Cover-Bild Elyssa, Königin von Karthago
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 21.02.2024
  • ISBN: 9783257072877
Irene Vallejo

Elyssa, Königin von Karthago

Luis Ruby (Übersetzer), Kristin Lohmann (Übersetzer)

Als Elyssa, Gründerin und Königin von Karthago, auf eine Gruppe Schiffbrüchige trifft, erkennt sie im trojanischen Helden Aeneas, der aus seiner Heimat fliehen musste, ihr eigenes Schicksal. Unter der Regie von Eros entflammt eine Liebe zwischen den beiden, und sie träumen davon, Karthago in eine florierende Stadt ohne Gewalt, Niedertracht und Leid zu verwandeln. Doch die Götter haben andere Pläne und stellen Aeneas vor eine schwierige Entscheidung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Der Neid der Götter

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Der Roman „Elyssa“ schreibt die Geschichte der unglückliche Liebe zwischen Elyssa und Aeneas neu. Doch das Grundgerüst bleibt: Aeneas wird mit seinen Versprengten nach dem Untergang Troias und langer Odyssee ...

Der Roman „Elyssa“ schreibt die Geschichte der unglückliche Liebe zwischen Elyssa und Aeneas neu. Doch das Grundgerüst bleibt: Aeneas wird mit seinen Versprengten nach dem Untergang Troias und langer Odyssee an die Küsten Afrikas gespült. Er ist auf göttlicher Mission, soll er doch ein neues Land für sein restliches Volk im fernen Italien finden. Da kommt ihm die Liebe der Karthager Königin Elyssa dazwischen. Könnte Karthago die neue Heimat sein? Oder muss er wieder in See stechen mit ungewissem Ausgang? Aber auch vor den Toren Karthagos lauert der missgünstige Feind, der sich die Königin und ihre Karthager und damit ihren Reichtum und ihre Macht unterwerfen will. Droht Aeneas das Schicksal eines zweiten Troia?
Irene Vallejo erzählt die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven: aus der weiblichen Sicht der Königin Elyssa, die nach Flucht und Jahren als Herrscherin unter Männern, ohne Nachfahren, aus einer nicht aus Liebe geschlossenen Ehe nun Liebe und Begehren in Aeneas findet, doch von ihren Selbstzweifeln und der Sehnsucht nach Ankommen weiter geplagt. Aus der Sicht der jungen Anna, die die Rolle einer Prophetin zukommt. Als Außenseiterin, Verstoßene hat sie einen distanzierten Blick auf die Menschen. Aber auch sie sehnt sich nach Gemeinschaft und eine Heimat in Frieden und Ruhe. Auch Aeneas ist ein Vertriebener, kriegsmüde und zugleich auf der rastlosen Suche nach einer Heimat, in der Gesetze regieren sollen und nicht mehr die Waffen, in der es keine Gewalt und keinen Krieg mehr geben soll.
Auch der Dichter Vergil kommt zu Wort: Er soll ein Epos zu Ehren des Augustus, des Bringers der pax Augusta, schreiben, doch fehlen ihm lange die Worte, fühlt er sich doch verraten und verkauft an die Gunst des Augustus und unfrei und auch auf eine gewisse Art heimatlos.
Am Interessanten für mich ist die Perspektive des Gottes Eros. Der Liebesstifter betrachtet mal philosophisch versonnen, mal mit einer gewissen Selbstironie die Menschen und die Götter. Er fragt sich nach der Rolle der Götter in der Welt der Menschen. Schon ihm gelingt es nicht, dass sich die Menschen seinem Liebeswillen beugen. Als Liebesstifter versagt er immer wieder, die Menschen sind zu komplex für eine einfache Liebesspielerei. Aber sind nicht alle Götter Illusionen der Menschen, ihr eigenes Tun zu legitimieren? Zugleich beneidet Eros die Menschen um ihre Fähigkeit zu Liebe und Leidenschaft, um ihre Vergänglichkeit, aus der allein Neues entstehen kann, im Gegensatz zur ewig gleichbleibenden Unsterblichkeit der Götter, und vor allem um ihre Fähigkeit, Geschichten zu erfinden und so das Vergangene und das Gegenwärtige zu verweben und der Vergänglichkeit zu entrücken.
In schönen Bildern und anmutiger Sprache, die auch die Übersetzung zu wahren weiß, spinnt Irene Vallejo genauso wie einst Vergil eine dieser Geschichten, um die uns die Götter durchaus beneiden können.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

ziemlich fesselnd

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Elyssa, die strahlende Herrscherin über das mythische Reich von Karthago, wird in einem atemberaubenden neuen Licht präsentiert. Die Autorin hat es meisterhaft verstanden, den alten Mythos von Elyssa, ...

Elyssa, die strahlende Herrscherin über das mythische Reich von Karthago, wird in einem atemberaubenden neuen Licht präsentiert. Die Autorin hat es meisterhaft verstanden, den alten Mythos von Elyssa, der legendären Gründerin und Königin von Karthago, auf eine erfrischende Weise zu rekonstruieren. Statt sich ausschließlich auf die Perspektive einer einzigen Figur zu konzentrieren, werden dem Leser verschiedene Blickwinkel auf die epischen Ereignisse dargeboten. Dies ermöglicht es dem Leser, tief in die verschlungene Welt der Mythen einzutauchen und ein umfassendes Verständnis für die Hintergründe zu entwickeln.

Die Charaktere sind lebendig und facettenreich gestaltet, wobei Elyssa selbst als beeindruckende Ikone einer starken Frau herausragt. Aber auch die Nebenfiguren sind mit großer Sorgfalt ausgearbeitet, und ihre Präsenz trägt zur Vielschichtigkeit und Tiefe der Erzählung bei. Durch die kunstvolle Sprache der Autorin erwacht die antike Welt regelrecht zum Leben. Ihre Worte malen Bilder von vergangenen Zeiten, die vor dem inneren Auge des Lesers zum Leben erwachen.

Die Handlung ist meisterhaft strukturiert und fesselt den Leser von der ersten Seite an. In einem atemberaubenden Tempo entfaltet sich die Geschichte, und der Leser wird unaufhaltsam in den Sog der Ereignisse hineingezogen. Zusammenfassend ist dieses Buch ein wahres Juwel, das ich mit großer Begeisterung und Bereicherung gelesen habe.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Klassiker neu erzählt

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Das Cover ist simpel und einfach, allerding passt es genau aus diesem Grund perfekt zum Inhalt und zum Genre.
Inhalt:
Als Elyssa, Gründerin und Königin von Karthago, auf eine Gruppe Schiffbrüchige trifft, ...

Das Cover ist simpel und einfach, allerding passt es genau aus diesem Grund perfekt zum Inhalt und zum Genre.
Inhalt:
Als Elyssa, Gründerin und Königin von Karthago, auf eine Gruppe Schiffbrüchige trifft, erkennt sie im trojanischen Helden Aeneas, der aus seiner Heimat fliehen musste, ihr eigenes Schicksal.
Sie träumen davon, Karthago in eine florierende Stadt ohne Gewalt, Niedertracht und Leid zu verwandeln. Doch die Götter haben andere Pläne und stellen Aeneas vor eine schwierige Entscheidung.
Der Schreibstil der Autorin Irene Vallejo ist sehr flüssig, leicht und angenehm zu lesen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschildert, wodurch man einen sehr guten Eindruck über die Charaktere bekommt.
Die Charaktere:
Aeneas war mir bereits ein Begriff, doch diese Geschichte über ihn kannte ich noch nicht. Seine Begegnung mit Elyssa fand ich dementsprechend sehr spannend und habe die Lektüre daher auch sehr schnell durchgelesen.
Fazit:
Für Liebhaber griechischer bzw. römischer Mythologie ist „Elyssa, Königin von Karthago“ ein Buch, welches man gelesen haben muss! Eine durchgehend spannende Geschichte.

Veröffentlicht am 23.02.2024

Eine sehr gelungene Erzählung

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DIe Geschichte basiert auf Virgils "Aeneis" und erzählt die von Aeneas, den es nach dem Sturz Trojas mit einigen Getreuen an die Küste Karthagos verschlägt. Er wird dort von Königin Elyssa zunächst gefangen ...

DIe Geschichte basiert auf Virgils "Aeneis" und erzählt die von Aeneas, den es nach dem Sturz Trojas mit einigen Getreuen an die Küste Karthagos verschlägt. Er wird dort von Königin Elyssa zunächst gefangen genommen, erweist dort jedoch seine Treue, so dass ihm nicht nur jede Hilfe zum Aufbau seiner Schiffe zuteil wird, er und Elyssa verlieben sich zudem ineinander.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Die Geschichte liest sich wunderbar, die Sprache ist sehr bildhaft ohne dabei aber ins Kitschige abzudriften. Dazu hat der Stil eine ganz eigene Leichtigkeit, eine ausgewogene Balance zwischen den kriegerischen Handlungen und den ruhigen Momenten. Und obwohl an sich gar nicht so viel passiert, passiert zwischen den Figuren doch jede Menge. Die Darstellung eben jeder Figuren hat mir sehr gefallen. Elyssa ist einerseits eine starke und abhängige Frau. Dies muss sie sein um sich in einer Männerwelt als Königin zu behaupten, um ihren Platz zu verteidigen. Als sie sich in Aeneas verliebt, wird aber gleichzeitig auch sichtbar, wie überbordend ihre Zuneigung sein kann, wie sehr sie damit die geliebte Person auch quasi überrollen kann. Ich mochte es, dass es hier einen ein wenig vorbelasteten Helden gibt. Den der erlebte Krieg und die Gräueltaten noch immer belasten, der sich für getane Dinge seiner Vergangenheit schämt, der von Alpträumen geplagt wird und erkennt, dass Kriege für ein Volk nicht sehr nützlich sind.
Und wenn es schon um Mythologie geht, dann darf es natürlich nicht fehlen, dass sich eine Gottheit einmischt. Eros selbst versucht sich hier daran, das Schicksal der beiden ein wenig zu beeinflussen. Diese Kapital waren für mich die wirklichen Highlights des Buches. Charmant, mit viel Wortwitz und sehr treffsicher beobachtet, schildert der Gott die Eigenheiten der Menschen. Es gibt auch einige Kapitel, die dem Dichter Virgil in den Mund gelegt wurden. Hier fand ich nur sein letztes Kapitel wirklich gelungen, in dem ihm quasi die Erleuchtung für sein Epos kommt. Auch hier wird es sehr sprachgewaltig und philosophisch, es fallen einige wirklich sehr schöne Sätze. Die anderen Kapitel um ihn hätte ich nicht so wirklich gebraucht. Aber sie sind recht kurz und unterhaltsam und passen gut ins Gesamtgefüge.

Es ist nicht das actionreichste Buch, aber diese Entwicklung zwischen den Protagonisten ist so fesselnd und einnehmend, die Sprache für mich so schön, dass mir das Lesen einfach nur sehr viel Spaß gemach hat.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

philosophisch mytologischer Reigen

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Heimatlos und vertrieben strandet eine Gruppe von Trojanern unter der Führung des Helden Aeneas an der Küste unweit der Stadt Karthago. In der noch jungen Stadt regiert Elyssa, die sich versucht in der ...

Heimatlos und vertrieben strandet eine Gruppe von Trojanern unter der Führung des Helden Aeneas an der Küste unweit der Stadt Karthago. In der noch jungen Stadt regiert Elyssa, die sich versucht in der Männerdomäne durchzusetzen und ihr Reich gegen seine Nachbarn zu stärken. Und so werden die Neuankömmlinge mit wenig Freude begrüst. Doch zwischen Elyssa und Aeneas entsteht eine Verbindung, deren Grundlage das Schicksal als Vertrieben auf der Suche nach Prosperität, Friede und Sicherheit ist. Doch das Schicksal ist unberechenbar.

Eigentlich sind Nacherzählungen griechischer Mythologien nicht gerade mein bevorzugtes Metier, doch da ich die Geschichte rund um Elyssa und Aeneas nicht kenne, konnte ich mich sehr gut darauf einlassen. Sprachlich konnte mich die Autorin schon von Beginn an abholen. Wunderbar atmosphärisch, beschreibend, und gleichzeitig von erstaunlicher Ruhe und Leichtigkeit entsteht vor dem geistigen Auge ein fantastisches Gemälde. Auch wird die Geschichte aus unterschiedlichen perspektiven erzählt, wodurch man beim Lesen auch einen erfrischend anderen Blick auf die Geschehnisse bekommt. Dennoch bleibt die Geschichte recht nahe an der Oberfläche und verliert sich nicht in zu vielen Details, was ich sehr genossen habe. Viel mehr spielen die Überlegungen und philosophisch, emotionalen Gedanken der Figuren eine leitende Rolle.

Inhaltlich hat das Buch nicht sehr viel mit beispielsweise einem Liebes- oder Abenteuerroman gleich, sondern wirkt kurz und ungebunden, was für mich gerade in Kombination mit der philosophisch-atmosphärischen Sprache sehr gut funktioniert. So habe ich gerade rückwirkend betrachtet das Gefühl, ein Bühnenstück gelesen zu haben, das in Prosa verfasst ist.

Mir fehlen ein wenig die Worte zu beschreiben. Auf alle Fälle ein für mich gelungenes, leichtes und dennoch bedeutungsschweres und anregendes literarisches Werk, das Lust zum Träumen über eine besser Welt macht.

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