Cover-Bild The Hurting
(55)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783551521125
  • Empfohlenes Alter: 14 bis 99 Jahre
Lucy van Smit

The Hurting

Als du mich gestohlen hast
Sophie Zeitz (Übersetzer)

Nordic Noir trifft auf Brontës Sturmhöhe. 

Nell glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick – bis sie Lukas begegnet. Dem attraktiven und irgendwie wilden Jungen im Wolfsmantel. Mit Lukas wird ihr Leben schöner, mit ihm kann sie glücklich sein. Doch Lukas verfolgt einen finsteren Plan und als Nell das begreift, ist sie schon mitten im Nirgendwo, hat ein Kind entführt und wird von der Polizei gesucht. Und hier, in der Einsamkeit norwegischer Wälder, beginnt für sie ein Überlebenskampf - gegen die Natur, gegen Wölfe, gegen den Schmerz und gegen den Jungen, den sie liebt.

Dieser Geschichte kann man sich nicht entziehen. Sie wühlt auf, sie überrascht und sie zerreißt einem das Herz!

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2021

Ein Werk, das praktisch ein Eigenleben entwickelt und immer weiter in den Abgrund zieht

0

Als ich “The Hurting ” begonnen habe, hätte ich nie erwartet ,dass es mich so in den Bann ziehen könnte.
Denn zu Beginn hatte ich das Gefühl, es zerdrückt mich buchstäblich mit seiner Schwere und Stille.
Denn ...

Als ich “The Hurting ” begonnen habe, hätte ich nie erwartet ,dass es mich so in den Bann ziehen könnte.
Denn zu Beginn hatte ich das Gefühl, es zerdrückt mich buchstäblich mit seiner Schwere und Stille.
Denn das macht dieses Buch aus.
Es ist schwer und still, aber auch laut und tosend. Es raubt dir den Atem und du kannst nichts dagegen tun, als dich immer weiter fort tragen zu lassen.

Lucy Van Smit hat einen einzigartigen Schreibstil, an den ich mich erst gewöhnen musste.
Brennend, einnehmend , fast schon mit Magie behaftet. Sie zelebriert Wörter, die sich förmlich selbstständig machen und mich immer weiter in den Bann gezogen haben.
Genauso außergewöhnlich sind die Charaktere, die so viel Einsamkeit, Leere und Dunkelheit in sich vereinen.
Nell sticht besonders dabei hervor. Was vielleicht daran liegt, dass man ihre Perspektive erfährt und dadurch ein Teil ihres Universums wird.
Nell hat Träume, doch ihr familiäres Umfeld macht es ihr unmöglich diesen Traum zu leben .
Sie ist gefangen, gefesselt und nicht imstande sich zu lösen.
Sie kann nicht gehen. Aber selbst wenn , bezweifle ich, dass es sie glücklich machen würde.
Sie liebt ihre Familie und ohne es zu wissen, bedeutet sie ihr mehr als alles andere auf der Welt. Und dann trifft sie auf Lukas.
Ein Schlund öffnet sich und droht sie mitten in den Abgrund zu ziehen.
Doch ist Nell stark genug, um sich dagegen zu wehren?

Ich mochte Nell unglaublich gern. Ihre Wärme, ihren Stolz und ihren Mut.
Sie handelt menschlich, impulsiv und doch teilweise mit einer Blauäugigkeit, die mich die Augen verdrehen ließ.
Ich konnte mich wahnsinnig gut in sie hineinversetzen und ihr Handeln größtenteils nachvollziehen. Denn in ihrer Welt fühlt sie sich verloren, einsam. Und dann verliebt sie sich und endlich sieht jemand nur sie.
Und daneben Lukas, dem ich schon sofort eine unerklärliche Abneigung entgegenbrachte.
Zu düster, zu gequält, zu verheerend war seine Ausstrahlung, die dich förmlich zu verschlingen droht.
Insgesamt sind die Charaktere sehr lebendig, authentisch und tiefgründig ausgearbeitet, so das ich wirklich mit Ihnen fühlen konnte.
Nells Weg hat mir das Herz zerrissen, weil es immer weiter Abwärts ging und sie nichts dagegen tun konnte. Sie kämpft wie eine Löwin, erklimmt Grenzen und wächst über sich hinaus.
Wahnsinn und Besessenheit durchkreuzen ihren Weg und ziehen sie immer weiter hinunter. Teilweise musste ich wirklich die Luft anhalten, weil es sich so bittersüß und zugleich tragisch anfühlte.
Eine große Welle an Trauer und Wut erfasste mich und ließ mich nicht los.
Ich konnte diesem Sog nichts entgegensetzen, er erfasste mich und verbrannte mich innerlich.
Ohne Hoffnung, ohne Licht.

Die Idee dahinter finde ich einfach großartig. Und auch wenn ich zuerst skeptisch war, hat es mich absolut mitgerissen.
Die Autorin schafft hier eine unglaubliche Atmosphäre, die düster, melancholisch und beklemmend zugleich ist. Daneben das Setting Norwegens, das idyllisch und gleichzeitig so gefährlich ist. Kopfkino pur. Ein Setting, in das man sich hineinfallen lassen kann.
Die Handlung war durchweg mit einem hohen Spannungsbogen versehen und obwohl es schwer und drückend war, konnte ich nicht aufhören mit lesen.
Diese Dramatik des Ganzen hat mich unglaublich gepackt.
Dabei erfährt man auch viel über die Hintergründe, wodurch man vieles viel besser verstehen und nachvollziehen konnte.
Und dennoch ist es unbegreiflich welch Abgründe sich hier auftun.
Mehr als man als Mensch verkraften oder gar verstehen kann.

Es wurden Wendungen eingebaut, die mich absolut umgehauen haben und gleichzeitig mit einer Wortgewalt ,dass ich immer wieder verblüfft war, wie sich alles immer weiter entwickelte und zu einem großen Ganzen wurde.
Es ist ein Überlebenskampf und gleichzeitig beinhaltet es eine Stärke, die wahnsinnig beeindruckend und vielschichtig ist.
Ich weiß gar nicht ,was ich sagen soll. Dieses Buch besticht vor allem durch eine großartige Protagonistin und einem Kern, der atmen unmöglich macht.
Es ist kein Buch, das leicht und flocker einhergeht. Es ist ein Buch, dass dich fordert, auf Trab hält und immer wieder neue Wege entdecken lässt.
Eine Mischung zwischen Drama und Thriller, was vereint extrem explosiv ist und mitten in eine Abwärtsspirale mündet.
Absolut gelungen und empfehlenswert.

Fazit:
"The Hurting” besticht mit einer sehr großen Tragik und Dramatik.
Ein Werk, das praktisch ein Eigenleben entwickelt und immer weiter in den Abgrund zieht.
Lucy Van Smit hat eine unglaublich große Wortgewalt, was mich sehr beeindruckt hat.
Dazu noch das Setting Norwegens und eine Handlung, die einem schieren Überlebenskampf gleicht.
Adrenalin pur.
Ich bin sehr beeindruckt von dieser Fülle und Intensität, die mich förmlich in den Bann gezogen hat.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Außergewöhnlich und Düster

0

Nell ist isoliert in ihrer neuen Heimat Norwegen. Die Landschaft ist rau, doch ihr Zuhause ist noch rauer. Als sie dem wilden Jungen im Wolfsmantel begegnet ist sie fasziniert von ihm. Für Lukas tut sie ...

Nell ist isoliert in ihrer neuen Heimat Norwegen. Die Landschaft ist rau, doch ihr Zuhause ist noch rauer. Als sie dem wilden Jungen im Wolfsmantel begegnet ist sie fasziniert von ihm. Für Lukas tut sie vieles, ohne sich Gedanken zu machen und das soweit bis sie von der Polizei gesucht wird. Denn Nell hat ein Baby in die Wildnis entführt.

Das Cover gefällt mir aufgrund seiner Schlichtheit ziemlich gut. Es ist außergewöhnlich und passt sich somit der ungewöhnlichen Geschichte an.

Nell hat es nicht leicht in ihrem Leben. Ihre Mutter verließ sie, als sie noch ein Baby war. Allein mit ihrem Vater und ihrer Schwester zog sie von England nach Norwegen, weil dort die Behandlungsmöglichkeiten für ihre an Leukämie erkrankte Schwester am besten waren. Zu allem Übel ist ihr Vater ein alkoholkranker Religionsfanatiker. Alles in allem kein gutes Klima...
So ist auch die Grundstimmung der Geschichte von vorne herein sehr düster. Das Buch bedrückt, macht aber auch neugierig, wie sich alles zu dem Entwickelt wird, wie es schon im Klappentext angeteasert wird.

Ich habe Nell zunächst recht neutral betrachtet. Sie fiel als Protagonistin weder positiv noch negativ auf. Mir gefiel allerdings die Wendung, welche sie durchlief sehr gut. Außerdem fand ich ihre Interaktionen mit dem Baby sehr niedlich.

Wer das Baby ist und wie Nell zu ihm kommt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Alles hat mit Lukas, dem eigenartigen Jungen im Wolfsmantel zu tun. Seine Figur ist an Heathcliff aus "Sturmhöhe" angelehnt. Diese Geschichte las ich vor ein paar Jahren und so verstand ich auch die bewussten Anlehnungen an diesen Klassiker. Die Geschichte ist aber keine Neuerzählung.

Lukas ist speziell und Lukas ist kein Sympathieträger. Dennoch fand ich seine und Nells Geschichte sehr interessant und ungewöhnlich. "The Hurting" ist einfach eine wilde Mischung, aus Jugendbuch, Liebesgeschichte und Mystery-Thrill. Wobei mich die Liebesgeschichte hier nicht überzeugen konnte.
Ich fand es dennoch recht spannend, der Schreibstil las sich auch wunderbar schnell weg. Die Autorin hat ein Händchen für tolle Metaphern, diese fielen mir sofort positiv auf.

Lucy van Smits "The Hurting" ist eine außergewöhnliche und düstere Geschichte, die es im Jugendbuchgenre nicht sooft zu finden gibt.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Ungewöhnlicher Jugendroman

0

Die junge Nell lebt in schwierigen Familienverhältnissen auf und muss mit einer kranken Schwester und einem religiös-fanatischen Vater klarkommen. In den rauen Wäldern Norwegens fühlt sie sich einsamer ...

Die junge Nell lebt in schwierigen Familienverhältnissen auf und muss mit einer kranken Schwester und einem religiös-fanatischen Vater klarkommen. In den rauen Wäldern Norwegens fühlt sie sich einsamer denn je, bis sie eines Tages den wölfischen Lukas kennenlernt, der sie sofort verzaubert und ihr die schönen weitestgehend sorgenfreien Seiten des Lebens zeigt. Doch was verbirgt Lukas auf seinem Handy und warum fordert er von ihr ein Baby zu entführen? Was steckt wirklich hinter seinem selbstlos scheinenden Verhalten Nell gegenüber?



Der Anfang fiel mir etwas schwer, da ich den Schreibstil nicht angenehm zu lesen fand und er die Protagonisten auch sehr distanziert darstellt, sodass ich keinerlei Beziehungen zu ihnen aufbauen konnte. Unheimlich unsympathisch fand ich Nells Schwester Harper und ihren Vater, die unausstehlich sind und Nell das Leben mit haltlosen Behauptungen und Lügen erschweren (z.B. dass ihre Mutter sie nur wegen Nell verlassen hat, da sie sie nicht mehr ertragen konnte) und sie zur Selbstaufgabe zwingen. Einerseits ist Harpers Verhalten ihrer Krankheit geschuldet und entschuldigt ihre grobe Art teilweise, dennoch hatte ich den Eindruck sie liebte es Nell zu schikanieren, einfach weil sie es konnte, ohne auch nur einmal an Nells Gefühle zu denken. Die Gedankengänge von Harper sind ziemlich egoistisch und schwer nachzuvollziehen. Oftmals wirkte es so als könnte sich Harper alles erlauben weil sie die arme Kranke ist und Nell sollte am besten das gleiche Leid erfahren, da es sonst unfair wäre. Total abstruse und undankbare Haltungen. Der Vater hält viele fanatisch geprägte Predigten und redet über Sünden, ist selber aber nicht besser und sucht den Trost, den sie alle in Gott finden sollen, im Alkohol. Nell wirkt so unglaublich jung und naiv, und fällt auf die erstbesten Versprechungen eines Jungen herein, die wohl ihrem verkorksten Leben geschuldet sind. Oftmals habe ich mich gewundert, dass sie überhaupt noch bei der Familie bleibt und wie sehr sie ihre Schwester liebt, obwohl alle nur auf ihr herumtrampeln und sie benutzen, erniedrigen, demütigen und misshandeln. Der erste Abschnitt gefiel mir sowohl hinsichtlich der Personen als auch des Schreibstils nicht.

Besser wurde es dann, als Nell sich endlich von ihrer Familie löst und sich Lukas anvertraut. Doch dieser spielte ein böses hinterhältiges Spiel. Einige Kapitel, die aus seiner Sicht geschrieben sind, waren mir unheimlich, da seine Gedanken und Gefühle undurchschaubar sind und ihnen nicht zu trauen ist. Diese unterschwellige Bedrohung zieht sich durch das ganze Buch, wenn Lukas auftaucht. Die Offenbarungen haben mich doch überrascht und teilweise erschüttert. Sie waren perfekt in die Geschichte integriert und haben Spannung gebracht, die mir im ersten Abschnitt fehlte. Manchmal wirkte es als würde die Handlung in eine bestimmte Richtung laufen und plötzlich änderte sich diese und es geschah doch anders. Diese abrupten Wechsel gefielen mir und haben das Lesevergnügen noch erhöht und eine tolle Geschichte kreiert.

Fazit: Eine ungewöhnliche und dadurch besondere Geschichte mit düsterer Umgebung und noch düsteren Abgründen, die sich in den Protagonisten verbergen.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Düsterer Jugendroman

0

Von Anfang an ist mir Lucy van Smits atmosphärische Wortwahl sehr positiv aufgefallen. Sie beschreibt die wilde Landschaft Norwegens und das raue Klima so perfekt, dass man sich die Schauplätze sehr real ...

Von Anfang an ist mir Lucy van Smits atmosphärische Wortwahl sehr positiv aufgefallen. Sie beschreibt die wilde Landschaft Norwegens und das raue Klima so perfekt, dass man sich die Schauplätze sehr real vorstellen kann.

Ihr Schreibstil hat etwas sogartiges, so dass man unbedingt wissen möchte, wohin all das führt, obwohl die Geschichte selbst mit jeder Seite abstoßender wird.
Die 15-jährige Nell ist mit ihrem Vater und ihrer Schwester Harper von England nach Norwegen gezogen. Die Familie hofft, dass die Ärzte dort Harpers seltene Krebserkrankung heilen können. Auch wenn die 18-jährige schwerkrank ist, ist sie ein Charakter, gegen den ich schnell eine sehr starke Abneigung entwickelt habe. Sie misshandelt ihre kleine Schwester physisch und psychisch und ist einfach nur boshaft. Der Vater ist Alkoholiker und selbsternannter Prediger. Auch er schreckt vor Gewalt nicht zurück. Seine Auslegung der Bibel erinnert an sektenartiges Gedankengut und er tyrannisiert seine Familie , insbesondere Nell, mit seinem Konzept für ein gottesfürchtiges Leben.

Nell ist für ihr Alter sehr stark, aber sie ist es gewöhnt, enttäuscht und im Stich gelassen zu werden.
Eines Tages lernt sie den Wolfsjungen Lukas kennen. Sie glaubt, die große Liebe gefunden zu haben und ist von seiner Perfektion überzeugt, wie es wohl nur ein Teenager sein kann. Dabei übersieht sie völlig, wie dieser sie manipuliert, ihr sogar bewusst schadet. Es passt in das Raster ihres Lebens. Sie glaubt, ihrer gewalttätigen Familie zu entfliehen und schlittert in ein noch größeres Disaster.

Die Geschichte ist überwiegend aus Nells Perspektive geschrieben und ich habe mich manches Mal über ihre Sprunghaftigkeit in Bezug auf ihre Gefühle und ihre Handlungen gewundert, dann fiel mir wieder ein, dass sie gerade erst 15 Jahre alt ist. Nell beginnt als naives, unterdrücktes Mäuschen und entwickelt sich zur Kämpferin, die alles riskiert, um den Fehler, den sie ahnungslos begangen hat, wieder auszubügeln. Diese Entwicklung war sehr interessant zu sehen. Auch Lukas ist ein faszinierender Bösewicht. Obwohl er selbst noch nicht volljährig ist, ist er dennoch bereits ein Psychopath, der durch seine Verbundenheit zu den Wölfen zu einem interessanten Charakter wird.

„The hurting“ macht Lust auf Winter, auf Norwegen und auf Wölfe. Gleichzeitig ist der Roman so spannend geschrieben, dass man ihn kaum aus der Hand legen kann.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Konnte mich nicht lösen!

0

Klappentext
„Nell glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick – bis sie Lukas begegnet. Dem attraktiven und irgendwie wilden Jungen im Wolfsmantel. Mit Lukas wird ihr Leben schöner, mit ihm kann sie glücklich ...

Klappentext
„Nell glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick – bis sie Lukas begegnet. Dem attraktiven und irgendwie wilden Jungen im Wolfsmantel. Mit Lukas wird ihr Leben schöner, mit ihm kann sie glücklich sein. Doch Lukas verfolgt einen finsteren Plan und als Nell das begreift, ist sie schon mitten im Nirgendwo, hat ein Kind entführt und wird von der Polizei gesucht. Und hier, in der Einsamkeit norwegischer Wälder, beginnt für sie ein Überlebenskampf - gegen die Natur, gegen Wölfe, gegen den Schmerz und gegen den Jungen, den sie liebt.
Dieser Geschichte kann man sich nicht entziehen. Sie wühlt auf, sie überrascht und sie zerreißt einem das Herz!“

Gestaltung
Das Cover ist sehr schlicht und vorrangig in weiß gehalten, was jedoch gut passt, da die Protagonistin in der Eiseskälte der Wildnis unterwegs ist. Durch diese Farbwahl stechen zudem der schwarze Titel sowie der kleine Wolf unter diesem sehr hervor. Dieses Tier passt auch sehr zum Inhalt und den norwegischen Wäldern. Auch die roten Farbakzente fallen durch das Weiß sofort ins Auge. Ich persönlich finde das Cover ja fast schon zu schlicht, aber es vermittelt für mich auch eine gewisse Ernsthaftigkeit, die wiederum die Geschichte wiederspiegelt.

Meine Meinung
Nachdem ich auf das Buch aufmerksam geworden bin, habe ich mir die Leseprobe durchgelesen und war bereits nach dem kurzen Prolog in der Geschichte versunken. Es war direkt um mich geschehen, denn ich konnte mich nicht mehr von Nells Geschichte lösen. Nell ist die Protagonistin von „The Hurting“, welche mit ihrem Vater und ihrer Schwester umgezogen ist und sich an ihrem neuen Heimatort nicht wohl fühlt. Sie begegnet dort jedoch Lukas, attraktiv, wild und interessant. Und auf einmal ist sie in dem Sog verschiedenster Ereignisse verwickelt, welcher sie schlussendlich in die Wildnis der norwegischen Wälder und einige Gefahren bringt…

Was mir an dem Buch so gut gefallen hat, war wirklich die Sogwirkung, welche es entfaltet. Direkt zu Beginn hatte ich tausend Fragen im Kopf, auf die ich unbedingt Antworten erhalten wollte. Doch dafür musste ich immer weiter und weiter lesen. Vor allem den Prolog mit seiner Vorausdeutung auf spätere Entwicklungen fand ich gelungen. Aber auch die Geschichte mit ihren skurrilen Aspekten fand ich interessant.

Ich persönlich mochte jedoch Nells familiäre Situation so gar nicht, da ich ihre Schwester Harper und ihren Vater sehr unsympathisch fand und vor allem Harper auch mehr als ambivalent. Im einen Moment himmelhochjauchzend und im nächsten zu Tode betrübt. Hier kamen durch Harpers Krebserkrankung, die Alkoholsucht des Vaters und die Abwesenheit der Mutter, welche die Familie verlassen hat, für mich jedoch auch zu viele Schicksalsschläge zusammen, welche Nells Leben erschwert haben. Für mich war es ein wenig zu viel des Guten.

Nell mochte ich als Protagonistin recht gern. Sie ist zwar etwas gutgläubig, aber dennoch hat sie in mir Mitgefühl ausgelöst, da sie mir Leid tat. Sie muss in ihrer Familie viel aushalten, vor allem viel Egoismus, weswegen ich Mitleid mit Nell hatte. Lukas fand ich sehr geheimnisvoll und hier hat mich vor allem gereizt zu erfahren, wie weit Nell mit ihm gehen würde. Hier erzeugt die Autorin auf unterschwellige Weise Spannung.

Spannung und Nervenkitzel sind es vor allem, welche meiner Meinung nach auch die Handlung ausmachen, denn sie besteht aus Gefahren, überraschenden Wendungen und einiger Dramatik. Vor allem der emotionale Aspekt wird in dem Buch auch sehr schön dargestellt und dem Leser greifbar gemacht. Dies hängt auch eng mit dem Schreibstil der Autorin zusammen, da Lucy van Smit sehr eindringlich schreibt und die Gefühlsebene erreicht.

Fazit
Mir hat „The Hurting“ gut gefallen, da die Geschichte nicht nur ein außergewöhnliches Setting aufweist, sondern mit Gefühlen und Nervenkitzel spielt. Die Handlung ist dramatisch und für mich auch fesselnd, da der Schreibstil und die aufgeworfenen Fragen eine Sogwirkung ausüben. Beispielsweise die familiäre Situation der Protagonistin fand ich jedoch etwas überspitzt und zu viel des Guten. Dennoch können die düstere Atmosphäre und die aufgebaute Spannung überzeugen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband