Leserunde zu "Dinge, die wir brennen sahen" von Hayley Scrivenor

Ein mitreißender, spannender Debütroman
Cover-Bild Dinge, die wir brennen sahen
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Hayley Scrivenor (Autor)

Dinge, die wir brennen sahen

Roman

Ein sengend heißer Freitagnachmittag in Durton, einer Kleinstadt im ländlichen Australien: Ronnie und Esther, beste Freundinnen, fahren gemeinsam nach der Schule nach Hause - doch nur Ronnie kommt schließlich dort an. Die zwölfjährige Esther bleibt zunächst verschwunden, eine groß angelegte Suche beginnt - bis wenige Tage später ihre Leiche gefunden wird. Was ist geschehen?

Die kleinstädtische Gemeinschaft kämpft mit Trauer und Schrecken ob des Verlusts - und mit gegenseitigen Verdächtigungen, die nicht lange auf sich warten lassen.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 13.02.2023 - 05.03.2023
  2. Lesen 13.03.2023 - 02.04.2023
  3. Rezensieren 03.04.2023 - 16.04.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Australien Outback Provinz auf dem Land Dorf Kleinstadt Mädchen Todesfall Ermittlung Verschwinden Dorfgemeinschaft Verdächtigungen Gerüchte Polizei Befragung Trauer Verlust Unfall Familienbande Dirt Town Celeste Ng Broadchurch Geheimnis Klatsch Tratsch Prairie Arbeitslosigkeit Sozialstudie Spannung Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 13, Seite 251 bis Ende

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Wacaha

Mitglied seit 22.07.2019

Reading ist dreaming with open eyes

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 19:59 Uhr

Ich konnte auch nicht abwarten und musste Sonntag abend noch das Buch fertig lesen. Das war ein sehr müder Start in die Woche
Dass es sich bei Esthers Tod um einen Unfall handelt und Shelly die Schuldige ist hat sich für mich immer mehr herauskristallisiert, insofern war ich am Ende nicht besonders überrascht über die Auflösung. Den Nebenstrang der Drogendealerei hingegen hätte ich so nicht erwartet, da sind zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun hatten perfekt ineinander geflossen.
Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, was vor allem am besonderen Schreibstil der Autorin lag. Die "Wir"-Kapitel fand ich passend, auch wenn sie mich des Öfteren verwirrt zurück gelassen haben. Aber irgendwie sind sie stimmig zur aufgezeichneten Atmosphäre der tristen Kleinstadt.
Überrascht haben mich die letzten Kapitel, welche die Erwachsenenperspektive von Ronnie und Lewis zeigen. Oftmals fragt man sich ja, wie es nach den grausamen Geschehnissen mit den Protagonisten weitergegangen ist - hier gibt es endlich mal Aufklärung. Das hat mir gut gefallen.

Zitat von AnnaMSav

Ich finde dennoch, dass irgendwo die Erzählung von Amira irrelevant war. Oder wie findet ihr es?


Ich hätte die vielen "Amira"-Einschübe auch nicht gebraucht. Für mich hat es gewirkt, als müsste unbedingt ständig Sarahs Homosexualität erwähnt werden.

Zitat von chuckipop

Puh, Clint ist auch Ronnie’s Vater. Das schockiert mich fast am meisten


Das geht mir genauso! Das war für mich die größte (und schockierendste) Überraschung des Buches.

Zitat von MarieausE

so aus der Distanz völlig unwirklich, dass Shelly ihre Freundin jeden Tag weiter trifft und eine Show abzieht und nicht sofort die Polizei gerufen hat.


Das fand ich auch total heftig - und gleichzeitig psychologisch interessant. Was für einen starken Verdrängungsmechanismus muss sie haben, um so mit der Situation umzugehen?!

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SvenjaD08

Mitglied seit 18.11.2019

Ein Buch muss die Axt sein, für das gefrorene Meer in uns -Franz Kafka

Veröffentlicht am 29.03.2023 um 07:07 Uhr

Ich hab nach dem Ende gemischte Gefühle, klar ist aber, dass mich die Geschichte sehr zum Nachdenken angeregt hat!
Das Shelly betrunken Autogefahren ist und so den Unfall verursacht hat, finde ich einfach nur furchtbar. Da ist meines Erachtens keine Ausnahmesituation eine Rechtfertigung!
Ich kann nicht genau erklären warum, aber die Umstände von dem Unfall machen Esthers Tod noch umso tragischer, weil er so unnötig war (Wäre er natürlich in jedem Fall gewesen, aber ich hoffe man weiß, wie ich das meine).
Durch die Ermittlung rund um die Drogendelikte wird bis zuletzt der Fokus in eine andere Richtung gelenkt und das Ende kommt dann doch überraschend.
Grundsätzlich fand ich den Aufbau des Buches sehr gut, ich finde nur, dass die Geschichte sich hi und da in Nebenschauplätzen und Nebenhandlungen ein bisschen verliert. Die Geschichte rund um Amira hätte ich nicht gebraucht, würde für mich aber Sinn machen, wenn die Autorin vorhätte eine Reihe rund um Detecive Seargent Sarah daraus zu machen, Sozusagen als Einführung in die Geschichte des Charakters.
So war diese Hintergrundstory für mich zu zusammenhangslos.

Alles in Allem hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich habe auch die Leserunde und den Austausch mit euch sehr genossen!

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SvenjaD08

Mitglied seit 18.11.2019

Ein Buch muss die Axt sein, für das gefrorene Meer in uns -Franz Kafka

Veröffentlicht am 29.03.2023 um 07:44 Uhr

Was mich noch interessieren würde, könnt ihr den Titel in Zusammenhang mit der Geschichte bringen?
Mir erschließt sich nicht ganz wie der zur Geschichte passt?!

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yunix

Mitglied seit 01.07.2022

Hinter jeder Seite kann sich dein nächstes Abenteuer befinden, lass dich davon tragen.

Veröffentlicht am 29.03.2023 um 08:17 Uhr

AnnaMagareta schrieb am 28.03.2023 um 18:28 Uhr

Zitat von yunix

Das Ende fand ich gut, da es realistisch ist. Dinge passieren, auch wenn sie es nicht sollten. Das der Tod von Esther ein Unfall war passiert so vermutlich auf der ganzen Welt. Der Umgang damit und vor allem der Umgang untereinander ist grausam, unverantwortlich und inakzeptabel aber genauso denkbar. Wie hat euch das Ende und das Buch gefallen?



Ja, Unfälle passieren und nicht immer gelingt es den Verantwortlichen damit richtig umzugehen.
Mir haben vor allem die kleinen Lichtblicke am Ende gut gefallen, dass Lewis Mutter sich von Clint trennt und dass Evelyn mit Ronnie die Stadt verlässt. Ich denke nur so kann bei ihnen ein wenig Ruhe einkehren, auch wenn das wohl noch lange dauern wird.

Habe ich auch so empfunden. Es war ein "unspektakuläres" Ende und daher aus meiner Sicht so wahnsinnig realistisch. Hat mir gut gefallen, es muss am Ende nicht immer der riesen Knall sein.

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yunix

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Veröffentlicht am 29.03.2023 um 08:19 Uhr

gagamaus schrieb am 28.03.2023 um 19:18 Uhr

Zitat von AnnaMSav

Das einzige was ich zu bemängeln hätte, wäre die häufige Erwähnung von Amira.



Seltsamerweise habe ich dem nie große Bedeutung beigemessen. Ich habe das ganz anders empfunden als viele anderen hier.

Ging mir ähnlich, ich fand es unnötig. Aber es hat mich auch nicht so doll gestört, wie die meisten anderen. Auch das ist sehr lebensnah. Hat mit der aktuellen Situation nichts zu tun, aber ist für die Figur offensichtlich enorm wichtig und beschäftigt sie permanent

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yunix

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Veröffentlicht am 29.03.2023 um 08:21 Uhr

SvenjaD08 schrieb am 29.03.2023 um 07:44 Uhr

Was mich noch interessieren würde, könnt ihr den Titel in Zusammenhang mit der Geschichte bringen?
Mir erschließt sich nicht ganz wie der zur Geschichte passt?!

Ich kann den Zusammenhang bisher auch nicht recht finden. Aber vielleicht hat es mit dem Ausdruck "man hinterlässt verbrannte Erde"?

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Cranders

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Veröffentlicht am 29.03.2023 um 08:51 Uhr

Zitat von MarieausE

er Sarahs Vater hat das - finde ich - sehr schön ausgedrückt: „Jeder, der das Glück hat, auf dieser Seite geboren worden zu sein, glaubt von sich, er wäre nur dort, weil er oder sie keines der Dinge getan hat, die einen so ins Verderben stürzen.“
„Dinge passieren einfach. Am Ende kann jeder auf der falschen Seite landen“.



Die Stelle habe ich mir im Buch auch markiert, weil das mein Lieblingszitat war. Er hat völlig recht. Im Endeffekt ist das auch die Grundaussage von dem Buch und auch vom Leben.

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Cranders

Mitglied seit 15.07.2022

Veröffentlicht am 29.03.2023 um 08:57 Uhr

gagamaus schrieb am 28.03.2023 um 19:26 Uhr

Ich hoffe sehr sehr, dass wir noch mehr lesen von dieser Autorin.

Ja da würde ich mich auch freuen. Ich glaube, da können wir auch noch großes erwarten.

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Cranders

Mitglied seit 15.07.2022

Veröffentlicht am 29.03.2023 um 09:00 Uhr

SvenjaD08 schrieb am 29.03.2023 um 07:44 Uhr

Was mich noch interessieren würde, könnt ihr den Titel in Zusammenhang mit der Geschichte bringen?
Mir erschließt sich nicht ganz wie der zur Geschichte passt?!

Nee, ich finde den Originaltitel auch wesentlich besser und weiß gar nicht, warum man den nicht gelassen hat. Dirt Town passt doch super.

Das Brennen bezieht sich bestimmt auf die Hitze in Australien und soll vllt zweideutig die kriminellen Sachen verdeutlichen, die dort passiert sind?

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chuckipop

Mitglied seit 31.01.2019

Ohne Bücher wäre das Leben verdammt langweilig, sie machen besonders die grauen Jahreszeiten bunt!

Veröffentlicht am 29.03.2023 um 09:39 Uhr

Zitat von AnnaMagareta

Wie konnte sie Constance gegenüber treten ?


Das ist schon heftig, vor allem immer die gute und besorgte Freundin zu spielen. Und das, wo Shelly zudem selbst liebende Mutter und Oma ist...total krass!