Ein außergewöhlicher und sehr emotionaler Roman
London 1975.
Carla bleibt nach einem schweren Verkehrsunfall eine Erinnerungslücke von mehreren Monaten.
Als sie versucht die verlorene Zeit zu rekonstruieren, stößt sie schon sehr bald auf Widersprüche, ...
London 1975.
Carla bleibt nach einem schweren Verkehrsunfall eine Erinnerungslücke von mehreren Monaten.
Als sie versucht die verlorene Zeit zu rekonstruieren, stößt sie schon sehr bald auf Widersprüche, Lügen und Geheimnisse.
Bei ihren Nachforschungen wird sie von dem Journalisten David Grant unterstützt.
Doch kann sie ihm wirklich vertrauen?
Und was verbergen Carlas Eltern vor ihr?
Carlas Suche führt sie in die Jugendzeit ihrer Eltern, in das Berlin der Dreißiger Jahre, zu einer ungewöhnlichen Freundschaft, einer verbotenen Liebe, zu einer schrecklichen Schuld...
Claire Winter nimmt uns in ihrem außergewöhnlichen Roman gleich auf zwei Ebenen mit in die Vergangenheit.
Carlas Geschichte beginnt in ihrer Gegenwart im London
des Jahres 1975.
Da ich es jedoch gewohnt bin, dass bei verschiedenen Zeitebenen die Gegenwart meiner Zeit entspricht, bin ich immer wieder über das nicht vorhanden sein von Technik und Internet gestolpert.
Ich wollte Carla ständig Handy und Google zur Unterstützung ihrer Suche anbieten, was mir mal wieder gezeigt hat, wie ich mich an die Nutzung von diesen Errungenschaften gewöhnt habe.
Da Carla sich dieser Hilfen nicht bedienen konnte, waren die Nachforschungen und ihre Reisen um so interessanter.
Die zweite Zeitebenen führt uns in das nationalsozialistische Deutschland der 30er und 40er Jahre.
Der Autorin gelingt es jeder ihrer Figuren einen besonderen Charakter einzuhauchen.
Keine Figur bleibt oberflächlich und der Geschichte wird hierdurch eine besondere Tiefe verliehen.
Ich hätte gerne selbst einige der Figuren getroffen und ihnen für ihren Mut und ihren Einsatz gedankt.
Der Wechsel zwischen den Zeitebenen fiel mir sehr leicht und war zudem so geschickt gewählt, dass ich mich stets neugierig gefragt habe, wie es in dem jeweils andere Handlungsstrang weitergeht.
Besonders erschütternd war für mich hier der Einblick in die Nationalsozialistische Vergangenheit und die dramatischen und schockierenden Geschehnisse, die ihre Finger bis in Claras Gegenwart ausgestreckt haben.
Eingebettet in eine Geflecht aus Geheimnissen, Lügen, Drohungen und Intrigen zu einer Zeit, in der jedes falsche Wort, jede falsche Geste den Tod bedeuten konnte, erzählt Claire Winter von inniger Freundschaft, von Liebe, Mut, Zivilcourage und wie wichtig es ist sich selbst immer treu zu bleiben.
Ich vergebe für diese sehr intensive und emotionale Reise in die Vergangenheit gerne 5 Sterne.