Cover-Bild Die Geschichte der Baltimores
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 01.09.2017
  • ISBN: 9783492310796
Joël Dicker

Die Geschichte der Baltimores

Roman | Spannende Familiensaga über Liebe, Freundschaft, Ehrgeiz, Eifersucht und Neid
Andrea Alvermann (Übersetzer), Brigitte Große (Übersetzer)

Bis zum Tag der Katastrophe gab es die Goldmans aus Baltimore und die Goldmans aus Montclair. Die Baltimores hatten alles, was man sich vom Leben wünschen kann: Talent, Geld, Erfolg, ein prachtvolles Heim, zwei hochbegabte Söhne. Marcus Goldman, inzwischen erfolgreicher Schriftsteller, gehörte zu den weniger glamourösen Montclairs. Er verbrachte all seine Sommer bei den Baltimores und war für sie wie ein Sohn. Nun, acht Jahre nach der Katastrophe, beginnt Marcus, die Geschichte der Baltimores aufzuschreiben – und erkennt erst jetzt die wahren Gründe für die schrecklichen Ereignisse.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2021

Dramatische Familiengeschichte, bei der die Spannung erst spät einsetzt, dann jedoch eine Sogwirkung erzeugt. Eine Geschichte über Freundschaft, Loyalität, Liebe, Eifersucht, Neid und Erfolgsdruck.

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2012 begegnet Marcus Goldmann seiner Exfreundin Alexandra wieder, von der er sich getrennt und seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Sodann kommen Erinnerungen in ihm hoch, an seine Kindheit und Jugend ...

2012 begegnet Marcus Goldmann seiner Exfreundin Alexandra wieder, von der er sich getrennt und seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Sodann kommen Erinnerungen in ihm hoch, an seine Kindheit und Jugend und seine besondere Verbindung zu den Baltimores. Die Baltimores, das waren der Bruder seines Vaters, Onkel Saul, seine Frau, Tante Anita und die beiden Söhne Hillen und Woody. Marcus bewunderte die ganze Familie für ihren Reichtum und ihr Ansehen im Vergleich zu seiner einfachen Familie, den Montclairs. Seine Cousins waren wie Brüder für Marcus, die er, wann immer es ging, besuchte. Sie wurden zur Goldman-Gang bis es 2004 zur großen Katastrophe kam und die schöne Fassade der Baltimores einstürzte.
Acht Jahre später wird Marcus durch Gespräche mit Alexandra, die auch von Woody und Hillel geliebt worden war, sowie zuvor mit Saul, der sich endlich öffnete, bewusst, wie es zu den schrecklichen Ereignissen kommen konnte.

Der Roman ist aus der Perspektive von Marcus geschrieben, der rückblickend als allwissender Erzähler auftritt, obwohl er nicht alle Ereignisse selbst erlebt haben kann.
Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt. Marcus springt zwischen den Zeiten vor und nach der Katastrophe. Verbindendes Element ist durchgängig seine Beziehung zu den Baltimores, die er anhimmelte und die ihm zeitweise näherstanden, als seine Eltern, für deren Einfachheit er sich oft schämte.

Die Kindheit und Jugend wird ausschweifend erzählt und insbesondere das Thema Mobbing nimmt einen großen Umfang ein, wiederholt sich an allen Bildungseinrichtungen der jungen Baltimores. Dabei entsteht ein enges Band zwischen Hillen und Pflegesohn Woody, aber auch zu Marcus, der die Goldman-Gang komplettiert. Immer wieder wird in den Nacherzählungen das Eintreten einer Katstrophe erwähnt, ohne letztlich ins Detail zu gehen. Diese Hinhaltetaktik erzeugt künstlich Spannung, ist jedoch auch ein wenig enervierend.

Wirklich interessant wird der episch erzählte Roman erst im letzten Drittel, als sich die Dramatik zuspitzt und allmählich ans Licht kommt, dass die Baltimores nicht so perfekt und integer sind, wie Marcus immer dachte. Auch in dieser Familie gab es Neid und Eifersucht und ein ungesundes Streben nach Anerkennung. Marcus wird dies erst mit Abstand beim Verfassen seines Romans bewusst. Er ist nicht enttäuscht, aber ernüchtert und erkennt, dass seine einfache, wenig außergewöhnliche Familie, die Montclairs, am Ende die besseren Goldmans waren, als die Baltimores und ihr schöner Schein.

"Die Geschichte der Baltimores" ist eine dramatische Familiengeschichte, bei der man zunächst einen langen Atem haben muss. Sie handelt von Freundschaft, und Loyalität, Liebe und Eifersucht, Neid und Erfolgsdruck. Spannung kommt erst spät auf, erzeugt aber dann eine Sogwirkung. Die Auflösung und das Zusammenführen der einzelnen Handlungsstränge und Erzählebenen ist schlüssig und lässt keine Fragen offen.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Was wirklich geschah erfahren wir auf verschlungenen Wegen ...

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Ganz großes Kino! Der französische Autor Joël Dicker hat nach dem großen Erfolg seines Erstlingswerks „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ wieder zugeschlagen und einen Folgeroman vom Allerfeinsten ...

Ganz großes Kino! Der französische Autor Joël Dicker hat nach dem großen Erfolg seines Erstlingswerks „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ wieder zugeschlagen und einen Folgeroman vom Allerfeinsten geschrieben. Es geht auch diesmal wieder um die Schriftstellerei und es geht auch wieder um Marcus Goldman, doch dann hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf.

Diesmal fiebert man als Leser der angekündigten Katastrophe entgegen, die vorausschauend aber auch rückblickend wie ein Mysterium im Raum oder besser gesagt im Roman steht. Im Vordergrund besticht natürlich die Familie Goldman, die sich in zwei Lager unterteilt, die Baltimores und die Montclairs. Die Goldmans aus Baltimore, gutaussehend, reich und erfolgreich stehen im krassen Gegensatz zu den Goldmans aus Montclair, die ein eher bescheidenes Dasein zu fristen scheinen. Doch was war geschehen, dass es so kommen musste? Waren die Zuneigungen seitens des Patriarchen und Vaters der beiden Goldman Brüder Saul und Nathan Goldman schon immer so ungerecht verteilt? Verständlicherweise fühlt sich Marcus zu den Baltimores hingezogen und schon bald werden die drei ungleichen Jungs die Goldman Gang, bestehend aus Hillel, Marcus und Ziehsohn Woody. Als schließlich noch die junge Alexandra dazukommt, scheint das Kleeblatt perfekt. Immer mehr entfremdet sich Marcus von seinen eigenen Eltern, immer peinlicher scheinen ihm diese zu werden. Doch nach und nach erscheint eine neue Wahrheit an der der Oberfläche, eine Wahrheit, die spannender aber auch ungerechter und erbarmungsloser kaum sein kann …

Ich hatte mich erst an der Hörbuchversion dieses Romans versucht um dann jedoch festzustellen, dass sich die manchmal fast wirren Zeitsprünge sich nicht dazu eigenen. Nach dem ersten Drittel ging es als mit der Printversion weiter und ich wünschte ich hätte keine Pause machen müssen. Die Huffington Post wirbt auf der Buchrückseite mit folgendem Spruch: „Wir empfehlen allen diese Fahrt nach Baltimore für ein langes Wochenende. Reise und Genuss garantiert.“ Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Gerade in der reiselosen Coronazeit ist das Buch fast ein kleiner Urlaubsersatz. Von mir bekommt der Autor die volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Ein Familienepos!

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Joel Dicker hat es getan! Er hat Markus Goldman aus "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" genommen und ihm ein eigenes Buch gewidmet! Und was für ein Buch! "Die Geschichte der Baltimores" ist ein ...

Joel Dicker hat es getan! Er hat Markus Goldman aus "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" genommen und ihm ein eigenes Buch gewidmet! Und was für ein Buch! "Die Geschichte der Baltimores" ist ein gewewaltiger Familienepos. Und mehr noch- es ist eine Hommage an die Familie, an Freundschaft und Zusammenhalt. Und gleichzeitig ein Werk über Neid, Schmerz und die menschlichen Abgründe.

Zum Inhalt: Die Familie Goldman ist geteilt in die Montclairs und die Baltimores. Die Baltimores haben alles, ein riesiges Haus, Geld, Autos, Prestige. Die Montclairs leben dagegen schon arm wie die Kirchenmäuse. Der junge Marcus (einziger Sohne der Montclairs) verbringt daher viel Zeit mit seinen Cousins und wäre gerne der dritte Baltimore. Bis die Ereignisse sich Überschlagen und irgendwann die Fassade und der schöne Schein zu bröckeln beginnen.

Ich weiß gar nicht, was ich zu diesem Buch sagen soll. Ich habe es gehasst und geliebt. Weil die Figuren wie schon bei Dickers Erstling so real sind, dass ihr Schicksal mir echt an die Nieren gegangen ist. Diese Geschichte ist so tragisch schön, dass ich glaube noch nie etwas ähnliches gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Familiengeschichte die nahe geht

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Die Geschichte der Baltimores handelt von den Geschehnissen rund um die " Katastrophe " der Familie Goldmann  , über eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten. Der Autor beleuchtet sie  dabei Stückchenweise ...

Die Geschichte der Baltimores handelt von den Geschehnissen rund um die " Katastrophe " der Familie Goldmann  , über eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten. Der Autor beleuchtet sie  dabei Stückchenweise aus  den verschiedenen Sichtweisen der Hauptpersonen und zeigt dabei auf welche Auswirkungen diese subjektiven Sichtweisen haben können, wenn z. B nur unzureichend darüber mit anderen Betroffenen kommuniziert wird. Es ist eine Geschichte über starken Zusammenhalt , Rivalität und der Suche danach geliebt und anerkannt zu werden und wie schon angedeutet eine Geschichte von Missverständnissen.

Ich habe dem Buch obwohl es ein ausgesprochen gutes Buch , dass sehr gut ausgearbeitet und erzählt ist, nur vier ein halb Sterne gegeben. Nicht weil es mich vollkommen überzeugt hätte, sondern weil mich die Personen sehr starkt angesprochen und berührt haben,so dass mich das Schicksal der Familie  doch sehr mitgenommen hat . Am Ende war  ich froh ,dass ich das Buch beiseite legen konnte. Persönlich ( bis auf Ausnahmen ) mag ich es lieber ,wenn ein Buch ein gutes Gefühl oder zumindest ein zufriedenes Gefühl hinterlässt. Auch wenn der Autor sich bemüht  ein versöhnliches Ende zu schreiben ,ist es für mich nicht vollständig gelungen.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Pures Lesevergügen

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Es gibt die Goldmans aus Baltimore und die Goldmans aus Montclair. Die Goldmans aus Baltimore haben alles, was sich der junge Marcus Goldman aus Montclair wünscht. Jeden Sommer verbachte er bei den Goldmans ...

Es gibt die Goldmans aus Baltimore und die Goldmans aus Montclair. Die Goldmans aus Baltimore haben alles, was sich der junge Marcus Goldman aus Montclair wünscht. Jeden Sommer verbachte er bei den Goldmans aus Baltimore und fühlte sich wie deren dritter Sohn. Nun als inzwischen erfolgreicher Schriftsteller schreibt er die Geschichte seiner Familie nieder und zeigt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

Ich habe mir dieses Buch gekauft, nachdem ich "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" gradezu verschlungen habe. Ich finde den Schreibstil des Autors ganz besonders. Er ist wortgewandt und gibt tiefe Einblicke in die Gefühle der Charaktere. Zudem macht das Buch nachdenklich, vermittelt aber auch einen gewissen Charme durch seinen Witz.

Die Geschichte fand ich wirklich wunderbar rührselig. Ein Junge, der unbedingt zu der Familie seiner Cousins gehören will und dabei sogar seine eigene Familie leugnet. Er hat den tiefen Wunsch zu den anderen dazuzugehöhren, merkt jedoch im Laufe der Zeit, dass es doch auch andere Dinge gibt, die eine wichtige Rolle im Leben spielen, wie z.B. die Liebe. Die Liebesgeschichte ist wirklich gut erzählt, nimmt jedoch nicht zu viel Raum ein, sodass man nicht vergisst, worauf das Buch abzielt, nämlich auf "die Katastrophe". Worum es sich dabei handelt, kommt wirklich ganz zum Schluss raus, wobei man hin und wieder erahnen kann, was schlussendlich passieren wird.
Die Charaktere sind wirklich wunderbar beschrieben und jeder von ihnen hat seine eigene, teils dramatische Geschichte, die einem aufzeigt, wie das Leben manchmal spielen kann.

Alles in allem habe ich auch dieses Buch von Joel Dicker ganz wunderbar gefunden und mit Abschluss des Buches hat bei mir erstmal eine seltsame Leere geherrscht, die mich zum Nachdenken angeregt hat.

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