Noch eine Familiengeschichte
Familiengeschichten sind auf der Skala von eins bis zehn bei mir auf Level neun, Dana von Sufrins Roman trifft genau mein Interesse. Die Familie ist etwas „zusammengewürfelt“, ein jüdischer Vater, eine ...
Familiengeschichten sind auf der Skala von eins bis zehn bei mir auf Level neun, Dana von Sufrins Roman trifft genau mein Interesse. Die Familie ist etwas „zusammengewürfelt“, ein jüdischer Vater, eine katholische Mutter und eine exaltierte Schwester plus verrücktem Onkel, da lässt sich eine Menge erzählen. Die Autorin macht das gut, ihre ellenlange Sätze lesen sich äußerst vergnüglich, ihren Gedanken- und Zeitsprüngen bin ich gern gefolgt. Dass es mir zuweilen doch langweilig und ich der Endlosschleifen überdrüssig wurde, möge mir die Autorin verzeihen. Kindheit, Jugend, gescheiterte Beziehungen, Themen, die in allen Familienromanen anstehen, aber die nicht in allen so wild und überbordend behandelt werden. Der Vater als vergötterte und zugleich als peinlich angesehene Person, der stirbt und wohl auch Anlass fürs Nachdenken, Erinnern und Schreiben ist, der wird mir von diesem Buch am deutlichsten in Erinnerung bleiben. Die nervende Schwester kommt locker auf Platz zwei.
Fazit: ein Experiment, dem man sich nicht verschließen kann, hat man das Buch erst einmal ins Herz geschlossen.