Cover-Bild Der Wasserdieb
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 16.10.2017
  • ISBN: 9783764506346
Claire Hajaj

Der Wasserdieb

Roman
Karin Dufner (Übersetzer)

Er kam, um zu helfen, doch zwischen Hoffnung, Liebe und Verrat verließ er den Weg der Gerechten ...

Nach dem Tod seines Vaters, eines Arztes, der ihn stets ermahnte, etwas Sinnvolles zu tun, geht der englische Ingenieur Nick nach Afrika, um dort ein Kinderkrankenhaus zu bauen. Doch nach kurzer Euphorie gerät er zwischen alle Fronten. Er verliebt sich in Margaret, die Frau seines Gastgebers. Ihre Affäre droht nicht nur, das Glück einer ganzen Familie zu zerstören – sondern auch die Zukunft des jungen JoJo, der zu Nick wie zu einem Helden aufschaut. Darüber hinaus erkennt Nick, dass sein Arbeitgeber, der Gouverneur, korrupt ist. Er will aber nicht mehr tatenlos zusehen, wie die Bevölkerung von teuren Wasserlieferungen abhängig ist, obwohl ein einfacher Brunnen alle retten könnte. Er entwendet Geld und macht sich an die Arbeit. Eine wohlgemeinte Tat, die schwerwiegende Folgen für ihn hat – und für alle, die er liebt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2017

Kein Page Turner, aber eine gute Geschichte

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An den Debütroman “Ismaels Orangen” kann ich mich noch gut erinnern. Dieses Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und Religionen und wie die Menschen damit umgehen im positiven wie im negativen ...

An den Debütroman “Ismaels Orangen” kann ich mich noch gut erinnern. Dieses Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und Religionen und wie die Menschen damit umgehen im positiven wie im negativen Sinne. Die Autorin wuchs auch zwischen zwei Kulturen auf. Ihr Vater ist Palästinenser, ihre Mutter Jüdin. Auch in “Der Wasserdieb” hat sie unterschiedliche Kulturen und Religionen eingebaut.

Nicholas gehört für mich zu dem Menschenschlag, der mit sich noch nicht recht im Reinen ist. Mit seinen knapp 30 Jahren ist er dafür auch noch etwas zu jung. Er ist erfolgreich in seinem Beruf als Ingenieur, will sich aber in Afrika beweisen. Für sich oder doch mehr für seinen verstorbenen Vater, das konnte ich nicht hundert Prozentig herauslesen. Ein bisschen von beidem wahrscheinlich. Mit Land und Leuten scheint er sich im Vorfeld nicht wirklich befasst zu haben. Sein Gastgeber Dr. Ahmed und seine Familie empfangen ihn mit offenen Armen. Das Margret, die junge schöne Frau, die Ehefrau des alten Arztes ist, scheint ihn regelrecht zu schockieren. Anders als gedacht, ist ihre Ehe aber nicht arrangiert. Dr. Ahmed hat Margret vielmehr gerettet um ihr ein freies Leben zu ermöglichen. Für ihn hat sie die Religion gewechselt. Trotzdem muss sie kein unterwürfiges Leben leben, ist frei in ihrem Tun und ihren Taten. Jojo, der Sohn, ist von Nick begeistert. Auch Nick schließt den Jungen gleich in sein Herz, nimmt ihn unter seine Fittiche und bringt ihm viel bei. Entfacht aber auch ein Feuer in dem Kind, das durch sein unüberlegtes und egoistisches Handeln ausgelöst wurde. Nicks Taten kann man durchaus nachvollziehen, er will einfach nur helfen. Ist aber auch sehr naiv was die Menschen, besonders jene die die Macht haben, anbelangt. Er glaubt tatsächlich daran, dass sich alles zum Guten wenden wird, obwohl die Zeichen schon deutlich anders stehen.

Mein Fazit:

Als Leser taucht man bereits zu Beginn in das Ende der Geschichte ein. Es liegt eine flirrende Spannung in dieser Szene, die man sich gut vor Augen führen kann. Nach und nach werden die Geschehnisse aus Nicks und aus Jojos Sicht über mehrere Monate geschildert. Es beginnt recht ruhig, vieles ist vorhersehbar, besonders die Entwicklung von Nick und Margret zueinander. Dr. Ahmed mit seiner Gelassenheit und seinen Lebensweisheiten fand ich als Ruhepol wunderbar dargestellt.

Auch wenn die Geschichte eher ruhig begann und der Verlauf vorhersehbar war, machte die Spannung am Ende alles wieder wett. Definitiv kein Page Turner, aber doch ganz passabel am Schluss. Eine Geschichte über Liebe, über Macht und Manipulation, über gute Taten, über falsche Entscheidungen und welche Steine damit ins Rollen gebracht werden können.

Veröffentlicht am 06.07.2018

Eher ein mittelmäßiges Buch

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Nicks Vater wollte immer, dass sein Sohn Arzt wird und somit in seine Fußstapfen tritt und den Menschen in seiner Umgebung hilft und Gutes für sie tut. Doch Nick sträubte sich gegen das Schicksal seines ...

Nicks Vater wollte immer, dass sein Sohn Arzt wird und somit in seine Fußstapfen tritt und den Menschen in seiner Umgebung hilft und Gutes für sie tut. Doch Nick sträubte sich gegen das Schicksal seines Vaters und wurde schließlich Ingenieur, was zu keinem guten Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater führte. Als sein Vater schließlich stirbt, beschließt Nick, ein Jahr nach Afrika zu gehen und den Menschen dort zu helfen und Gutes zu tun, genau wie sein Vater das immer wollte. Doch als er in Afrika ankommt, muss er schnell merken, dass die Welt dort ganz anders aussieht. Korruption, Verrat und Hoffnungslosigkeit bestimmen dort den Alltag. Auch die Kinder lernen dort schnell, nach diesem System zu leben und sich daran anzupassen.

Als Nick herausfindet, dass die Menschen dort vor allem daran leiden, dass sie auf teure Wasserlieferungen angewiesen sind und zwar viel Geld in die Regierung fließt, aber dabei für die Bevölkerung nichts übrig bleibt, greift sich Nick ein Teil des Geldes und will selbst einen Brunnen für die Menschen bauen. Doch dabei bedenkt er nicht die Folgen, die diese Tat für ihn und für all die Menschen, die ihm in Afrika ans Herz gewachsen sind, haben könnte…

Nick war ein Charakter, der sich mir nicht ganz erschließen konnte. Für mich war er ein sehr komplizierter Mann, der ein wenig zu Übertreibung neigt, beispielsweise hätte er ja auch einfach in London sich als ehrenamtlicher Helfer bei einigen Organisationen melden können, statt seine Verlobte für ein Jahr sitzen zu lassen und auf einen anderen Kontinent zu fliegen. Ich konnte nie wirklich eine Verbindung oder Sympathie zu ihm Aufbauen, was meiner Meinung nach sehr schade ist, da mir das Buch eigentlich schon im Großen und Ganzen gefallen hat. Der Schreibstil war fließend und hat dem Leser gut geholfen, durch die Geschichte zu kommen. Allerdings gab es teilweise stellen, die wirklich zu detailliert beschrieben waren, was mir auch ein wenig den Wind aus den Segeln beim Lesen genommen hat.

Ich empfehle „Der Wasserdieb“ von Claire Hajaj jedem, der gerne Bücher über Afrika ließt und der nach einer Geschichte sucht, die mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch in ein paar Jahren im Gedächtnis bleiben wird.

Meine Bewertung: 3/5

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Blanvalet Verlag und enthält Werbung für „Der Wasserdieb“ von Claire Hajaj

Veröffentlicht am 23.12.2018

Die Umsetzung des Buches konnte mich nicht packen

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Der Ingenieur Nick zieht nach dem Tod seines Vaters von England nach Afrika, um dort ein Kinderkrankenhaus zu bauen. Seine Verlobte Kate lässt er in London zurück. Er beginnt eine Affaire, erkennt wie ...

Der Ingenieur Nick zieht nach dem Tod seines Vaters von England nach Afrika, um dort ein Kinderkrankenhaus zu bauen. Seine Verlobte Kate lässt er in London zurück. Er beginnt eine Affaire, erkennt wie die Bevölkerung unter der Korruption durch den Gouverneur zu leiden hat und baut als gutgemeinte Tat einen Brunnen, was ihm schwerwiegende Probleme einbringt.

Nachdem ich "Ismaels Orangen" gern gelesen habe, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Die Inhaltsangabe ist vielversprechend und die Thematik mit Brunnenbau in Afrika hat mich interessiert.

Doch bei diesem Roman habe ich lange gebraucht und musste mich regelrecht zum Weiterlesen zwingen.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven beleuchtet, was für einen tiefen Einblick sorgen könnte. Einmal erzählt der Engländer Nick, dann wieder Jojo, der Sohn der Gastfamilie. Seine Sichtweise ist mir ziemlich fremd geblieben und es war auch nicht immer deutlich, wer gerade den Erzählton angibt.

Nick ist ein junger Mann, der von Schuldgefühlen geplagt wird, doch kaum in Afrika angekommen, stürzt er sich in eine Affaire, was weitere Gewissensbisse nach sich zieht. Außerdem glaubt er, die Korruption mit eigenem Handeln unterbinden zu können, doch das ist eine naive Einstellung und eine falsche Entscheidung. Sein eher unüberlegtes Handeln bringt ihm Schwierigkeiten, für die ich nur wenig Verständnis habe und deshalb konnte ich auch nicht mit ihm mitfühlen.

Die eigentliche Handlung ist in diesem Roman schwer zu verfolgen, denn viele überflüssige Szenen sorgen für eine Ablenkung von den wesentlichen und wichtigen Dingen im Plot.


Dabei hätte die Idee, die hinter dieser Story steckt, durchaus hochbrisantes Material für einen packenden Roman bereitgehalten. Wasserknappheit und Brunnenbau, ein neues Krankenhaus für afrikanische Kinder, hier glaubt man, von Hilfsprojekten zu erfahren, was aber nur unwesentlich stattfindet. Ich habe nicht einmal herausgefunden, in welchem Land Afrikas wir uns befinden und damit fehlt mir auch jede Orientierung für die Charaktere und Vorgänge.


Wie schwer es die Afrikaner in ihren Ländern haben, gegen die Korruption anzugehen, weiß man und liest es auch in diesem Buch.
Die Probleme afrikanischer Länder im Bereich Wasserversorgung, Unterversorgung von Krankenhäusern und unzureichendem Gesundheitswesen beschreibt die Autorin realistisch. Und dennoch gab es viele langatmige und unverständliche Vorgänge, die mich abgelenkt haben und mit den Protagonisten konnte ich ebenfalls nicht viel anfangen. Bei der Beschreibung von Religion zeigt sich deutlich die tiefe Verwurzelung der Afrikaner in ihren Geisterkult.

Trotz der interessanten und aktuellen Probleme, die den afrikanischen Kontinent betreffen, konnte mich die Umsetzung dieses Buches nicht überzeugen und mitnehmen. Einige Längen und unverständliche Szenen haben es mir sehr schwer gemacht, am Ball zu bleiben und das Buch ohne große Pausen zu lesen.


Veröffentlicht am 11.04.2018

Der Wasserdieb

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Lesegrund:
Dieses Buch hat mich aufgrund des Klappentextes direkt angesprochen. Ich wollte gerne wissen, ob die Handlung so interessant und emotional ist, wie ich es mir erhofft hatte.

Handlung:
In ...

Lesegrund:
Dieses Buch hat mich aufgrund des Klappentextes direkt angesprochen. Ich wollte gerne wissen, ob die Handlung so interessant und emotional ist, wie ich es mir erhofft hatte.

Handlung:
In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten Nick. Nick arbeitet als Ingenieur und nach dem Tod seines Vaters, geht er nach Afrika um dort ein Kinderkrankenhaus zu bauen. Doch schon kurze Zeit später gibt es Probleme. Nicht nur, dass Nick sich ausgerechnet in die Frau seines Gastgebers verliebt und eine Familie zu zerstören droht, gefährdet er auch die Vision des jungen Jojo, der zu ihm aufschaut. Zudem stellt sich heraus, dass sein Arbeitgeber korrupt ist und Nick beschließt sich dagegen zur Wehr zu setzen und der Bevölkerung zu helfen ...


Schreibstil:
Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank des angenehmen und flüssig zu lesenden Schreibstils von Claire Hajaj gut gelungen. Die zwei Erzählperspektiven fand ich gut gewählt, aber leider haben sie, die immer wieder auftretenden, langatmigen Passagen nicht aufwiegen können.
Charaktere:
Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich in Ordnung, aber leider nicht herausragend. Sie waren recht gut beschrieben, aber es fehlte mir ein bisschen an Facetten und dem Gefühl einem der Charaktere auf irgendeine Art und Weise näherzukommen und ihre Handlungen nachvollziehen und ihnen abnehmen zu können.

Spannung:
Der Spannungsbogen war, mir persönlich, ein bisschen zu niedrig angesetzt. Die vielen, langatmigen Stellen waren oftmals sehr zäh und das hat meine Lesefreude schon ziemlich getrübt.

Emotionen:
Die Emotionen waren der Punkt, von dem ich mir bei diesem Buch am meisten versprochen habe, aber leider konnte mich Claire Hajaj damit nicht überzeugen. Die Ansätze waren zwar zu erkennen, allein schon, aufgrund der Thematik, aber in der Umsetzung hat es mich nicht überzeugt. Ich hatte mir viel mehr bewegende Momente erhofft, die unter die Haut gehen, aber die waren leider sehr rar gesät.

Bei dem Buch "Der Wasserdieb" fehlte es mir leider oftmals an Spannung und Emotionen. Da aber gute Ansätze zu erkennen waren, gibt es von mir 2,4 Rosen, abgerundet auf 2.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Afrikanisches Drama

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Ingenieur Nick zieht es aus England nach Afrika, wo er mit dem Bau eines Krankenhauses Gutes tun will. Dabei kommen ihm nicht nur die Umstände, sondern auch die Gefühle zu einer bereits vergebenen Frau, ...

Ingenieur Nick zieht es aus England nach Afrika, wo er mit dem Bau eines Krankenhauses Gutes tun will. Dabei kommen ihm nicht nur die Umstände, sondern auch die Gefühle zu einer bereits vergebenen Frau, die zu allem Unglück auch noch erwidert werden, in die Quere. Und so nimmt ein Drama seinen Lauf...

Mein Fazit: der Wasserdieb hat auch mich beraubt - so empfinde ich es jedenfalls und zwar hat er sich meiner Zeit habhaft gemacht. Ja, ich empfinde die Lesezeit leider als gestohlene Zeit, da ich mich ziemlich durch das Buch quälen musste und so gar keinen Lesespaß hatte! Dabei ist es nicht einmal schlecht geschrieben, doch aus meiner Sicht zieht es sich, die Geschichte entwickelt sich ausgesprochen schleppend. Daher habe ich mir auch immer wieder mal eine Lesepause "gegönnt", wodurch mir der rote Faden so ziemlich verloren ging.

Also leider Daumen runter für die Geschichte von Nick, der im Nahen Osten helfen will und dabei die Liebe entdeckt, leider eine fatale. Ich habe mich ziemlich gelangweilt und werde nach dieser Erfahrung sicher nicht mehr zu einem Roman von Claire Hajaj greifen, auch wenn es gut sein kann, dass ich dadurch mit "Ismaels Orangen", das ja wesentlich positiver bewertet wurde, etwas verpasse.

Vielleicht hängt das damit zusammen, dass die Autorin, die ja selbst durch jüdische und palästinensische Wurzeln Nahost-Erfahrung hat, hier mit Afrika (ein Land wird nicht näher angegeben) in Gegenden wildert, die ihr selbst fremd bzw. fern geblieben sind. Ich jedenfalls empfinde es so, als ob Claire Hajaj selbst nicht mit ganzem Herzen dabei war, als sie dieses Buch schrieb! Dadurch, dass die Orte, das Land, anonym bleiben, wird auch nicht richtig ein Bezug, eine Beziehung zur Region hergestellt, so empfinde ich es jedenfalls.

Es ist auch nicht nur der fehlende Bezug zum Raum, auch hinsichtlich der Zeit fehlt mir die Orientierung - ist es die Gegenwart oder liegt das Geschehen in der Vergangenheit? Ich würde auf Ersteres tippen, bin mir aber nicht sicher.

Ich finde, dieses Buch kann man sich ohne Weiteres sparen: nach der Lektüre bin ich ebenso schlau wie zuvor. Keine Leseempfehlung also von mir.