Eine dunkle Komödie mit Biss
Eine dunkle Komödie mit Biss
Eve Kellmanns "How to Kill a Guy in Ten Ways" ist eine kühne und provokante Lektüre, die den Leser in eine Welt entführt, in der Rache süß und oft blutig ist.
Dieses Buch ...
Eine dunkle Komödie mit Biss
Eve Kellmanns "How to Kill a Guy in Ten Ways" ist eine kühne und provokante Lektüre, die den Leser in eine Welt entführt, in der Rache süß und oft blutig ist.
Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven, aber für alle, die schwarzen Humor und eine unkonventionelle Heldin schätzen, bietet es ein unterhaltsames, wenn auch manchmal verstörendes Erlebnis. Ich vergebe 4 von 5 Sternen für diese einzigartige Mischung aus Satire, Thriller und dunkler Komödie.
Die Prämisse ist von Anfang an klar und unmissverständlich: Wir folgen einer Protagonistin, die sich an Männern rächt, die es ihrer Meinung nach verdient haben. Kellmann scheut sich nicht davor, tabuisierte Themen anzusprechen und die dunkle Seite menschlicher Beziehungen zu beleuchten.
Dabei werden die verschiedenen "Methoden" oft mit einer makabren Detailverliebtheit beschrieben, die gleichzeitig schockierend und absurd komisch ist. Der Humor ist trocken, zynisch und trifft oft ins Schwarze, wenn es um die Klischees und Abgründe männlichen Verhaltens geht.
Was "How to Kill a Guy in Ten Ways" auszeichnet, ist Kellmanns Fähigkeit, eine Balance zwischen der brutalen Thematik und dem satirischen Unterton zu finden. Das Buch ist keine Verherrlichung von Gewalt, sondern vielmehr eine überspitzte Auseinandersetzung mit dem Gefühl der Ohnmacht und dem Wunsch nach Gerechtigkeit, der sich in extremen Szenarien manifestiert.
Die Protagonistin ist vielschichtig; sie ist nicht nur eine eiskalte Rächerin, sondern auch ein Produkt ihrer Erfahrungen. Man bekommt Einblicke in ihre Beweggründe, auch wenn diese moralisch oft fragwürdig sind.
Die Sprache ist pointiert und schnörkellos, was dem schnellen Tempo der Geschichte zugutekommt. Kellmanns Beobachtungsgabe für menschliche Verhaltensweisen ist bemerkenswert, und sie schafft es, archetypische "böse Jungs" so zu zeichnen, dass man die Motivation der Protagonistin, ihnen den Garaus zu machen, fast nachvollziehen kann – zumindest im satirischen Kontext.
Ein Stern Abzug ergibt sich, da der Humor nicht immer für jeden Geschmack ist und die explizite Darstellung von Gewalt für manche Leser*innen zu viel sein könnte.
Es gibt Momente, in denen die Grenze zwischen schwarzer Komödie und echtem Unbehagen verschwimmt. Nichtsdestotrotz bleibt das Buch bis zum Ende fesselnd.
Meine Bewertung: 4 Sterne
"How to Kill a Guy in Ten Ways" ist ein mutiges und originelles Buch, das definitiv Gesprächsstoff liefert. Es ist eine gelungene Mischung aus schwarzem Humor, Feminismus und Rachefantasie, die zum Nachdenken anregt – wenn man sich auf die provokante Prämisse einlässt. Wer sich nicht vor düsteren Themen und scharfem Witz scheut, wird hier eine spannende und ungewöhnliche Leseerfahrung finden.