Cover-Bild Kleine große Schritte
(24)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 02.10.2017
  • ISBN: 9783570102374
Jodi Picoult

Kleine große Schritte

Roman
Elfriede Peschel (Übersetzer)

Jodi Picoult - bewegend wie nie

Ruth Jefferson ist eine äußerst erfahrene Säuglingsschwester. Doch als sie ein Neugeborenes versorgen will, wird ihr das von der Klinikleitung untersagt. Die Eltern wollen nicht, dass eine Afroamerikanerin ihren Sohn berührt. Als sie eines Tages allein auf der Station ist und das Kind eine schwere Krise erleidet, gerät Ruth in ein moralisches Dilemma: Darf sie sich der Anweisung widersetzen und dem Jungen helfen? Als sie sich dazu entschließt, ihrem Gewissen zu folgen, kommt jede Hilfe zu spät. Und Ruth wird angeklagt, schuld an seinem Tod zu sein. Es folgt ein nervenaufreibendes Verfahren, das vor allem eines offenbart: den unterschwelligen, alltäglichen Rassismus, der in unserer ach so aufgeklärten westlichen Welt noch lange nicht überwunden ist …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2017

Überwältigend!

0

Als ich dieses Buch begann, habe ich nicht damit gerechnet, das es so ein Meisterwerk sein würde. Ein Jahreshighlight für mich. Und wohl auch eines meiner Lieblingsbücher. Ich hatte mich auf ein tolles ...

Als ich dieses Buch begann, habe ich nicht damit gerechnet, das es so ein Meisterwerk sein würde. Ein Jahreshighlight für mich. Und wohl auch eines meiner Lieblingsbücher. Ich hatte mich auf ein tolles Buch von Jodi Picoult gefreut, von der ich vor ein paar Jahren schon mal Beim Leben meiner Schwester gelesen hatte. Aber dieses Buch ist wirklich ein echter Schatz, dessen Botschaft mehr als kostbar ist und zum Nachdenken anregt!

Das Buch ist aus drei verschiedenen Perspektiven geschrieben. Aus der von Ruth - der Hebamme, von Kennedy - Ruth's Anwältin und aus der Sicht von Turk - dem Vater des toten Babys. Drei sehr interessante Perspektiven. Jeder hat eine andere Sichtweise auf die Dinge. Es war beeindrucken, aus der Sicht dieser drei Menschen das Geschehen zu verfolgen. Zu sehen wie sie denken und welche Ansichten sie haben. Gerade der Unterschied zwischen Ruth und Turk war extrem, denn Turk ist ein Rassist, der Menschen wie Ruth verachtet. Für mich war es erschreckend, wie diese Menschen denken und auch handeln. Ich ertappte mich öfter dabei wie ich nur den Kopf schütteln konnte. Fassungslos über ihre Taten.
Ruth ist für mich eine unglaubliche Frau. Sie hat so viel Mut und Stärke. Im Verlauf des Buches wurde mir das immer mehr bewusst. Und ich bewundere sie sehr für ihren Mut.

Die Handlung war strukturiert und spannend aufgebaut. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Musste immer wissen, wie es weiter geht. Es war fesselnd und einfach echt geschrieben. Auch wenn ich, wie gesagt, oft mit dem Kopf schütteln musste und auch so recht viel mitgelitten habe mit den Charakteren, fand ich super, dass das Buch so echt geschrieben wurde. Hier wurde nichts verstellt. Alles offen gelegt. Genau so, wie es auch wirklich ist!

Ich finde es auch sehr beeindruckend, welche Recherchen die Autorin angestellt hat. Gerade bei dem Gerichtsprozess hat mich das schwer beeindruckt. Mir als Laie kann man ja alles mögliche auftischen. Ich würde es glauben, was da steht, weil ich selbst keine Kentnisse habe. Aber es muss ja auch für erfahrene Leute nachvollziehbar sein und das erfordert wirklich sehr viel Recherche. Ich fand das klasse. Und es hat sich ja auch wirklich ausgezahlt!

Dieses Meisterwerk kann ich nur jedem Empfehlen! Ein klasse, spannendes Buch, an dessen Ende man eine ganz andere Sicht auf Rassismus hat. Ich wette, jeder der es gelesen hat, ist am Ende in gewisser Weise ein anderer. Ihr müsst es lesen :)

Veröffentlicht am 17.11.2017

Sehr stark, top recherchiert

0

Jodi Picoult ist vielen Lesern bereits durch ihre gut recherchierten Romane zu schwierigen Themen bekannt, in denen sie in Form eines Gerichtsprozesses stets alle Seiten darstellt und oft genug zum Nachdenken ...

Jodi Picoult ist vielen Lesern bereits durch ihre gut recherchierten Romane zu schwierigen Themen bekannt, in denen sie in Form eines Gerichtsprozesses stets alle Seiten darstellt und oft genug zum Nachdenken angeregt hat. Mir persönlich ist "Neunzehn Minuten" als sehr brisant und aufwühlend im Gedächtnis geblieben.
Mit "Kleine große Schritte" wagt die Autorin nun ein großes Projekt, wie sie im hinten enthaltenen Interview eindrücklich beschreibt. Das Thema Rassismus ist in den USA ein omnipräsentes und immer noch sehr schwieriges Thema, obwohl bereits viele positive Dinge in Bewegung gesetzt wurden. Ich finde, die Darstellung der verschiedenen Sichtweisen in diesem Roman gelingt ihr ganz ausgezeichnet und obwohl ich die Ideologie der sogenannten arischen Bewegung ablehne, die hierbei genau beschrieben und charakterisiert wird, konnte ich das Gedankenkonstrukt der Personen nachvollziehen und habe viel darüber gelernt. Die detaillierte Darstellung der Seiten lässt nicht nur auf eine intensive Recherchearbeit schließen, sondern auch auf eine hohe Identifikation der Autorin mit diesem Thema. Für mich ist es sehr passend, dass das Buch häufig in die Tradition von "Wer die Nachtigall stört" gesetzt wird!

Obwohl das Buch recht dick ist, sind die Seiten für mich nur so verflogen. Gerade während des eigentlich Gerichtsprozesses konnte ich es nicht mehr weglegen und musste eine halbe Nacht durchlesen. Die Spannung, mit der dieses Buch geschrieben ist, schaffen nur wenige Autorin so zu vermitteln und ich kann das Buch sowohl als Roman, als auch als wichtiges Zeugnis unserer Gesellschaft absolut weiterempfehlen.
Eine Verfilmung ist mit Viola Davis und Julia Roberts geplant - bis dahin sollte man das Buch unbedingt gelesen haben :)

Veröffentlicht am 12.11.2017

Eine sehr aufwühlende Geschichte

0

Meine Meinung:
Leider ist dies mein erstes Buch, das ich von Jodi Picoult gelesen habe. Leider sage ich deswegen, weil ich glaube, hier wirklich was versäumt zu haben, bisher noch kein Buch von ihr zu ...

Meine Meinung:
Leider ist dies mein erstes Buch, das ich von Jodi Picoult gelesen habe. Leider sage ich deswegen, weil ich glaube, hier wirklich was versäumt zu haben, bisher noch kein Buch von ihr zu kennen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Ruth, ihrer Pflichtverteidigerin Kennedy und Turk in der Ich-Form erzählt. Die Autorin hat einen wahnsinnig guten, mitreisenden Schreibstil, der dem Leser die Protagonisten richtig lebendig, authentisch und zum Greifen Nahe bringt.
Ruth Jefferson ist eine sehr erfahrene und kompetente Säuglingsschwester, die seit 20 Jahren am Mercy- West Haven Hospital arbeitet. Sie liebt ihren Beruf, ist auch bei ihren Kolleginnen und Kollegen gut angesehen, bis eines Tages Turk ihr verbietet, sein weißes Baby anzufassen.
Die Stationsschwester macht daraufhin einen Vermerk in der Akte von Davis und gibt Ruth die Anweisung, sich von dem Baby fernzuhalten. Doch dann geschieht ein Notfall im OP und Ruth ist alleine mit Davis im Zimmer. Da bermerkt sie, dass der kleine nicht mehr atmet.
Hin und her gerissen, weiß sie nicht, was sie tun soll. Soll sie sich der Anweisung beugen und sich wirklich von Davis fernhalten oder soll sie versuchen ihn wiederzubeleben? Doch bis sich sich entscheidet, was zu tun ist, stirbt Davis und Ruth bekommt die Schuld.
Damit ja das Krankenhaus nicht verklagt wird, wird Ruth die alleinige Schuld zugeschrieben und auch ihre Kollegen wenden sich von ihr ab.

Turk ist der Unsympath überhaupt. Er ist total rassistisch, jeder der nicht arisch ist, wird bekämpft und brutal niedergeschlagen, auch vor Schwulen macht er nicht halt.

Die Geschichte hat mich von Anfang an richtig gepackt, sie beginnt spannend und der Spannungsbogen hält das ganze Buch über an und immer wieder hat die Autorin Wendungen eingebaut, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ich konnte es nicht mehr zur Seite legen, wollte ich doch unbedingt, wissen, wie es für Ruth ausgeht.
Die Geschichte macht nachdenklich, aber auch traurig, dass in unserer heutigen Zeit immer noch soviel Rassismus gibt.

Von mir bekommt die Geschichte 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.10.2017

Wir wollen keine Gleichheit, wir wollen Gerechtigkeit.

0

„Aber selbst, wenn wir jeden Rassisten auf diesem Planeten nähme und auf den Mars schickten, gäbe es dennoch Rassismus. Und zwar, weil es beim Rassismus nicht nur um Hass geht. […] Weil es beim Rassismus ...

„Aber selbst, wenn wir jeden Rassisten auf diesem Planeten nähme und auf den Mars schickten, gäbe es dennoch Rassismus. Und zwar, weil es beim Rassismus nicht nur um Hass geht. […] Weil es beim Rassismus nämlich auch darum geht, wer Macht hat … und wer Zugang dazu. […] Jetzt ist mir klar geworden, dass ich eine [Rassistin] bin. Nicht, weil ich Menschen anderer Rasse hasse, sondern weil ich, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, meiner Hautfarbe Unterstützung verdanke – genauso wie Ruth Jefferson ihrer Hautfarbe wegen einen Rückschlag erlitt.“ (S.543f.)

Wir schreibt man ein Buch über Rassismus, ohne dass das Thema ausgelutscht klingt oder langweilig, weil es vor trockener Geschichte nur so strotzt? Jodi Picoult zeigt, wie es geht. Man nehmen einen weißen Rassisten, dessen Neugeborenes unter der Hand einer afroamerikanischen Hebamme stirbt, gibt eine Menge Vorurteile hinzu und fertig ist der Gerichtsprozess gegen Ruth Jefferson.
Ruth arbeitet seit über 20 Jahren als Hebamme, als sie Turk Bauer begegnet. Turk möchte nicht, dass Ruth sich um seinen gerade geborenen Sohn Davis kümmert. Als Davis unter Ruths Aufsicht an Atemnot leidet, weiß sie nicht, wie sie reagieren soll. Soll sie ihrem Instinkt folgen und das Kind beatmen, oder soll sie der Anweisung ihrer Vorgesetzten Folge leisten und das Kind nicht berühren.
Kennedy ist Pflichtverteidigerin als sie Ruth begegnet. Ruth scheint nicht wie der Mensch, der ein Baby aus Hass tötet. Und so setzt Kennedy alles daran, Ruths Fall vor Gericht übernehmen zu können.

Dieses Buch lässt mich sprachlos zurück. Die Autorin schafft das jedes Mal. Gerade wenn man denkt, man weiß genau, wie alles ausgeht, wendet sich die gesamte Handlung um 180 Grad. Genau das macht die Bücher der Autorin so besonders. Sie kann hervorragend mit schwierigen Themen umgehen. In diesem Fall geht es ganz klar um Rassismus. Und zwar von allen Seiten. Wir lernen also nicht nur Ruth kennen, die als Afroamerikanerin unter „Weißen“ aufwächst, zur Schule geht, studiert, arbeitet und trotzdem nie wirklich dazu gehört. Wir lernen auch Kennedy kennen, die ihren Dienst an der Gemeinschaft als Pflichtverteidigerin tut und manchmal blind durchs leben geht. Wir lernen aber auch Turk kennen, ein Skinhead wie er im Buche steht und der Ruth für den Tod seines Sohnes verantwortlich macht, weil er überall nur Hass sieht.
Dieser kleine Blick in eine andere Welt offenbart aber auch, wie tief Rassismus in der Gesellschaft verwurzelt ist. Jetzt werden viele sagen „Stimmt doch gar nicht“, aber wie viele reden über die „Quotenschwarzen“ in Filmen, die immer als erstes sterben? Es geht eigentlich auch nicht nur um Rassismus, sondern um Diskriminierung allgemein. Man kann eben nicht nur der Hautfarbe wegen diskriminiert werden, sondern auch wegen der Religion, der Herkunft, des Aussehens.
Ruth geht in einer Szene mit Kennedy durch einen Laden. Eine Verkäuferin folgt ihnen unauffällig und beim Verlassen des Ladens soll Ruth ihren Bon und ihre Ware vorzeigen, Kennedy nicht. So ähnlich ging es mir mal mit einem Bekannten bei Kaufhof am Alexanderplatz. Oder meinem Bruder bei Saturn, weil er eine ungeöffnete Flasche alkoholfreies Bier in der Hand hatte. Oder weil er einen Rucksack voll klimpernder Flaschen hatte und die Polizei ihm nicht glauben wollte, dass es nur Schokomilch ist.

Dieses Buch plädiert also für weniger Diskriminierung, weniger Rassismus und mehr Liebe. Es bringt einen zum Nachdenken über die eigenen Werte und Vorstellungen. Wir wollen keine Gleichheit, wir wollen Gerechtigkeit. Lest das Buch, es öffnet euren Horizont!

Veröffentlicht am 23.08.2018

Bewegendes Buch über Rassismus

0

„Kleine große Schritte“ von Jodi Picoult ist ein Buch, das meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat. Wie der Klappentext schon offenbart, geht es um Rassismus: Ein Thema, das auch heutzutage noch aktuell ...

„Kleine große Schritte“ von Jodi Picoult ist ein Buch, das meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat. Wie der Klappentext schon offenbart, geht es um Rassismus: Ein Thema, das auch heutzutage noch aktuell ist.

Das Buch ist aus drei Perspektiven geschrieben: Zunächst gibt es Ruth, eine afroamerikanische Krankenschwester, der es untersagt wird, ein Baby zu behandeln, das bei einem tragischen Vorfall unter ihrer Obhut schließlich stirbt. Dann gibt es den Skinhead Turk, der Vater des toten Babys, der es afroamerikanischem Personal untersagt, sein Baby anzufassen und schließlich noch Kennedy, die Pflichtverteidigerin und spätere Anwältin von Ruth. Alle drei haben eine sehr unterschiedliche Sichtweise auf die Ereignisse, was es umso spannender und interessanter macht. Einige Geschehnisse überschneiden sich, jedoch dann aus anderen Perspektiven.

[Achtung, Spoiler!]

Dieses Buch hat mich sehr oft schockiert. Zunächst einmal die Tatsache, dass Ruth des Mordes angeklagt wird, weil sie das Baby angeblich aus Rache, es nicht behandeln zu dürfen, getötet hätte. Als das erste Kapitel aus Turks Sicht beginnt, erfährt man, dass er Afroamerikaner hasst, seit sein Bruder von einem getötet wurde – verständlich, dass man diese Person hasst, aber deswegen gleich alle Menschen mit derselben Hautfarbe zu hassen, scheint mir dann sehr ungerecht. Als man dann erfährt, dass der Mörder nicht verurteilt wurde, war ich doch etwas verwirrt, das passte nicht zusammen. Am Ende das Kapitels erfährt man dann, dass der Bruder bei einem Autounfall von der Straße abkam, in den Gegenverkehr raste und in das Auto des Afroamerikaners prallte. Kein Wunder, dass dieser nicht verurteilt wurde, er trug ja in meinen Augen auch keine Schuld. Turk sieht das anders, was mich wirklich zutiefst schockiert hat. Sein Bruder wäre ja nicht gestorben, wenn der Afroamerikaner nicht in diesem Moment die Straße langgefahren wäre. Manche suchen wohl echt immer für alles einen Sündenbock.

Obwohl es natürlich in erster Linie um Ruths Prozess ging, sind es auch die kleinen Dinge, bei denen sich in ihrem Leben die Hautfarbe bemerkbar macht: Die Kontrollen im Supermarkt hinter der Kasse, ob sie nicht etwas geklaut hätte, die Blicke anderer Menschen, sie wird einfach anders behandelt. Dinge, die für mich selbstverständlich sind, sind es für sie nicht.

Nachdem sie angeklagt wird, verliert Ruth auch ihren Job und sie fängt an, bei McDonalds zu arbeiten. Besonders im Kopf hängen geblieben ist mir die Szene an ihrem ersten Arbeitstag, als ihr Sohn sie dort arbeiten sieht, dem sie vorher nichts von ihrem neuen Job erzählte.

Der Prozess gestaltete sich auch nicht so einfach. Ruth hätte gerne die Rassismus-Karte ausgespielt hätte, Kennedy hielt dies aber für eine schlechte Idee, da dies im Gericht nichts zu suchen hätte und sich nur negativ auswirke. Sie legen die Verteidigung darauf aus, dass das Baby mit oder ohne Ruths Einschreiten gestorben wäre.

268fabcb-0d46-4549-a951-0eba5500d853Nach Uneinigkeiten zwischen den beiden sprach Kennedy im Schlussplädoyer des Prozesses doch vorwiegend auf ein Thema an: Rassismus. Zu Ruth sagt sie vorher: „Sie brauchen Gerechtigkeit. […] Gleichheit bedeutet, jeden gleich zu behandeln. Aber Gerechtigkeit berücksichtigt Unterschiede, sodass jeder die Chance auf Erfolg hat. […] Gleichheit liegt vor, wenn zwei Kinder einen ausgedruckten Test bekommen. Aber wenn das eine blind und das andere sehend ist, […] sollte man dem einem Kind einen Test in Brailleschrift und dem anderen einen gedruckten Test geben, beide mit derselben Thematik.“ (Picoult, J.: Kleine große Schritte, C. Bertelsmann Verlag, 2. Auflage, S. 540)

Erstaunt sowie erfreut hat mich der Wandel in Turks Leben, der seinem Leben als Skinhead den Rücken gekehrt hat, mit seiner neuen Frau und Tochter glücklich ist und anderen seine Geschichte weitergibt.

[Spoiler Ende]

Das Buch hat mich wirklich in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken gebracht, unter anderem auch dadurch, dass Rassismus nicht immer aktiv geschehen muss, sondern auch passiv vonstatten gehen kann, einfach dadurch, dass man Menschen mit dunkler Haut ansieht oder dass man sie im alltäglichen Leben anders behandelt.

Picoults Schreibstil war sehr ruhig, detailliert umschreibend und ihre Wortwahl war immer passend gewählt. Gerade bezüglich des Repertoire von Turk hat sie sich im Voraus informiert, wie man im Nachwort erfährt, und es war alles sehr stimmig.

Rassismus ist ein schreckliches Thema, das in der Welt beseitigt werden muss. Mit ihrem Roman hat Jodi Picoult darauf aufmerksam gemacht und ich bin mir sicher, sie hat einigen Menschen, darunter auch mir, die Augen damit geöffnet.