Cover-Bild Underground Railroad
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 27.02.2019
  • ISBN: 9783596702534
Colson Whitehead

Underground Railroad

Roman
Nikolaus Stingl (Übersetzer)

Ausgezeichnet mit dem National Book Award und Pulitzer Prize, stand »Underground Railroad« ein Jahr ununterbrochen auf der New York Times-Bestsellerliste - ab 14. Mai bei Amazon Prime unter der Regie von Academy-Award-Gewinner Barry Jenkins

Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben und Kopfgeldjägern, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit?

»Underground Railroad« ist ein Manifest über die Menschlichkeit und zugleich eine virtuose Abrechnung damit, was es bedeutete und immer noch bedeutet, in Amerika schwarz zu sein.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2021

Ein finsteres Kapitel Amerikas

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Corlson Whitehead erzählt in seinem Roman die Geschichte der Sklavin Cora stellvertretend für die unzähligen Menschen die Opfer dieses großen Unrechts wurden, und auch von jenen die ihre Lebensgefährliche ...

Corlson Whitehead erzählt in seinem Roman die Geschichte der Sklavin Cora stellvertretend für die unzähligen Menschen die Opfer dieses großen Unrechts wurden, und auch von jenen die ihre Lebensgefährliche Flucht in die Freiheit mit Hilfe von unterirdischen Höhlensystemen, der Underground Railroad wagten.

Begleitet von "Schaffnern", also Fluchthelfern machten sie sich auf den gefährlichen und sehr mühsamen Weg in die Freiheit, immer in der Angst von Sklavenjägern erwischt oder auf der Flucht getötet zu werden, zu verhungern, zu ertrinken oder zu verunglücken.

Der Roman erzählt von den unglaublich unmenschlichen Bedingungen denen die Sklaven ausgesetzt waren. Ihnen wurde ihre Menschlichkeit und Würde verwehrt, sie wurden als Ware verkauft und wie Besitz behandelt, völlig der Willkür ihres "Masters" ausgesetzt der sie verkaufen, auspeitschen und vergewaltigen konnte wie er gerade lust dazu hatte.

Für Whiteheads Protagonistin ist das keine Option mehr und sie beschließt sich auf den gefährlichen Weg in die Freiheit zu begeben.

Ein großartiges Buch, das eines der finstersten Kapitel der amerikanischen Geschichte sehr eindrücklich erzählt und großen Eindruck hinterlässt. Man fragt sich während dem Lesen oft einfach wirklich nur wie Menschen andere Menschen derart herabwürdigen können.

Der Roman wurde mit dem Pulizzer Prize for fiction ausgezeichnet.

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Veröffentlicht am 15.07.2018

Faszinierend und erschütternd

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Was kann man schon zu einem Buch schreiben, das gerade mit Preisen und Lob überschüttet wird? Dass all die Aufmerksamkeit hundertprozentig gerechtfertigt ist.

Es wurde zwar bereits unzählige Male gesagt, ...

Was kann man schon zu einem Buch schreiben, das gerade mit Preisen und Lob überschüttet wird? Dass all die Aufmerksamkeit hundertprozentig gerechtfertigt ist.

Es wurde zwar bereits unzählige Male gesagt, doch angesichts der „Black lives matter“-Bewegung, der Neonazi-Märsche, der Diskriminierungen und der Rassenunruhen in den USA ist dieser Roman gerade brandaktuell. Autor Colson Whitehead erzählt die Geschichte des Mädchens Cora, das Anfang des 19. Jahrhunderts als Sklavin auf einer Plantage im US-Staat Georgia unter schrecklichen Bedingungen leben und arbeiten muss. Ihr Mutter Mabel flüchtete unerwartet, als Cora zehn Jahre alt war. Seitdem ist das Mädchen allein. Als sich ihr nach schweren Misshandlungen die Chance bietet, mit einem anderen Sklaven über die Underground Railroad zu fliehen, nutzt sie diese. Ihre Flucht führt durch mehrere Staaten, doch Cora kommt nirgendwo zur Ruhe. Ihr Besitzer beauftragt Sklavenjäger, um Cora zurückzuholen; sie wird unterwegs verraten und gedemütigt. Zwar hält sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben außerhalb der Plantage auf, doch die Freiheit ist anders, als sie sich das vorgestellt hat. Selbst Schwarze, die eigentlich freigelassen oder in Freiheit geboren wurden, sind oft der Willkür und der Diskriminierung durch Weiße ausgesetzt.

Coras Odyssee ist erschöpfend, schockierend und mit grausamen Erlebnissen gespickt. Manche Momente sind wirklich schwer zu ertragen – umso wichtiger ist die Lektüre. Whitehead schreibt in einem schnörkellosen, anschaulichen Stil, der ins Herz trifft, aber überflüssige Sentimentalitäten vermeidet. Cora ist eine starke Person und eine faszinierende Protagonistin. Durch ihre Jugend und Unerfahrenheit scheint sie etwas naiv, tritt jedoch trotzdem mutig für sich und ihre Helfer ein. Gleichzeitig erschien sie mir durch ihre Erlebnisse oft etwas abgestumpft und distanziert. Umso herzzerreißender wirken die Momente, in denen sie die Fassung verliert, weil sie beispielsweise vom Tod eines Helfers erfährt.

Die Underground Railroad war eigentlich ein geheimes Netzwerk an Menschen, die Sklaven bei der Flucht aus dem Süden über bestimmte Routen in den freien Norden halfen. Colson Whitehead nimmt die Metapher allerdings wörtlich und lässt die Sklaven über eine Eisenbahnlinie im Untergrund flüchten. Dadurch ist das Buch zwar nicht historisch korrekt, jedoch lassen sich die Fahrten zwischen den einzelnen Staaten schneller erzählen, als wenn die Sklaven zu Fuß flüchten würden. So liegt der Fokus auf den verschiedenen Stationen. Hier erkennt der Leser deutlich, dass „Fortschritt“ und „Freiheit“ immer von der Perspektive abhängen.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Underground Railroad

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„Das Sonderbare an Amerika war, dass Menschen Dinge waren.“
Cora wird als Sklavin auf einer Baumwollplantage ausgebeutet; nicht einmal familiärer Rückhalt ist ihr gegönnt, denn die Mutter floh als Cora ...

„Das Sonderbare an Amerika war, dass Menschen Dinge waren.“
Cora wird als Sklavin auf einer Baumwollplantage ausgebeutet; nicht einmal familiärer Rückhalt ist ihr gegönnt, denn die Mutter floh als Cora gerade 10 Jahre alt war. Die Willkür und Grausamkeit ihrer Herren ist kaum zu ertragen, doch eines Tages ergibt sich auch für Cora plötzlich die Möglichkeit zur Flucht. Zusammen mit Cäsar versucht sie mithilfe der Underground Railroad in den Norden zu gelangen, in die Freiheit.

Colson Whitehead wurde für seinen aufwühlenden Roman u.a. mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, und ich kann schon verstehen warum. Das Drama um Coras und Cäsars Flucht steht beispielhaft für viele Sklaven, die den Mut (und die Möglichkeit) hatten um zu fliehen. Der Autor macht jedoch auch mehr als deutlich, dass Flucht nicht immer auch Freiheit bedeutete, Sklavenfänger, Widrigkeiten und der ganz alltägliche Rassismus machen den Sklaven das Leben mehr als schwer. Man fiebert natürlich mit den beiden mit, trotzdem bleibt dabei auch immer eine gewisse Distanz. Die meisten Kapitel handeln von Cora, es wird aber auch immer wieder kurz berichtet wie es Figuren ergangen ist, die ihren Weg kreuzten, was das Gesamtbild abrundet. Ich habe es dem Autor ein bisschen übel genommen, dass er den Begriff Railroad wörtlich genommen hat und Cora hauptsächlich auf unterirdischen Schienen auf die Reise schickt. Das macht ihre Reise sehr viel weniger gefährlich als sie in Wirklichkeit war, auch geheime Eisenbahnstationen mit Plüschsesseln und Gemälden an den Wänden fand ich mehr als unpassend. Zwar erlebt Cora auf ihrer Reise trotzdem genug brenzlige Situationen, trotzdem hätte ich mir eine etwas authentischere Herangehensweise gewünscht. Trotzdem hat der Roman natürlich seine starken Seiten, und beleuchtet ein wichtiges Kapitel der Geschichte.

Veröffentlicht am 01.07.2021

Harter Tobak

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Meinung:
Underground Railroad ist ein Buch, das auf jeden Fall nicht kalt lässt. Das Schicksal der Sklaven aus ihrer Sicht vor Augen geführt zu bekommen, ist für mich ein notwendiges Stück Geschichte, ...

Meinung:
Underground Railroad ist ein Buch, das auf jeden Fall nicht kalt lässt. Das Schicksal der Sklaven aus ihrer Sicht vor Augen geführt zu bekommen, ist für mich ein notwendiges Stück Geschichte, dem sich der Autor hier annimmt. Dabei ist Whiteheads Schreibstil keinesfalls persönlich. Er schreibt sehr nüchtern und distanziert, was in meinen Augen die Thematik aber nur unterstreicht. Es ist ein wenig so, als wäre man ein Augenzeuge, der die Qualen sehrwohl zu sehen bekommt, aber sie eben nicht selbst erlebt. Ein Gefühl von Mitleid, aber mit dem Gedanken, das man ja zum Glück nicht selbst betroffen ist. Ich denke, ihr wisst, was ich sagen möchte. Dieses Gefühl macht das Lesen auf jeden Fall speziell.

Davon abgesehen ist der Stil aber manchmal auch holprig und teilweise etwas zäh. Der Anfang der Geschichte hat eine schöne Spannung und animiert zum Weiterlesen. Im Laufe des Buches verlässt mich dieses Gefühl aber immer wieder, weil sich die Erzählung verstrickt und in Einzelheiten verliert. Schade, denn Cora und ihr Werdegang hätten durchaus mehr Potenzial gehabt. Interessant fand ich auf jeden Fall die einzelnen Stationen, die sie durchläuft, weil sie aufzeigen, wie unterschiedlich Sklavenschicksale damals aussehen konnten.
Auch der Wechsel zwischen einem Gefühl von ständiger Bedrohung und relativer Sicherheit konnte bei mir punkten, weil es das Buch einen realistischeren Anstrich gegeben hat.

Dies war aber auch nötig, denn wirklich glaubwürdig ist das „Glück“, das Cora hat nicht. Zu oft kommt aus heiterem Himmel dann doch noch die Rettung. Das finde ich irgendwie schade, denn es macht die Bemühung hinter dem Buch ein wenig zu Nichte. Ebenso wie die Tatsache, das sie zwar auf einem realen Thema basiert, aber historisch einfach nicht korrekt dargestellt wird. Auch wenn man die Idee, die Organisation der Underground Railroad ganz bildlich umzusetzen sicherlich als künstlerische Freiheit begreifen kann.

Fazit:
Ein wichtiges Thema, eine gelungene Stimmung, aber keine durchgängig funktionierende Geschichte.

Veröffentlicht am 12.05.2020

Starke Geschichte; aus meiner Sicht schwach umgesetzt

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Um es vorweg zu nehmen, habe ich mir mehr von diesem Buch erwartet. Die Underground Rail Road, ein interessantes und spannendes Thema, spielt zur Zeit der Sklaverei in Amerika. Aus meiner Sicht beginnt ...

Um es vorweg zu nehmen, habe ich mir mehr von diesem Buch erwartet. Die Underground Rail Road, ein interessantes und spannendes Thema, spielt zur Zeit der Sklaverei in Amerika. Aus meiner Sicht beginnt das Buch spannend, interessant und auch fesselnd, sodass ich mich auf die nächsten Kapitel gefreut habe. Aber von Kapitel zu Kapitel wird es langweiliger, langatmiger, durchsichtiger und was für mich hervorragend begann, endet in einem langweiligen Schluss. Das ist so schade, denn thematisch ist da soviel Potenzial. Die Charaktere sind zu Beginn sehr gut dargestellt und herausgearbeitet, aber auch hier gibt es dann die Hauptprotagonistin, die scheinbar so viel Glück auf ihrer Flucht hat, dass es sehr unglaubwürdig ist. Auch auf dem Fluchtweg gibt es einige Situationen, die sich einfach so, für mich unlogisch und unschlüssig und unglaubwürdig auflösen, dass es nicht wirklich Spaß macht sich durch die zweite Hälfte des Buches durchzuquälen.
Deshalb gibt es aus meiner Sicht grad noch. drei Sternchen.

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