Cover-Bild Blutbraut
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbt
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 11.11.2013
  • ISBN: 9783570308875
Lynn Raven

Blutbraut

Romantische Dark Fantasy
Magie macht ihn stark, Liebe verletzlich

Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine »Blutbraut«, und nur ihr Blut kann den mächtigen Magier davor bewahren, zum Nosferatu zu werden. Doch gerade als Lucinda sich zum ersten Mal verliebt hat, wird sie entführt und auf Joaquíns Anwesen gebracht. Sie ist in eine Falle gelaufen: Chris, für den sie schwärmt, ist kein anderer als Joaquín de Alvaros Bruder, und auch er sucht eine Blutbraut. Und noch andere Magier begehren Lucindas Blut. Je näher sie Joaquín aber kennenlernt, desto mehr gerät ihr Bild von ihm ins Wanken und stürzt sie in ein Wechselbad der Gefühle …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2017

So muss Fantasy sein - eine ganz besondere Geschichte

3

„Fort , nur fort von hier!“

Das ist Lucindas Moreiras einziges Bestreben , nachdem sie entführt und auf das Anwesen von Joaquín de Alvaro gebracht wird - dem mächtigen jungen Magier , dessen Blutbraut ...

„Fort , nur fort von hier!“

Das ist Lucindas Moreiras einziges Bestreben , nachdem sie entführt und auf das Anwesen von Joaquín de Alvaro gebracht wird - dem mächtigen jungen Magier , dessen Blutbraut sie werden soll um ihn davor zu bewahren , zum grausamen Nosferatu zu werden . Doch dazu müsste sie ihm ihr Blut geben und sich auf ewig an ihn binden . An den Mann , vor dem sie seit sie denken kann auf der Flucht ist und der für sie die Verkörperung alles Bösen zu sein scheint. Gerade als sie sich erstmals verliebt und zwar in niemand geringeren als Joaquíns charmanten Bruder Cris , wird sie also entführt und zu ihm gebracht und steckt fortan mittendrinn in einer Verstrickung aus Intrigen , Machtspielen , Eifersucht und der ersten großen Liebe . Doch welche Pläne/Absichten verfolgen die beiden Brüder wirklich mit Lucinda? Und welche das Konsortium mit der wohl mächtigsten Blutbraut?? Wer zieht im Hintergrund die Fäden?? Und ist Joaquín wirklich das Monster für den Lucinda ihn all die Jahre gehalten hat??

Das Cover des Buches zeigt Lucinda Moreira mit geschlossenen Augen und leicht geöffneten Lippen. Eine dünne rote Blutspur läuft aus ihrem rechten Auge heraus . Es passt perfekt zum Buch . Eine zuweilen traurige , wenn auch starke junge Frau , die versucht mit Ihrem Schicksaal als Blutbraut des mächtigsten Hexers der Hermandad fertig zu werden . Sie strahlt etwas Erhabenes , etwas Mächtiges aus ,denn Ihr Blut ist etwas ganz Besonderes .
Sie erinnert mit ihrem Aussehen stark an die Märchenfigur Schneewittchen :
Ihre Haut weiß wie Schnee , ihre Lippen rot wie Blut und ihr Haar schwarz wie Ebenholz .

Die insgesamt 42 Kapitel von Lynn Ravens Fantasy-Roman sind abwechselnd in drei verschiedene Perspektiven eingeteilt . Sie geben dem Leser einen guten Einblick in die unterschiedlichen Handlungen und Gefühlswelten dieser Personen .Über allen Kapiteln , die aus Lucindas Sicht in der Ich-Perspektive erzählt werden ( und das Buch dominieren ) steht eine fleur-de-lies . Die weiteren Kapitel aus der Sicht von Joaquin und einer , bis zum Ende hin , unbekannten Person werden von einem Pentagramm gekennzeichnet . Dadurch bekommt der Leser einen schönen Überblick geboten und findet sich so im Buch gut zurecht .
In den einzelnen Kapiteln werden immer wieder Rückblenden und Szenen aus der gemeinsamen Vergangenheit von Lucinda und Joaquín gezeigt , was die Geschichte insgesamt noch einmal abrundet . Die Autorin verwendet des Öfteren spanische Ausdrücke bzw. Wörter , die man aber aufgrund der Handlungen leicht ableiten kann und wodurch man die Wurzeln von Joaquín und seinem Bruder Cris näher gebracht bekommt.

Meine Meinung

„Blutbraut“ war tatsächlich mein erster Roman dieser Autorin . Ich habe oft das Gefühl die Leser von Lynn Raven empfinden ihre Bücher entweder als sehr gut oder als sehr schlecht – weshalb ich etwas zögerlich an dieses Buch heranging. Auch die knapp 736 Seiten wirken anfangs etwas abschreckend . Tatsächlich viel es mir auch schwer in die Geschichte hineinzukommen. Vielleicht weil man sich direkt vom ersten Satz an mittendrinn im Geschehen wiederfindet und sich dann erstmal sortieren und zurecht finden muss . Man erfährt natürlich auch erst nach und nach wie alles miteinander zusammenhängt wodurch man kaum Luft zum Atmen holen kann , was natürlich auch positiv ist ,aber mich gerade am Anfang etwas gestört hat.
Doch ich mochte Lynn Ravens Schreibstil sehr. Die Geschichte ließ sich leicht und flüssig lesen , war fesselnd und spannend sowie geheimnisvoll ja gar magisch für mich .
Die Ausarbeitung von Santa Reyada , dem Zuhause von Joaquín und dem Ort an den Lucinda entführt wird war atemberaubend schön . Eine exotische – fremde Welt , die ich sogar noch Nachts bildlich vor meinen Augen gesehen habe.

Zitat : „ Das Paradies inmitten der Hölle . Gleißende Hitze über einer erbarmungslosen Sierra“

Was mir an Lynn Ravens Schreibstil besonders gut gefallen hat , waren ihre zwischenzeitlich kurzen , knappen Sätze . Besonders passend fand ich sie , wenn es um Lucindas Sicht ging , da so ihre Angst , ihre Furcht , ihre Wut und ihre Verzweiflung wunderbar rüber gebracht wurden .

Zitat : „Atme . Lucinda. Atme.“

Lucinda selbst zeigt sich als sehr starke junge Frau . Ich konnte ihr Verhalten und ihre Handlungen eigentlich immer nachvollziehen , was sie mir unheimlich sympathisch und glaubhaft gemacht hat . Auch die Liebesbeziehung entwickelt sich nach und nach , was ich als Leser wichtig fand. Denn wie soll man sich innerhalb kürzester Zeit in jemanden verlieben vor dem man fast sein ganzes Leben lang geflohen ist und vor dem man Todesangst hat?? So etwas braucht natürlich Zeit und das hat die Autorin , meiner Meinung nach , wunderbar umgesetzt.

„Sie hätten dich niemals finden dürfen mi corazón“

Der Schlüsselsatz für mich in diesem Buch. Er kommt insgesamt zweimal vor .
Am Anfang , als Lucinda das erste Mal von Angst und Panik erfüllt , auf „das Monster“ Joaquín de Alvaro trifft . Zu diesem Zeitpunkt hat es auch mir das Blut in den Adern gefrieren lassen .
Am Ende wird der Satz dann noch einmal wiederholt und da hat er mich zu Tränen gerührt , weil man nun versteht wer Joaquín wirklich ist und was dieser Satz in Wahrheit bedeutet .

Die ganze Geschichte hat mich des Öfteren an das Märchen „Die Schöne und das Biest“ erinnert .
Der Schluss ist nicht vollkommen abgeschlossen , was mich weiterhin auf einen Folgeband hoffen lässt.

Fazit

Eine absolute Leseempfehlung! Lasst euch verzaubern von diesem Buch! Blutbraut hat alles, was man sich von einem modernen Jugend-Fantasy-Roman wünschen kann. Mystisch, Romantisch , dramatisch , mit wunderbar gezeichnete Charakteren und einer ganz untypischen, klischeefreien Vampirgeschichte .




Veröffentlicht am 07.11.2018

Lynn Raven ist spitze!

1

Inhalt:
Seit sie denken kann ist Lucinda auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro,denn sie ist eine Blutbraut und die Einzige,die ihn davor bewahren kann,endgültig zum Nosferatu zu werden-was sie unter keinen ...

Inhalt:
Seit sie denken kann ist Lucinda auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro,denn sie ist eine Blutbraut und die Einzige,die ihn davor bewahren kann,endgültig zum Nosferatu zu werden-was sie unter keinen Umständen zu lassen will.Und gerade,als sie sich in Chris verliebt,wird sie entführt und auf sein Anwesen gebracht,um dort erfahren zu müssen,dass Chris sein Bruder ist,der zufällig auch eine Blutbraut braucht...Enttäuscht wendet sie sich von ihm ab und schmiedet Fluchtversuche,die immer wieder scheitern.Doch je mehr sie Joaquí kennenlernt,desto mehr gerät ihr Bild des Monsters zum Wanken,doch die Angst vor seinem Biss bleibt.Erst,als er ihr die Erinnerungen an ihre Vergangenheit vor dem Leben auf der Flucht zurückgibt und sich bald herausstellt,dass Joaquíns Leben in Gefahr ist,muss sie sich entscheiden-ganz oder gar nicht;für ein Leben mit oder ohne ihn.

Meine Meinung:
Ich habe angefangen das Buch zu lesen und schreckte Stunden später aus dieser Welt heraus,ohne gemerkt zu haben,dass ich die Hälfte von über 700 Seiten schon gelesen habe.Für mich war es ein Leichtes in die Handlung abzutauchen,die für mich nie langatmig war.Meine Freundin warnte mich davor,dass es zwischendurch wohl etwas zäh wäre,jedoch konnte ich das nicht erkennen.Frau Raven hat es mal wieder geschafft,mich zu verzaubern mit ihren charakterstarken Protagonisten:Joaquín,der gutaussehende und starke männliche Hauptcharakter,der gefährlich und doch zum Dahinschmelzen ist und die sanfte,weibliche Lucinda,die trotzdem unheimlich stark und klug ist.Mal wieder hat Lynn Raven eine Protagonistin geschaffen,die ich sehr gern mochte und auch sehr sympathisch finde,weil sie so vieles verkörpert,was ich als 'perfekt' ansehe,ohne,dass sie wirklich perfekt ist.Auch die Handlungsstränge liefen perfekt ineinander über und ich kann nur immer wieder ihre Fantasie bewundern,die die Autorin dazu bringt,so schöne Jugend-Fantasy-Geschichten zu schreiben,die genau zwischen dem schmalen Grad von Romantik und Spannung balancieren,ohne,dass es gestellt wirkt.Das einzige,was mich etwas gestört hat,war der Schreibstil am Anfang.Die Sätze waren kurz und abgehackt und wiederholten sich immer wieder,weil sie Lucindas Gedanken und Ängste wiederspiegelten.Dieser Satzbau änderte sich jedoch bald daraufhin wieder zum Normalen und ich konnte beruhigt weiter aufmerksam der Geschichte folgen.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Ein Absolutes Highlight

1

Lynn Raven gehört für mich zu den besten Autoren. Ihr Schreibstil ist flüssig zu lesen und immer sehr gut beschrieben. Das Cover passt auch sehr gut zum Buch. Vom Aussehen wurde unsere Protagonistin auch ...

Lynn Raven gehört für mich zu den besten Autoren. Ihr Schreibstil ist flüssig zu lesen und immer sehr gut beschrieben. Das Cover passt auch sehr gut zum Buch. Vom Aussehen wurde unsere Protagonistin auch so, wie die Frau auf dem Cover beschrieben.

Lucinda Moreira war ihr ganzes Leben lang auf der Flucht. Aber eines Abends wird sie geschnappt und zu Joaquin de Alvaro nach Santa Reyada gebracht. Dort startet sie auch wieder ein paar Fluchtversuche. Doch mit der Zeit, lernt sie Joaquin immer besser kennen. Seine Blutbraut, auch genannt Sanguaíera, will sie allerdings nicht werden.

Das Buch wurde aus Lucindas Sicht geschrieben. Es gab aber immer wieder ein paar Kapitel, die aus der Sicht einer anderen Person geschrieben wurde, von der man allerdings nicht weis, wer sie ist. Diese Person führt aber etwas im Schilde und man ist immer gespannt wie sich das noch entwickelt.
Die Menschen sind mir auch alle ans Herz gewachsen. Vor allem Rafael, der beste Freund von Joaquin, der ihm auch mal seine Meinung ins Gesicht sagt.
Unsere Protagonisten befinden sie nicht nur auf Santa Reyada, sondern auch an mehreren Orten, die sehr schön beschrieben wurden, sodass man an den ein oder anderen sogar selbst gern hinreisen möchte.

Blutbraut gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Ich kann es jedem nur weiterempfehlen. Es mag zwar sehr dick sein, aber ich finde man hat die Länge des Buches, beim Lesen selbst, gar nicht gemerkt.

Veröffentlicht am 07.02.2018

"Jamás, mi luz!"

1

Allgemeines:

Titel: Blutbraut
Autor: Lynn Raven
Verlag: cbt (11. November 2013)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3570308871
ISBN-13: 978-3570308875
ASIN: B005QSBX1Q
Seitenzahl: 736 Seiten
Preis: 9,99€ (Taschenbuch)
8,99€ ...

Allgemeines:

Titel: Blutbraut
Autor: Lynn Raven
Verlag: cbt (11. November 2013)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3570308871
ISBN-13: 978-3570308875
ASIN: B005QSBX1Q
Seitenzahl: 736 Seiten
Preis: 9,99€ (Taschenbuch)
8,99€ (Kindle-Edition)



Inhalt:

Magie macht ihn stark, Liebe verletzlich
Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine »Blutbraut«, und nur ihr Blut kann den mächtigen Magier davor bewahren, zum Nosferatu zu werden. Doch gerade als Lucinda sich zum ersten Mal verliebt hat, wird sie entführt und auf Joaquíns Anwesen gebracht. Sie ist in eine Falle gelaufen: Chris, für den sie schwärmt, ist kein anderer als Joaquín de Alvaros Bruder, und auch er sucht eine Blutbraut. Und noch andere Magier begehren Lucindas Blut. Je näher sie Joaquín aber kennenlernt, desto mehr gerät ihr Bild von ihm ins Wanken und stürzt sie in ein Wechselbad der Gefühle …


Bewertung:

Puh, diesen Bestseller des Jahres 2011 hatte ich schon eine ganze Weile im Regal stehen und aufgrund fehlender Zeit und den fast 7540 Seiten erstmal nicht angerührt. Dass ich es jetzt endlich auch mal gepackt habe, es zu lesen, war also mehr als überfällig. Und ich muss mich ausnahmsweise dem Hype mal bedingungslos anschließen und mich dafür verfluchen, diese Autorin nicht schon früher entdeckt zu haben!

Zum Cover stehe ich ein wenig gespalten da. Auf der einen Seite finde ich das Motiv durchaus passend: eine schwarzhaarige Frau in einem ebenso dunklen Spitzenkleid mit hohem Kragen, welche durch die blasse Haut und den aus dem Auge rinnenden Blutstropfen wie der Inbegriff eines Vampirs, oder eben einer Sanguaíera wirkt. Das Ganze passt natürlich perfekt zu Lucinda und ihrer Rolle, die ihr zugewiesen wurde, da sie durch die geschlossenen Augen und den hohen Kragen auch wirkt, als würde sie sich gegen ihre Bestimmung sperren, dennoch gefällt es mir wieder nicht, dass ein Model mit einem vollständigen Gesicht zusehen ist, da ich mir Luz etwas anders vorgestellt hatte. Das blasse Grau, das den Hintergrund darstellt, gespickt mit einigen dunklen Flecken, die wohl verschwommene Vögel sind, passt ebenfalls gut, meines Erachtens kommt aber keineswegs die tolle gefährlich-behagliche Atmosphäre rüber, die die Handlung umrahmt. Da wäre meiner Meinung nach viel mehr drin gewesen! Der Titel ist jedoch unangefochten perfekt, wobei ich mir auch den spanischen Titel "Sanguaíera" sehr gut vorstellen könnte.

Nachdem wir unsere Protagonistin Lucinda Moreira in Boston, Massachusetts in einer Bar kennenlernen, erleben wir mit, wie ihr schlimmster Albtraum in Erfüllung geht. Eigentlich ihr ganzes Leben lang auf der Flucht gewesen wird sie nun entführt und an den Ort gebracht, an dem sie nicht in ihren Albträumen jemals war: zu IHM, Joaquín de Alvaro, Hexer von Hermandad, welcher auf seine Blutbraut wartet, die ihn davor bewahren soll, Nosferatu zu werden. Ein seelenloses, grausames, blutrünstiges Monster. Als sie wieder zu Bewusstsein kommt ist sie auf dem Anwesen Santa Reyada im Süden Amerikas, inmitten von Vampiren, die nach ihrem Blut dürsten. Von Angst und Grauen gepackt versucht sie zu fliehen, doch als Joaquín sie immer wieder aufs Neue rettet, muss sie sich die Frage stellen, ob ihr ganzes Leben nicht eine Lüge war...


"Ich verstehe." Ich war eine Gefangene in einem goldenen Käfig. Sofern es mir nicht doch noch irgendwie gelang zu entkommen, würden daran nur zwei Dinge etwas ändern: sein Tod. Oder meiner."


Nach sehr verwirrenden ersten Seiten in denen wir mit etlichen neuen Namen, Zusammenhänge und seltsamen Gruppierungen konfrontiert werden und uns in der präsentierten Welt erst einmal zurecht finden müssen, wird die Handlung ein weniger beständiger als Lucinda in Santa Reyada ankommt und beginnt sich mit ihrer Situation abzufinden. Das wunderschöne Anwesen mitten in einer mörderischen Sierra, die Hitze, die Kakteen, der spanische Touch in der Sprache, das alles erzeugt einen wunderbar mexikanischen Flair, welcher in eine ganz andere Welt entführt. Auch die Atmosphäre die vorherrscht ist einfach unglaublich: die starke Diskrepanz zwischen blutigen, grausamen, gruseligen Szenen voller Verlangen, Gier nach Blut und zarten, tragischen Szenen voller Vorsicht und Zurückhaltung spitzt sich im Laufe der Geschichte immer weiter zu. Es entsteht ein Bild, das dunkel, geheimnisvoll, tragisch ist und dessen Leidenschaft anzieht.


"Ich begegnete seinen Augen; farblos, glitzernd. Kühl. Gelassen. Und ... da war noch etwas anderes. In ihren Tiefen. Beinah verborgen. (...) Und dann war da noch etwas Anderes.
Dunkel.
Mächtig.
Alt.
Moreira.
Sanguaíera.
Mein!"


Trotz dass das Buch ein wahrhaftiger Schmöker ist, hatte ich es runtergelesen wie 200 Seiten. Die ständig brodelnde Grundspannung, die vielen mystischen Zwischenfälle, Actionszenen, das abwechslungsreiches Setting und nicht zuletzt die Vielfalt an verschiedenen Gefühlen, die hier präsentiert werden, machen das Buch zu einem einzigen Abenteuer, von dem ich gar nicht mehr wollte, dass es zu Ende ging. Eigentlich kommt die Story gerade in den ersten zwei Drittel nicht wirklich vom Fleck. Die schleichende, sich aufbauende Beziehung zwischen Lucinda und Joaquín, das Vertrauen das geknüpft und die Angst die überwunden werden muss, dieser langsame Prozess ist jedoch das Grundgerüst, auf dem alles andere aufbaut. Strenggenommen sind all die Actionsszenen, Verfolgungsjagden und Ausflüge nur schönes Geplänkel um den Leser auf Trab zu halten, die vorrangige Funktion der Handlung ist es die beiden Protagonisten einander langsam näher zu bringen. Ob da nun Mafiafamilien, das Wetter, ein Geist, ein Bruder oder die Vergangenheit zwischen den beiden stehen, ist eigentlich egal. Und genau deshalb wird das Buch auch nie langweilig. Lynn Raven hat etwas geschafft, woran viele Autoren - gerade die von umfangreichen Geschichten - oft scheitern: sie hat der Geschichte einen roten Faden gegeben, der gleichzeitig voranbringt und ausbremst und die ganze Handlung stabil vor sich her trägt.


"Er wollte mein Blut und mein Leben. Meinetwegen. Aber ich würde mich nicht freiwillig in mein Schicksal fügen, wenn ich auch nur den Hauch einer Chance hatte, ihm zu entgehen. Egal wie."


Während die Geschichte ihren Lauf nimmt, wird es zunehmend schwierig, den Überblick über alle Namen, Motive und Zusammenhänge zwischen Hermandad, den Ordre de Sorciers, dem Konsortium zu behalten. Dennoch ist der Plot trotz einiger Wendungen überraschend gradlinig und hat mich entfernt ein wenig an "Die Schöne und das Biest" erinnert. Aufgrund der fast vollkommen fehlenden Romantik läuft die sich anbahnende Liebe (oder sagen wir mal neutraler "Besessenheit") zwischen Lucinda und Joaquín an keiner Stelle Gefahr, kitschig oder nervig zu werden. Wir bekommen zwar als Leser gegen Ende die erotische Anziehungskraft zwischen den Beiden mit, es geht aber in erster Linie um das wachsende Vertrauen zwischen dem monströsen Hexer und seiner ängstlichen Blutbraut. Wer also auf glühende Liebesszenen und Liebe, Drama, Wahnsinn wartet, wird wahrscheinlich enttäuscht.

Auch die Grundidee des Romans gefällt mir sehr gut. Als ich mit dem Lesen begann dachte ich erst so: "Oh nö, nicht schon wieder ein Vampir-Roman." Lynn Raven schafft es hier jedoch alle möglichen Elemente aus Mythen, Sagen, Legenden und Realität zu vermischen, sodass eine Geschichte entsteht, die man noch nie in dieser Form gelesen hat. Vampire werden eigentlich komplett unwichtig, bis auf die Tatsache, dass Joaquín Blut trinken muss. Statt dem Mainstream-Blutsauger bekommen wir es hier mit grausamen Nosferatu, alten Flüchen, gewieften Hexern, farbigen Siegeln, mafiösen Machtstrukturen der Hermandad, Blutbräuten und schlauen Ärzten zu tun. Natürlich ist irgendwie von Anfang an klar, dass Lucinda sich in das "Monster" Joaquín verlieben muss, der Grundverlauf der Handlung ist also relativ vorhersehbar, durch den großen Facettenreichtum und den tollen Schreibstil der Autorin, bildet sich jedoch bald eine unerbittliche Sogwirkung aus.


"Ich war es leid davonzulaufen. Nie irgendwo länger bleiben zu können als ein paar Wochen oder höchstens Monate, wenn ich Glück hatte; kein wirkliches Zuhause, keine richtigen Freund zu haben ... Aber letztendlich hatte ich keine andere Wahl. Weil ich war, was ich war: eine Blutbraut."


Lynn Raven schreibt sehr flüssig und leicht verständlich, worunter aber nicht der Detailreichtum der Geschichte leidet. Gefühle bannt sie greifbar in die Seiten und schafft es immer wieder aufs Neue, den Seelenzustand der Protagonistin auch sprachlich zu verkörpern: mal dominieren malerisch schöne Beschreibungen das Bild, in anderen Szenen bekommen wir abgehackte, gehetzte Szenenbeschreibungen in Form von Ein-Wort-Sätzen und Wiederholungen vorgesetzt. Als Jugendbuch das das Buch das eindeutig und ich kann die strenge Kritik nicht nachvollziehen, die diese dynamisch wechselnde Erzählweise auf sich gezogen hat. Manche formulierungstechnischen Wiederholungen lassen sich auf 740 Seiten wohl kaum vermeiden, ich sehe hier aber eindeutig noch Ausbaufähigkeit. Trotzdem schafft es die Autorin in all der dunklen, von Angst und Leidenschaft geprägten Stimmung wunderbar modern und unheimlich erfrischend zu erzählen und Szenen durch humorvolle, sogar ironische Bemerkungen aufzulockern
.

"Wie geht es ihr heute morgen?"
"Gut genug, um mich zum Teufel zu wünschen."
"Oha, was genau hat sie gesagt?"
"Ich glaube, der entscheidende Satz war: "Verpiss dich endlich, du Scheißkerl!"


Auch die immer wiederkehrenden spanischen Wörter/Sätze, die Joaquín oft von sich gibt, haben mich keineswegs gestört. Sie passten sehr gut ins Setting, zu seinem Charakter und gaben noch einmal ein Tick mehr Geheimnis und Emotion dazu. Obwohl ich kein Wort Spanisch spreche, sind alle Bemerkungen aus dem Kontext verständlich geworden und falls jemand ganz extrem verwirrt sein sollte, gibt es auf der Verlagshomepage von cbt auch ein Special mit den entsprechenden Übersetzungen.

Erzählt wird die Story in erster Linie aus Lucindas Ich-Perspektive, wobei das Familienwappen der Moreira Frauen ihre Kapitel ziert. Ein fünfzackiger Stern in einem Kreis - ein Hexen-Pentagram - weist jedoch auf die Perspektive einer der Hexer hin. Hierbei erzählt zum einen Joaquín als Er-Erzähler, wie auch in kurzen Abschnitten der Antagonist, dessen Identität und Pläne für einige Zeit ungeklärt bleiben, wodurch es immer spannend bleibt.

Lucinda Moreira ist unter den Lesern ein sehr umstrittener Charakter. Auf der einen Seite wird versucht, sie kämpferisch und stark zu charakterisieren, als "tigresa", wie Rafael sie liebevoll nennt. Da sind aber auch ihre unüberwindbaren Ängste, die sie im Zusammenhang mit Vampiren plagen, nachdem ihre "Tante Maria" von einem von ihnen grausam vor ihren Augen ermordet wurde. Es ist ihr also nicht zu verübeln, dass sie sich vor Joaquín fürchtet. Natürlich verhält sie sich manchmal ein wenig irrational, aber genau das macht eine Angst ja auch aus: man begreift sie nicht, sie ist nicht immer logisch, sie ist einfach da. So konnte ich mit ihr fühlen und mit etwas Abstand zu ihr mit den Geschehnissen mit fiebern. Umso authentischer ist es, wie sich ihre Angst Schritt für Schritt legt und sie beginnt unter ihrer Panik noch ganz andere Dinge zu fühlen...


"Als sie da lag ... Ich dachte tatsächlich für eine Sekunde, sie wäre vor Angst gestorben."
Er konnte Rafael geradezu den Kopf schütteln hören. Joaquin rieb sich übers Gesicht.
Ja, gestorben. Aus Angst vor ihm. Viel hatte möglicherweise nicht gefehlt."



Die wirkliche Perle des Buches ist aber ER: Joaquín de Alvaro. Schon mit seinem ersten Satz im Roman hatte er mich:
"Sie hätten dich niemals finden sollen, mi corazón."
Mit diesem Satz, der es einem kalt den Rücken hinunter laufen lässt, hat er mein Herz gestohlen und es bis zum Ende nicht mehr hergegeben. Auch wenn es eigentlich klar ist, dass er in gewissem Maße "gut" sein muss, ist er in erster Linie über ein Großteil der Geschichte eines: ein Monster. Zuerst wird er eiskalt als der geheimnisvolle, erschreckend gutaussehende Hexer charakterisiert, dem Lucinda versprochen wurde, da er ihr Blut braucht um nicht Nosferatu zu werden, eine zügellose, mächtige, geflügelte Kreatur der Hölle. Der immerwährende Flucht der Hermandad betrifft wie alle Männer der Familie auch ihn: trinkt er nicht regelmäßig das Blut seiner Sanguaíera, seiner Blutbraut, stirbt mit jeder Nacht ein kleiner Teil von ihm, der ihn menschlich macht. Das Problem ist bloß, dass Lucinda es nicht ertragen würde, Joaquíns Blutbraut zu sein, zu sehr plagen sie ihre irrationalen Ängste, sodass dieser hier die Rolle des leidenden Helden übernimmt. Mit seinen diamantfahlen Augen, der blassen Haut, den langen Reißzähnen und den schwarzen, klauenartigen Fingernägeln ähnelt er in der Tat einem schrecklich schönen Monster, welches Qualen leidet, vor Blutdurst und Verlangen kaum Lucindas Blut widerstehen kann und es doch immer wieder schafft, sie zu beschützen, sie zu nichts zu zwingen und seine Ehre zu bewahren. Der Zwiespalt, in dem er sich befindet ist denkbar groß, sein täglicher Kampf, den er gegen die dunkle Seite in sich ausfechten muss, ebenso, was ihm meinen größten Respekt einbringt. Falls Lucinda sich weiterhin geziert hätte: ich hätte ihn sofort genommen

Auch die liebevoll gestalteten Nebenfiguren wie der fürsorgliche Arzt Fernán, Joaquíns treuer Freund Rafael, oder auch Cris, den ich von Anfang an nicht leiden konnte - zu Recht -, machen die Geschichte um einige Details reicher. Ebenfalls ein Stein in meinem Leser-Brett, hat sich Rosa, ein nach Lavendel duftendes Gespenst und ehemalige Sanguaíera, bei mir ergattert, wenn sie durch die Hallen von Santa Reyada weht und alle zur Weißglut bringt.

Als die Geschichte gegen Ende nochmal auf einen absoluten Showdown zuging, begann ich die Vorhersehbarkeit des Buches noch einmal zu hinterfragen und war mir plötzlich absolut nicht mehr sicher, wie das alles wirklich ausgehen würde. Irgendwie hatte ich so das Gefühl, dass Lynn Raven da tatsächlich alles zuzutrauen wäre. Ich hielt alle virtuellen Daumen für meine Protagonisten gedrückt, dass sie doch bitte - bitte - ein halbwegs schönes Ende finden würden. Anscheinend haben meine Stoßgebete zum Lesegott auch etwas gebracht, denn auch wenn das Ende viel zu kurz war und eine Menge Potential verschenkte, bekamen eigentlich alle alles was sie wollten.

Auch wenn mir nicht ganz klar ist, ob denn mit einer Fortsetzung auch nach 7 Jahren noch zu rechnen ist, würde ich es mir sehr wünschen und sofort wieder kaufen, denn schließlich geht ganz am Ende die Liebesgeschichte ja erst richtig los und die ein oder anderen Frage ist ja schließlich auch offen geblieben.


Zum Schluss noch mein Lieblingszitat:


"Seine Lippen legten sich auf meine Kehle. Federleicht. Kaum mehr als ein Hauch. Kein Biss, ein...Kuss. Quälend sanft. "Jamás, mi luz!", rau, knurrend. Ein Flüstern, kaum zu verstehen. "Jamás! Niemals!" Sein Mund streifte meine Schulter, entsetzlich zärtlich. Dann war er fort."


Fazit:

Eine unglaublich intensive Geschichte über Magie, Vampire, Intrigen, Freundschaft, Liebe und Vertrauen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packende Fantasy zum Träumen und Mitfiebern...

1

Der Inhalt

Magie macht ihn stark, Liebe verletzlich
Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine »Blutbraut«, und nur ihr Blut kann den mächtigen Magier ...

Der Inhalt

Magie macht ihn stark, Liebe verletzlich
Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine »Blutbraut«, und nur ihr Blut kann den mächtigen Magier davor bewahren, zum Nosferatu zu werden. Doch gerade als Lucinda sich zum ersten Mal verliebt hat, wird sie entführt und auf Joaquíns Anwesen gebracht. Sie ist in eine Falle gelaufen: Chris, für den sie schwärmt, ist kein anderer als Joaquín de Alvaros Bruder, und auch er sucht eine Blutbraut. Und noch andere Magier begehren Lucindas Blut. Je näher sie Joaquín aber kennenlernt, desto mehr gerät ihr Bild von ihm ins Wanken und stürzt sie in ein Wechselbad der Gefühle …

Meine Meinung

Das etwas mystische Cover und der Klappentext des Romans haben mich sofort angesprochen, sodass mir kaum etwas anderes übrig blieb, als "Blutbraut" zu kaufen und direkt mit dem Lesen zu beginnen.

Lynn Ravens Schreibstil ist sehr bildlich und lebhaft. Besonders die tollen Landschaften und das riesige Anwesen von Joaquín werden sehr anschaulich beschrieben, sodass es sich anfühlt, als wäre man selbst mitten im Geschehen.

Die Protagonistin Lucinda war mir von Anfang an sympathisch. Dennoch ist sie neben ihren vielen guten Eigenschaften auch etwas stur und dickköpfig, was sie allerdings nur realistischer und liebenswerter erscheinen lässt.
Joaquín de Álvaro ist ein überdurchschnittlich gutaussehender und auf den ersten Blick total arroganter Badboy. Auch er hat viele Ecken und Kanten und ein feuriges Temperament. Gegen seinen Willen ist seine gesamte Existenz plötzlich abhängig von Lucinda und es ist ein Rennen gegen die Zeit, bevor er sich selbst und alles was ihn ausmacht vollkommen verliert. Joaquín ist ein unwahrscheinlich vielseitiger und gleichzeitig geheimnisvoller Charakter, weshalb ich kaum schnell genug lesen konnte, um mehr über ihn und seine Vergangenheit zu erfahren.

Der Leser wird zu Beginn sofort in die Handlung hineingeworfen, wodurch sich viele offene Fragen, beispielsweise zu den Nosferatu, erst im Laufe der Handlung klären. Dadurch wird man ständig zum Weiterlesen angehalten, ohne dass die Spannung abbricht.
Der Roman geht schnell voran und ist durchzogen von vielen plötzlichen, packenden Wendungen.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass das Ende des Buches ab einem bestimmten Punkt etwas vorausschaubar ist. Trotzdem tut das dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinen Abbruch.

Insgesamt ist "Blutbraut" für mich ein packender Fantasyroman, den ich jedem nur ans Herz legen kann. Besonders für Fans von Lynn Raven ein absolutes Muss!