Der Titel trifft die Faust aufs Auge
Racheopfer erzählt eher eine kleine Zusatzgeschichte, als wie die versprochene Vorgeschichte Francis Ackermann jr. Diese gehört zu Ethan Cross Reihe rund um die Sheperd Organization, wobei man bei dieser ...
Racheopfer erzählt eher eine kleine Zusatzgeschichte, als wie die versprochene Vorgeschichte Francis Ackermann jr. Diese gehört zu Ethan Cross Reihe rund um die Sheperd Organization, wobei man bei dieser Geschichte kein anderes seiner Bücher vorher gelesen haben muss. Die Hauptreihe besteht bereits aus fünf Bänden, wobei nächstes Jahr Februar ein sechster erscheint. Dennoch ist es empfehlenswert zumindest "Ich bin die Nacht" vorher zu lesen, damit man sich die Reihe durch den veränderten Blickwinkel auf Ackermann nicht verdirbt. Zum Inhalt: Ackermann wird in eine Spezialklinik verlegt, bei der die dort angestellte Psychologin Jennifer ein persönliches Interesse daran hat, ihn um sich zu haben. Diese setzt alles daran ihr Ziel zu erreichen und für Ackermann beginnt ein neues Spiel, bei dem nicht nur sein Leben in Gefahr gerät.
Ich persönlich habe bereits vier Bände der Hauptreihe gelesen, weshalb ich von Anfang an mit Ackermann sympathisiert habe. Er behält seinen besonderen Charakter auch hier die ganze Geschichte hinweg. Die Story wurde über das ganze "Buch" spannend gehalten, wie man es von Ethan Cross gewohnt ist. Auch der Schreibstil bereitet ein flüssiges Lesevergnügen. Allerdings ist mir beim Lesen des Klappentexts aufgefallen, dass dieser ein falsches Bild von der Geschichte vermittelt, was einen schon irritieren und dementsprechend in seinen Erwartungen beeinflusst. Ich persönlich habe den Klappentext erst nach der letzten Seite gelesen, da mir in den Diskussionen aufgefallen war, dass ein paar darauf hingewiesen haben. Hierbei empfehle ich also lieber die Leseprobe zu lesen und an Hand derer zu entscheiden, ob das Buch etwas für einen ist oder nicht.
Die Charaktere sind gut dargestellt, auch wenn mich interessieren würde, wie sie nach den Erlebnissen miteinander umgehen.
Ich war über Davids psychischen Zustand sehr verwundert, dass er es geschafft hat, mit einer derartigen Belastung in eine solche Position zu kommen und auch über Jennifer, die dem Namen des Buches alle Ehre macht und dadurch oft dumm und unüberlegt handelt. Aber gerade die Macken der Protagonisten bereiten einen zusätzlichen Lesespaß. Auch wenn man an vielen Stellen einfach nur den Kopf schütteln kann.
Insgesamt ist die Geschichte ein schöner Zusatz für Ackermann Fans und da ich seinem Charme schon lange verfallen bin, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Sie stellt eine interessante Mischung aus Persönlichkeiten dar und ist es definitiv wert gelesen zu werden. Wenn die Erwartungen nicht zu hoch sind, wird man damit vergnügte Lesestunden haben. Man darf schließlich nicht vergessen, dass das Schmuckstück nur 160 Seiten hat und man in diesen nicht noch mehr Spannung hätte verbauen können, wenn die Geschichte authentisch bleiben soll.
Wer die anderen Thriller von Ethan Cross gut fand, wird auch bei diesem seine Freude haben. Ob es gut ist, um in die Reihe einzusteigen, kann ich nicht sagen, das es einem Ackermann als Charakter auch verderben kann.