Wunderschön
Die Marsch als wunderschöne Naturlandschaft liegt friedlich um den kleinen Ort Barkley Cove. Doch so unterschiedlich Marsch und Ort auch sind, so unterschiedlich sind die jeweiligen Bewohner. Mitte der ...
Die Marsch als wunderschöne Naturlandschaft liegt friedlich um den kleinen Ort Barkley Cove. Doch so unterschiedlich Marsch und Ort auch sind, so unterschiedlich sind die jeweiligen Bewohner. Mitte der 1950er Jahre lebt Kya mit ihrer Familie in einer schäbigen Hütte mitten im Marschland. Ihre Kindheit ist von Gewalt geprägt und endet in Einsamkeit und Isolation als ihre Mutter und ihre Geschwister die Familie nach und nach verlassen und die kleine Kya mit dem brutalen Vater allein lassen. Als auch der Vater irgendwann nicht mehr nach Hause kommt ist das Kind völlig auf sich gestellt. Die Bewohner des Ortes verschließen die Augen vor dem Elend. Doch Kya überlebt und schöpft aus ihrer Gabe die Natur der Marsch bis ins kleinste Detail zu verstehen. Mit Menschen hat sie jedoch ihre Probleme, und diese werden ihr noch zum Verhängnis.
Die Geschichte lebt von tiefen Emotionen. Neben der erdrückenden Einsamkeit erleben wir die Freiheit und Offenheit der Natur des Marschlandes. Jedes noch so kleine Detail wird mit viel Liebe und Hingebung erzählt. Tiere und Pflanzen nehmen den Stellenwert von Familie ein, geben Nähe und Geborgenheit für Kya. Während auf der anderen Seite die Gesellschaft in Form des kleinen Ortes steht. In dem zwar jeder jeden kennt, und doch sich jeder selbst der nächste ist. Hier werden Menschen ausgegrenzt und grausam zurückgelassen. Und dennoch klagt das Buch nicht an, sondern ist nur ein stiller Beobachter und erzählt eine atemberaubend schöne Geschichte eines kleinen Lebens inmitten der Natur.