Cover-Bild Marigolds Töchter
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783471360309
Julia Woolf

Marigolds Töchter

Roman | »Was sie schreibt, geht zu Herzen.« Jojo Moyes
Sabine Schilasky (Übersetzer)

Einladung in ein englisches Dorf


Marigolds Familie muss überraschend eng zusammenrücken, als die älteste Tochter Daisy bei ihnen unterschlüpft. Dabei ist das kleine Haus schon recht voll, wohnt doch die jüngere Tochter noch bei ihnen und auch Großmutter Nan. Aber Marigold macht alles für ihre Familie, sie kümmert sich gerne und will das Glück, das sie empfindet, weitergeben. Sowieso halten auf dem Dorf alle zusammen, und in Marigolds kleinem Lädchen versuchen die Nachbarn, für die großstädtische Daisy einen Job und einen neuen Mann zu finden. Mit – nun ja – durchaus interessanten Vorschlägen. Vielleicht erkennt die Familie deshalb nur langsam, dass es Marigold immer schlechter geht.

»Was sie schreibt, geht zu Herzen.« Jojo Moyes
»So schreibt man Geschichten über die Liebe.« The Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2020

Emotional und berührend

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"Marigolds Töchter" hat mich sehr berührt. Das Buch von Julia Woolf steckt voller tiefer Emotionen, die den Leser sicher nicht kalt lassen. Marigolds Schicksal, eine fortschreitende Demenz, ist schrecklich, ...

"Marigolds Töchter" hat mich sehr berührt. Das Buch von Julia Woolf steckt voller tiefer Emotionen, die den Leser sicher nicht kalt lassen. Marigolds Schicksal, eine fortschreitende Demenz, ist schrecklich, das lässt sich nicht schön reden. Aber ich finde es sehr tröstend, wie sich die ganze Familie um sie sorgt. Erst war Marigold diejenige, die sich immer um alle gekümmert hat und jetzt wird es ihr zurück gegeben. Das ist wunderschön. Auch die Liebesgeschichte um ihre Tochter zeigt, das Leben geht weiter. Ein sehr emotionales Buch, das sich dem traurigen Thema Demenz gut annimmt. Der Zusammenhalt in der Familie ist bemerkenswert und enorm wichtig in einer solchen Situation. Die Autorin beschreibt das Thema sehr einfühlsam und beleuchtet es aus unterschiedlichen Perspektiven. Vielleicht geht sie manchem Leser dabei etwas zu emotional vor, aber wer sich in die Geschichte fallen lassen kann, findet hier sicher Gefallen. 

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Nervende Figuren bis zur Mitte!

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Marigold ist 66 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann Dennis und Tochter Suze in einem hübschen Haus mit Garten. Marigold sorgt für ihre Familie, zu der seit neustem auch noch ihre Mutter Nan gehört, die im ...

Marigold ist 66 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann Dennis und Tochter Suze in einem hübschen Haus mit Garten. Marigold sorgt für ihre Familie, zu der seit neustem auch noch ihre Mutter Nan gehört, die im Alter nicht mehr alleine leben mag und zu der Familie gezogen ist. Der Platz wird knapp, als sich die zweite Tochter Daisy von ihrem Freund trennt und wieder in das Elternhaus zieht. Kurz vor Weihnachten beginnt sich jedoch Marigold zu verändern. Sie ist oft müde, vergisst sehr viele alltägliche Dinge und weiss oft nicht mehr., was sie gerade getan hat.



Mir hat, ehrlich gesagt, das eher altmodische Cover suggeriert, dass diese Geschichte auch eher altmodisch daher kommt. Tatsächlich ist die Figur Marigold vom Schlag Frau, die nicht nur ihren Mann Dennis von vorne bis hinten bedient. Auch die 25- jährige, also erwachsene Tochter, Suze wird gefragt, was sie essen möchte. Weder Mann noch Tochter krümmen einen Finger im Haushalt, was mir doch sehr alte Schule erscheint. Vor allem da Marigold auch noch den Einkaufsladen des Dorfes betreibt, also auch ausserhalb der Familie arbeitet.

Die Geschichte mausert sich zu einer Familiengeschichte mit verwöhnten Mitgliedern, die mir alle unsympathisch waren. Da ist zuallererst die 25 Jahre alte Suze, die von Beruf Influencerin ist, ansonsten Hotel Mama geniesst und weder finanziell, noch anpackend zum Familienunterhalt beiträgt. Ein verwöhntes und pubertäres Mädel, das seine Laune bei Grossmutter und Eltern auslässt und auch ihren Freund einwickelt. Dann ist da noch die missmutige und konstant schlecht gelaunte Grossmutter Nan, die mich genauso genervt hat. Die 32 - jährige Daisy, die nach der Trennung von ihrem Freund aus Mailand zurückkehrt, ist auch nicht besser. Mutter Marigold organisiert die ersten Aufträge und fragt Leute an, ob Daisy ihre Haustiere malen kann, um so Geld verdienen zu können. Daisys neues Berufsziel wird etwas sehr schnell auf die Beine gestellt und genauso schnell erfolgreich vermarktet. Marigold reibt sich auf, putzt, kocht, wäscht und organisiert. Sie ist der Typ Mutter Theresa, der zuallererst an andere denkt. Ihr Mann Dennis, lässt alles geschehen, statt mal bei den Töchtern und der Schwiegermutter auf den Tisch zu hauen.


Erst empfand ich die Geschichte als oberflächlich und erst ab der Mitte bekommt sie Tiefe und die Themen werden eindringlicher. Auch die Figuren werden „erwachsener“ und reifer und die Familie wächst zu einer Gemeinschaft zusammen. Mich hat auch die grosse Solidarität in der Dorfgemeinschaft sehr berührt, die nach Marigolds Diagnose entsteht.


Der Schreibstil wandelt sich nach der ersten Hälfte und wird intensiver. Was vorher eine nette Erzählung über ein 3 Generationenhaus war, wird durch die Diagnose Marigolds, eine neue Liebe von Tochter Daisy und einer neuen Perspektive von Suze fesselnder und tiefgründiger.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Leseempfehlung

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Marigold ist ein wunderbarer Mensch. Liebevoll um all ihre Familienmitglieder besorgt, aufmerksam und fürsorglich. Immer steht sie zurück, wenn andere sie brauchen, ist mütterlich und treu.

Marigolds ...

Marigold ist ein wunderbarer Mensch. Liebevoll um all ihre Familienmitglieder besorgt, aufmerksam und fürsorglich. Immer steht sie zurück, wenn andere sie brauchen, ist mütterlich und treu.

Marigolds Familie ist facettenreich und natürlich gibt es einige Probleme, vor allem mit der Tochter, die unerwartet ihre langjährige Beziehung beendet und nach Hause zurück kehrt. Die Familie ist eine Weile abgelenkt von dieser Rückkehr bis auffällt, das Marigold sich seltsam benimmt.

Es geht um eine Frau, die immer die Stütze ihrer Familie war und jetzt braucht sie die Familie um selbst gestützt zu werden. Es ist aber keine Krankengeschichte und trotz allem ist es kein trauriges Buch, ganz im Gegenteil. Die Autorin hat eine warme Sprache und geht sehr empathisch mit ihren Protagonistinnen um. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es ist für mich ein Wohlfühlbuch gewesen. Eine Familiengeschichte, die gut in diese Zeit passt.

Eine dicke Leseempfehlung für dieses schöne Buch.

Veröffentlicht am 03.12.2020

Das eigene Ich – vergessen ….

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Berührende Familiengeschichte mit einem ernsten und aktuellen Hintergrund.
Ein Mehrgenerationenhaus – so mein erster Gedanke nach der kurzen Inhaltsangabe. Mit einer interessanten Thematik, die heutzutage ...

Berührende Familiengeschichte mit einem ernsten und aktuellen Hintergrund.
Ein Mehrgenerationenhaus – so mein erster Gedanke nach der kurzen Inhaltsangabe. Mit einer interessanten Thematik, die heutzutage immer mehr an Bedeutung, Dringlichkeit und Präsenz gewinnt.
Bereits zu Beginn des Romans lernt man eine Durchschnittsfamilie kennen, bestehend aus den Eltern Marigold und Dennis, sowie den beiden erwachsenen Töchtern Suze und Daisy sowie der Großmutter Nan. Ein beschauliches Leben in einem kleinen Dorf, in dem noch Anteilnahme und Hilfsbereitschaft groß geschrieben wird. Und in dem der Dorfladen, betrieben von Marigold, Dreh- und Angelpunkt des Dorfgeschehens ist. Alles so weit im normalen Alltagstrott - wenn da nicht die Merkwürdigkeiten rund um Marigold wären, für die sich nach einiger Zeit leider die Diagnose "Demenz" findet.
Eine belastende und unumkehrbare Diagnose, für die es nach wie vor keine Heilung gibt. Vielmehr müssen sich Familie und Freunde auf die zunehmende Verschlechterung Marigolds einstellen und lernen, wie man selbst damit umgehen muss. Dies wird auf ansprechende Weise im vorliegenden Roman dargestellt. Und dabei ach wie vor dabei nicht in Vergessenheit geraten lassen, wer diese Person vor der Erkrankung war. Den schleichenden Prozess ertragen zu lernen und dabei nicht zu vergessen, dass es auch noch ein eigenes Leben gibt.
All dies eingebettet in eine berührende Familiengeschichte mit unterschiedlichen Charakteren, die auf ihre eigene Weise lernen müssen, mit den Verhaltensänderungen einer Ehefrau und Mutter umzugehen und zu leben. Und dabei auch die ehrliche Anteilnahme und Unterstützung der Dorfgemeinschaft zu erleben.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Wenn das Gedächtnis nachlässt – ein rührendes Buch, das nachwirkt

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Wenn es einen durch und durch herzensguten und selbstlosen Menschen gibt, dann ist sie es: Marigold ist nicht nur der Mittelpunkt ihrer Familie, um den sich alles dreht, sondern mit ihrem Laden auch das ...

Wenn es einen durch und durch herzensguten und selbstlosen Menschen gibt, dann ist sie es: Marigold ist nicht nur der Mittelpunkt ihrer Familie, um den sich alles dreht, sondern mit ihrem Laden auch das soziale Zentrum des kleinen englischen Dorfes, in dem sie lebt. Immer ein offenes Ohr und tröstende Worte für ihre Mitmenschen und voller Liebe und Wärme zu ihrer Familie. Deshalb freut es sie auch sehr, als ihre älteste Tochter Daisy nach einer gescheiterten Beziehung zurück zu ihren Eltern zieht. Dort wird es nun aber eng, da dort neben Marigold und ihrem Ehemann Dennis auch noch die zweite Tochter des Paares, die egoistische Suze und Marigolds dauernörgelnde Mutter Nan leben. Jeder in der Familie hat seine eigenen Sorgen und Nöte und Marigold tut alles dafür, es ihren Lieben recht zu machen und sämtliche Wogen zu glätten. Da kommt es schon einmal vor, dass sie vor lauter Trubel etwas vergisst. Und etwas anderes. Doch ab wann wird das Vergessen kritisch? Und wann wird es so auffällig, dass ihre Mitmenschen es bemerken?

„Marigolds Töchter“ von Julia Woolf ist ein Roman, der mich sehr überrascht hat. Das verspielt-kitschige Buchcover mit dem süßen Rotkehlchen lässt an eine seichte Story in der abgebildeten, idyllischen englischen Landschaft am Meer denken. Und auch der Beginn des Buches ist noch eher seicht gehalten und zeigt den einfachen Dorfalltag und Marigolds nicht besonders tief gehende Gedankengänge sowie führt in ihre Familiengeschichte und -konstellation ein. Doch das von der Autorin perfekt geschaffene, fast schon langweilig anmutende Idyll zerbricht sehr schnell an der Realität und das Buch nimmt eine traurige Wende – langsam und schleichend, wie es leider im echten Leben auch der Fall ist. Am Ende hatte ich Tränen in den Augen und war nachhaltig betroffen, so schmerzhaft hat mich Marigolds Veränderung getroffen. Dennoch finde ich es wichtig, sich mit dem schwierigen Thema Demenz auseinander zu setzen, auch wenn es hier überraschend für mich kam – diese Schwermut hätte ich dem Buch zunächst gar nicht zugetraut.

Mit Marigold, ihrer Familie und den Dorfbewohnern hat Julia Woolf individuelle und facettenreiche Charaktere erschaffen, wobei manche schon fast überzeichnet wirken wie z.B. die ständig negativ denkende Nan, Suzes Egoismus, Marigolds Aufopferung oder die perfekte Daisy. Das wirkte etwas schwarz-weiß-malerisch, hat aber die jeweiligen Denk-und Handlungsmuster gut unterstützt. Meiner Meinung nach stand die Person Marigold in all den Rollen, die sie vor ihrem Krankheitsbeginn mehr als ideal ausgefüllt hat, permanent im Vordergrund und deshalb fand ich den Titel des Buches, der ja direkt auf Daisy und Suze referenziert, nicht unbedingt passend.

Der Schreibstil der Autorin ist zunächst sehr erzählend und beschreibend, die Figuren werden intensiv kennengelernt und das Dorf sowie die englische Landschaft detailliert beschrieben. Die Bilder im Kopf entstehen beim Lesen von selbst und sind sehr eindrücklich. Diesen ersten Teil des Buches habe ich somit als etwas kitschig aber doch herzerwärmend empfunden. Mit weiterem Verlauf des Buches wird der Schreibstil immer emotionaler, die Gefühle der Protagonisten greifen auf den Leser über und machen ihn betroffen. Insbesondere Marigolds Angst vor der Krankheit wird nachvollziehbar dargestellt und hat mich sehr mitgenommen.

„Marigolds Töchter“ erzählt somit die tragische, aber leider authentische Geschichte des Krankheitsverlaufs einer beliebten, engagierten Frau und Mutter. Ein trauriges Schicksal, das sie nicht verdient hat - und das den Leser somit dazu bewegt, sich mit den unbequemen, aber wichtigen Themen des Alterns und der damit verbundene Krankheiten wie Demenz auseinanderzusetzen.

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