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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER FJB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783841422422
Julie Murphy

DUMPLIN'

Kattrin Stier (Übersetzer)

Die #1 der „New York Times“-Bestsellerliste: Dick UND schön? Unsicher UND mutig? Dumplin‘ ist all das und noch viel mehr.

Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin' genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ist eben dick – na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.
Doch dann lernt sie den sportlichen und unfassbar attraktiven Bo kennen. Kein Wunder, dass sie sich hoffnungslos in ihn verknallt – dass er sie allerdings aus heiterem Himmel küsst, verunsichert sie völlig. Plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein.
Um ihre Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, beschließt Will, sich der furchteinflößendsten Herausforderung in ganz Clover City zu stellen: Sie will am „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb teilnehmen und allen – vor allem sich selbst – beweisen, dass die Kleidergröße für das ganz große Glück überhaupt keine Rolle spielt.

„Badeanzüge haben so etwas an sich, das einen denken lässt, man müsste sich erst das Recht verdienen, sie zu tragen. Aber eigentlich ist doch die entscheidende Frage:
Hast du einen Körper?
Dann zieh ihm einen Badeanzug an.“

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2018

enttäuschend

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Willowdean ist ein 16-jähriges Mädchen, bekennender Dolly Parton Fan und die „Dicke vom Dienst“, wie sie sich selbst gerne bezeichnet.
Sie ist ein typisches Mädchen, das sich für Jungs interessiert und ...

Willowdean ist ein 16-jähriges Mädchen, bekennender Dolly Parton Fan und die „Dicke vom Dienst“, wie sie sich selbst gerne bezeichnet.
Sie ist ein typisches Mädchen, das sich für Jungs interessiert und am liebsten mit ihrer besten Freundin Ellen abhängt. Als sie Bo auf der Arbeit kennenlernt und er auch noch Interesse an ihr hat, steht ihre Welt Kopf. Und dann meldet sie sich auch noch für den örtlichen Schönheitswettbewerb an.

Das Cover und auch der Untertitel „Go Big or go Home“ haben mich voll angesprochen und anhand des Covers und des Klappentextes war ich sofort Feuer und Flamme für dieses Buch.

Der Anfang war auch recht vielversprechend. Wir lernen Will als selbstbewusstes, taffes Mädchen kennen, die sich von nichts und niemandem was sagen lässt und ja, auch als Dicke, gerne schwimmen geht. Da mochte ich Willowdean auch noch. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich in eine Richtung die mich zum Schluss nur noch genervt hat. Sie interpretiert vieles falsch und denkt die ganze Welt ist gegen sie nur weil sie dick ist. Sie ist sturköpfig und denkt gar nicht dran sich mal bei anderen für ihr Verhalten zu entschuldigen. Nein im Gegenteil, alle Welt muss sich bei ihr entschuldigen, denn sie ist ja schließlich dick.

Auch der Schönheitswettbewerb um den es ja Vordergründig gehen sollte, rückt irgendwann so sehr in den Hintergrund das ich mich ernsthaft gefragt habe ob der überhaupt nochmal in dem Buch auftaucht.

Die Nebencharaktere fand ich zum Teil ziemlich toll. Wie Millie und Mitch, tolle Charaktere die mich von sich überzeugen konnten. Dann jedoch gab es Personen die völlig blass blieben. Wie Bo und Ellen. Aber gerade die beiden sind wichtig für die Geschichte. Aber leider empfand ich die beiden als zu farblos. Da kann man auch andere Charaktere gegen austauschen, sie haben keinen Eindruck bei mir hinterlassen.

An vielen Stellen dümpelte die Geschichte so vor sich hin und es war kein roter Faden zu erkennen. Gerade in der Mitte zog es sich doch ziemlich und ich wusste gar nicht mehr um was es nun wirklich in diesem Buch geht. Und zum Schluss ging dann alles viel zu schnell, jeder bekam sein Happy End und es musste alles wieder gut werden. Das war mir nicht glaubhaft genug.

Mich konnte Dumplin leider so gar nicht von sich überzeugen. Das lag vor allem an der Protagonistin, mit der ich gar nicht zurechtkam. Die Message die das Buch vermitteln sollte, konnte ich nicht erkennen. Leider eine Enttäuschung für mich.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Ein richtig schöner Jugendroman, den ich auch Erwachsenen sehr ans Herz legen kann

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Auf das Buch „Dumplin‘“ war ich richtig gespannt. Als es mir das erste Mal in der Verlagsvorschau auffiel, konnten mich das Cover und der Klappentext sofort überzeugen. Das Buch wanderte daher auch sogleich ...

Auf das Buch „Dumplin‘“ war ich richtig gespannt. Als es mir das erste Mal in der Verlagsvorschau auffiel, konnten mich das Cover und der Klappentext sofort überzeugen. Das Buch wanderte daher auch sogleich auf meine Wunschliste für den März.

Willowdean, genannt Will, war schon immer übergewichtig. Bisher hatte sie damit eigentlich kein Problem, sie hat sich in ihrem rundlichen Körper immer sehr wohl gefühlt. Sie ist eben dick, was ist schlimm daran? Nichts, genau. Doch dann lernt sie Bo kennen, der wie sie in dem Burgerlokal Harpy‘s arbeitet. Bo ist sportlich und unglaublich attraktiv. Es dauert daher auch nicht lange, bis Will bis über beide Ohren in ihn verknallt ist. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass auch Bo etwas an ihr finden würde. Doch so scheint es tatsächlich zu sein, denn es kommt zu einem Kuss zwischen den beiden, der nicht von Will, sondern von Bo ausging. Will ist verunsichert und fühlt sich plötzlich gar nicht mehr wohl in ihrem Körper. Sie, die es doch nie schlimm gefunden hat, dass sie einige Kilos zu viel auf den Rippen hat, schämt sich nun plötzlich doch für ihr Aussehen. Von Selbstzweifeln geplagt, beschließt die 16-jährige, sich bei dem legendären Schönheitswettbewerb „Miss Tenn Blue Bonnet“ anzumelden, der jährlich in Clover City veranstaltet wird. Mit ihrer Teilnahme will sie allen, und vor allen sich selbst, beweisen, dass es völlig egal ist, welche Kleidergröße man trägt. Es spielt keine Rolle, was andere über deinen Körper denken, wichtig ist, dass du dich wohlfühlst und glücklich bist, genau so, wie du eben bist.

Das Thema des Buches mag ich nicht wirklich neu sein; ich habe nun schon so einige Bücher gelesen, in denen es um rundliche Protagonisten ging. Mit „Dumplin‘ - Go Big or go home“ ist der Autorin aber dennoch ein Werk gelungen, das aus der Masse heraussticht und das man in meinen Augen gelesen haben sollte. Wie so oft, macht es die Mischung aus verschiedenen Dingen, dass ein Buch so richtig gut ist und einem noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Es gab allerdings zwei Aspekte, die mir meinen Lesespaß ein klein wenig kaputt gemacht haben. Das Buch liest sich wirklich klasse, der Schreibstil ist herrlich locker-leicht und humorvoll, sodass ich hier wirklich nur so durch die Seiten geflogen bin. Womit ich mich aber einfach nicht anfreunden konnte, waren Wills Stimmungsschwankungen und ihre Entscheidungen. Ich konnte ihr Handeln öfters nicht nachvollziehen und stellenweise habe ich mich auch etwas darüber aufgeregt. So behandelt sie den armen Jungen Mitch, der ganz offensichtlich total in sie verliebt ist, meiner Meinung nach ziemlich gemein. Mitch ist so ein lieber Kerl, da fand ich es ihm gegenüber nicht fair, dass Will ihm nicht deutlich gesagt hat, was Sache ist. Nämlich, dass sie seine Gefühle nicht erwidert und in jemanden anderen verliebt ist, in Bo.
Ein weiterer Punkt, der mich nicht so wirklich zufrieden gestellt hat, war das Ende. Hier werde ich natürlich nicht näher ins Detail gehen, aber so viel: Mich hat das Ende ein klein wenig enttäuscht, es kam mir einfach zu schnell.

Ansonsten aber bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Mich konnte die Story von den ersten Seiten an ihren Bann ziehen. Auch wenn ich mit Will nicht komplett warm geworden bin, war sie mir dennoch sympathisch, besonders ihren Humor, der öfters auch etwas Sarkastisches hatte, mochte ich auf Anhieb. Auch für ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärke habe ich sie sehr bewundert. Will ist 16 und hatte schon immer mit Übergewicht zu kämpfen. Allerdings hat sie sich bisher nie groß etwas daraus gemacht. Mobbingangriffe in der Schule bezüglich ihres Körpers konnte sie bisher immer gekonnt an sich abprallen lassen.

Mit Will ist der Autorin eine wundervolle Protagonistin gelungen, die mich stellenweise zwar etwas mit ihrem Verhalten aufregen konnte, die ich aber dennoch richtig lieb gewonnen habe. Jeder Mensch hat eben so seine Fehler, niemand ist perfekt, vermutlich findet man mit der Zeit immer irgendetwas an einem Menschen, das einen stört.

Auch die Nebencharaktere wurden klasse von der Autorin ausgearbeitet. Diese haben ebenfalls, wie Will, so ihre Ecken und Kanten, aber die hat ein Mensch nun einmal. Besonders gerne mochte ich den bereits erwähnten Jungen Mitch und auch Bo, der wie Will im Burgerlokal Harpy‘s arbeitet, habe ich sehr lieb gewonnen.
Auch die drei Mädels, die sich zusammen mit Will beim Schönheitswettbewerb anmelden und wie Will so ihre Problemzonen bezüglich ihres Körpers haben und deswegen gehänselt werden, mochte ich richtig gerne. Ich fand es so schön zu sehen, wie die drei und Will sich immer mehr angefreundet und sich gegenseitig Mut gemacht haben.

Weniger schön dagegen ist die Sache mit Wills bester Freundin Ellen. Seit diese ihren Freund Tim hat, entfernen sie und Will sich immer mehr voneinander. In diesem Punkt habe ich vollkommen mit Will mitgefühlt, denn auch ich hatte als Teenager damit zu kämpfen, dass sich meine beste Freundin und ich immer mehr auseinander entwickelt haben, was mir damals sehr zu schaffen gemacht hat.
Auch die Beziehung zu ihrer Mutter ist schwierig. Wills Mutter ist, anders als ihre Tochter, gertenschlank und stolz darauf. Sie leitet übrigens den Schönheitswettbewerb und hat diesen selbst einmal gewonnen. Wills Mutter hat schon sehr daran zu knabbern, dass ihre Tochter nicht so dünn ist wie sie und hat ihr auch den Spitznamen „Dumplin“ verpasst, auf Deutsch „Knödel“. Nicht wirklich nett, oder? Will jedoch hat gelernt damit umzugehen, wobei es sie schon aufregt, wenn ihre Mutter sie in der Öffentlichkeit mit diesem Namen anspricht, was ja auch verständlich ist.

Das Buch vermittelt so viele schöne und wichtige Botschaften. Das Thema, sich selbst zu akzeptieren und seinen Körper, mit all seinen Makeln und Fehlern zu lieben, ist nur eines von vielen, mit welchen wir es in diesem Buch zu tun bekommen. Weitere Themen, die die Story enthält, sind Mobbing, Freundschaft, Erwachsenenwerden, Mut, Familie, Verlust, Trauer und die erste große Liebe.

Julie Murphy ist mit „Dumplin‘“ ein besonderes Buch gelungen, welches für mich leider nicht komplett perfekt war, welches mir aber dennoch tolle Lesestunden beschert hat und von mir auch definitiv eine absolute Leseempfehlung erhält!

Fazit: Ein wundervolles Jugendbuch über eine starke und mutige Protagonistin, die einem nur zu deutlich macht, dass es wichtig ist, sich selbst und seinen Körper zu lieben und dazu zu stehen, dass man eben nicht perfekt ist. Rund, na und? Diese Botschaft und noch so viele weitere sind in diesem Buch enthalten. Ich kann euch „Dumplin‘“ wirklich ans Herz legen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen, und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 02.04.2018

War okay...

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Allgemeines



Titel: Dumplin' Go big or go home

Autor: Julie Murphy

Seitenanzahl: 400

Preis: 18,00€

Verlag: Fischer FJB





Klappentext



Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke ...

Allgemeines



Titel: Dumplin' Go big or go home

Autor: Julie Murphy

Seitenanzahl: 400

Preis: 18,00€

Verlag: Fischer FJB





Klappentext



Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin' genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ist eben dick – na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.

Doch dann lernt sie den sportlichen und unfassbar attraktiven Bo kennen. Kein Wunder, dass sie sich hoffnungslos in ihn verknallt – dass er sie allerdings aus heiterem Himmel küsst, verunsichert sie völlig. Plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein.

Um ihre Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, beschließt Will, sich der furchteinflößendsten Herausforderung in ganz Clover City zu stellen: Sie will am „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb teilnehmen und allen – vor allem sich selbst – beweisen, dass die Kleidergröße für das ganz große Glück überhaupt keine Rolle spielt.





Meine Meinung



Ich hatte das große Glück das Buch bei Lovelybooks gewonnen zu haben! Ich durfte bei der Leserunde mitmachen, die auch meine erste war.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, da viele sehr begeistert von der Geschichte waren.

Das Thema Selbstwertgefühl in Büchern finde ich immer sehr spannend und deshalb wollte ich unbedingt wissen, wie die Autorin es umgesetzt hat.



Wie der Klappentext schon sagt, geht es um Willowdean, die mit Übergewicht zu kämpfen hat. Obwohl kämpfen tut sie eigentlich nicht. Sie hat sich mit ihrem Gewicht abgefunden und dumme Sprüche von Mitschülern prallen meistens an ihr ab. Sie denkt sich, dass dick sein ja nichts schlimmes ist, wieso sollte sie sich also quälen um abzunehmen?



Aber dann kommen irgendwie immer mehr Ereignisse zusammen und Will ist sich plötzlich nicht mehr so sicher, dass es ihr nichts ausmacht, dick zu sein.

Sie fängt an, an sich zu zweifeln und sich Gedanken über alles mögliche zu machen.

Als dann auch noch der attraktive Bo auftaucht, weiß sie nicht mehr, was sie tun soll.



Fest entschlossen, es allen zu zeigen, meldet sie sich bei dem Schönheitswettbewerb ihrer Mutter an und damit löst sie mehr aus, als sie anfangs dachte.



Ich fand Will als Protagonistin ganz okay. Oft habe ich mit ihr mitgefühlt.

Ihre eigene Mutter hat immer etwas an hr auszusetzen, auch wenn sie ihr das nie offen ins Gesicht sagt. Und auch von anderen Schülern muss sie sich einiges anhören.

Aber Will ist eine sehr starke Persönlichkeit und sie versucht, das alles nicht an sich heran zu lassen, was ihr eigentlich auch ziemlich gut gelingt. Das hat sie sehr sympathisch gemacht.



Trotzdem hat sie auch manche Entscheidungen getroffen, die ich echt nicht gut fand.

Gerade das, was sie an anderen schätzt, wie zum Beispiel Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, setzt sie selbst nicht immer richtig um.

Sie reitet sich da in eine Sache rein, die man ganz einfach hätte klären können, bevor jemand verletzt wird. Außerdem beschränkt sie selbst auch alle anderen auf ihr Äußeres.

Einige Mädels aus ihrer Schule, die dick sind, tun ihr Leid, weil viele hinter dem Rücken über sie herziehen.

Sie sagt, dass sie ganz einfach ihren Style ändern könnten und schon hätten die anderen weniger Grund über sie zu reden.

Aber ist es nicht genau das, was sie immer kritisiert?

Jeder solle doch so sein, wie er sein will?

Bei Will sind automatisch alle, die dünn und hübsch sind, eingebildete Tussen, die sie von Anfang an nicht ausstehen kann (Außer ihrer Freundin Ellen, aber auch da kriselt es).



Genau das, was Will immer bei anderen kritisiert, wendet sie genauso bei anderen an. Deshalb wirkt es etwas oberflächlich.



Außerdem, ich möchte das Thema einmal objektiv betrachten.

Wenn man übergewichtig ist (und das mit 16), finde ich es in einem speziellen Ramen vollkommen okay, wenn die Mutter das kind ermutigen will, abzunehmen.

Das hat nichts damit zu tun, dass dickere Menschen weniger "wert sind" - auf keinen Fall! -

Aber es geht eben auch um ihre Gesundheit! Und ich finde als Mutter oder gute Freundin ist es berechtigt, dass man sich Sorgen macht.

Das heißt meiner Meinung nach nicht, dass man jemanden auf sein Gewicht beschränkt.



Deshalb fand ich manches etwas überspitzt.

Trotzdem war es eine gute Lektüre, die einen guten Einblick in das Leben von Will gibt, mit was sie sich täglich auseinandersetzen muss.





Fazit



Eine gute Unterhaltungslektüre, die aber noch ausbaufähig ist. Manche Zusammenhänge waren etwas unlogisch und Willowdean hat manchmal sehr widersprüchlich gehandelt.

3,5/⭐⭐⭐⭐⭐

Veröffentlicht am 01.04.2018

Niemand ist ohne "Makel"

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Das Cover dieses Jugendromans ist mir gleich sehr positiv ins Auge gesprungen und es passt auch unheimlich gut zum Inhalt. Die 16-jährige Willowdean ist mit sich und ihrem Leben eigentlich sehr zufrieden. ...

Das Cover dieses Jugendromans ist mir gleich sehr positiv ins Auge gesprungen und es passt auch unheimlich gut zum Inhalt. Die 16-jährige Willowdean ist mit sich und ihrem Leben eigentlich sehr zufrieden. Mit ihrer besten Freundin Ellen teilt sie seit ihrer Kindheit nicht nur alle großen und kleinen Sorgen, sondern auch die Vorliebe für Dolly Parton und ihre Songs. Die Tatsache, dass Wills Figur etwas üppiger ausfällt als "normal", hat sie bisher nie gestört. Doch das ändert sich, als sich der sportliche Bo, in den sie heimlich verliebt ist, anscheinend auch zu ihr hingezogen fühlt. Beim Gedanken daran, dass er ihre Speckrollen berühren könnte, bekommt sie Panik. Und dann steht da auch noch der jährliche Schönheitswettbewerb in ihrer texanischen Kleinstadt an, den ausgerechnet ihre Mutter als Organisatorin betreut. Bisher hat sie sich nie dafür interessiert, denn sie hat ja sowieso keine Chance dort gut abzuschneiden, oder vielleicht doch?

Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, aber die Art wie Will sie dem Leser aus ihrer Sicht präsentiert, lässt uns in ihre Gefühlswelt abtauchen und ihre Probleme hautnah miterleben. Jeder kennt die Situationen, in denen man die Angst hat, nicht perfekt zu sein oder der Norm zu entsprechen. Gerade bei Teenagern ist in dieser Hinsicht die Unsicherheit riesengroß und deshalb sind solche Bücher enorm aufschlussreich, um zu zeigen, dass niemand ohne Makel oder Selbstzweifel ist. Wichtig ist nur, dass man sich selbst so akzeptiert, wie man ist und sich durch nichts von seinen Zielen und Träumen abbringen lassen sollte.

Will befindet sich dazu noch in der bedauernswerten Lage, dass sie eine Mutter hat, die sie nicht versteht und ihr den Spitznamen "Dumplin" verpasst hat, was "Knödel" bedeutet. Da sie selbst früher einmal dick war, versucht sie ständig mit subtilen Hinweisen, Will zum Abnehmen zu bewegen. Leider ist Wills Tante, die für sie mehr wie eine Mutter war, kürzlich verstorben. Sie konnte sich viel besser in Will hineinversetzen und ihr mit weisen Ratschlägen zur Seite stehen, weil sie stark übergewichtig war und deshalb die Probleme aus eigener Erfahrung kannte. Ihr Tod lässt Will haltlos und verzweifelt zurück. Das unsensible Verhalten von Wills Mutter hat mich sehr schockiert. Nicht nur, dass sie ihre Tochter mit diesem schrecklichen Namen anspricht, ist sie auch noch besessen von diesem Wettbewerb, wo sie doch erkennen sollte, dass ihre Tochter gerade jetzt ihre Unterstützung nötig hätte.

Ich finde es generell ganz furchtbar, dass es diese Art von Wettbewerben überhaupt gibt, in denen die Schönheit bewertet wird. Aber ich kann auch verstehen, dass es für die Mädchen aus dieser Gegend ein ganz großes Ereignis ist, da sonst nicht viel Ablenkung oder Unterhaltung geboten wird. Mir hat es gut gefallen, dass durch Wills Mut, sich anzumelden, auch andere Mädchen die nicht als "schön" gelten, sich getraut haben mitzumachen. Das dabei dem einen oder anderen fiesen Mobber der Schneid abgekauft wurde, brachte die Handlung zu einem befriedigenden Ende.

Obwohl in diesem Buch einige, vor allem amerikanische Klischees, für meinen Geschmack etwas zu sehr strapaziert werden, kann ich es als eindrucksvolle und bereichernde Lektüre empfehlen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Mut haben, zu sich selbst zu stehen

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Die amerikanische Autorin Julie Murphy hat mit “Dumlin’: Go big or go home” einen wahren Erfolgstitel gelandet. Der Platz 1 der New York Times Bestsellerliste wurde nun ins Deutsche übersetzt. Ein Roman ...

Die amerikanische Autorin Julie Murphy hat mit “Dumlin’: Go big or go home” einen wahren Erfolgstitel gelandet. Der Platz 1 der New York Times Bestsellerliste wurde nun ins Deutsche übersetzt. Ein Roman über ein übergewichtiges Mädchen, das neben der Liebe auch entdeckt zu sich selbst zu stehen. Eine wahre Wohlfühlgeschichte über Schönheit, Selbstbewusstsein und innere Stärke. Ein Buch, das Spaß macht zu lesen, angenehm unterhält und kluge Botschaften bereithält. Für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene.

Texas. Die 16-jährige Willowdean lebt mit ihrer Mutter in dem kleinen Städtchen Clover City, in dem so gut wie nichts los ist. Bis auf eine Sache: “Das Einzige, das unsere kleine Stadt interessant macht, ist der älteste Schönheitswettbewerb von ganz Texas. Seit den dreißiger Jahren gibt es den Miss Teen Blue Bonnet Schönheitswettbewerb, und im Laufe der Jahre ist er immer größer und lächerlicher geworden. Und ich muss es wissen — meine Mutter ist seit fünfzehn Jahren die Vorsitzende des Planungsausschusses.” (Zitat S.11) Willowdean hält von alledem nicht viel. Am liebsten wäre es ihr, es gäbe dieses Wettbewerb gar nicht. Das Mädchen hat auch nicht unbedingt die beste Figur für solch eine Veranstaltung, denn sie ist übergewichtig. Allerdings hat sie Julie Murphy - Dumplin': Go big or go home- im Gegensatz zu ihrer figurbewussten, schlanken Mutter — nicht wirklich ein Problem damit. “Ich weiß, dass alle erwarten, dass dicke Mädchen eigentlich allergisch auf Schwimmbäder reagieren, aber ich gehe gerne schwimmen. Ich meine, ich bin nicht blöd. Klar, die Leute glotzen, aber sie können mir nicht vorwerfen, dass ich eine Abkühlung brauche. Und wieso interessiert das überhaupt jemanden? Warum soll ich mich dafür entschuldigen, dass ich unförmige, dellige Oberschenkel habe?” (Zitat S.37) Das ändert sich jedoch, als Willowdean sich das erste Mal so richtig verliebt. In Bo, den Jungen, der ebenfalls in dem Restaurant arbeitet, in dem sie sich als Aushilfe ihr Taschengeld aufbessert. “Ich bin in meinem Leben schon oft angestarrt worden. Oft genug, um zu wissen, dass alle, die man beim Anstarren ertappt, instinktiv den Blick abwenden. Aber Bo schaut einfach weiter hin, so als gäbe es nichts, wofür er sich schämen müsste.” (Zitat S.52) Eines Abends küsst er sie ganz überraschend. Und Willowdean ist hin und weg. Und doch bleibt ihr allmähliches Zusammenkommen ein Geheimnis. Nicht mal ihrer besten Freundin Ellen erzählt sie von ihrem neuen Freund. Doch das heimliche Techtelmechtel hinterlässt Spuren: “Vor diesem Sommer habe ich mich immer wohl gefühlt inJulie Murphy - Dumplin': Go big or go home meiner Haut. Ja, ich war sogar stolz auf meinen Körper. Doch dann kam Bo. Seitdem wir zum ersten Mal im Führerhaus seines Pick-ups rumgeknutscht haben, kann ich sie spüren, die Risse in meinem Selbstbewusstsein.” (Zitat S.139) Immer öfter — wenn Bo sie mit seinen Händen berührt — hat Willowdean ein ganz seltsames Gefühl: “Als wäre ich nicht gut genug. Nicht hübsch genug. Nicht dünn genug.” (Zitat S.112). Sie will wieder sie selbst sein, sich in Ordnung fühlen, sich so fühlen, wie sie vorher war. Vor Bo. Und so tut Willowdean das Undenkbare — sie, die sich von Bo getrennt hat, meldet sich beim “Miss Teen Blue Bonnet Schönheitswettbewerb” an. Und nicht nur sie, auch drei andere Mädchen, die nicht unbedingt den klassischen Schönheitsidealen entsprechen, folgen ihr…

“Dumplin’. Go big or go home” wird komplett aus Willowdeans Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Das Cover ist absolut gelungen, macht sofort neugierig und strahlt eine gewisse Eleganz und Stärke aus. Warum Dumplin? Dies erklärt sich mit bereits zu Beginn des Buches: “Seit ich denken kann, ist das Moms Spitzname für mich. Sie nennt mich Dumplin’. Knödel.” (Zitat S.20) Willowdean ist eine unheimlich sympathische Protagonistin, die man einfach sofort in sein Herz schließen mussJulie Murphy - Dumplin': Go big or go home. Es ist toll, wie sie mit ihrem Körper umgeht und welches Selbstbewusstsein sie entwickelt hat. Und umso berührender, wie dieses in die Brüche gerät, als sie sich verliebt. Die Zwiespältigkeit ihrer Gefühle zu beschreiben, das gelingt der Autorin Julie Murphy, die selbst auch übergewichtig ist, sehr gut: “Ganz egal, wie sehr ich mir einzureden versuche, dass das Fett und die Dehnungsstreifen mir egal sind — sie sind es eben nicht. Selbst wenn sie Bo, warum auch immer, egal wären, mir sind sie nicht egal. Und dann gibt es wieder diese Tage, an denen mir wirklich alles egal ist und ich vollkommen mit meinem Körper zufrieden bin. Wie kann es sein, dass diese Persönlichkeiten beide in mir stecken?” (Zitat S.190) In dem Roman mit eingeflochten sind neben der ersten großen Liebe und dem (Körper-)Selbstbewusstsein auch Themen wie Freundschaft und Tod. Willowdean und ihre beste Freundin Ellen, die sich immer mehr voneinander entfernen und durch einen Streit schließlich nicht mehr miteinander reden. Und der Verlust von Willowdeans Tante Lucy, die vor einiger Zeit verstorben ist und zu der das Mädchen eine ganz besonJulie Murphy - Dumplin': Go big or go homedere Beziehung hatte. “Lucy war 36, als sie starb, und sie wog 225 Kilo. Sie war alleine, als sie einen Herzinfarkt hatte. […] Keiner hat gesehen, wie sie gestorben ist. Aber eigentlich hat sie auch nie jemand außerhalb dieses Hauses gesehen, als sie gelebt hat.” (Zitat S.31) Für Willowdean war Lucy fast wie eine zweite Mutter, mit der sie auch ihre Begeisterung für die Sängerin und die Musik von Dolly Parton geteilt hat. Als ihre Mutter das Zimmer von Lucy, die bei ihnen im Haus lebte, allmählich leer räumen möchte, um mehr Platz für die Vorbereitungen zum Schönheitswettbewerb zu haben, sorgt das für ziemliche Spannungen zwischen Mutter und Tochter. Die Geschichte ist — auch wenn sie an manchen Stellen noch etwas mehr komprimierter erzählt hätte werden können — sehr flüssig geschrieben und mit einer teils angenehmen Ironie versehen: “Bo schließt übertrieben galant die Augen, während ich mich auf seinen Pick-up wuchte. Ich hoffe, seine Augen sind wirklich zu, denn das Wort wuchten und mein Polyester-Arbeitskleid sollten nicht in einem Satz erwähnt werden.” (Zitat S.56) Die Sprache ist einfach, überrascht jedoch immer wieder mit besonderen Metaphern wie dieser hier zum Beispiel: “Wenn es möglich wäre, meine Haut mit einem Reißverschluss zu öffnen und herauszusteigen, ich würde es tun.” (Zitat S.98) Das Ende berührt und Willowdeans spektakulärer Auftritt beim Wettbewerb bereitet wirklich Gänsehaut.

Fazit: Eine äußerst lesenswerte Geschichte, die jungen Heranwachsenden (und auch bereits Ausgewachsenen) Mut macht zu sich selbst zu stehen!