Cover-Bild Love Challenge
Band 2 der Reihe "KISS, LOVE & HEART-Trilogie"
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inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Zeitgenössische Lifestyle-Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 28.01.2020
  • ISBN: 9783499275371
Helen Hoang

Love Challenge

Anita Nirschl (Übersetzer)

Die Erfolgsserie aus den USA. Ein einzigartiger Liebesroman über einen autistischen Mann und die Frau, die ihm die Liebe zeigt …

LIEBE IST EINFACH …
Seine Mutter will, dass er heiratet. Khai will, dass sie ihn in Ruhe lässt. Also schließen die beiden einen Pakt: Khai wird drei Monate mit der Frau zusammenleben, die seine Mutter für ihn ausgesucht hat. Danach hören die Kuppelversuche auf und sie akzeptiert ein für alle Mal, dass Khai als Autist einfach nicht für die Liebe gemacht ist.

… ALLES ANDERE ALS EINFACH!
Esme will ein besseres Leben. Für sich und ihre Tochter. Dafür ist sie bereit alles zu tun, selbst in die USA zu fliegen und einen vollkommen Fremden kennenzulernen. Einen extrem attraktiven und etwas sonderbaren Fremden. Sie hat drei Monate Zeit, Khais Herz zu gewinnen. Nur leider ist es viel einfacher, ihr eigenes an ihn zu verlieren!

Emotional, sexy und unglaublich anrührend – Der zweite Band der «Kiss, Love & Heart»-Trilogie

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2020

Berührt tief

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Love Challenge (KISS, LOVE & HEART-Trilogie, Band 2
Helene Hoang

Der zweite Band dieser außergewöhnlichen und unfassbar faszinierenden Trilogie ist ein ebenso traumhaft schönes Leseerlebnis wie bereits ...

Love Challenge (KISS, LOVE & HEART-Trilogie, Band 2
Helene Hoang

Der zweite Band dieser außergewöhnlichen und unfassbar faszinierenden Trilogie ist ein ebenso traumhaft schönes Leseerlebnis wie bereits sein Vorgänger. Das Cover reiht sich wunderbar mit einem Wiedererkennungswert ein. Ich persönlich finde es bedeutsam und phänomenal das die Autorin sich hier an eine tiefe Thematik herantraut und diese zusätzlich meisterhaft verarbeitet. In dieser Geschichte geht es um Khai, der autistisch ist und Esme. Schonungslos offen und vor allem fesselnd zoht die Autorin mich mit jeden gelesenen Kapitel stärker in die Geschichte hinein. Galant wird der Leser durch überraschend eingesetzte Wendungen in Atem gehalten und wunderbar wird die Schwere, durch humorvoll eingesetzte Szenen, genommen. Ich habe aus vollem Herzen gelacht, geflucht, gehofft, gebangt und geliebt, dazu phantastische prickelnde Passagen erlebt, die sich hervorragend einfügen. Der Schreibstil ist durchgehend lebendig, modern, schwungvoll und geschmeidig, dazu vollkommen im Fluss. Ihren Protagonisten haucht Sie perfekt Leben ein und platziert jede einzelne Figur glänzend in Szene. Mein Kopfkino lief in Hochform und ich habe geschätzte und fabelhaft kolossale Stunden in und mit diesem Roman verbracht.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

eine besondere Thematik, achterbahn der Gefühle und zwei wundervolle Charaktere

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Als Esme eines Tages auf der Arbeit auf Cô Nga trifft, weiß sie noch nicht, dass sich ihr Leben von Grund auf ändern wird. Die Dame aus den Staaten bietet sie mit nach Amerika zu kommen und dort ihren ...

Als Esme eines Tages auf der Arbeit auf Cô Nga trifft, weiß sie noch nicht, dass sich ihr Leben von Grund auf ändern wird. Die Dame aus den Staaten bietet sie mit nach Amerika zu kommen und dort ihren Sohn Khai zu heiraten, denn dieser ist Autist und hat, wie er selbst sagt, ein Herz aus Stein. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft scheinen nicht nur bei Esme die Gefühle verrückt zu spielen..

Esme (My) war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist nicht nur eine liebenswerte Persönlichkeit, sondern auch unheimlich stark und ich konnte einiges von ihr lernen. Mit ihrer direkten, cleveren und mitfühlenden Art ist es fast unmöglich sie nicht zu mögen. Die Vietnamesin kommt aus eher ärmlichen Verhältnissen, hat keinen Schulabschluss und weiß, was es heißt zu arbeiten. Gerade deshalb kämpft sie sehr ehrgeizig für ihr Ziel, sich und ihrer Tochter trotz fehlender Bildung und etlichen Sprachbarrieren ein besseres Leben aufbauen zu können. Und auch wenn Esme (fast) nie ihren Lebensmut verliert, ist sie doch voller Selbstzweifel nicht gut genug zu sein und unsicher etwas falsches zu machen.
Auch Khai habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Er ist Autist und ihm fällt es vor allem schwer Gefühle zuzulassen und diese richtig zu deuten. Außerdem wirkt er manchmal etwas unbeholfen und manöviert sich das ein oder andere Mal in eine unbewusst lustige oder tollpatschige Situation. Dabei passiert es auch des Öfteren, dass er seine Mitmenschen verletzt ohne es zu merken. Er ist ein erfolgreicher Buchhalter, aber trotzdem sehr bodenständig und lebt eher zurückgezogen. Trotzdem merkt man, dass er immer für jeden da ist und seine Mitmenschen vor allem beschützen will.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo. Zwischen den beiden ist zwar von Anfang an eine gewisse Anziehung zu spüren, welche aber fast nie im Vordergrund steht. Viel mehr entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden und es hat einfach Spaß gemacht deren Entwicklung zu verfolgen.

"Innerhalb eines Augenblicks verändert sich alles. Der Wind wurde zu Samt, und die einzigen Geräusche waren das Pochen seines Herzens und das Rauschen seines Bluts. Farben wurden strahlender und tanzten. Das Grün ihrer Augen, das Gelb ihres Shirts, das Blau des Sommerhimmel, all das ließ da Rosa ihres Mundes aufleuchten." (Seite 168)

Als Nebencharaktere spielt vor allem Khais Familie eine Rolle, die immer füreinander da ist und mir sehr sympathisch war. Besonders Quan ist mir total ans Herz gewachsen und ich freue mich schon auf seine Geschichte. Aber auch mit Michael und Stella aus Kissing Lessons gab es ein kleines Wiedersehen, was mich sehr gefreut hat. Außerdem lernt man noch Esmes Familie kennen, welche mir ebenfalls sehr sympathisch war.

Das Buch beginnt mit einem herzzerreißenden Prolog, der 10 Jahre vor der eigentlichen Geschichte spielt und mich sofort in den Bann gezogen hat. Aber auch danach geht es spannend weiter, denn man bekommt als Leser einen kurzen Einblick in Esmes Leben in Vietnam, wodurch man nicht nur Esme schon einmal etwas kennen lernen durfte sondern auch einen kleinen Einblick in die Kultur und das Leben dort bekommt. Aber auch nach Esmes Ankunft in Amerika konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, denn Helen Hoangs Schreibstil ist locker leicht und lässt sich angenehm lesen. Dabei hat die Autorin es geschafft die verschiedensten Emotionen bei mir hervor zu rufen, denn die Geschichte rund um Esme und Khai war nicht nur spannend, sondern auch sehr emotional, humorvoll und vor allem auch voller Hoffnung. Das Buch wird zwar aus der Erzählerperspektive erzählt, aber ich konnte die Gefühle und Gedanken der Protagonisten sehr gut nachvollziehen.
Besonders berührt hat mich außerdem das Nachwort, denn in diesem erzählt die Autorin, dass Esme an ihre eigene Mutter angelehnt ist, die sich nach der Einwanderung aus Vietnam ihr eigenes Leben in den USA aufgebaut hat und dort mehrere Restaurants eröffnet hat. Ich finde man spürt den Respekt der Autorin vor dieser Leistung förmlich.

Die Farbgestaltung des Covers spricht mich ehrlich gesagt nicht so an, aber trotzdem finde ich es schön, dass es durch das Design zu Band 1 Kissing Lessons passt. Außerdem finde ich es toll, dass sich das Blumendesign wieder durch alle Kapitel schlängelt.

Ich habe mich schon seit Wochen auf Love Challenge gefreut und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Mir hat der zweite Band sogar nochmal besser gefallen als der erste Band, denn das Buch hat wieder eine ganz besondere Thematik und die Geschichte rund um die beiden wundervollen Charaktere Esme und Khai war einfach eine Achterbahn der Gefühle. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Eine ganz besondere Liebesgeschichte

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Khais Mutter will unbedingt, dass er heiratet und ist deswegen auf der Suche nach einer passenden Frau für ihn. In Vietnam trifft seine Mutter auf Esme, die schließlich einwilligt und für 3 Monate auf ...

Khais Mutter will unbedingt, dass er heiratet und ist deswegen auf der Suche nach einer passenden Frau für ihn. In Vietnam trifft seine Mutter auf Esme, die schließlich einwilligt und für 3 Monate auf Probe in die USA fliegt um Khai kennen zu lernen.

Das Buch ist der zweite Teil der Kiss, Love & Heart-Reihe, kann aber auch unabhängig von Teil 1 gelesen werden. Der Schreibstil gefällt mir, wie auch schon in Teil eins, richtig gut. Die Seiten fliegen nur so dahin. Die Protagonisten waren beide etwas ganz besonderes. Khai ist Autist und hat dadurch so seine Eigenheiten. Durch die Geschichte wurde es sehr gut dargestellt, dass er anders ist, aber trotzdem total liebenswert. Seine Art hat mich ziemlich oft zum schmunzeln gebracht. Esme kommt aus sehr armen Verhältnissen und hat auch dadurch eine ganz besondere Art. Wie sie früher leben musste, hat mich sehr geschockt. Doch auch sie konnte mich sehr oft zum Lachen bringen. Sie hat auch im Laufe der Geschichte eine super Entwicklung durchgemacht und auch Khai wurde immer stärker und konnte seine Vergangenheit ein Stück weit loslassen. An manchen Stellen war ich von ihm etwas genervt, weil er sich eine Sache einfach nicht eingestehen konnte. Khais Bruder Quan fand ich auch soo soo nett. So einen hilfsbereiten Bruder wünscht man sich. Die Geschichte war einfach wunderschön zu lesen. Sie konnte mich von Beginn an mitreißen. Manchmal hätte ich mir noch ein bisschen mehr Gefühle gewünscht.

Insgesamt kann ich das Buch nur weiterempfehlen und es bekommt von mir 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Mädchen liebt Junge liebt Mädchen

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ENTHÄLT SPOILER
Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für das unglaublich tolle Rezensionsexemplar - noch vor dem Erscheinungstermin kam es bei mir an und ich war sofort hin und weg von diesem Cover!

Kissing ...

ENTHÄLT SPOILER
Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für das unglaublich tolle Rezensionsexemplar - noch vor dem Erscheinungstermin kam es bei mir an und ich war sofort hin und weg von diesem Cover!

Kissing Lessons war 2019 ein Jahreshighlight von mir, vor allem wegen der außergewöhnlichen Thematik und der Klappentext von Band Zwei klingt wiedermal genauso interessant. Man kann beide Bänder unabhängig voneinander lesen, denn es geht um vollkommen andere Protagonisten, auch wenn wir Khai kurz in Kissing Lessons kennengelernt haben.

Schreibstil
Wieder schreibt Helen Hoang unglaublich flüssig, humorvoll und emotionsgeladen und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei - dabei kommt es nie zu nicht vorhersehbaren Wendungen, aber trotzdem kann die Autorin einen mit der Liebesgeschichte an die Zeilen fesseln! Vor allem die Gefühle konnte sie in diesem Band für mich irgendwie noch mehr rüberbringen und ich habe so manches Mal gebangt und Tränen gelassen, hierbei kommen vor allem Esmes Traurigkeit und Khais Chaos über Gefühle total gut rüber.

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Esme und Khai in der dritten Person geschrieben worden, somit gibt es gute Einblicke in deren Gefühlschaos und Gedanken.

Durch die verschiedenen Sichtweisen bemerkt man, wie aus seiner Sicht aus, alles ziemlich perfekt mit ihr zu laufen scheint, aber aus ihrer Sicht verletzt er sie mit einigen seiner Handlungen immer wieder.. Ziemliche viele Missverständisse kommen da also auf!

Charaktere
Das Buch fängt mit einer Rückblende an, in der wir Khai auf der Beerdigung seines besten Freundes kennenlernen, hier wird einem schon etwas näher gebracht, dass er sehr emotionslos rüberkommt. Und er selbst erzählt über sich im Laufe der Geschichte immer wieder, dass er ein Herz aus Stein besäße. Auch, wenn er immer wieder denkt, dass er nicht zum Lieben gemacht ist und mit Frauen nicht wirklich was zu tun haben möchte, flasht ihn Esme nach und nach immer mehr und lässt ihn kaum mehr an was Anderes, als an sie, denken. Khai handelt trotz allem unglaublich liebenswert und besitzt ein gutes Herz. Sein Körper zeigt Emotionen, doch sein Kopf will es nicht wahrhaben. Er denkt, wenn er etwas für Andere empfindet, passieren schlimme Dinge, wahrscheinlich ein Trauma des Todes seines besten Freundes von damals. Ich mochte Khai unglaublich gerne.

My (Esme) trifft während ihres Jobs auf Khais Mutter, welche für ihren Sohn eine geeignete Frau sucht. Alle Kandidatinnen zuvor waren nie gut genug, als sie aber auf My trifft, sieht sie in ihr die perfekte Wahl. Esme soll den Sommer nach Amerika, ihren Sohn verführen und ihn am Ende am besten noch heiraten. Um ihrer Tochter ein besseres Leben als ihr eigenes ermöglichen zu können, stimmt sie dem Deal zu. Man spürt in diesem Buch die mächtige Liebe zur Tochter sehr, was ich aber etwas Sünde fand, war, dass sie diese dann für einen gewissen Zeitraum verlassen hat. Esme bringt Khais Routine am Anfang definitiv durcheinander. Ich liebe Esmes Art und auch ihre Art zu denken! Bei ihr freut es mich am Meisten, dass sie ihre Zukunft später auf eigenen Beinen aufbaut und davor habe ich riesen Respekt. Esme ist nach der Mutter der Autorin inspiriert worden und wirkt unglaublich stark und liebenswert. Hier gibt es definitiv Protagonisten mit Makeln.
Ich fand es zusätzlich sehr schön, dass Stella und Michael einen Gastauftritt hatten und hier geheiratet haben.

Zitate
❝Verdammt, jetzt weinte sie wirklich. So etwas wie Panik erfasste ihn. Sie durfte nicht weinen. Sie sollte fröhlich genug für sie beide sein, weil er nicht wusste, wie das ging.❞ - s.168

❝Sie war erneut gekommen, um ihn zu suchen. Niemand suchte je nach ihm. Alle wussten, dass er allein sein wollte. Nur dass es nicht immer so war. Manchmal war er aus Gewohnheit allein. Manchmal kostete es Mühe, sich von der wachsenden Leere in seinem Inneren abzulenken. ❞ - s. 197

❝Sie war auf keine Weise beeindruckend, die man sehen oder messen konnte, aber sie hatte dieses Feuer. Sie spürte es. Das war ihr Wert. Sie würde für ihre Familie kämpfen. Und sie würde für sich selbst kämpfen. Weil sie zählte.❞

Cover/Gestaltung
Das Cover ist hier in Pfirsich Farben gehalten worden - die Blumen sind weiß, gelb und türkis und sie geben einen wunderschönen Kontrast zu dem Hintergrund ab, einfach himmlisch schön und für mich definitiv das beste Cover der Reihe! Auch die Kapitelanfänge sind passend zum Cover mit Blumen verziert worden.
Ich liebe es, wie vorne und hinten in den Klappen ein Interview mit der Autorin geführt worden ist, das fand ich auch schon im ersten Band unglaublich interessant!

Fazit
Ich kann Helen Hoangs Bücher wirklich nur empfehlen, Kissing Lessons sowie Love Challenge sind beides Jahreshighlights geworden. Helen Hoang hat hier das wirkliche Leben sehr gut widergespiegelt und verdeutlicht, dass das Klischee, dass Autisten roboterhaft oder gar gefühlskalt wären, nicht stimmt, sondern sie genauso Gefühle empfinden können! Auch dass man Menschen nicht über ihre Herkunft verurteilen sollte, ist hier durch die starke Protagonistin Esme gut dargestellt. Man weiß zwar ganz schnell, wie das Buch ausgehen wird und doch hat es mich einfach auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt. Emotionale und sinnliche Momente kommen vor, sodass man aus dem Schwärmen gar nicht mehr rauskommt, auch die humorvollen Stellen kommen nicht zu kurz und so musste ich mich schon bei den ersten Kapiteln schlapp lachen!

Ich finde es absolut genial, dass in beiden Bändern die Protagonistinnen an irgendeinem Punkt feststellen, niemanden zu brauchen, schon gar keine Männer und sie, so wie sie sind, ebenso gut genug sind.

Es ist unglaublich schön, dass Esme so viel mit der Mutter der Autorin gemeinsam hat und sie die Heldin des Buches wurde. Danke einfach nur für Khais und Esmes Geschichte, die mich unglaublich aufwühlen konnte. Ich kann es kaum abwarten Quans Geschichte zu lesen, welche im Juli erscheint - die Vorfreude ist groß!

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Charmant, humorvoll, besonders!

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Der erste Teil der Reihe - Kissing Lessons - stürzte mich in einen typischen Herz-Kopf Widerspruch. Mein Leseherz war verliebt und wollte eindeutig mehr, während mein kritischer Verstand nicht über einige ...

Der erste Teil der Reihe - Kissing Lessons - stürzte mich in einen typischen Herz-Kopf Widerspruch. Mein Leseherz war verliebt und wollte eindeutig mehr, während mein kritischer Verstand nicht über einige Mängel hinwegsehen wollte. Dieser zweite Teil, auf den ich mich jetzt schon seit Wochen gefreut habe, nimmt dieselben Zutaten wie Band 1 - zwei liebenswerte Protagonisten, ein kulturelles Durcheinander, Anziehungskraft und Autismus und ein gesellschaftliches Gefälle als Hindernis - macht aber definitiv mehr daraus als eine amüsante, unterhaltsame Liebesgeschichte. Die Autorin schreibt in ihrem Nachwort, dass die Protagonistin Esme an ihre eigene Mutter angelehnt ist, die sich aus dem Nichts nach der Einwanderung von Vietnam in die USA mit mehreren Kindern vier erfolgreiche Restaurants aufgebaut hat und es nur durch Arbeit und ihre eigene Willenskraft zu etwas gebracht hat. Und in jeder Seite der Geschichte spürt man den Respekt der Autorin für diese unglaubliche Leistung und so scheinen beide Komponenten der Geschichte direkt aus dem Herzen der Autorin zu kommen: sie erzählt zum einen von den Irrungen und Wirrungen der Liebe wenn man (wie sie selbst) Autist ist, ist aber gleichzeitig auf einer tieferen Ebene eine Liebeserklärung an ihre Mutter, an die Stärke und den Mut von Immigranten, die in einem fremden Land ihren eigenen Amerikanischen Traum schaffen.


"Sie war auf keine Weise beeindruckend, die man sehen oder messen konnte, aber sie hatte dieses Feuer. Sie spürte es. Das war ihr Wert. Sie würde für ihre Familie kämpfen. Und sie würde für sich selbst kämpfen. Weil sie zählte."


Das Cover ist wie Band 1 ein wirklicher Hingucker! Diesmal ist der Hintergrund nicht grau sondern apricot und die kunstvollen Blumen und Ranken heben sich in Weiß-, Orange-, Grün- und warmen Gelbtönen ab. Der Titel glänzt in Türkis und der Autorentitel ist verschnörkelt. Besonders nett ist auch, dass in den Leselaschen der Broschierten Ausgabe wieder ein Interview mit der Autorin abgedruckt ist und die Blüten der Gestaltung auch innerhalb des Buches die Kapitelanfänge zieren. Mit der Gestaltung passt der zweite Teil der "Kiss, Love & Heart"-Reihe wunderbar zu seinem Vorgänger, hat aber durch die andere Farbgebung eine eigene, tropischere, fruchtigere Note, die gut zu Esme und Khai passt.

Wieder ist die Geschichte abwechselnd aus der personalen Er-Perspektive der beiden Protagonisten erzählt, wodurch der Leser wieder von Beginn an in alle Geheimnisse und verborgenen Gefühle der beiden eingeweiht ist. Man weiß also genau, was man zu erwarten hat, sobald man die ersten Seiten umblättert. Man weiß, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, man kennt das altbekannte Schema und durchschaut die Protagonisten schnell. Aber das ist vollkommen in Ordnung, denn nichtsdestotrotz eroberte die Geschichte mein Herz. Es gibt hier kein Rätselraten, keine unvorhergesehenen Wendungen, keine großen Überraschungen sondern einfach nur eine prickelnde, unterhaltsame, etwas andere Liebesgeschichte, die mich von der ersten Seite an gefesselt hat.


Erster Satz: "Khai sollte eigentlich weinen."


Als erstes lernen wir im kurzen Prolog Khai kennen, den wir ja im ersten Teil schon flüchtig getroffen haben, da er mit Michael befreundet ist. Er befindet sich gerade auf einer Beerdigung, der Beerdigung seines besten Freundes um genau zu sein, und findet heraus, dass er nicht lieben kann. Denn wenn er nicht so trauert wie die anderen Gäste, muss doch sein Herz aus Stein sein, oder nicht? Um diese Meinung zu ändern und ihren Jungen endlich zu verheiraten hat sich seine Mutter auf den Weg gemacht um in Vietnam eine geeignete Braut für ihn zu suchen. Fündig wird sie ausgerechnet auf einer Toilette eines Hotels in Ho-Chi-Minh und wir lernen unsere Protagonistin Esme kennen. Als mittellose Putzkraft, die zusammen mit ihrer kleinen Tochter, ihrer Mutter und ihrer Großmutter in einem Ein-Zimmer-Apartment wohnt und auf dem Boden schläft erscheint sie auf den ersten Blick sehr anders und rief in mir eine Art kleinen Kulturschock hervor. Ihren Wunsch, nach einer Chance, einer Perspektive, etwas auf ihrem Leben zu machen, der sie antreibt dem Deal, den Khais Großmutter ihr vorschlägt, zuzustimmen, erscheint hingegen sehr nachvollziehbar und so begleiten wir unsere Protagonistin auf dem Weg in ein neues Land, ein neues Leben, eine neue Liebe...


"Sein Name, Khải, bedeutete Sieg, aber so wie er es sagte, flach, ohne Betonung, bedeutete es öffnen. Das war genau das, was sie tun musste. Er war verschlossen, und sie musste ihn öffnen. Ihrer Erfahrung nach machte man das, was man öffnen wollte, erst sauber, damit man sehen konnte, womit man es zu tun hatte, und danach bearbeitete man es wirklich hart. Esme war nicht in vielen Dingen gut, aber sie war gut im Saubemachen und Hartarbeiten. Sie konnte es schaffen. Vielleicht war sie dafür gemacht."


Auch wenn auf der reinen Handlungsebene häufig nicht besonders viel passiert - die beiden leben zusammen, arbeiten und gehen ab und zu auf eine Hochzeit - sorgt Helen Hoangs lockerer, packender Schreibstil dafür, dass es keine Sekunde langweilig wird und man es kaum schafft, sich loszureißen. So habe ich die Geschichte an einem einzigen Nachmittag gelesen und mich komplett in der Handlung und den Gefühlen der Protagonisten verloren. Dabei schafft die Autorin immer eine angenehme Balance zwischen düsteren Gedanken und lustigen, sarkastischen Dialogen, sodass ich - ständig schniefend, schmachtend oder grinsend - von meinem Umfeld etwas schräg angesehen wurde (vielen Dank dafür, Helen). Ebenfalls litt ich durch das Suchtpotential der Geschichte leider an einem typischem In-einem-Rutsch-durchlesen-und-danach-ärgern-dass-man-es-so-schnell-gelesen-hat-Dilemma (ebenfalls vielen Dank dafür, Helen ^^). Die Sensibilität, mit der sie dem Leser einen Blick ins Innere ihrer Protagonisten gewährt, die Grausamkeit, mit der sie uns und ihre Geschöpfe konfrontiert und die viele Liebe, mit der sie ihre und unsere Herzen heilt, sind wirklich erstaunlich. So schafft sie den Spagat zwischen zuckersüßem Märchen-Flair und Bitterkeit der Realität, sodass die Geschichte locker und leicht daherkommt.


"Sie war erneut gekommen, um ihn zu suchen. Niemand suchte nach ihm. Alle wussten, dass er allein sein wollte. Nur dass es nicht immer so war. Manchmal war er aus Gewohnheit alleine. Manchmal kostete es Mühe, sich von der wachsenden Leere in seinem Inneren abzulenken."


Besonders toll ist die Dynamik zwischen den beiden Protagonistin dargestellt, die beide auf ihre Art im Umgang mit dem anderen gehandicapt sind. Während Khai durch seinen Autismus eine andere Sicht auf die Welt und Menschen hat und ihm deshalb viele Dinge entgehen und er andere ohne Absicht verletzt, ist Esme in einer ganz anderen Kultur aufgewachsen und muss sich deshalb an eine neue Sprache, eine andere Art zu Leben und Khais besondere Eigenarten gewöhnen. Wie die Beiden immer wieder aneinander vorbeireden und sich in seltsame Situationen und Missverständnisse manövrieren ist zugleich witzig und liebenswert. Auch wenn von Anfang an klar ist, dass die beiden wunderbar zusammenpassen und sich am Ende auch finden werden, ist es sehr spannend zu verfolgen, wie Khai seine Befürchtung, er könne niemanden lieben und Esme ihre Komplexe, nicht schlau, gebildet, reich oder schön genug für ihn zu sein, überwindet. Etwas gestört hat mich, dass Khai von Anfang an einen total sexualisierten Blick auf Esme hat und sie das gar nicht zu kümmern scheint (ja gut, es ist vielleicht scheinheilig das zu sagen weil es bei dieser Art von Büchern normalerweise immer andersrum ist und der männliche Love-Interest nur als Objekt der Begierde dargestellt ist) aber das hat für mich nicht wirklich gepasst, vor allem weil sich Esme als unabhängige Frau versteht und Khai eigentlich nicht oberflächlich angelegt ist.


"Sie lag in seinen Armen, wandte sich an ihn, vertraute ihm, genau wie damals, als sie den Albtraum gehabt hatte. Es war furchteinflößend. Es war wundervoll. (…) Innerhalb eines Augenblicks veränderte sich alles. Der Wind wurde zu Samt, und die einzigen Geräusche waren das Pochen seines Herzens und das Rauschen seines Bluts. Die Farben wurden strahlender und tanzten. Das Grün ihrer Augen, das Gelb ihres Shirts, das Blau des Sommerhimmels, all das ließ das Rosa ihres Mundes aufleuchten."


Davon abgesehen hatte ich das Gefühl, zwei sehr runde Charaktere kennengelernt zu haben. Besonders genial ist, dass die Protagonistin hier nicht "verwestlicht" angelegt ist, wie die meisten anderen Protagonistinnen des Genres. Stattdessen ist sie jemand, auf den ich (und das ist wirklich traurig, falsch und ich schäme mich, dass erkennen zu müssen) wahrscheinlich im echten Leben herabgeschaut hätte: schlechte Schulbildung, alleinerziehende Mutter und keinerlei Selbstachtung. Dennoch schleicht sie sich mit ihrer strahlenden, direkten Art sofort ins Herz des Lesers und zwingt einen dazu, die Vorbehalte gegenüber ihr fallen zu lassen. Denn wie sie trotz ihrer fehlenden Bildung, der Sprachbarriere, der kulturellen Hürden und der Verantwortung für ihre Familie ein eigenes Ziel, Träume, den Wunsch nach Unabhängigkeit und eine tiefe Stärke in sich selbst entdeckt, ist wirklich beeindruckend. Sie arbeitet hart und kämpft zielstrebig für ihre Zukunft, hat aber gleichzeitig Prinzipien und geht unglaublich liebevoll mit den Menschen um, die ihr am Herzen liegen. Dabei ist sie erstaunlich modern und auf eine unaufdringliche Art und Weise clever, sodass sie bald zu einer der natürlichsten Power-Frauen wird, von der ich jemals gelesen habe.

Und Khai… Khai ist toll, auch wenn man ihm wegen seiner Unwissenheit, seiner Tollpatschigkeit und seiner Unbeholfenheit im Umgang mit anderen oftmals gerne etwas an den Kopf geworfen hätte. Er ist nicht so perfekt wie sein Romanvorgänger Michael, glaubt selbst ein Herz aus Stein zu haben, ist manchmal sehr unsensibel, verletzt Esme alle Nase lang und hält seine Gefühle für sie für eine "Sucht" aber genau das macht ihn so natürlich. Er ist nicht der strahlende Held der Geschichte (diesen Part übernimmt Esme für ihn) sondern die unsichere, süße Identifikationsfigur, die sich an jedem Klischee vorbei in unser Herz schleicht. Apropos Michael: als kleiner schöner Bonus dürfen wir hier seine und Stellas Hochzeit miterleben


"Liebst du mich auch? Vielleicht nur ein bisschen." Ihm wurde kalt. Nicht diese Frage. Warum hatte sie diese Frage gestellt? Er konnte ihr alle Dinge geben, die sie wollte, eine Green Card, echte Diamanten, seinen Körper, aber Liebe? Herzen aus Stein liebten nicht."


Das Ende hat dann leider ein bisschen etwas von einer romantischen Komödie (ihr wisst schon, die üblichen "Flughafen-Renn"- und "Hochzeit-auf-den-letzten-Drücker-Verhinderungs"-Szenen...) und war mir definitiv zu überstürzt. Dennoch will ich noch ein kurzes Hoch auf die Autorin aussprechen, dass sie von einem typischen Prä-Happy-End-Breakdown abgesehen und die Lösung einer durchgängigen Problematik vorgezogen hat. So wird die Geschichte trotz Kitsch am Ende sehr schön abgerundet und ich kann mich auf Band 3 freuen!



Fazit:


Dieser zweite Teil verarbeitet dieselben Zutaten wie "Kissing Lessons" - zwei liebenswerte Protagonisten, ein kulturelles Durcheinander, Anziehungskraft und Autismus und ein gesellschaftliches Gefälle als Hindernis - macht aber definitiv mehr daraus als nur eine amüsante, unterhaltsame Liebesgeschichte. Helen Hoang erzählt hier zum einen von den Irrungen und Wirrungen der Liebe wenn man (wie sie selbst) Autist ist, hat hier aber gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an ihre Mutter geschrieben, an die Stärke und den Mut von Immigranten, die in einem fremden Land ihren eigenen Amerikanischen Traum schaffen.

Charmant, humorvoll, besonders!

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