Cover-Bild Die spürst du nicht
(85)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Zsolnay, Paul
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 20.03.2023
  • ISBN: 9783552073333
Daniel Glattauer

Die spürst du nicht

Roman
Der Bestsellerautor Daniel Glattauer lässt in seinem neuen Roman Menschen zu Wort kommen, die keine Stimme haben – ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft.

Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe.
Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel? Daniel Glattauer packt große Fragen in seinen neuen Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und in dem er all sein Können ausspielt: spannende Szenen, starke Dialoge, Sprachwitz. Dabei zeichnet Glattauer ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft, entlarvt deren Doppelmoral und leiht jenen seine Stimme, die viel zu selten zu Wort kommen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2023

Grandios geschrieben

1

Mit „Die spürst du nicht“ ist dem Autor Daniel Glattauer wieder ein ganz großartiger Roman gelungen, bei dem einfach alles zusammen passt.

Die Handlung findet in einer Juliwoche in der Toskana statt. ...

Mit „Die spürst du nicht“ ist dem Autor Daniel Glattauer wieder ein ganz großartiger Roman gelungen, bei dem einfach alles zusammen passt.

Die Handlung findet in einer Juliwoche in der Toskana statt. Die beiden Familien Binder und Strobl-Marinek machen gemeinsam Urlaub. Zunächst gibt es einen kurzen Überblick über die Charaktere, so dass ich schnell ein erstes Bild von ihnen hatte. Da sind Engelbert und Melanie Binder mit ihrem neunjährigen Sohn Benjamin und Oskar Matrinek mit seiner Frau Elisa Strobl-Martinek und der neunjährigen Lotte und der 14-jährigen Elisa Sophie. Letztere hat dem Urlaub nur zugestimmt, wenn sie ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen darf, die vor vier Jahren mit ihrer Familie aus Mogadischu geflohen ist. Zunächst lesen sich die Ereignisse locker und leicht – Urlaubsatmosphäre eben - bis es zu einem Unglück kommt.

Der Schreibstil von Daniel Glattauer liest sich leicht und ist den jeweiligen Ereignissen angepasst. Damit wurde auch der Wechsel der Atmosphäre direkt spürbar, das leichte Urlaubsfeeling verschwindet und es wird ernst. Ich habe fassungslos an den Seiten geklebt und konnte nicht aufhören zu lesen. Durch Perspektivwechsel, Zeitungsartikel und Beiträge aus sozialen Medien ist es abwechslungsreich und man erhält einen übergreifenden Einblick in die Handlung. Die Reaktionen auf den Vorfall von den einzelnen Familienmitglieder und der Öffentlichkeit fallen komplett unterschiedlich aus. Jeder reagiert anders, aber leider nicht jeder angemessen. Die Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander werden gelungen dargestellt und alles wirkt durchweg erschreckend authentisch.

Die hier geäußerte Gesellschaftskritik passt in unsere Zeit. Dieser Roman fordert zum Nachdenken auf und wird bei mir noch lange nachhallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2024

Unterhaltsames Sommerbuch mit tiefem Abgrund

0

Familie Strobl-Marinek aus Wien nimmt zur Beschäftigung von Teenie-Töchterchen Sophie Luise das somalische Flüchtlingsmädchen Aayana mit in den Urlaub. Die Arme soll auch mal Spaß haben, das sicherlich ...

Familie Strobl-Marinek aus Wien nimmt zur Beschäftigung von Teenie-Töchterchen Sophie Luise das somalische Flüchtlingsmädchen Aayana mit in den Urlaub. Die Arme soll auch mal Spaß haben, das sicherlich verhasste Kopftuch (und damit auch gleich die verhuschte Art) ablegen, sich aus den Fängen des älteren, machoiden Bruders befreien und wenigstens einmal als Teil einer gut situierten Familie fühlen. Und schwimmen lernen, die besondere Mission von Mama Strobl-Marinek, die findet, ohne diese grundlegende Fähigkeit sei das Leben nur halb so schön. Doch bereits am ersten Abend des Toskana-Urlaubs kommt es zur Tragödie, das Mädchen ertrinkt im Pool.

Was Daniel Glattauer im Folgenden aufzieht, führt unsere ach so privilegierte Gesellschaft ad absurdum, liest sich wie ein bitterböses Sittenbild, dem man leicht angewidert beiwohnt, aber wegschauen geht halt auch nicht. Fehler werden einander zugeschoben und weit von sich gewiesen, es gilt, die eigene Haut retten und ja, man wünscht diesen selbstgerechten, vor Arroganz nur so strotzenden Gutmenschen mindestens die Pest an den Hals – und gleichzeitig meldet sich da so ein leises, inneres Stimmchen, das fragt, wie frei wir selbst denn eigentlich von diesen Vorurteilen und Selbstgerechtigkeiten sind.

Dem Autor gelingt es erstaunlich gut die leicht überzogen skizzierten Figuren nie ins Lächerliche, Karikierte abdriften zu lassen. Ich hab sie ihm alle abgenommen, angefangen bei der Teenagerin, deren Leben völlig aus den Fugen gerät, und das direkt aus dem Kinderzimmer heraus (wirklich erschreckend für mich als Mutter), bis hin zum leicht verblendeten Staranwalt Steinpichler. Aayanas Geschichte hat mich tief berührt und wird mich noch länger beschäftigen, denn auch wenn sie fiktiv sein mag, sensibilisiert sie doch für die sehr realen Schicksale Geflüchteter, die viel zu wenig Raum in der Politik und in unserer Gesellschaft haben.

Oberflächlich betrachtet ist „Die spürst du nicht“ das unterhaltsame Sommerbuch, das ich auch aufgrund des Covers erwartet hatte; leichte Kost, man fliegt nur so durch die Seiten, muss mitunter herzlich lachen oder zumindest schmunzeln. Doch darunter tut sich ein Abgrund auf, lauert eine bodenlose Schwere, die mich sehr betroffen gemacht hat, eine unerwartet schmerzhafte Geschichte über Migration und Heimat, Moral und Gewissen. Richtig stark!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2024

Toller Roman, regt zum Nachdenken an

0

Letztes Jahr habe ich „Die spürst du nicht“ von Daniel Glattauer gelesen und mich hat der Roman sehr berührt und nachdenklich gemacht. Im gemeinsamen Urlaub von zwei österreichischen Familien ertrinkt ...

Letztes Jahr habe ich „Die spürst du nicht“ von Daniel Glattauer gelesen und mich hat der Roman sehr berührt und nachdenklich gemacht. Im gemeinsamen Urlaub von zwei österreichischen Familien ertrinkt die somalische 🇸🇴 Freundin der Tochter im Pool. Nach Rückkehr aus dem Urlaub stehen die Familien im Fokus der Presse und auch bei Social Media wird viel über das Unglück geschrieben. Ganz groß schwebt die Frage im Raum, ob jedes Menschenleben gleich viel wert ist und ob die Reaktionen beim Tod des österreichischen Mädchens vielleicht anders ausgefallen wären. Daniel Glattauer hat einen gesellschaftskritischen Roman erschaffen, der sich flüssig lesen lässt und bis zum Ende spannend bleibt. In diesem Buch wird einem, zumindest habe ich es so empfunden, der Spiegel vorgehalten und mich hat es zum Nachdenken angeregt. Der Spiegel Bestseller ist keine leichte Sommerlektüre, sondern ein Roman mit Tiefgang.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2023

brillant gestaltete und bewegende Geschichte

0

Lange habe ich Daniel Glattauer nicht mehr gelesen und war daher sehr gespannt auf das neue Buch und wurde auch nicht enttäuscht.
Es beginnt schon brillant, indem ein Familienurlaub in der Toscana gezeigt ...

Lange habe ich Daniel Glattauer nicht mehr gelesen und war daher sehr gespannt auf das neue Buch und wurde auch nicht enttäuscht.
Es beginnt schon brillant, indem ein Familienurlaub in der Toscana gezeigt wird, mit all dem, was damit zusammenhängt, also auch gewissen Spannungen.
Mit dabei ist die Schulfreundin der Tochter, die ein 14jähriges Flüchtlingskind ist.
Schon früh im Buch kommt es zu einem unerwarteten Bruch. Ein Unglück erfolgt. Das Mädchen ertrinkt im Schwimmigpool. Wiederbelebungsversuche mißlingen.

Für die Familie ist das auch eine Belastung, besonders die Tochter Sophie-Luise ist traumatisiert. Hinzu kommen viele negative, provozierende Meldungen in den sozialen Medien. Diese Passagen waren für meine Geschmack nicht so gut lesbar, aber natürlich wichtig für die Handlung und mit ein zentrales Thema im Buch.

Einen großen Teil der Handlung nimmt dann der Zivilprozess ein, dessen Dramatik Glattauer perfekt beschreibt und es gipfelt schließlich darin, dass die somalische Familie auch ihre Lebens- und Flüchtlingsgeschichte erzählen kann. Das ist ziemlich bewegend.

Veröffentlicht am 05.03.2023

Frage nach dem Wert eines Menschenlebens

0

" Die spürst du nicht" von Daniel Glattauer erscheint am 20.3. 2023 im Zolnay Verlag mit 304 Seiten. Das Cover des gesellschaftskritschen Romans zeigt direkt worum es geht,: Das Wasser,ein Schwimmbecken. ...

" Die spürst du nicht" von Daniel Glattauer erscheint am 20.3. 2023 im Zolnay Verlag mit 304 Seiten. Das Cover des gesellschaftskritschen Romans zeigt direkt worum es geht,: Das Wasser,ein Schwimmbecken.

Zwei reiche und bekannte Familien aus Wien machen Urlaub in der Toscana, und die 14 jährige Tochter Luise darf zu ihrer Unterhaltung eine Schulfreundin mitnehmen,Aayana ein Flüchtlingskind aus Somalia. Da passiert direkt anfangs ein großes Unglück.Es kommt zur Frage wie geht man mit dem Unglück für sich und andere um? Was ist ein Menschenleben wert und haben alle den gleichen Wert? Der Autor versteht es wichtige Themen zu beschreiben,die Gefühle der unterschiedlichen Menschen zu erklären. Der Gesellschaft wird ein Spiegel vorgehalten,der die Doppelmoral zeigt.

Ich habe das Buch gerne gelesen,es war berührend,interessant und regt zum Nachdenken an. Nicht ganz so flüssig geschrieben,durch die SMS und Social Media Einschübe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere