Cover-Bild Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.07.2023
  • ISBN: 9783446278684
Doris Knecht

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe

Roman
Nach „Die Nachricht“ schreibt Doris Knecht über das Leben einer Frau, die an einem Wendepunkt steht. „Ein Buch, das beglückt, begeistert, beeindruckt.“ (Maria-Christina Piwowarski)

Sie ist die Tochter, die stets unsichtbar war neben ihren braven, blonden Schwestern. Sie ist die alleinerziehende Mutter, die sich stets nach mehr Freiheit und Unterstützung sehnte. Sie ist die Überempfindliche, die stets mehr spürte als andere. Sie ist jemand, der Veränderungen hasst. Doch irgendetwas muss geschehen. Denn ihre Kinder sind im Begriff auszuziehen, und sie muss sich verkleinern, ihr altes Leben ausmisten, herausfinden, was davon sie behalten, wer sie in Zukunft sein will.
Wie ist es, wenn das Leben noch einmal neu anfängt? Doris Knechts neuer Roman ist die zutiefst menschliche und intime Selbstbefragung einer Frau, die an einem Wendepunkt steht. Sie versucht, die Wahrheit über sich selbst herauszufinden. Und zugleich weiß sie, dass ihr das niemals gelingen wird.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2023

Frau und Mutter am Wendepunkt

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In "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" lässt Doris Knecht sich die Ich-Erzählerin mit dem Älterwerden und den damit einhergehenden Veränderungen beschäftigen.
Die inzwischen ...

In "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" lässt Doris Knecht sich die Ich-Erzählerin mit dem Älterwerden und den damit einhergehenden Veränderungen beschäftigen.
Die inzwischen erwachsenen Kinder ziehen aus und sie steht an einem Wendepunkt in ihrem eigenen Leben.
Die alte, zu große Wohnung muss gegen eine kleinere getauscht, viele Dinge aus dem alten Leben mit in das Neue genommen werden.
In Selbstbetrachtung setzt sie sich mit den verschiedenen Rollen, die sie in ihrem bisherigen Leben eingenommen hat, auseinander.
Als Mutter und Ehefrau und nicht zuletzt als Tochter und Schwester.
Doris Knecht erzählt bildhaft, witzig und mit einer gehörigen Portion Selbstironie der Protagonistin.
Kurze, knackige Kapitel machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen und das bunte, süße Cover ist DER Hingucker schlechthin.

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Veröffentlicht am 22.07.2023

Wenn Gedanken kreisen

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Wie wird es wohl werden, wenn die Zwillinge ausziehen? Wo zieht es die Protagonistin selbst hin? Was kann sie sich überhaupt leisten? WAS WIRD AUS DER FAMILIENWOHNUNG?
Um diese Fragen kreist die unbekannte ...

Wie wird es wohl werden, wenn die Zwillinge ausziehen? Wo zieht es die Protagonistin selbst hin? Was kann sie sich überhaupt leisten? WAS WIRD AUS DER FAMILIENWOHNUNG?
Um diese Fragen kreist die unbekannte Ich-Erzählerin in kurzen Kapiteln. Sie zieht in sprunghaften Gedanken und Erinnerungen durch ihr Leben. Erinnerst sich an die eigene Jugend und hinterfragt ihr Selbstbild (War sie wirklich das ungeliebte Kind zwischen all den Zwillingen). Überdenkt, was ihr für die Zukunft wichtig ist und begleitet die Kinder dabei beim endgültigen selbständig werden. Ja, es ist ein Fazit zum Zeitpunkt der Lebensmitte. Mit allen zugehörigen Sorgen und Bedenken. In vielen Fragen kann ich mich wiederfinden. Und dennoch werde ich nicht warm mit der Protagonistin. Zu sehr kreist sie um sich selbst, die Wohnung, ums immerwiederkehrend materielle: Familienwohnung, Werkstatt, Häuschen auf dem Land. Da wird sich doch eine Lösung finden??? Und gleichzeitig verstehe ich dieses rastlose Gedanken machen um die Zukunft.
Sprachlich gefällt mir das Buch sehr gut. Doris Knecht beobachtet genau, schreibt manchmal sehr detailliert und löst das dann durch einen Satz auf, der vor trockenem Humor nur so strotzt.
Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, wieviel Ich der Autorin im Buch steckt. Die Parallelen haben mich lange verwirrt. Und so lege ich das Buch am Ende etwas ratlos aus der Hand…

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Veröffentlicht am 19.08.2023

Zwiegespalten

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Eine Frau, alleinerziehend, deren nun volljährige Kinder ausziehen, weshalb sie sich ihre Wohnung nicht mehr leisten kann und sich verkleinern muss, die versucht herauszufinden, wer sie eigentlich ist ...

Eine Frau, alleinerziehend, deren nun volljährige Kinder ausziehen, weshalb sie sich ihre Wohnung nicht mehr leisten kann und sich verkleinern muss, die versucht herauszufinden, wer sie eigentlich ist und dafür in Fotos, Erinnerungen und Familiengeschichten wühlt. Ein Roman, geschrieben im Stil von Autofiktion, als Hauptthema weibliche Selbstfindung – eigentlich genau mein Ding. Trotzdem lässt mich der Roman zwiegespalten zurück.
Zum einen ist da dieser grandiose Einstieg: „Der Hund hat schon wieder ins Auto gekotzt. Er hielt durch, bis ich auf den Parkplatz bei der Hundewiese einbog, dann brach es aus ihm heraus.“ (S. 7). Bin ja ein Fan von guten ersten Sätzen und der hier hatte mich sofort. Und auch sonst waren da wirklich einige Stellen drin, bei denen ich sofort meinen Bleistift gezückt und unterstrichen habe, beispielsweise dieses schöne Zitat: „Die Frau, über die ich schreibe, gibt es nicht. Sie ist ein Konstrukt, zusammengesetzt aus Erinnerungen, viele davon fehlerhaft, aus Selbstüberhöhung und Selbsthass, aus Erzählungen von anderen, aus Bildern in Fotoalben.“ (S. 88)
Dann gab es aber auch die andere Seite, denn immer wieder kamen dann Stellen, die mich so gar nicht erreicht haben und mittendrin hatte ich einen so richtigen Durchhänger, dass ich kurz – trotz der vielen Unterstreichungen – überlegt habe, das Buch abzubrechen, weil ich nicht so ganz wusste, wo es eigentlich noch hinwill und dadurch auch irgendwie das Interesse verloren habe. Das lag zum Teil auch an der Protagonistin: Einen großen Teil der Erzählung nehmen ihre finanziellen Sorgen ein und der Wunsch, ihre Wohnung nicht verlassen zu müssen und auf Wohnungssuche festzustellen, dass sie sich ihre Wunschwohnungen nicht leisten kann (alles absolut verständlich!). Zwischen den Wiederholungen zu ihren finanziellen Nöten erfährt man allerdings, dass sie zwei Immobilien besitzt: Ein Haus auf dem Land, ein kleines Apartment in der Stadt - in beide möchte sie aber nicht ziehen. Konnte ich persönlich (zumindest für eine Übergangslösung) nicht so ganz nachvollziehen.
3,5/5

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Empty Nest Syndrom

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Die Autorin und ihre Protagonistin erzählen in der Ich-Form von ihrem Mitvierziger-Leben, in einer Phase in der die Zwillinge der Alleinerziehenden gerade Abitur gemacht haben und flügge werden. Sie haben ...

Die Autorin und ihre Protagonistin erzählen in der Ich-Form von ihrem Mitvierziger-Leben, in einer Phase in der die Zwillinge der Alleinerziehenden gerade Abitur gemacht haben und flügge werden. Sie haben sehr viel gemeinsam. Beide sind in ähnlichem Alter, Mutter von Twins, beide sind schriftstellerisch-journalistisch tätig. Das klingt äußerst autobiographisch und authentisch.

So weit so gut. Ich mochte die Rückblicke in eine Kindheit, die durch ein Aufwachsen als sprichwörtliches fünftes Rad am Wagen. In einer Familie mit zwei Zwillingspärchen als ältestes Einzelkind geprägt war. Dass es problematisch sein kann wenn man als Einzige kein Gegenstück hat und außerdem noch weniger attraktiv aussieht, als die superblonden, hübschen Geschwister, kann ich mir gut vorstellen. Dieser Part war interssant. Es klang an, dass auch eine vergleichsweise unspektakuläre Vergangenheit, ein ständiges eher Übersehen-Werden Spuren, hinterlassen kann.

Aber wie schon die Therapeutin der Protagonistin im Buch einmal bemerkt: irgendwann ist ein so unspektakuläres Thema auch ausgereizt. Die Story um den Auszug der Kinder, die Wohnungssuche und den Einzug in eine kleinere Butze, all das gibt eben nicht so viel her. Es passiert quasi nichts in diesem Roman, das nicht durch und durch alltäglich wäre. Mir kommen die Probleme der Protagonistin tatsächlich nichtig vor und es ist ja auch völlig in Ordnung, wenn jemand ein solches Leben führt. Aber warum, darüber schreiben? Mir fehlt das Motiv, weiterzulesen. So ist es eine Selbstbespiegelung ohne wirklichen Mehrwert. Weder sehe ich interessante Erkenntnisse, noch Entwicklung. Aber womöglich tangiert mich das Thema als Frau, die keine Mutter ist, einfach zu wenig.

Den Schreibstil der Autorin mochte ich wirklich gern. Inhaltlich hat mich der Text wenig berührt..

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Ein mühsamer Neuanfang zu mehr persönlicher Freiheit.

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Eine Geschichte über den Lebensweg einer Frau, angefüllt mit vielen Gefühlen und wichtigen, nachklingenden Entscheidungen, aufgereiht in scheinbar wahllos aneinander gereihten, kurzen Kapiteln, wiederholt ...

Eine Geschichte über den Lebensweg einer Frau, angefüllt mit vielen Gefühlen und wichtigen, nachklingenden Entscheidungen, aufgereiht in scheinbar wahllos aneinander gereihten, kurzen Kapiteln, wiederholt auf einzelne Episoden ihres Lebens erneut eingehend. Als alleinerziehende Mutter, die sich stets vor allem nach mehr Freiheit sehnt, jedoch keine Veränderungen in ihrer Solitude mag, so stellt sich die Hauptfigur vor. Vieles ist im Umbruch in ihrem Leben. Diese sehr gut nachvollziehbaren Gefühle von Abschied, verlassen zu werden von ihren Zwillingen und dem notwendigen Auszug aus der zu teuren Wohnung stehen im Raum. Die Problematik eines geordneten Neuanfangs trotz Überforderung nicht nur beim Ausmisten all der Erinnerungen kommt nachvollziehbar an. Selbst das sehr intime Thema wie Abtreibung fördert die detaillierte Selbstbefragung hervor. Wichtige Entscheidungen, was zu behalten immer noch wichtig ist und warum, ist nachvollziehbar aufgeführt in einem Schreibstil in der Ich-Form, quasi als schriftlich festgehaltene Gedankengänge, z. B. zum Vergessen, zu diversen Ängsten und vor allem über die neue Freiheit nach dem behüteten Erwachsenwerden der Zwillinge. Insgesamt kommen alle Figuren sympathisch daher, die Probleme allein erziehender, berufstätiger Mütter werden klar einbezogen. Der Buchtitel ist inhaltlich eigentlich ein Widerspruch in sich. Warum wurde er gewählt? Das Cover mit Hund und herbstlichem Laub passt gut zum abschließenden Lebensabschnitt der Hauptfigur. Ein leiser Roman zum Nachempfinden.

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