. Als ich beim ersten Hinsehen nur das Cover gesehen habe, dachte ich, es handle sich um eine Baum-Fantasy - also irgendwas mit Bäumen im Mittelpunkt ... vielleicht Baumwelten etc., da das Cover mich total an Bäume erinnert. Das Gold ist wie Äste abgebildet. Erst beim zweiten Blick habe ich das Schloss erkannt. Auch dieses seltene Farbverzierung, die zwei Gesichter zeigt, finde ich einfach nur klasse! Mal wirklich ein ganz anderes Cover als gewöhnlich! Bravo!

Von Beginn an lasen sich die Seiten schnell. Ich bin auch sofort in das Zeitalter reingekommen, ich mag die historische Sprache sehr gerne. Ich hatte sogar das Gefühl, ich lese einen historischen Roman. Ich dachte direkt am Anfang schon an das Mittelalter. Es ist irgendwie das Feeling dazu gewesen. Ich verknüpfte es stark mit Historischen Romanen. Fantasy ist zwar wirklich zeitlos, aber wenn es Könige gibt, wie hier und die ältere Sprache genommen wird, dann kann es für mich auf keinen Fall die Gegenwart sein.

Rowan ist mir ein sehr sympathischer junger Mann, der als Homosexueller noch vorsichtiger in Gesellschaft sein muss. Mir gefällt, dass mal zwischen dem ganzen Königlichem, auch mal homosexuelle Neigungen in den Mittelpunkt kommen. Das habe ich bisher noch nie gelesen, dabei gab es auch früher schon welche. Es ist übrigens mein erstes Buch mit einem schwulen Paar gewesen. Mein Debüt also. Und man stelle sich ein paar Jahrhunderte früher vor. Noch in den 70ern wurden zumindest in den USA, Schwule nach Coming outs an den Genitalien übel verletzt. Das ist einfach ein Riesending und für mich wäre es auch unvorstellbar, mich zu outen! Eine zu gefährliche Zeit für sowas! Die Menschen glaubten ja noch an Magie und Hexen und anderes. Homosexualität war ja noch im frühen 20 Jahrhundert verteufelt worden. Ne, ich hätte wie Rowan mega Angst! Und ich fände es unrealistisch, wenn hier nicht so erzählt werden würde, als wäre es keine große Sache. Das wäre für mich sehr realitätsfern. Und Ash überfordert Rowan mit seinem Verlangen nach dem Outing. Er verlangt einfach zu viel. Er ist als impulsiver Typ niemand, der lange nachdenkt, sondern handelt.

Der Autor hat die beiden Charaktere sehr deutlich wiedergegeben. Man merkt richtig, wie unterschiedlich beide ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Mir hat es nicht gefallen, wie Ash das Artefakt missbraucht hat. Schließlich hat er nicht nur sich, sondern die anderen auch gefährdet. Bei sowas verstehe ich keinen Spaß, ich bin da wie Rowan. Mit sowas spielt man nicht, und erst recht nicht, wenn Leben auf dem Spiel stehen. Von mir hätte er auch eine Riesenrüde bekommen. Geht gar nicht! Gefühle hin oder her! Aber Ash ist da egoistischer und mehr auf sein Wollen bezogen. Rowan ähnelt mehr mir, ist besonnender und überlegter. Ash hingegen ist impulsiv und denkt nicht über alles zig Mal nach, bevor er es tut. Die Mitte der Beiden ist perfekt!

Diese Gedanken von Ash über verschiedene Aspekte ihres Daseins haben mir sehr gut gefallen. Und vor allem bringen sie ganz neuen Wind in die ganze Sache. Er gibt Denkanstöße, mal anders über die Sache zu denken oder manches zu hinterfragen. Bisher ist es ja so gewesen, dass für alle die Sagen Fakt sind. An dieser Stelle bricht Ash die festgefahrenen Gedanken etwas auf.

Sehr berührend finde ich die Beschreibung von Rowans Gefühlen und Gedanken. Sehr einfühlsam:

Ich habe früh gemerkt, dass ich anders bin. Dass mit mir etwas nicht stimmt. Nicht, weil ich mich seltsam gefühlt habe. Sondern weil andere mir das Gefühl gaben, seltsam zu sein.

(Seite 125)


Es beschreibt genau das Phänomen; oft merkt man sein Anderssein gar nicht selbst, man fühlt sich wie die anderen. Aber dass andere immer wieder darauf tippen, wie auf einer Wunde, das tut weh und macht uns erst bewusst 'Moment mal, ist das so? Bin ich anders? Sie haben recht, ich bin anders. ...' Wenn die Menschen um einen herum mal ihre Schnute halten und sich um ihr Leben kümmern würden, würde den meisten ihre Andersartigkeit gar nicht auffallen.

Auch gefallen hat mir der Einwurf als Rückblende. Damit habe ich nicht gerechnet. Es endet der Abschnitt dort, aber die Überschrift zum nächsten Kapitel zeigt, dass es weiter mit der Gegenwart geht. Und die Rückblende hat der Autor auch nicht so ausschweifend geschrieben, wie das manch anderer Autor tut. Für mich war es die perfekte Länge und Aussagekraft. Ich war ja gespannt, wie ich nach der Rückblende in die Gegenwart reinkomme, und ich bin sofort wieder gut angekommen. Ich hatte keine Schwierigkeiten oder bin aus dem Lesefluss gekommen. Den Schwenk von der Rückblende wieder zur Gegenwart ist wirklich super gelungen erzählt. Auch hilft die Überschrift, die zeigt, dass wir wieder in der Gegenwart sind. Es sind kurze Kapitel, sodass sich jederzeit einfach pausieren lässt.

Ich bin da scheinbar die Einzige in der Leserunde gewesen, aber mir haben Details in dem Abschnitt zum Labyrinth gefehlt. Ich konnte mir die ganze Umgebung nicht so gut vorstellen, weil kaum Angaben da sind. Dieser Abschnitt im Schattenlabyrinth gefällt mir nicht besonders. Mir fehlen Details für die Umgebung. Ich habe kaum eine Vorstellung von ihr. Schön beschrieben wiederum finde ich die Momente, wenn beide die Geister aus der Vergangenheit sehen. Das ist wieder sehr anschaulich beschrieben. Hier gefällt mir auch ein tolles Zitat:

Es ist ein Wunder, was selbst das ängstlichste Herz zu tun bereit ist, wenn das Leben der Menschen auf dem Spiel steht, die wir lieben.

(Seite 270)



Spoiler:
Mich hat gestört, dass Rowan nicht einmal nach Solánge ruft, sondern einfach weitergeht. Jeder anständige Mensch würde doch erst mal mit Rufen versuchen, zu ermitteln, ob sie bei Bewusstsein ist. Das kann ich echt nicht nachvollziehen. Hat mich sehr gestört. Das zweite, was mich gestört hat, ist, dass er diesem Gawain einfach diese Versprechen gibt, ohne ihn mit der Gefahr der Hexe aufmerksam zu machen. Dann hätte Gawain ihm erzählt, was es mit der Sage auf sich hat. Aber so kopflos ein Versprechen geben, sehr untypisch für Rowan. Ja, er wollte Ash damit retten. Aber es geht hier ja nun mal nicht nur um Ash, sondern um alle Menschen! Wenigstens wird hier etwas von der alten Sage aufgelöst.

Aber irgendwie sind die letzten zwei Abschnitte merkwürdig. Auch überlegt keiner, dass in dem Schattenlabyrinth ja die Schattenwesen lauern, und meinen mit einem Dolch und einem Schwert zu zwei hunderte oder tausende Wesen töten zu können, und Ash zu finden. Wie hohl ist das denn bitte??? Sie gehen ja alle davon aus, dass dieses Wesen aus dem Labyrinth kommen. Was haben sie denn erwartet? Dass sie dann nur einem begegnen. Total unlogisch. Und dann begegnen sie auch nur einem?!! Hä?? Verstehe ich nicht.


Was ist das denn für ein doofes Ende? Es bleibt ja alles offen und viele Dinge, die anstanden fallen einfach weg! Es ist als wäre keine Zeit für das Ende gewesen ... sehr schade!


Fazit:
Was soll ich schreiben?! Ein tolles Werk mit Fantasyelementen und einem schwulem Paar, dass versucht, sich in der gegebenen Welt anzupassen und gleichzeitig auszubrechen. Hier und da schwingt der Hauch von Märchen mit. Die Sprache, die Zeit, das Setting und die Charaktere haben mir sehr gefallen! Ein paar Kapitel haben Schwächen und sind unzureichend wiedergegeben. Auch das Ende ist enttäuschend salopp und unfertig. Aber alles in Allem ein sehr lesenswertes Werk, das sich von ♥ weiterempfehle!

Sehr gelungen ist vor allem die realistische Wiedergabe von homosexuellen Gefühlen in früher Zeit. Es wird nie surreal oder gar absurd, sondern bleibt immer auf der Realistätsschiene, trotz Fantasyieelementen. Und genau so muss das bei zeitlosen Dingen auch sein! Dies ist dem Autor sehr gelungen!

Eine berührende Geschichte einfühlsam erzählt, mit Charakteren, die ans ♥ gehen ...



"Ich wünsche mir nicht, dass ihr Helden werdet, Rowan. Die meisten Helden sterben jung und unglücklich. Ich will, dass meine Kinder glücklich sind."

(Seite 75)



Ich bedanke mich von ♥ beim Verlag, aber vor allem beim Autor für dieses tolle Buch und der aktiven Leserunde! Der wechselnde Kontakt war wunderbar und hat das Lesen noch schöner gemacht! Vielen Dank!


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