Cover-Bild Milchzähne
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.03.2019
  • ISBN: 9783351050689
Helene Bukowski

Milchzähne

Roman

Eines Tages steht das Kind plötzlich da, die Haare feuerrot leuchtend inmitten des Kiefernwaldes, und gehört niemandem. Skalde nimmt es mit zu sich, obwohl sie weiß, dass die anderen, die in der abgelegenen Gegend leben, das nicht dulden werden. Skalde und ihre Mutter Edith gehörten selbst nie richtig zur Gemeinschaft, seit Edith vor mehr als zwei Jahrzehnten plötzlich triefend am Ufer des Flusses stand, von dem die Anderen sich erhofft hatten, er würde sie vor der im Chaos versinkenden Welt beschützen. Mutter und Tochter lieben einander auch, weil ihnen nichts übrig bleibt: Gegen die Bedrohung müssen sie zusammenhalten. Vor allem jetzt, da immer klarer wird, dass das Leben des Kindes - und ihr eigenes – in Gefahr ist … Helene Bukowski hat einen atemberaubenden Debütroman von so zeitloser Gültigkeit wie brisanter Aktualität geschrieben, einen Bericht aus einer verrohten Welt, die irgendwo auf uns zu warten droht. »Helene Bukowski hat ein modernes Märchen geschrieben. Warmherzig, doch nicht sentimental. Vertraut und doch geheimnisvoll. Für ein paar Tage lebte ich dort, in diesem alten Haus am Waldrand, mit Skalde, Edith und Meisis und als es vorbei war, musste man mich mit Gewalt vom Türrahmen lösen. Selten sind mir Figuren so ans Herz gewachsen.« Philipp Winkler »Ein Roman wie ein Wachtraum aus der verbotenen Zone. Wer sich hinein begibt, verliert sich darin. Und wird mit einem Finale belohnt, das zu Tränen rührt.« Thomas Klupp

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2020

Ungewöhnlich

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Skalde und ihre Mutter Edith leben zusammen in einem Haus, abseits des Dorfes. Es muss anscheinend eine Naturkathastrophe gegeben haben und die Einwohner sprengten vor langer Zeit die Brücke, die den ...

Skalde und ihre Mutter Edith leben zusammen in einem Haus, abseits des Dorfes. Es muss anscheinend eine Naturkathastrophe gegeben haben und die Einwohner sprengten vor langer Zeit die Brücke, die den Zugang zu anderen Orten verschaffte. Im Laufe der Geschichte entdeckt Skalde ein Kind und nimmt es bei sich auf. Damit beginnt der eigentliche Handlungsstrang.
Der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich und die Geschichte ausbaufähig. Einige Fragen der Geschichte bleiben offen und werden nicht beantwortet. Die Beziehung der Charaktere zueinander ist sehr fragwürdig.
Nichtsdestotrotz ist es ein interessantes Buch und ich habe es an einem Tag durchgelesen.

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Veröffentlicht am 08.06.2019

Eine ungewöhnliche Story die mich nachdenklich stimmt.

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Kurzbeschreibung / Klappentext:

Eines Tages steht das Kind plötzlich da, die Haare feuerrot leuchtend inmitten des Kiefernwaldes, und gehört niemandem. Skalde nimmt es mit zu sich, obwohl sie weiß, dass ...

Kurzbeschreibung / Klappentext:

Eines Tages steht das Kind plötzlich da, die Haare feuerrot leuchtend inmitten des Kiefernwaldes, und gehört niemandem. Skalde nimmt es mit zu sich, obwohl sie weiß, dass die anderen, die in der abgelegenen Gegend leben, das nicht dulden werden.
Skalde und ihre Mutter Edith gehörten selbst nie richtig zur Gemeinschaft, seit Edith vor mehr als zwei Jahrzehnten plötzlich triefend am Ufer des Flusses stand, von dem die Anderen sich erhofft hatten, er würde sie vor der im Chaos versinkenden Welt beschützen. Mutter und Tochter lieben einander auch, weil ihnen nichts übrig bleibt: Gegen die Bedrohung müssen sie zusammenhalten. Vor allem jetzt, da immer klarer wird, dass das Leben des Kindes - und ihr eigenes – in Gefahr ist …

Meine Meinung:

Die Geschichte von Skalde, Edith und „dem Kind“ wird in einem, für mich, sehr ungewöhnlichen Schreibstil erzählt. Es erinnert irgendwie an kurze Filmsequenzen die sehr detailliert beschrieben werden. Aber gerade das verdeutlicht die bedrückende Atmosphäre der Geschichte.

Was genau in dieser Welt bzw. dieser Gegend geschehen ist und warum es dort so düster wirkt, wird nicht genau benannt. Das ist es aber auch, was die die Fantasie jedes Einzelnen anregt, was mir gut gefällt.

Als sehr erdrückend empfand ich was einem von der dort lebenden Gesellschaft und deren Miteinander vermittelt wurde. Das ist keine Gesellschaft in der ich leben wollen würde!

Die Entwicklung die Skalde in der Geschichte macht hat mir zwar einerseits gefallen, andererseits macht es mich auch traurig. Die Erkenntnis die Sie über Ihr Umfeld erlangen musste sind einfach nicht schön.

Sehr schade fand ich, dass hier so viele Fragen unbeantwortet geblieben sind. Es wurden einige sehr interessante Situationen angerissen, aber dann nicht abschließend geklärt. Was den Leser etwas unbefriedigt zurücklässt.

Fazit:
Eine ungewöhnliche Story die mich nachdenklich stimmt. Von mir gibts 3,5 von 5 Sternen!

Das Buch wurde mir von NetGalley und dem Aufbau Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung in keiner Weise beeinflusst hat.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Düstere Endzeitstimmung

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Ein Roman, über den man auch nach dem Zuklappen der Buchdeckel noch eine Weile nachsinnt.

Sperrig, mit Kanten und einem düsteren Szenario, das dem Leser viel Spekulationsraum lässt. Es geht um einen ...

Ein Roman, über den man auch nach dem Zuklappen der Buchdeckel noch eine Weile nachsinnt.

Sperrig, mit Kanten und einem düsteren Szenario, das dem Leser viel Spekulationsraum lässt. Es geht um einen Mutter-Tochter-Konflikt, eine Endzeitstimmung, um Ablehnung alles Fremden, sowie ein Festhalten an Heimat, welche schon lange keine mehr ist.

Die Autorin erzählt aus der Sicht der Tochter Skalde, deren Mutter Edith, einst über den Fluss kam. Ein Fluss, der eigentlich wegen seiner Unüberwindbarkeit die Grenze zu jeder anderen Zivilisation ist. Edith wird in der Gegend von den ursprünglichen Bewohnern nur geduldet. Eigentlich macht jeder sein eigenes Ding um überleben zu können. Gemeinschaft im eigentlichen Sinne existiert nur minimal. Skaldes Erinnerungen, einst in einzelnen Worten oder Sätzen auf Papierschnipsel festgehalten, fügt sie nachträglich selbst zu einer Geschichte zusammen. Oft sind es nur kleine Bruchstücke, kurze Episoden aus ihrem Leben, die aneinander gereiht wie Perlen auf einer Schnur den Roman ergeben. Kurze oder sehr kurze Kapitel am Anfang. Doch der rote Faden bleibt und zieht sich durch die Geschichte. Zudem werden lyrische Elemente mit eingewebt. Bleibt die Geschichte anfangs eher ein stakkatohafter Rückblick, ändert sich mit dem Auftauchen eines fremden Mädchens auch die Dramaturgie und die Beschreibung wird ausführlicher, Skalde ist inzwischen auch erwachsen.

Grundlage des Romans ist eine düstere Endzeitstimmung. Warum, wieso - vieles bleibt der Fantasie des Lesers überlassen, wird nicht näher erklärt. Vielmehr geht es um die Folgen. Wie reagiern Menschen, die sich selbst seit 25 Jahren abschotten, die mehr überleben als leben. Die Figuren sind unnahbar, skurril.

Trotz so mancher Kritik ist es dennoch ein Buch, das einem darüber nachdenken lässt, wie viel man aushalten kann oder will, weil man einfach dazu gehören möchte bzw. sich mit dem eigentlich Unerträglichen abfindet, das immer noch besser zu sein scheint als das Unbekannte. Aber es geht auch um das, was es bedeutet anders zu sein, um Ablehnung, Hass und um Ängste.
Die Autorin hat sehr viel dieser Themen in diese Dystopie gepackt, sie mit lebendigem Schreibstil gefüllt. Kurze Kapitel sorgen für einen angenehmen Lesefluss, genau wie immer wieder eingefügte Unterhaltungen und vor allem Skaldes Gefühle, die die Autorin sehr gut vermittelt.

Fazit:
Kein enfacher Roman, manchmal etwas sperrig, und sehr offen, was Hintergründe angeht, dennoch ein sehr lesenswertes Buch, dass zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Wo rohe Kräfte sinnlos walten

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Wo rohe Kräfte sinnlos walten: dieser Spruch ging mir bei der Lektüre dieses Buches öfter durch den Kopf, denn Skalde und ihre Mutter Edith sind dort, wo sie leben, unerwünscht. Dabei ist Skalde dort ...

Wo rohe Kräfte sinnlos walten: dieser Spruch ging mir bei der Lektüre dieses Buches öfter durch den Kopf, denn Skalde und ihre Mutter Edith sind dort, wo sie leben, unerwünscht. Dabei ist Skalde dort geboren und ihr Vater war ein Einheimischer, dessen Tod aber in Zusammenhang mit ihrer Mutter gebracht wird.

Man lebt für sich und ist mehr oder weniger gezwungen, als Selbstversorger zu agieren. Geld gibt es offenbar nicht mehr, denn zusätzliche Produkte erhält man durch Tauschgeschäfte mit den anderen. Die Anderen - ich würde sie nicht als Nachbarn bezeichnen, da sie sich kaum wie solche verhalten. Kurt ist jemand, der Mutter und Tochter wohlgesonnen ist, ebenso die beiden Frauen Gösta und Len, aber selbst mit diesen ist der Umgang überaus reduziert.

Es scheint, als hätte eine ungeheure Erderwärmung stattgefunden, die bereits große Regionen unbewohnbar gemacht hat und auch hier ist die Hitze kaum noch zu ertragen. Das, was existiert, wollen die Menschen für sich bewahren, Neue werden mit Argwohn betrachtet. Und das ist noch das Wenigste. Oft genug kommunizieren die Menschen hier nicht im Guten, sondern über Drohungen. Die Gemeinschaft ist keine, da es fast kein Mit-, sondern ein Gegeneinander gibt.

Eines Tages trifft Skalde das Kind Meisis und nimmt es mit nach Hause - es gelingt ihr nur für kurze Zeit, das kleine Mädchen zu verstecken, dann entdecken die anderen sie und betrachten sie vor allem aufgrund ihrer roten Haare mit Argwohn und halten sie für unnormal. Am liebsten würden sie sie ausradieren - und das ist wörtlich zu nehmen.

Skalde geht auf einen Handel ein - wenn Meisis innerhalb von zwei Monaten die Milchzähne ausfallen, ist sie ein normales Kind und kann bleiben, ansonsten wird sie beseitigt.

Etwas Ursprüngliches, Archaisches liegt in dieser Geschichte, die geheimnisvoll bleibt, denn vieles wird lediglich angedeutet. Die Symbolik und die Verbindung zu Themen unserer Gesellschaft wie Ausgrenzung, Angst vor Neuem, Fremdenhass ist dennoch mehr als deutlich.

Helene Bukowski hat mit ihrem Debüt eine ganz besondere Art von Endzeitroman geschaffen. Ein beängstigendes Szenario mit einer Vision, die leider alles andere als unrealistisch ist. Ein Roman, dessen Lektüre Kraft und Mut erfordert. Wenn man sich heranwagt, kann es sich durchaus als Gewinn mit wegweisendem Inhalt entpuppen.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Düstere, postapokalyptische Geschichte, aus der man mehr hätte machen können

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Skalde lebt mit ihrer Mutter Edith in einem Haus, irgendwo auf einem Fleckchen Erde. Wo genau, erfährt der Leser nicht. Es scheint eine Klimakatastrophe gegeben zu haben, jedenfalls ist es immer unerträglich ...

Skalde lebt mit ihrer Mutter Edith in einem Haus, irgendwo auf einem Fleckchen Erde. Wo genau, erfährt der Leser nicht. Es scheint eine Klimakatastrophe gegeben zu haben, jedenfalls ist es immer unerträglich heiß, viele Tiere sind anscheinend ausgestorben, die Bäume tragen keine Früchte mehr. In der Gegend wohnen noch einige andere Menschen, vor einigen Jahren haben sie eine Brücke gesprengt und sind nun von der Außenwelt abgeschnitten. Doch plötzlich findet Skalde im Wald ein kleines, rothaariges Mädchen und nimmt sie bei sich auf. Die anderen Menschen begegnen dem Mädchen, das sich Meisis nennt, mit Ablehnung und Hass, vor allem von ihren roten Haaren scheint für die Menschen eine Bedrohung auszugehen. Die Lage spitzt sich zu, die Nahrungsvorräte gehen zur Neige und als plötzlich die Töchter eines Bauern verschwinden, fordern die Menschen von Skalde, Meisis an sie auszuliefern.

„Milchzähne“ ist ein sehr merkwürdiges Buch. Der Leser wird unvermittelt in diese postapokalyptische Welt geworfen und erhält auch im weiteren Verlauf der Geschichte nur sehr spärliche Informationen, sowohl über die Vorgeschichte der Protagonisten als auch über die Ereignisse, die die Welt zu der gemacht haben, die sie im Buch ist. Skalde und ihre Mutter Edith haben eine äußerst seltsame Beziehung, die Menschen, die ebenfalls in der Gegend wohnen, verspüren Hass und Angst gegenüber allem Fremden. Es gab anscheinend eine Klimakatastrophe, die viele Tiere nicht überlebt haben, aber Kaninchen, Hunde, Vögel und Wild haben es geschafft. Die Menschen haben weiterhin Zugriff auf Luxusgüter wie zum Beispiel Autos, Benzin und Zigaretten. Wie soll das möglich sein, wenn sie eigentlich seit Jahren von der Außenwelt abgeschnitten sind? Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele für solche Rätsel im Buch und ich hätte es sehr interessant gefunden, dazu eine Erklärung zu bekommen. Leider scheint es nicht die Intention der Autorin gewesen zu sein, diese Rätsel zu lösen. Helene Bukowski hat auf jeden Fall Talent, ihr Schreibstil ist eindringlich und plastisch, man kann die erdrückende Hitze und die düstere Stimmung wirklich spüren. Aber da sie dem Leser so viele Erklärungen schuldig bleibt, ist dieser Roman für mich eher ein Fragment als eine abgeschlossene Geschichte. Mit dem offenen Ende kann ich leben, aber die vielen unbeantworteten Fragen haben meinen Lesegenuss doch sehr gestört.

Fazit: Helene Bukowski ist eine vielversprechende junge Autorin, der es wunderbar gelingt, Stimmungen einzufangen und Charaktere zu zeichnen. Die Geschichte bleibt für mich jedoch leider unvollständig.