Die Bluthochzeit
Der zweite Teil des Epos von Kate Mosse „Stadt der Tränen“ führt uns ins Frankreich des 16.Jahrhunderts. Die Zeit ist geprägt von Glaubenskämpfen zwischen den Hugenotten und den Katholiken. Um Frieden ...
Der zweite Teil des Epos von Kate Mosse „Stadt der Tränen“ führt uns ins Frankreich des 16.Jahrhunderts. Die Zeit ist geprägt von Glaubenskämpfen zwischen den Hugenotten und den Katholiken. Um Frieden zwischen den beiden Parteien zu stiften soll der Hugenottenkönig Heinrich von Navarra die Katholikin Margarete von Valois heiraten. Zu diesem Ereignis sind nicht nur hohe Würdenträger der Glaubensgemeinden, sondern auch Adelige geladen. So erhält auch Minou Reydon-Joubert und ihre Familie in Puivert eine Einladung zur Jahrhunderthochzeit in Paris. Minou, zuerst sehr unschlüssig wegen der drohenden Gefahren, lässt sich von ihrer Familie zu der Reise überreden. Was sie nicht ahnen, dass sie ihren Erzfeind Vidal wiedertreffen und die Ereignisse in der verheerenden Bartolomäusnacht ihre Familie für lange Zeit auseinander reißen.
Mit ihrem lebendigen und bildhaften Schreibstil entführt uns die Autorin Kate Mosse in ein anderes Jahrhundert. Der historische Überblick und das Personenregister zu Beginn erleichtern dem Leser/der Leserin das Einsteigen in die Geschichte. Durch das Buch hinweg fängt die Autorin das Lokalkolorit der Städte ein, somit kann man sich die Schauplätze gut vorstellen. Vor den historischen Hintergrund bettet sie die schicksalhafte Geschichte der Familie Reydon-Joubert. Wir treffen viele bekannte, aber auch einige neue Gesichter, die ins Zentrum des Geschehens rücken.
Durch die Beschreibungen von Kate Mosse kann man sich gut in die Gefühlswelt der Protagonistin Minou hineinversetzen. Sie ist zu einer engagierten Frau und liebenden Mutter herangereift. Von ihrem Mann unterstützt, lässt sie keine Möglichkeit aus ihre Familie wieder zusammenführen zu können. Die Autorin schafft es auch die anderen Charaktere in die verschiedenen Handlungsstränge einzubauen.
Zwei kleine Kritikpunkte: Beim Showdown am Schluss war für mich etwas zu viel aufgetragen. Durch die vielen Zeitsprünge fehlen oft interessante Entwicklungsschritte der Personen oder Übergänge zum neuen Leben. Der Zeitsprung am Ende ist meiner Meinung nach wieder gut gesetzt und lässt Raum für Interpretation und macht den nächsten Teil schmackhaft.
Fazit: Ein gelungener Roman, bei dem die Übergänge zwischen Historie und Fiktion fließend verlaufen. Durch den lockeren und bildhaften Schreibstil sehr gut zu lesen. Der Cliffhänger am Schluss macht es schwer auf Band 3 zu warten. ☺️